Stillen: klappt es wirklich so oft nicht????

Du wolltest stillen und......

  • ....es ging einfach nicht

    Abstimmungen: 25 54,3%
  • ....nach einer gewissen Zeit hat es ganz gut geklappt

    Abstimmungen: 10 21,7%
  • ...es klappte von Anfang an recht gut

    Abstimmungen: 11 23,9%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    46

Maike

Unbezahlbar
gabriela hat gesagt.:
das stillen ist eine sehr intime sache, niemand hat das recht eine frau die nicht stillen kann oder will zu verurteilen. ich habe auch bei mancher frau gedacht, dass sie es mit ein bisschen mehr willen geschafft hätte, aber das stillen allein macht keine gute mutter aus und ich kann auch eine entscheidung zum nichtstillen oder aufgeben respektieren. durch die brust fliesst nur nahrung, mutterliebe kann man auch mit der flasche geben.

offtopic: Danke Gabriela! :bussi:

Ich finde es sehr schön, wenn frau stillt, aber jedesmal, wenn ich solche Erfahrungsberichte lese, werde ich ein bißchen traurig. Weil ich NICHT stillen WOLLTE und dafür leider oft herzlich wenig Verständnis vorherscht.

Man sollte wirklich in sich hineinhorchen und entscheiden, was für einen selbst das Beste ist. Eine glückliche Mutter mit Flasche ist wahrscheinlich besser als eine unglückliche mit wunder Brust. Egal ob medizinisch notwendig oder nicht: Stillen ist eine persönliche Entscheidung und sollte in jedem Fall respektiert (und nicht verurteilt!) werden!

Das gehört vielleicht nicht ganz hier hin, aber naja. Vielleicht musste es ja einfach mal raus. Oder vielleicht sollte ich solche Beiträge gar nicht mehr lesen, oder bin zu empfindlich...

Nachdenkliche Grüße, Maike

(Mit Flaschenkind Anne, die zwar nicht an der Brust der Mutter, dafür aber umso mehr an ihrem flasche-gebenden Papa hängt! :wink: )
 
J

Jea

Beate hat gesagt.:
Jea hat gesagt.:
dass ich ja schließlich ein Säugetier bin und Säugetiere stillen ihre Jungen nunmal. Ne Kuh oder Katze würde ja auch nie drüber nachdenken ihrem Jungtier ne Flasche zu geben.

Da wurde gestilt und basta, dass war normal so.

Wegen meines Berufes bin ja ich viel in Afrika rumgekommen und da ist es genauso. Da macht sich keien Schwangere Gedanken drüber, ob sie stillt oder nicht.

Ich glaub, Stillprobleme sind ein ganzes Stück weit Zivilisationsprobleme :-D - wir haben einfach nach und nach das Vertrauen in die Natur und die Urinstinkte verloren.

Z.T. gebe ich Dir Recht, aber vergiß nicht: bei Säugetieren und in den erwähnten Kulturen sterben die Babies, wenn die Mutter nicht genug Milch hat. Das kam in D noch im zweiten Weltkrieg vor. :-(

Des wegen hatte ich ja extra erwähnt, dass das meine zugegebenermassen trotzige Antwort war. Es gibt ja viele viele nervige Sachen, die man sich als Schwangere anhören muß. Ein besonders leidiges Thema war/ist, so finde ich, diese ewige Diskussion um Stillen oder Nicht-Stillen. Bzw. diese typische Frage "Und? willst du stillen?"

Ich fand diese Frage immer total dämlich und habe nie so ganz kapiert, wieso ich danach gefragt wurde, ob ich etwas ganz natürliches, also von der Natur so vorgesehenes, tun möchte. Es hat nie jemand , also zumindestens mich während der Schwangerschaft, gefragt , ob ich denn Flasche geben will.
Eine Freundin von mir, die ihren Sohn (aus medizinischen Gründen, hatte Brustkrebs, totale Amputation) nicht stillen konnte und somit Flasche gegeben hat, wurde hingegen andauernd gefragt, wieso sie denn nicht stille. Mußte sich teilweise sogar regelrecht Vorwürfe anhören und sich rechtfertigen (als ob sie freiwillig Brustkrebs bekommen hätte).
Also manchmal half da echt nur noch kopfschütteln oder halt eine entsprechende Antwort(hinter der ich aber stehen kann).

