ERziehungsunterschied zwischen OST und WEST

Danielle

allerweltbeste Wichtelfee und Opas Hosenscheisser
AW: ERziehungsunterschied zwischen OST und WEST

Also meine Beiden werden bei ab September 2007 gemeinsam in den Kiga gehen, d.h Noelle ist dann genau 3 und Anouk genau 2.. die Eingewöhnung ist im August und da kann ich immer mit, wenn die beiden das wollen.

Sie werden ab Mitte September beide von 7.30Uhr morgens bis mind. 14Uhr gehen müssen, da ich sonst mein Latinum an der Uni nicht machen kann (was ich leider für mein Studium brauche :bruddel: ) - und mir bricht jetzt schon das Herz, wenn ich daran denke! Aber sie kennen bereits die meisten Kinder und es macht ihnen nichts aus, wenn Mama mal nicht da ist, deshalb gehe ich davon aus, dass es mir schwerer fallen wird, als ihnen...

Ich genieße es die Freiheit zu haben, jetzt die Zeit mit ihnen zu verbringen und ich habe mich bewußt dagegen entschieden schon im Mai wieder mit der Uni voll weiterzumachen, ich möchte noch einmal einen freien Sommer haben - das wird anschließend nämlich niiiieee mehr der Fall sein - und dessen bin ich mir sehr wohl bewußt! ..denn irgendwann kommt dann die Schule und die Gebundenheit an die Ferien! ..und in der Uni, bin ich ja dann auch von den Sem.Ferien abhängig!



..und die Decke ist mir hier wirklich noch niiiiiiiiiiieeeeee auf den Kopf gefallen - dafür habe ich einfach zu viele Freundinnen, Kinder und Chaos :weghier:
 

Schäfchen

Copilotin
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Eingewöhnung ist bei uns - wir wohnen auf dem Land - abhängig vom Kind. Das Kind gibt den Ablauf vor. Ariane war aufgeschlossen, blieb gern im KiGa und hat nach einer Woche da geschlafen. Ich war am ersten Tag dabei, ging am zweiten Tag raus ohne dass mein Kind weinte und konnte sie ab dann einfach "abgeben". Fabienne war unschlüssig, löste sich schwer und hatte entsprechend mehr Eingewöhnungszeit.
 

rumpelwicht

Dauerschnullerer
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@Verena, niemand kann Dich zwingen Dein Kind an 5 Tagen in der Woche für 4 Std. in den Kiga zu bringen ;)
Wenn Du damit nicht einverstanden bist kannst Du es auch nur an einem Tag in der Woche bringen.
Oder hast Du bedenken, das Kind dort ganz alleine zu lassen?

Ich persönlich bin nie im Kiga dabei geblieben, weil das meine Kids nicht wollten ;)


nein, was mich verwundert, ist dass soviele von einer mir völlig ungeläufigen "eingewöhnungsphase" sprechen (habe ich auch schon in anderen thmen gelesen), die mit der mutter statt finden (bspw. mutter mit buch in irgendeinem zimmereck) - hier gibts sowas nicht - luisa ist von anfang an unglaublich gerne zur spielgruppe + jetzt in den kiga gegangen, da war das einleben leicht, anderen fällts schwerer, aber die müssen sozusagen dadurch, mit liebevolle unterstützung der erzieher.
ich glaube, die würden hier ganz schön blöd schauen, wenn eine mum im kiga sagen würde, mein kind geht nur 2 h am tag oder ich bleibe hier 2 wochen sitzen......:cool: , auf so eine idee kommt gar keiner....also müssen 2-4 jährige kinder durch diese trennung durch oder man meldet sie wieder ab.
 

lulu

Königin der Nacht
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Das Leben ist kein Wunschkonzert.

Was fuer ein Satz! Ich wuensche mir fuer meine Kinder, dass sie sehr wohl die Moeglichkeiten und die Freiheit bekommen oder sich nehmen, ihr Leben nach ihren Wuenschen zu gestalten. Ich wuensche mir, dass sie mir irgendwann sagen: "Mein Leben ist mein Wunschkonzert!" Dass wir alle auch mal hart ueben muessen, um die Sinfonie auch spielen zu koennen, dass auch mal schraege Toene dabei sind, ja das ist wohl so. Aber ich wuensche mir fuer mich und meine Kinder ein freies, selbstbestimmtes Leben.
Und danke, das bringt mich jetzt auch wieder ein Stueck weiter in meiner Haltung ihnen gegenueber.

