Fand Euer Thema so interessant, dass ich mich gleich mal registrieren lassen hab, um mitzuquatschen...
Wir haben eine Tochter, 10 Monate alt.
Zur Zeit wohnen wir noch in Miete, die Wohnung wird aber auf Dauer keine Lösung für uns sein - ginge vielleicht noch gerade so mit einem Kind, aber spätestens beim Zweiten ist's vorbei. Diese Entscheidung steht zwar noch auf einem anderen Blatt, prinzipiell aber möchten wir sowieso aus der Miete heraus. Also sind wir gerade dabei , uns mit dem Thema Eigenheim zu befassen.
Und da wirds knifflig - obwohl wir nicht über ein geringes Gehalt verfügen müsssen wir uns gut überlegen, ob und wie wir dieses Haus finanziert kriegen.
Auf der einen Seite hört man aus allen Mündern, dass es hierzulande zu wenige Kinder gibt; Parteien schreiben sich in Wahlkampfzeiten ganz oben Familienpolitik auf die Fahnen (Ehrziehungsgeld in Höhe des Verdienstausfalls, ich lach mich tot - wer soll denn dieses MÄrchen noch glauben?) und die verdrehte Alterspyramide kennt inzwischen jedes Kind.
Aber was macht der Staat mit jungen Familien wie uns?
Als erstes: Einkommensgrenzen für Erziehungsgeld um die Hälfte senken - damit fallen wir ganz knapp heraus, haben aber nicht, wie man vielleicht jetzt denken könnte, Geld wie Heu. Nein, vom Arbeitnehmer wird Flexibilität erwartet, die man auch gerne zeigt, da man ja arbeiten will. Für meinen Mann heißt das: ca.160 Kilometer Arbeitsweg am Tag. Dadurch ergibt sich ein astronomischer Spritverbrauch. Dieser wiederum muss in Deutschland - dank Ökosteuer -teuer bezahlt werden. Interessiert aber keinen, wenns um Berechnungsgrenzen für staatliche Zuwendungen geht.
Fazit: Im Endeffekt quaken in unserer Tasche einige Kröten weniger als bei denen, die vielleicht weniger verdienen, dafür aber EG bekommen.
Zweitens: Eigenheimzulage in Frage stellen, zumindest kürzen, am Besten streichen. Wenn diese wegfällt, wird uns unser Häuschen noch schwieriger zu finanzieren sein.
Drittens: Wirklich gute und durchdachte Betreuungssysteme für Kinder sind rar und wenn vorhanden, dann eher privat initiert als staatlich. Die Kindergärten kämpfen mir Nachwuchsproblemen, anstatt die leereren Gruppen als Chance zu sehen und die Gruppenstärken zugunsten einer sinnvollen Pädagogik auf Dauer zu senken oder sich neuen Konzepten für die altersübergreifende Betreuung von Krippen-bis Hortalter zu öffnen, werden einfach Gruppen geschlossen, oder 2jährige mit in die Gruppen gestopft.
Für was braucht denn da noch einer Pisa-Ergebnisse, wenn daraus null Lehre gezogen wird? Da lach' ich doch über die ganze heiße Pisa-Luft von vor ein paar Jahren!!
Was ich eigentlich sagen wollte: (merk grad, dass ich mich ein bischen in Rage geschrieben habe und dann quassel ich immer so viel, sorry
)
Ohne oder mit höchstens einem Kind , bräuchten wir kein Haus , mit diesem können wir uns aber nur sehr schwer ein zweites Kind leisten - verrückte Welt.
Nur ums zum Schluss noch klarzustellen: Wir haben uns unser Kind gewünscht und sind auch absolut bereit, dafür selbst aufzukommen - auch ohne staatliche Geldspritzen.
Aber ich kann nicht nachvollziehen, warum Politiker, statt über Geburtenmangel zu jammern, noch immer nicht bereit sind, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Frankreich und einige skandinavische Länder leben uns da einiges vor - man müsste halt nur sein politisches Ego mal etwas zurückhalten und dafür
wirklich für Deutschland denken und entscheiden.
So dass war jetzt MEIN Wort zur Guten Nacht für Euch , ist ja eigentlich nicht gut, wenn man sich so kurz vor dem Schlafen gehen noch aufregt, muss aber halt auch mal sein!!
Ich geh jetzt :schnarch:
bis demnächst
wildwutz