Was unsere lieben Mitbewohner die Tiere anbelangt, so herrscht in der Natur eine natürliche Auslese. Frei nach Darwin "Der Stärke kommt durch" (also das stärkere Löwenbaby ergattert ne Zitze und das Schwächste muß verhungern). Das ist hart und kommt uns Menschen, die wir ja im Laufe der Evolution ganz andere ethische Gefühle entwickelt haben als andere Säuegtiere, oft grausam vor. Ist im Grunde genommen aber nur der Schutz der Natur. Des wegen kommt es in einem gesunden Naturgefüge auch nicht zur absoluten Überpopulation. Die Natur regelt das immer so, das alles im Gleichgewicht lebt. Früher galt das auch für den Menschen.

Nun hat der Mensch sich aber so entwickelt, dass er alles tut, um seinen Nachwuchs zu erhalten, was wohl jede von uns nachvollziehen kann. Wer würde nicht einfach alles für das Wohlergehen seines Kindes tun.
also Onkel Hipp hat ja Flaschennahrung nicht deshalb erfunden, weil ihm langweilig war, sondern weil einfach der Bedarf da war, dass man eine Möglichkeit hatte, sein Kind unabhängig von der Mutter zu ernähren, gerade wenn medizinische Probleme auftraten.
Ich gehöre ja auch zu den Leuten, die so ein Helfersyndrom haben, und alles tun würden, um einen anderen Menschen zu helfen. Des wegen würde ich auch niemals, wie leider so manch militante Stillmama :-D , die Ernährung eines Kindes mit der Flasche/Flaschennahrungverteufeln.Wie bereits von mir geschrieben, dass wichtigste ist, dass die Kinder gesund und glücklich sind -egal ob gestillt oder geflascht.
Ich finde es nur sehr schade, dass so ein Hype um etwas gemacht wird, was völlig natürlich ist. Das gilt für mich jetzt nicht nur fürs stillen. Ich finde es auch schade, dass Wunschkaiserschnitte immer mehr in Mode kommen und immer mehr Frauen sich mittlerweile die Frage stellen "Bekomm ich mein Kind auf natürlichem Weg oder per KS". (sicherheitshalber möchte ich sagen, dass ich sehr dankbar dafür bin, dass es die Möglichkeit des KS gibt und dadurch viele Geburten/Schwangerschaften ein glückliches Ende genommen haben, was sie durch natürliche Geburt nicht hätten).

Das die Selbstverständlichkeit für das von der Natur so vorgesehene verloren gegangen ist.

Teilweise soweit, dass es schon fast wieder was besonderes ist, wenn man stillt. Ich erinnere mich da an ganz merkwürdige Blicke von Passanten, wenn ich Javan mal im Park oder so gestillt habe.

Wieso finden eigentlich solche Leute säugende Fohlen und Kälbchen niedlich, aber bei säugenden/stillenden Babys verdrehen sie die Augen *nie kapieren werd*

wie gesagt, durch meinen Beruf, habe ich viel mit Afrika und demzufolge auch Afrikanern/Afrikanerinnen zu tun. Ich kenne sehr viele Afrikanerinnen, die in D leben, hier teilweise geboren sind. auch sind in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sehr viele Menschen aus afrikanischen Kulturkreisen bzw. mit afrikanischen Wurzeln.

Keine der afrikanischen Frauen, die ich kenne bzw, kennengelernt habe und mit denen ich über das Thema gesprochen habe (sicher, es gibt ausnahmen.Und bestimmt kennt Jemánd auch Afrikanerinnen, die Flasche geben), hatte auch nur ansatzweise den Gedanken, ihrem Kind mal die Flasche zu geben. alle waren fürs stillen und oft habe ich Antworten bekommen wie "Stillen natürlich, ist doch normal so" oder "Bei uns werden die Kinder gestillt, dass machen alle so, da gibt keiner die Flasche".
Auch in Afrika (und ich war in vielen Teilen Afrikas, von reichen Gegenden (ZA) bis zu extremearmen Regionen (Sudan)) bin ich in 99,9% der Fälle auf Unverständnis bis Kopfschütteln gestossen, was Flaschennahrung anbelangt.

Und zwar nicht deshalb, weil Flaschennahrung da nicht so verbreitet ist und wenn, dann teuer, sondern, weil es für die Frauen einfach eine Selbstverständlichkeit ist, dass ihr Kind gestillt wird.

Die Selbstverständlichkeit gab es auch mal in D und ich finde es sehr schade, dass sie verlorengegangen ist.

