Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Wölfin

Gehört zum Inventar
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Hallo Annette,

jede Meinung ist "gewachsen", d.h. unsere Umgebung und unsere Herkunft beeinflusst uns.
Was ich damit sagen will: :) Jacki hat Recht, ich finde es gut, dass du das geschrieben hast!
Und es gehört Mut dazu, Dinge, die man manchmal lange glaubt zu hinterfragen. Deshalb hab ich ja auch geschrieben: ich lerne dazu!

Ein wenig möchte ich noch zu deinen Worten schreiben ;)

Aber so hochgiftig und Grundwasser-verseuchend und überhaupt so gesundheitsgefährdend wie es hier oft geschrieben wird ist es nicht. Hier in D gibt es sehr sehr strenge Regeln.
Warum haben die deutschen Landwirte zu kämpfen? Weil hier eben vieles nicht erlaubt ist, aber z.B. in Frankreich, Niederlanden und Polen aber ganz anders angebaut wird.

Es stimmt, nicht jedes Spritzmittel ist hochgiftig. Ich habe selber jahrelang Spritzmittel verkauft.....es gibt sogar welche, die stinken und tun dem Menschen oder der Pflanze gar nichts (sind aber oft teurer und aufwendiger in der Anwendung).
Meine Nachbarin hat mal eine Entschädigung von 300 Euro (!) bekommen, weil nach einer Spritzung ihre gesamten Gemüsepflanzen abgestorben sind. Seit dem wird die Spritze ausgestellt, wenn sie an dem Garten vorbei fahren.
Beispiel Erdbeeren: es wurden Rückstände von Spritzmitteln untersucht. Da Erbeeren aus dem Ausland teilweise wesentliche höhere Rückstände hatten als erlaubt, wurde die Grenze hochgesetzt (statt die Einfuhr zu unterbinden, dank EU!).
Und zu den landw. Erzeugnissen aus Frankreich usw: genau hier findet man die Giftcoctails, und ich stimme dir zu, da haben es unsere heimischen Landwirte schwer! Und diese billigen, wertlosen Lebensmittel werden bei uns in Deutschland gekauft (die Franzosen tun das nicht ;)).
Dann zu Bio: Eine bekannte Biomarkt-Gruppe ist "Gut zum Leben", die gehören zur Sekte "Universelles Leben". Der Umgang mit den Angehörigen ist kein Haar besser als die Mitarbeiterpolitik von diversen Discountern.

Deshalb ist Bio ja nicht schlecht, sondern man sollte diese Biomarktgruppe (die ich im Übrigen gar nicht kenne) meiden!

Letztes Jahr hatte der so wenig Kirschen drauf, dass wir mal nicht gespritzt haben. Ergebnis: In fast jeder Kirsche Fleischbeilage!

Wir haben im Garten einen sehr alten Kirschbaum, letztes Jahr voll mit Kirschen - und so gut wie nie ein Wurm!(erst später in den völlig überreifen Kirschen)
Das Problem ist (sauge ich mir jetzt nicht aus den Fingern, wurde mir bei einer Fortbildung gesagt), dass die meisten Obstbäume entweder überzüchtet sind, es die alten Sorten kaum noch gibt und zu wenig auf die Bodengesundheit Wert gelegt wird. Auf totem Boden können auch nur minderwertige Pflanzen wachsen, die sehr viel "Unterstützung" brauchen.

Ja, für Lebensmittel wird wenig gezahlt - früher war der Anteil am Einkommen höher, die Landwirte bekommen wenig Geld für ihre Arbeit und müssen rechnen - aber ich fürchte nach wie vor, dass die Rechnung nicht aufgehen wird! Ich denke da nur mal ans Bienensterben - ohne Bienen werden wir verhungern!


@ Jackie, von der Methode habe ich noch nie gehört - toll, dass die nun kostenlos zur Verfügung gestellt werden soll :bravo:

Liebe Grüße,
Sabine
 

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

ja, ne? :p :p :p

wobei, es gibt ja schon welche, die haben ein rad ab, was das gesunde essen und die top-fitness betrifft :ochne:

wahrscheinlich sind die gemeint :-D :heilisch:
 

Jaspis

Golden Girl
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Annette, dann frag ich mich aber wieso du im Bioladen einkaufst, wenn das konventionell Angebaute ja gar nicht so giftig ist?

Und ehrlich, z.B. Greenpeace beweist absolut regelmässig, dass nicht nur ausländische Ware massiv schadstoffbelastet ist.

J.
 

Annette

Die Nette
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Babynahrung koch ich mit ruhigerem Gewissen, wenn ich es vom Bioladen hab. Ansonsten kauf ich in dem Bioladen nicht wirklich Bio-wegen, sondern weil ich das Fleisch dort von regionalen Erzeugern erhalte. Obst und Gemüse kauf ich im Bauernladen bei uns, der vieles selbst anbaut (ist aber gespritzt und es macht mir nix aus!).
Kartoffeln hab ich noch nie gekauft, selbst für Babynahrung verwende ich die von meinen Eltern. Da widerstrebt es mir, welche zu kaufen wenn ich sie quasi direkt vom Acker bekommen kann.

