Buchstabensalat
Lebenskünstlerin
AW: Training Kind alleine zu sein
Serajavan, du wohnst also in der Schweiz, ihr scheint aber zugewandert zu sein, da du ja von Sprachkursen sprichst. Also ist eure Muttersprache eine etwas andere?
Wie es aussieht, erlebst du gerade einen Kulturschock. Hier in Deutschland haben wir einerseits eine recht geringe Kinderquote pro Familie (etwas bei 1,4 Kindern), andererseits ein recht gut ausgebautes Betreuungsnetz (gut, nicht perfekt...
) Beides führt dazu, daß man hier einen recht hohen Standard hat, was die Betreuung angeht.
Was ich damit sagen will, ist folgendes: Die Auffassung, wie lange ein Kind ab einem bestimmten Alter alleine gelassen werden kann, ist definitiv verschieden von den "sozialen Richtwerten" in östlicheren und südlicheren Ländern, selbst von ländlicheren Gegenden. Oder einfach: weil du mit 8 alleine im Dorf spielen konntest, heißt das nicht, daß das hier und jetzt für dein 8jähriges Kind auch akzeptiert wird. Und früher wurde viel gemacht, weil es eben keine Alternativen gab, und weil man es nicht besser wußte, und weil es eben irgendwie gehen *mußte*.
Das kann man als Einschränkung begreifen, aber vielleicht auch als Verbesserung.
Generell kannst aber auch wiederum nur du dein Kind einschätzen. Ich kenne zwar keine, aber ich kann mir vorstellen, daß es einige Vierjährige gibt, die auch mal 15 min allein in der Wohnung bleiben, während man beim Bäcker ist. Ohne daß es sie belastet.
Wenn aber eure Kleine (übrigens sprichst du so von dem Kind, als sei es nicht deines?) so deutlich signalisiert, daß sie eben *nicht* mit der Situation zurechtkommt, so gönnt ihr doch die Zeit, die sie noch dafür braucht. Gönnt ihr eure Anwesenheit, so lange es geht. Oder die einer vertrauten Person. Ihr liebt doch euer Kind bestimmt - also behandelt es doch liebevoll und nicht so, als sei euch das Ziel wichtiger als die Gefühle des Kindes. Denn ehrlich: ist es wirklich unabdingbar, daß ihr alleine zum Bäcker geht? Ja, ich weiß, wie schwierig es ist, ein knatschiges Kind in seine Schuhe zu stoßen und zum Bäcker zu zerren. Vielleicht ist es ja einfacher, in der Zeit einen Nachbarn zu bitten, ein Auge auf die Kleine zu haben? Oder ein Ohr - indem man ein Babyfon rübergibt? Es gibt viele Möglichkeiten, man muß sie vielleicht etwas suchen. Und daß andere es auch so machen, ist doch kein Argument.
Ach, noch ein Gedanke: bitte laßt euer Kind *nicht* bei warmem Wetter alleine im Auto. Auch nicht mit offenen Fenstern. Selbst gesetzt den Fall ihr könntet garantieren, daß das Auto nicht zu heiß wird und ihr schnell genug zurück seid, so könnte immer noch jemand euer Kind aus dem Auto entführen.
Und ein verschlossenes Auto im Sommer mit einem Kind darin ist eine Todesfalle! Autos werden so dermaßen schnell unglaublich heiß (60°, 70° C ist da nichts, so viel hat eine Sauna!), und es ist ein so häßlicher, quälender Tod...
Salat
Serajavan, du wohnst also in der Schweiz, ihr scheint aber zugewandert zu sein, da du ja von Sprachkursen sprichst. Also ist eure Muttersprache eine etwas andere?
Wie es aussieht, erlebst du gerade einen Kulturschock. Hier in Deutschland haben wir einerseits eine recht geringe Kinderquote pro Familie (etwas bei 1,4 Kindern), andererseits ein recht gut ausgebautes Betreuungsnetz (gut, nicht perfekt...
Was ich damit sagen will, ist folgendes: Die Auffassung, wie lange ein Kind ab einem bestimmten Alter alleine gelassen werden kann, ist definitiv verschieden von den "sozialen Richtwerten" in östlicheren und südlicheren Ländern, selbst von ländlicheren Gegenden. Oder einfach: weil du mit 8 alleine im Dorf spielen konntest, heißt das nicht, daß das hier und jetzt für dein 8jähriges Kind auch akzeptiert wird. Und früher wurde viel gemacht, weil es eben keine Alternativen gab, und weil man es nicht besser wußte, und weil es eben irgendwie gehen *mußte*.
Das kann man als Einschränkung begreifen, aber vielleicht auch als Verbesserung.
Generell kannst aber auch wiederum nur du dein Kind einschätzen. Ich kenne zwar keine, aber ich kann mir vorstellen, daß es einige Vierjährige gibt, die auch mal 15 min allein in der Wohnung bleiben, während man beim Bäcker ist. Ohne daß es sie belastet.
Wenn aber eure Kleine (übrigens sprichst du so von dem Kind, als sei es nicht deines?) so deutlich signalisiert, daß sie eben *nicht* mit der Situation zurechtkommt, so gönnt ihr doch die Zeit, die sie noch dafür braucht. Gönnt ihr eure Anwesenheit, so lange es geht. Oder die einer vertrauten Person. Ihr liebt doch euer Kind bestimmt - also behandelt es doch liebevoll und nicht so, als sei euch das Ziel wichtiger als die Gefühle des Kindes. Denn ehrlich: ist es wirklich unabdingbar, daß ihr alleine zum Bäcker geht? Ja, ich weiß, wie schwierig es ist, ein knatschiges Kind in seine Schuhe zu stoßen und zum Bäcker zu zerren. Vielleicht ist es ja einfacher, in der Zeit einen Nachbarn zu bitten, ein Auge auf die Kleine zu haben? Oder ein Ohr - indem man ein Babyfon rübergibt? Es gibt viele Möglichkeiten, man muß sie vielleicht etwas suchen. Und daß andere es auch so machen, ist doch kein Argument.
Ach, noch ein Gedanke: bitte laßt euer Kind *nicht* bei warmem Wetter alleine im Auto. Auch nicht mit offenen Fenstern. Selbst gesetzt den Fall ihr könntet garantieren, daß das Auto nicht zu heiß wird und ihr schnell genug zurück seid, so könnte immer noch jemand euer Kind aus dem Auto entführen.
Und ein verschlossenes Auto im Sommer mit einem Kind darin ist eine Todesfalle! Autos werden so dermaßen schnell unglaublich heiß (60°, 70° C ist da nichts, so viel hat eine Sauna!), und es ist ein so häßlicher, quälender Tod...
Salat