Medizinische Notwendigkeit steht hier ausser Frage-wenn eine Mutter nicht stillen kann oder aus welchen Gründen auch immer, die Milch zur Ernährung des Kindes nicht ausreicht, dannmuß ein anderer Weg gefunden werden, dass habe ich nie bestritten oder in Frage gestellt.

Aber ob eine Frau stillen kann oder ob die Milchmenge ausreicht, dass weiß man doch im Regelfall erst, wenn das Kind da ist.

aber hört/schaut euch doch mal um: Schon während der Schwangerschaft wird ums Stillen/Flasche geben diskutiert und gedacht und gegrübbelt und Was ist wenn.

Und bedauerlicherweise zum Teil dann auch noch von medizinischen Fachpersonal, dass es ja eigentlich besser wissen müßte.

Ich mußte während der Schwangerschaft z.Bsp. zu einem Vertretungsfrauenarzt. Naja, wie das halt so ist, der Arzt war auch sehr nett, es wurde also geklönt über dies und Das und irgendwie kamen wir aufs Thema stillen. Ich also meine obligatorische Antwort gegeben. Da erwidert mir der FA doch glatt, dass ich mir das Stillen mal ja nicht so einfach vorstellen sollte und das es da viele Probleme gibt, etc.pp.

Na klasse, dadurch wird Schwangere ja auch gar nicht verunsichert-nööö.

Mein FA hingegen sagt immer, wenn er aufs Stillen angesprochen wird "klar klappt das. sie sind ne Frau, sie haben Brüste, sie haben Milchdrüsen-also werden sie auch stillen können.Versuch macht klug!"

Vielleicht war (@gabriela) Zivilisationsproblem nicht ganz das richtige Wort. Die Frage Stillen oder Flasche ist ja erst mit zunehmender Verbreitung der Flaschennahrung aufgekommen. Logisch :-D , als es noch keine Flaschenahrung gab, gab es ja fast keine Alternative zum Stillen. Und die Platz 1 der Säuglingsernährung hatte Stillen inne.

Frage am Rande: Wie ist es eigentlich heute? gibt es da zufällig ne Statistik, wie viele Kinder in D prozentual gestillt werden und wie viele Flaschennahrung bekommen? (fände ich grad mal persönlich interessant-mal googeln)

Ich hoffe, dass es irgendwann mal wieder diese Selbstverständlichkeit zum Stillen gibt.

Leider habe ich ja so meine Befürchtung, dass die entsprechenden Konzerne, schon allein aus wirtschaftlichen Gründen, nicht so wirklich das Interesse daran haben, dass es irgendwann mal wieder die Situation gibt, das, ich sage mal 80% der Frauen ihre Kinder stillen.

Wobei grad mal wieder die Frage in mir hochkeimt: wieso wird eigentlich im TV nur Werbung für Flaschennahrung gemacht? Ich habe, zumindestens im dt. TV, noch nie Werbung fürs Stillen gesehen!(naja, vielleicht fehlt Institution wie La Leche Liga, das nötige Kleingeld)

Dabei glaube ich mittlerweile, dass Stillen echt breite Aufklärung und Werbung nötig hat. So verunsichert, wie viele Frauen bzgl Stillen mittlwerweile sind. Mal von den teilweise haarsträubenden Dingen, die , leider auch von Ärzten(unser Ex-KiA war so ein Exemplar), übers Stillen verbreitet werden.

Wer weiß, vielleicht in 10-20 Jahren. *schwelg*

Im Gegensatz zu den 70ern ist Stillen ja z.Zt. schon fast wieder Trend.
 

Jill A.L.

Dauerschnullerer
Ich nochmal,

vor der Geburt war ich auch so drauf, stillen ist das natürlichste der Welt und konnte nicht verstehen was für eine Wissenschaft daraus gemacht wurde. So gut wie alle Frauen können stillen, es ist ganz einfach dachte ich. Tja zuerst sah es auch so aus, als stimmte das. Heute sehe ich das anders. Stillen ist eine Wissenschaft. Ich vergleiche das mal mit der Milchviehwirtschaft (ich hoffe ich beleidige damit niemanden). Dort ist es unumstritten, dass jede Kuh unterschiedlich viel Milch gibt und auch die Qualität abweicht und manche Kühe sich einfach nicht zur Milchkuh eignen. Bei Menschen wird das aber negiert (Jede Frau kann es "punkt, Ende, aus"). Jetzt kann man sagen, in der Milchviehwirtschaft geht es auch um Massenproduktion, für 1 Kälbchen würde es doch immer reichen. So sicher wäre ich mir da nicht (kommt ja auch in nicht unerheblichem Maße auf's Kälbchen an).

