Kind durch die Schule tragen

Fabienes Mama

Gehört zum Inventar
Ich musste die ersten Jahre echt neben ihr sitzen, damit das mit den Hausaufgaben "fluppte". Es waren vor allem in Mathe große, große Kämpfe, die mir bis heute weh tun. Sie weinte, ich weinte, sie war verzweifelt, ich war verzweifelt.

Das ist unsere Tochter. Sobald die Zahlen höher werden blockt sie ab. Das kann ich nicht, das mach ich nicht. Punkt,Schluss und aus..
Im Moment haben sie das kleine 1X1 . Das lernen der Reihen klappt noch ganz gut. Trotzdem verzweifelt mich das wenn ich bei den Hausaufgaben daneben sitzen muss.
 

Nemo

nah am See
Ich hab das ehrlich gesagt nie gemacht weil ich immer Angst hatte um unser gutes Verhältnis. Ich hab versucht zu verstehen wie sie lernt, was sie sich merken kann (bei uns alles was mit Musik und Bildern zu tun hat) und ihr dann Hilfen anzubieten. Als es mit dem 1x1 schwierig wurde, haben wir es zum Glück mit Lern CDs hinbekommen, da wurde das 1x1 gesungen und siehe da, es blieb hängen. Wenn Texte auswendig zu lernen waren, dann haben wir gemeinsam auf dem Boden gelegen und Bilder dazu gemalt. Ab der vierten Klasse habe ich mich dann ganz rausgehalten und nur noch gefragt, ob alles gemacht wurde und hab vielleicht mal quer gelesen. Vor den Englischarbeiten suchen wir gemeinsam im Internet nach Übungen aber wirklich beibringen tu ich ihr da nichts. Ich würde immer den Weg über den fremden Nachhilfelehrer wählen wenn es finanziell möglich ist, ich glaube einfach so eine dritte Person wird da ganz anders angenommen als die eigenen Eltern...
 

zwillingsmama

Gehört zum Inventar
nur um das mal mit dem zeitig einschulen zu revidieren. die Zwillinge sind einen Monat jünger als dein bub, und ein Schuljahr drunter. einer sieht die schule eher als notwendiges übel. ich habe nie mit ihm gelernt etc, aber wir führen Diskussionen zum Thema Hausaufgaben erledigen. die werden seit der 3. klasse überbewertet und werden nur mit wiederholtem nerven gemacht. der andre bub ist da so gegensätzlich. da werden die Hausaufgaben ohne Diskussion gemacht. beide sind gute schüler. aber ehrlich gesagt sollte dein sohn langsam selbst mitbekommen, dass dies kein spiel ist. ich muss ja ehrlich gesagt, dass wir eher altmodisch veranlagt sind. unsere Kinder haben weder spielekonsolen noch permanent Handys. ab und zu dürfen sie am pc spielen, oder wenn alles erledigt ist, gibt's auch mal das Handy. ich für meinen teil finde, dass wir damit bisher "relativ" gut gefahren sind.
 

Steffi14

Emotionsknödel
nur um das mal mit dem zeitig einschulen zu revidieren. die Zwillinge sind einen Monat jünger als dein bub, und ein Schuljahr drunter. einer sieht die schule eher als notwendiges übel. ich habe nie mit ihm gelernt etc, aber wir führen Diskussionen zum Thema Hausaufgaben erledigen. die werden seit der 3. klasse überbewertet und werden nur mit wiederholtem nerven gemacht. der andre bub ist da so gegensätzlich. da werden die Hausaufgaben ohne Diskussion gemacht. beide sind gute schüler. aber ehrlich gesagt sollte dein sohn langsam selbst mitbekommen, dass dies kein spiel ist. ich muss ja ehrlich gesagt, dass wir eher altmodisch veranlagt sind. unsere Kinder haben weder spielekonsolen noch permanent Handys. ab und zu dürfen sie am pc spielen, oder wenn alles erledigt ist, gibt's auch mal das Handy. ich für meinen teil finde, dass wir damit bisher "relativ" gut gefahren sind.

@zwillingsmama : Ich habe auch ein Beispiel
aus dem Freundeskreis. Tochter mit 5 eingeschult, aber unglaublich gute Schülerin. Das wollte ich nie in Abrede stellen. Aber es gibt nun mal Kinder, denen hätte ein Jahr länger Kita gut getan. Meiner Tochter z.B.
 

lulu

Königin der Nacht
Zwillingsmama, vielleicht wären Deine Buben keine guten Schüler, wenn sie wie Ritas Sohn ein Jahr eher in die Schule gegangen wären. Das weiß man nicht.

In meinen Beobachtungen über die letzten Jahre schadet ein Jahr Reife weniger als ein Jahr fehlende Reife. Linnea hat so eine Klassenkameradin, die ein Jahr früher eingeschult wurde. Ich habe bis heute nicht verstanden warum. Sie hatte damals als Erstklässlerin keinen Entwickungsvorsprung, zumindest keinen, den ich sehen konnte. Sie ist auch heute einfach eine ganz mittelmäßige bis ganz gute Schülerin. Immer etwas kleiner, dünner, irgendwie hinterher. Ich stelle mir oft vor, dass sie im Jahrgang drunter bestimmt besser aufgeblüht wäre. In dem Fall sind beide Eltern echte Achiever und der ältere Bruder muss ganz pfiffig sein. Aber das sollte ja nicht der Maßstab für ein junges Mädchen sein.