Lulu
 

Schäfchen

Copilotin
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Lulu, das hast du schön gesagt.

Verena, bei uns gibt es keine Spielgruppe. Es gab sehr wohl mal eine Krabbelgruppe, die der Kindergarten initiiert hatte, aber nur einmal im Monat. Hier ist eine Eingewöhnung gang und gebe, einfach auch weil es den Kindern den Start erleichtert (wenn sie es brauchen). Sie sollen sich nicht abgeschoben vorkommen, sondern sich beginnen zu lösen mit dem Wissen, dass sie dabei nicht allein sind. Sie sollen erst Vertrauen zu den ihnen fremden Kindern und Erwachsenen aufbauen.

Ich finde den Weg schön. Und wenn Fabienne heute ihre Klammerphasen hat, dann bleib ich auch noch ein paar Minuten da, puzzle etwas mit ihr und gehe dann. daran nimmt keiner Anstoß (mir Ausnahme einer Erzieherin).
 

Jill A.L.

Dauerschnullerer
AW: ERziehungsunterschied zwischen OST und WEST

Hallo,

ich komme auch aus dem Osten und lebe jetzt im Westen von Deutschland.
Mir kommt es so vor, als besteht hier gerade eine Wende. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob man überhaupt wieder arbeiten geht, sondern wann und wie man es gebacken kriegt. Denn Krippen gibt es kaum oder unbezahlbar. Tagesmütter sind ebenfalls nur für besserverdienende eine gute Alternative. Hat man 2 oder mehr Kinder, wird es langsam richtig teuer. Denn Kindergärten haben hier recht interessante Öffnungszeiten. Ein "Ganztagskindergarten" hat typischerweise von 8-16:30 Uhr geöffnet. Ganztags arbeiten kann dabei niemand, ohne wieder am rumorganisieren zu sein.
Im Osten hör ich immer nur wie easy das geht. Öffnugnszeiten von 6-18 Uhr, genügend bezahlbare Krippenplätze. Toll.

Ich arbeite zum Beispiel "nur" 20 h. Muß diese aber innerhalb von 2,5 Tagen schaffen. Das geht nur, wenn ich an meinen Arbeitstagen 8h plus Pause arbeite. Dazu kommt der Fahrtweg. Das heißt an 2,5 Tagen wären meine Kinder min. 9,5h "fremdzubetreuen". Das geht hier garnicht. Aber mal davon abgesehen. Wenn ich mir vorstelle, ich müßte die ganze Woche so arbeiten -das wäre ein Alptraum für mich UND meine Kinder. Im Osten waren die Arbeitszeiten noch länger *schauder*

Nee nee so toll war das auch im Osten nicht. Ein Mittelweg wäre sicher der Idealfall. Heute sind aber vielleicht trotzdem mehr Mütter im Osten zu Hause als im Westen, aber aus anderen Gründen.

Außerdem bin ich für ganz großes Geschiss beim eingewöhnen - soviel wie geht. Ich war eine Woche jeden Tag mit meinem Sohn zusammen im KiGa und es war gut so für uns beide. Am dritten tag merkte ich, wie er langsam auftaute. Da ist jedes Kind sicher anders, aber für meins könnte die Eingewöhnung gerne auch noch länger gehen. Viel mehr kann ich aber jetzt leider nicht mehr.
Die Verabschiedung auszudehnen ist natürlich selten dämlich und nur sehr robusten Kindern zuzumuten. Allerdings bleibe ich 10 min im KiGa und spiele erst kurz ein Spiel mit ihm zusammen oder frühstücke oder was weiß ich. Dabei merke ich, wann er richtig angekommen ist und Tuchfühlung mit der Erzieherin aufgenommen hat. Erst dann verabschiede ich mich und das zügig.
Klappt soweit gut mit jede Menge Geschiss:bravo:

Für meinen Großen wäre es vermutlich einfacher erst mit 4 in den KiGa zu gehen. Er braucht nicht dringend viele und große Kinder um sich rum. Eine TaMu wäre sicher auch noch besser als KiGa. Aber TaMu ist mir zu teuer und auch nicht so einfach zu organisieren und ganz zu Hause bleiben halte ich ehrlich gesagt nicht mehr aus. Ich war 2,5 Jahre zu Hause und alles drehte sich nur um die Kinder. Jedes Problem wurde riesengroß. Es war einfach nichts für mich, jedenfalls nicht so wie ich lebe. Man kann das sicher aushalten, aber es ist wirklich schwierig mit der heutigen Lebensweise das gut zu organsieren, dass einem eben nicht die Decke auf den Kopf fällt.