Gruß
Jill, deren Milch wahrscheinlich zu nährstoffarm war trotz guter Ernährung
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
Ein besonders leidiges Thema war/ist, so finde ich, diese ewige Diskussion um Stillen oder Nicht-Stillen. Bzw. diese typische Frage "Und? willst du stillen?"

Ich fand diese Frage immer total dämlich und habe nie so ganz kapiert, wieso ich danach gefragt wurde, ob ich etwas ganz natürliches, also von der Natur so vorgesehenes, tun möchte. Es hat nie jemand , also zumindestens mich während der Schwangerschaft, gefragt , ob ich denn Flasche geben will.
Eine Freundin von mir, die ihren Sohn (aus medizinischen Gründen, hatte Brustkrebs, totale Amputation) nicht stillen konnte und somit Flasche gegeben hat, wurde hingegen andauernd gefragt, wieso sie denn nicht stille. Mußte sich teilweise sogar regelrecht Vorwürfe anhören und sich rechtfertigen (als ob sie freiwillig Brustkrebs bekommen hätte).

:jaja:

Besondesr zum zweiten Teil, den ich ja selber zur Genüge kenne: :jaja:


Wobei grad mal wieder die Frage in mir hochkeimt: wieso wird eigentlich im TV nur Werbung für Flaschennahrung gemacht? Ich habe, zumindestens im dt. TV, noch nie Werbung fürs Stillen gesehen!(naja, vielleicht fehlt Institution wie La Leche Liga, das nötige Kleingeld)

Dabei glaube ich mittlerweile, dass Stillen echt breite Aufklärung und Werbung nötig hat. So verunsichert, wie viele Frauen bzgl Stillen mittlwerweile sind.

Ich persönlich hatte nie den Eindruck, fürs Stillen würde zu wenig Werbung gemacht. Ich erlebe Stillen auch eher als trendy.
Aber weißt Du, was ich denke?
Dass dieser Frontenkrieg "Stillen gegen Flasche", "LLL gegen Industrie" - dass der auf dem Rücken der Mütter und ihrer Babys ausgetragen wird! Und das find ich so sch....!

Liebe Grüße
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
Hallo,

Die Frage Stillen oder Flasche ist ja erst mit zunehmender Verbreitung der Flaschennahrung aufgekommen.

Das stimmt so nicht.

Stillen oder Amme nehmen - damit fing es bereits an. Die Kinder der Ammen wurden viefach in Kinderheime gesteckt mit einer Sterblichkeitsrate von 90 %. Denn die Ammen waren arme Frauen vom Lande ...... nur in seltenen Fällen durften sie ihr Kind mitnehmen.
Die Amme stillte dann vornehmlich in "reichen" Häusern ..... und andere Ammen stillten dann bis zu 6 Kinder in den Kinderheimen ..... Und nein, die Milchmenge konnte nicht so hoch gesteigert werden dass von einem guten Gedeihne des Kindes ausgegangen werden konnte denn sonst wäre die Säuglingssterblichkeit nicht so fatal hoch gewesen.
Von der Kirche wurde Muttermilch teilweise verteufeln "weißes Blut ...." usw.

Hafermilchflasche ersetzte dann die Amme .... die Säuglingssterblichkeit blieb. Auch im 1. und 2. Weltkrieg als man von Säuglingsfertignahrung noch weit entfernt war, war Stillen nicht selbstverständlich.

In den Nachkriegsjahren, den Hungerjahren, geborene Kinder wuchsen bereits in den Anspruch "nie wieder hungern" (wer mag es verübeln) und Kinder müssen satt zu Essen kriegen damit sie dick werden. Haferschleim und Industriezucker waren dafür eine gute Basis.
60er Jahre - der Trend "meine Frau braucht nicht Stillen, wir können uns Babynahrung leisten" daneben, Geburten auf dem Rückenliegen, weg von der Hausgeburt. Ja Hausgeburt ist lebensgefährlich, Durchtrittsnarkose, Zangengeburt, zufüttern ..... kein echter Mutterschutz, keine Stillzeiten, usw.

Es wäre zu einfach zu sagen mit Einführung der Säuglingsnahrung ist das Stillen "abgebrochen". Nein, eine durchgängige Stillkultur gibt es in unseren Breiten seit dem 18 Jahrhundert nicht mehr. Deshalb ist es auch schwer eine Stillkultur wieder zu beleben. Der Weg der eingeschlagen wird derzeit ist gut. Und je mehr heute gerne Stillen (ohne Dogmatismus bitte) je mehr werden es in 20 Jahren sein.