Die Biobauern hier bauen oft ihr Obst und Gemüse an wo vorher ganz normale Landwirtschaft betrieben wurde. Normalerweise dürfte dies gar nicht unter Bio laufen, da die "Schadstoffe" im Boden stecken.

Wir haben im Garten einen sehr alten Kirschbaum, letztes Jahr voll mit Kirschen - und so gut wie nie ein Wurm!(erst später in den völlig überreifen Kirschen)
Das Problem ist (sauge ich mir jetzt nicht aus den Fingern, wurde mir bei einer Fortbildung gesagt), dass die meisten Obstbäume entweder überzüchtet sind, es die alten Sorten kaum noch gibt und zu wenig auf die Bodengesundheit Wert gelegt wird. Auf totem Boden können auch nur minderwertige Pflanzen wachsen, die sehr viel "Unterstützung" brauchen.
Unser Kirschbaum steht bereits seit mind. ca. 80 Jahre! Weiter zurückverfolgen lässt es sich nicht. Bis auf letztes Jahr haben wir jährlich solche Mengen von Kirschen, dass wir diese eimerweise verschenken weil nach 60 Gläser eingedünstet und zig Gläser Marmelade man keine Kirschen mehr sehen kann.
Von totem Boden würd ich in unserem Garten nicht sprechen. Sonst hätten wir nicht Mengen an Tomaten, Paprika, Bohnen, Erdbeeren, Himbeeren (die letzten haben wir im November gegessen), Äpfel, Mirabellen, Pfirsiche, Salat und Kräuter aller Art.

Grüße
Annette
 

Annette

Die Nette
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Ach ja, noch ne Frage brennt mir unter den Nägeln: Woher kommt das viele Biogemüse, das in die Babynahrungsgläschen verarbeitet ist? Wo wachsen diese Unmengen?
 

Wölfin

Gehört zum Inventar
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Die Biobauern hier bauen oft ihr Obst und Gemüse an wo vorher ganz normale Landwirtschaft betrieben wurde. Normalerweise dürfte dies gar nicht unter Bio laufen, da die "Schadstoffe" im Boden stecken.

Das steht oft auf Produkten (Bio in Umstellung oder so).

Unser Kirschbaum steht bereits seit mind. ca. 80 Jahre! Weiter zurückverfolgen lässt es sich nicht.

Dann ist er vielleicht einfach alt - aber du schriebst, dass du jedes Jahr spritzen würdest (nur eben das eine Jahr nicht), dann ist der Baum schon länger krank?
Vielleicht fehlen aber auch die lieben Nützlinge, die die Schädlinge im Zaum halten, oder oder......;) (nicht bös gemeint, aber ich bin bisher immer wunderbar ohne jegliche Spritzmittel klar gekommen).

Liebe Grüße,
Sabine
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Nur Dinge zu kaufen, die hier angebaut werden können, den eigenen kleinen Garten zu haben. In der Konsequenz bedeutet das allerdings auch auf Südfrüchte z.B. zu verzichten und über den Winter mit Kohl auszukommen .... mal ehrlich: für mich würde das eine große Einbuße meiner Lebensqualität bedeuten.
Genau das passiert bei uns diesen Winter (bzgl. des Gemüses) und das Sortiment ist schon etwas breiter als nur Kohl. Wir haben regelmäßig Kartoffeln, Karotten, Pastinaken, Kohlrabi, bis vor kurzem zwei Kürbissorten (die halten nur bis in den Januar hinein), Sellerie, Weiß- oder Rotkohl und Rote Beete im Haus und sogar ab und an frischen Salat (aus dem Gewächshaus). Es gibt auch Steckrüben, aber die lasse ich gerne liegen.
Ich komme nicht umhin ab und zu einen Lauch, ein Bund Indischen Senf oder einen Salatkopf zu kaufen. Aber unser Verzehr an durch die Gegend gekarrten Lebensmitteln hat sich schon sehr verringert.
Meine Lebensqualität beinflußt das in keinster Weise negativ. Die Kinder mußten sich etwas umstellen. Mein Mann lechtzt gelegentlich diesem oder jenem Essen hinterher. Aber im Endeffekt haben wir nur unser Familienrezeptsammlung etwas erweitern müssen und essen immer noch lecker.

Es gibt im Nachbarort einen Milchhof, der auch lokal verkauft. Die Milch ist leider um einiges teuer als ein Produkt aus dem Supermarkt. Mir ist das bei unserem Milchkonsum von knapp 10 Litern pro Woche zu teuer einerseits und zu doof andererseits für ein nicht-transportiertes Produkt auch noch mehr zahlen zu sollen. Bei wenigen Cent pro Liter würde ich das einfach schlucken, aber es handelt sich um etwa 50 Cent pro Liter, was ja schon etwa der halbe Milchpreis ist.

Wir kaufen nach wie vor Kaffee, Bananen, Ananas, Mangos und Avocados, letztere drei allerdings seltener als zuvor und Bananen und Kaffee nur aus fair-trade Bioanbau.

Lulu
 
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