Lulu
 

Su

Das Luder
Zwillingsmama, vielleicht wären Deine Buben keine guten Schüler, wenn sie wie Ritas Sohn ein Jahr eher in die Schule gegangen wären. Das weiß man nicht.

In meinen Beobachtungen über die letzten Jahre schadet ein Jahr Reife weniger als ein Jahr fehlende Reife. Linnea hat so eine Klassenkameradin, die ein Jahr früher eingeschult wurde. Ich habe bis heute nicht verstanden warum. Sie hatte damals als Erstklässlerin keinen Entwickungsvorsprung, zumindest keinen, den ich sehen konnte. Sie ist auch heute einfach eine ganz mittelmäßige bis ganz gute Schülerin. Immer etwas kleiner, dünner, irgendwie hinterher. Ich stelle mir oft vor, dass sie im Jahrgang drunter bestimmt besser aufgeblüht wäre. In dem Fall sind beide Eltern echte Achiever und der ältere Bruder muss ganz pfiffig sein. Aber das sollte ja nicht der Maßstab für ein junges Mädchen sein.

Lulu

ja, das sehe ich auch so. Larissa ist im August geboren und musste auch mit frisch 6 in die Schule, sie war damals in Bayern ein Musskind. Geistig kein Problem. Aber sie war und ist ja sehr klein und dünn und wir mussten auch die Schule wechseln, weil die großen sie nie in Ruhe gelassen haben war Grund und Mittelschule in einem . Hochgehoben - gehänselt etc... sie hat dann beim Wechsel vom Gymnasium auf die Realschule die 7te Klasse ein zweites Mal gemacht.
 

Redviela

Hamsterwoman
Mitarbeiter
Moderatorin
Nach langem hin und her überlegen, möchte ich mal etwas fragen. Ist es denn sicher, dass dein Sohn nicht lernen mag, zu faul ist ? Ist schon mal abgeklärt worden, ob irgendeine Art Lernstörung/ Konzentrationsstörung o.ä. dahinter steckt ?
So einiges kenne ich auch von Annemarie, z.B. kommt sie nur mit viel "Antreiben" an Aufgaben ran, die sie nicht interessieren, sie geistig unterfordern. Sie hat in diesem Bereich auch scheinbar keine Anstrengungsbereitschaft. Sie macht Sachen grundsätzlich nicht "einfach", weil man es tun muss. Das ist auch Bestandteil ihres ADS. Konzentration gelingt nur dann gut, wenn das Thema Interesse weckt oder die Lehrerin es versteht, sie zu fesseln. Sie dafür auch noch als "faul" oder lernunwillig zu bezeichnen, wäre sehr verletzend für sie.
 

Rita

Gehört zum Inventar
Nach langem hin und her überlegen, möchte ich mal etwas fragen. Ist es denn sicher, dass dein Sohn nicht lernen mag, zu faul ist ? Ist schon mal abgeklärt worden, ob irgendeine Art Lernstörung/ Konzentrationsstörung o.ä. dahinter steckt ?

Ich würde es nicht unbedingt faul nennen, man merkt, dass ihn geistige Arbeit unheimlich anstrengt und dass er dafür sehr lange braucht und diese Anstrengung versucht er zu vermeiden.

Er wurde getestet, da kam in der Grundschule eine Legasthenie heraus. Er hatte deswegen Notenschutz in Deutsch und Zeitzuschlag. Auf der Realschule muss er jährlich neu getestet werden. Seine Ergebnisse sind inzwischen im Rechtschreiben Durchschnitt und im Lesen nur noch leicht unter dem Durchschnitt, sodass er nur noch einen Zeitzuschlag bekommt.

Er wurde auch auf ADS getestet und andere Konzentrationsprobleme. Sein IQ ist durchschnittlich. Der Kinderpsychologe meinte, ich solle mich nicht aufregen, er hat ganz andere Kinder da sitzen. Mein Sohn könne sich prima konzentrieren.

Mir fällt auf, dass er sich schlecht konzentrieren kann, wenn es laut ist. Und sein Kopf ist anders strukturiert (oder nicht strukturiert?). Etwas von oben nach unten abarbeiten? Warum, wenn ich auch mittendrin anfangen kann. Ein Blatt in der linken oberen Ecke anfangen zu beschriften? Nö, in der Mitte der Seite schreibt es sich viel schöner. Da ist er einfach anders als andere.

Er hat große emotionale Stärken und ein gutes Selbstbewusstsein. Leider ist unsere Gesellschaft darauf aus, die kognitiven Eigenschaften total in den Vordergrund zu stellen. Das ist so schade für Menschen wie ihn. Die kriegen immer in der Schule auf den Deckel weil sie einfach andere Stärken haben.
 
Oben