Aber Stillprobleme gibt es heute mehr denn je. Früher sind die Kinder halt nicht übers Wochenbett gekommen ..... heute haben Mütter vielfach verlernt Hungerzeichen ihrer Kinder zu interpretieren. Und Flashce geben ist vielfach eine Schmach. Hungernde Stillkinder begegnen mir wöchentlich bei meinem Ehrenamt. Wir haben noch kein gutes Selbstverständnis. Stillen = Brust geben. Vielfach noch nicht Stillen = Hunger stillen. Und diejenige die die Zeichen richtig erkennen - und zufüttern - haben am Ende die A...karte (genauso) weil sie wieder unterstellt bekommen ja sie haben sich nicht genug angestrengt. :eek: Ihr kennt das.

Es gibt weniger satte Stillkinder als landläufig angenommen wird, und es gibt mehr zufriedene Zwiemilchkinder als viele Stillberaterinnen wissen. (Denn das geht ja nicht Brust und Flasche neiiiiiiiiiiiiiiiiin überhaupt nicht)



Und hier die Zahlen der Suse-Studie



91 % der Mütter möchten stillen - Wunsch vor der Geburt


86 % stillen am 5. Tag nach der Geburt


58 % stillen voll mit 2 Monaten und weitere 12 % bekommen Zwiemilch


45 % der Mütter stillen 4 Monate voll


13 % stillen 6 Monate voll

Bereits der Start in den Entbindungskliniken ist mitentscheidend, wie sich das Stillen weiter entwickelt. Zu wenig bekannt scheint noch immer, dass Stillende sich bei freiberuflichen Hebammen, Laktationsberaterinnen, Stillgruppen und Stillberaterinnen Zuspruch und Unterstützung holen können.

*SuSe-Studie 1997/98 wurde im Auftrag des Forschungsinstitutes Dortmund (FKE) als erste bundesweite Studie zu Stillen und Säuglingsernährung durchgeführt; eine neuere Studie dazu gibt es bisher nicht.

Man/ Frau beachte das sind schon 6 Jahre ... ich könnte mir vorstellen dass bei einer erneuten Erhebung die Stillzahlen ein besseres Bild abgeben.

Grüßle Ute


Achja, diese Ammenhistorie habe ich aus dem Buch
"Chronik der Kinderheilkunde" Thieme Verlag. Das Buch ist vergriffen.
 

nici

keiner Titel
Jea hat gesagt.:
Aber ob eine Frau stillen kann oder ob die Milchmenge ausreicht, dass weiß man doch im Regelfall erst, wenn das Kind da ist.

:jaja:
Und dann muß es schnell gehen! Da bleibt nicht viel Zeit mehr für Information, denn dein Kind hat Hunger. Und da eben nicht jede Milch gleich ist, macht es Sinn sich vorher zu informieren (was ich leider versäumt habe), damit man nicht hinterher da steht und mal schnell schnell Männe zum Schlecker schicken muß, um Milchnahrung zu besorgen.

(Natürlich kommt es trotz Info auch vor, daß man die Milch umstellen muß, weil man merkt, das Kind verträgt sie nicht...)
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
Und hier ein Auszug aus dem Statement zur Weltstillwoche

Die Initiative "Stillfreundliche Gemeinde" in Gambia

Es wurde ein Modell entwickelt, das die Faktoren Ernährung der Mutter, Beikost, sanitäre Einrichtungen, und persönliche Hygiene umfasst. Hebammen und geschulte Mütter erklären in Stillgruppen die wichtigsten Grundlagen des Stillens. 87% aller Mütter beginnen nun mit dem Stillen innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt. Die Zahl der mit vier Monaten noch voll stillenden Mütter ist in den Modellregionen von 1,3% auf 99,5 % gestiegen. Mehr als 200 Gemeinden in Gambia sind bereits von der Regierung als "stillfreundlich" ausgezeichnet worden.

Die Initiative "Stillfreundliche Gemeinde" - eine sich ausbreitende Vision von integrierter Entwicklung der frühen Kindheit in Gambia. Isatou Jallow Semega-Janneh, UNICEF 2002.