So habe ich auf 16 h reduziert und hoffe nicht zu wenig Geschiss um meine Kinder gemacht zu haben.:heilisch: (der Kleine hat übrigens eine megasofte Eingewöhnungszeit von 3 Monaten bei meiner TaMu gehabt :thx:)

Gruß
Jill

PS: das Ossis mit einem Jahr sauber sein mußten und aufgrund der langen Betreuungszeiten leichter zu Amokläufern werden, gehört zu den Märchen die ich nicht lustig finde. Wie bitte kann man ein 1-jähriges sauberkriegen? Das ist absolut lächerlich. Laut Hörensagen waren die Kinder zwischen 1,5 und 2,5 Jahren damals sauber. Was man damals unter "sauber" verstand, wäre aber noch zu definieren.
Gewalt an Schulen gab es sicher auch schon früher. Der "große Knacks" kam etwa mit dem Geburtsjahr 1983-85. Plötzlich hatten die jüngeren Schüler weder Respekt vor eigentlich sehr angenehemen Lehrern noch vor älteren Schülern. Wieso das so war, versteh ich bis heute nicht wirklich.
 

suchtleser

Hühnerflüsterin
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Juhuuu, :) hier ist die Mutter die wochen-, ja fast monatelang mit einem Buch in der Ecke des Kindergartens saß :) und das Kind wieder mit nach Hause genommen hätte, hätte der Kindi damit ein Problem gehabt.

Ich kenne mein Kind am besten und obwohl auch ich nicht sicher war was in diesem Fall das Beste ist, sagte mir mein Bauch "er braucht das" und damit lag ich wohl richtig.

Das harte Leben kommt früh genug, ich will meinem Kind so lange wie möglich eine schöne, unbeschwerte und vor allem angstfreie Kindheit bescheren.
Trennungsangst ist eine der schlimmsten, finde ich. Was muss das für einen kleinen Menschen für ein Gefühl sein wenn er denkt seinen Mama lässt ihn alleine und er bei "fremden" Leuten ist zu denen er noch kein Vertrauen hat.

Kommt bestimmt auf das Kind an, ich kenne auch Kinder die no problem hatten mit der Eingewöhnung, eigentlich gar keine brauchten.
 
A

andrea_40

AW: ERziehungsunterschied zwischen OST und WEST

hallo,

auch ich muss unbedingt ein paar sätze zu diesem thema loswerden. ich habe drei kinder und meinen beruf (polizeibeamtin) nach der geburt meines ersten kindes für die familie aufgegeben. das war eine bewusste und ganz gewollte entscheidung, die ich auch nie bereut habe. ich komme gebürtig aus hessen und der grösste teil meiner bekannten und freundinnen hat dies ebenso gemacht oder ist erst wieder arbeiten gegangen, als die kinder im kindergartenalter waren, also mit frühestens drei jahren. nun sind wir vor drei jahren nach weimar gezogen, also in die ehemalige ddr, und ich war plötzlich ein exot. für die kinder daheim bleiben? unfassbar für die meisten hier. "was ich denn so den ganzen tag machen würde, na, wir müssten es ja dicke haben",waren noch die milderen kommentare. ich denke einfach, dass das unverständniss wirklich an der erziehung liegt, an den ehemalig unterschiedlichen systemen. man kannte das hier eben nicht anderst, jede frau ging arbeiten. bei uns war es eben anderst rum, meine mutter ist schon für uns daheim geblieben. ich glaube aber, das unsere kinder im "westen" behüteter aufwachsen, mehr als individien gesehen werden, sich einfach mehr und besser gekümmert wird.ich weiss nicht,wie ich das noch näher beschreiben soll, es ist einfach ein unterschied zwischen ost und west,ich erlebe dies als "wessi"im "osten" jeden tag. ob man das als mehr "geschiss" drum machen bezeichnen kann, das sei dahingestellt. trotzdem muss ich noch hinzufügen, dass die leute hier sehr nett sind und wir uns trotz des unterschieds hier sehr wohl fühlen.

andrea
 
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