Stillfreundliche Krankenhäuser in Belarus

Mütter aus 16 stillfreundlichen Krankenhäusern, die in Polikliniken nachbetreut wurden, stillten ihre Babys mit 3 Monaten zu 43% voll und mit 6 Monaten zu 7.9%. Im Vergleich dazu stillten Mütter aus 15 Vergleichskrankenhäusern mit 3 Monaten nur zu 6% voll und mit 6 Monaten zu weniger als 1%.

Kramer MS, et al. Promotion of breastfeeding intervention trials (PROBIT): a randomised trial in the Republic of Belarus. Journal of the American Medical Association 2001; vol 285:pages 413-20.

und mein Kommentar dazu ebenfalls von meiner Seite kopiert:

Ich bin immer wieder erstaunt wie erschreckend niedrig die Stillzahlen weltweit sind.

Wird uns doch hier, in Mitteleuropa seit 3 oder 4 Jahrzehnten vermittelt, dass unsere Stillmüdigkeit mit der Flaschenernährung zusammenhängt. Wie ist es in Gambia? Steht den Müttern dort tatsächlich "bequeme" Fläschchennahrung zur Verfügung? Oder bunte Werbebildchen von welcher Industrie ??? Warum sind dort, bis zur Schulung durch Hebammen usw. kaum mehr 98 % der Säuglinge mit 4 Monaten ausschließlich gestillt worden ???? Oder liegt es an der Einführung der Beikost, in diesen Ländern Brei aus Mais oder Hirse ......, traditionell sehr früh (gewesen)? Daraus würde sich die Frage ergeben warum füttern Mütter traditionell (?) so früh Breie zu? Wann immer ich Empfehlungen lese über die optimale (?) Stillzeit - oder Zeit des ausschließlichen Stillens - drängen sich mir Fragen auf. Und dieser offizielle Text über Gambia (Afrika) und Belarus (Osteuropa) sollten zum Nachdenken anregen. Nicht nur über das Stillen allgemein und wie Frauen weltweit darin unterstützt werden können, sondern auch über Beikostbedürfnisse der Kinder. Warum geben Mütter ihren jungen Säuglingen sehr früh Breie dazu - in Ländern ohne Babynahrungsindustrie? Ohne Elternzeitungen, ohne Werbebroschüren, trotz mangelndem bequemen Instantangebot ....... wie die Großmütter und Urgroßmütter es ebenfalls getan haben vor 50 oder 150 Jahren bei uns in Mitteleuropa. Warum ist es so - warum beschäftigt sich Niemand damit und übergeht möglicherweise eine Fragestellung die für Babys ebenfalls wichtig ist .....?

http://babyernaehrung.de/weltstillwoche_2004.htm


Ich frage mich, wo die hohen Stillzahlen weltweit herkommen ........ wenn solche Beispiele aus Nicht-Industrieländern aufgeführt werden. Dort gibt es kein Nestle, Milupa und Hipp .......
Fridomama schrieb es schon, es werden vielfach Mütter gegeneinander aufgebracht Flasche :heul: Stillen :bravo: und das nicht zugunsten der Mütter oder gar Kinder.
Wir glauben alle viel zu gerne was wir glauben wollen ..... und wer kann schon nachprüfen, dass das was einem Weisgemacht wird stimmt.

Ute
 
B

Beate

:jaja: *Ute zustimm*

Und nicht zu vergessen, früher (und auch heute in Afrika :eek: ) waren Einzelkinder sehr selten. D.h., fast jede Mutter wußte - aus ihrer Erfahrung als große Schwester oder von früheren Kindern her - wie man mit einem Baby umgeht. Und fast alle Frauen lebten in der Nähe von Mutter, Schwestern, Tanten, wo sie schon vor der Geburt eigener Kinder Erfahrungen mit Babies sammeln konnten und nach der Geburt jede Menge kompetente Unterstützer hatten.

Heute dagegen sitzen doch die meisten ziemlich alleingelassen da, müssen gleichzeitig den Haushalt schmeißen, sich an das (erste) Kind gewöhnen, dem Mann erklären, wieso sie eigentlich keine Flasche geben wollen, und mit den Stillproblemen fertig werden. Der gelegentliche Besuch einer Hebamme ist da kein besonders guter Ersatz. :???:

Ach so, bei den meisten Säugetiere sterben die Erstlingswürfe. Die sind quasi zum Üben da. Nur bei sehr sozialen Tieren oder besonders guten Bedingungen werden diese ersten Jungtiere aufgezogen (und auch dann noch haben junge Tiere eine enorm hohe Sterblichkeit).
 
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