Schule findet kaum noch statt

zwillingsmama

Gehört zum Inventar
Wir sind in Sachsen ja schon in der 4. Woche und bei uns war das nicht so extrem. Die letzte Woche ist nicht viel passiert, Ausflug da hin, Ausflug dort hin. Wandertag beim kleinen, dann noch Theater draußen besucht. Aber so extrem wie ihr das hier beschreibt ist das bei keinem unserer Kinder in den letzten 5 Jahren gewesen. Wir haben es eher umgekehrt. In den ersten 2 Wochen war in den Grundschulen immer nix wirkliches. Wandertag, sporttag, kurzer Unterricht in den ersten 2 Wochen. Naja solange wir den hort gebucht haben, war alles egal. Nur jetzt kommen die Kinder teilweise so zeitig nach hause. Zum Glück fahren da hier immer Busse. Als Matthias in der letzten Woche Klassenfahrt hatte, sollten wir ne 1/4 Stunde eher da sein.
 

Rita

Gehört zum Inventar
Die Frage nach der Abfahrt ins Schullandeim - gabs keinen Elternabend, bei dem du das hättest anbringen können?

Die Fahrt ins Schullandheim wurde bei dem regulären halbjährlichen Elternabend im April mit besprochen. Details wie Abfahrt- und Ankunftszeit waren da noch gar nicht klar. Das wurde dann mit einem Elternbrief vorletzte Woche bekannt gegeben.

Die Luft raus ist wahrscheinlich mal in jedem Job. Trotzdem kann man es sich dort nicht leisten, die Kunden einfach vor dem Fernseher zu parken, weil man in drei Wochen dann sechs Wochen Urlaub hat :bruddel:. Sorry, das geht nicht gegen engagierte Lehrer, aber von denen sehe ich gerade nicht so viele in meinem schulischen Umfeld.
Mich fragt in meinem Job auch niemand nach den Temperaturen und ich arbeite vor meinem Urlaub mit Hochdruck bis zum letzten Tag, um wegzuschaffen, was geht, weil sich dann in meinen drei Urlaubswochen alles stapelt. Die Zeit vor und nach dem Urlaub ist bei mir extrem stressig.

Mein Sohn hat heute in der Schule drei Filme geschaut. Dafür hätte er nicht in die Schule gehen müssen, hätte er ausschlafen können, hätte er bestimmt mehr davon gehabt. Unterricht oder ähnliches: null. Dafür hat er einen Zettel mitbekommen, was er in den Ferien alles wiederholen soll.

Ich bin da gerade echt sauer. Es ist die letzte Schulwoche, okay. Aber das geht ja schon drei Wochen so. Bei uns gabs dann früher mal Projekttage. Heutzutage wird Kevin allein zu Haus geschaut. Aber wehe, du parkst als Eltern mal deine Kinder vor dem Fernseher.

Na, immerhin ist morgen Wandertag. Das ist doch mal was Sinnvolles für die letzte Schulwoche.

Liebe Grüße
Rita
 

Jaspis

Golden Girl
Du bist in deinem Zorn grad recht ungerecht, Rita. Die Zeiten vor den Sommerferien sind für LehrerInnen mitnichten: ich park mal die Kinder vor dem Fernseher und drehe Däumchen sondern das sind Zeiten, in denen ganz schön viel Zusätzliches anfällt. Jedenfalls bei denen, die ich kenne und ich kenne ne Menge (privat und beruflich). Und dass es nach dem Notenschluss wenig Sinn macht noch gross zu unterrichten, liegt halt einfach in der Natur dieses Systems ;)

Ansonsten kann ich dir nur raten, dich zu vernetzen, damit solche ausserordentlichen Termine nicht immer nur auf deinen Schultern lasten.

Liebe Grüsse und eine Tasse Tee rüberreich ;)
J.
 

Heidi

coole Mama
Ich bin da in all den vielen Schuljahren seit 2006 eigentlich immer ganz froh drüber gewesen bzw hab mich für und mit den Kindern gefreut.
Ausflüge, Projekte und Filme schauen - das ist hier auch so. Irgendwie für die Kinder der cool down, das einklingen der Sommerferien.
Hatte allerdings dadurch kein Betreuungsproblem.

LG, Heidi
 

Elchen

Aufraffbremse
NRW ebenso! Yannick ist in der 10. klasse und viel gehen ab! Am 2.7. war der Abschluss und die Abgänger sind fertig! Wer in die Oberstufe geht, musste bis zum 13.7. die Zeit absitzen!
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
.... Und dass es nach dem Notenschluss wenig Sinn macht noch gross zu unterrichten, liegt halt einfach in der Natur dieses Systems ;)
...
So recht du mit dem Notenschluss auch hast, mir kam gerade bei der Bemerkung mit dem Nacharbeitszettel der Gedanke, dass man statt unsinniger Filme dann auch mal Themen noch mal üben könnte, bei denen der Notenschnitt der Klasse eher mau war. Und auch Vertretungslehrer könnten ja vom Fachlehrer einfach mal "Übungszettel" bekommen, die dann abgearbeitet werden.

Die Große hatte übrigens oft Probleme damit, dass Filme geschaut wurden, die ihr einfach zu blutig/belastend waren.

Salat
 

Océanne

Gehört zum Inventar
Stellt euch vor, ich habe sogar schon Material für Vertretungen rausgegeben, die dann von der Lehrkraft vollends ignoriert wurden. Das war eigentlich fast immer so. Irgendwann habe ich es gelassen. Die Arbeit, von zu Hause was einzuscannen und zu schicken oder, wenn ich es vorher schon wusste, dass ich nicht da sein würde, Material zu kopieren und ins Fach zu legen, mache ich mir nicht mehr.
Aber das ist eine Thematik, die nicht nur die Sommerferien betrifft und übrigens stark schulabhängig ist.

Es ist tatsächlich so, dass vor der Konferenzen der Stoff durch ist, durch sein MUSS. Die Lehrer drängeln also nicht einfach nur so und lassen die letzten drei Wochen unter den Tisch fallen. Die letzten Wochen vor den Sommerferien sind übrigens wirklich nicht gerade angenehm. Notenbesprechungen, Eintragungen, Konferenzen, Elternsprechtage. Wer 10. Klassen hat, muss Prüfungen abnehmen, die viel Vorbereitungen brauchen.

Ob bis kurz vor den Unterricht Stoff durchgenommen werden soll, da scheiden sich die Geister unter Schülern und Lehrern. Ich selbst hab für Leerläufe Übungshefte anschaffen lassen, mit denen die Schüler Rechtschreibung und Leseverstehen üben können.
Leider ist es oft so, dass die meisten Schüler nur für Noten arbeiten. Wenn diese feststehen, ist es kaum noch möglich, was zu machen. Intrinsische Motivation ist in der Regel gleich Null. Entsprechend ist das Gedächtnis ein Sieb und Wiederholungen von Stoff würden die 6 Wochen Ferien nicht überstehen.

Projekttage gibt es an einigen Schulen und die finde ich auch sinnvoll als Gegensatz zum überwiegend theoretischen Lernen nach Curriculumsvorgabe.
 

Rita

Gehört zum Inventar
Während des Schuljahres hört man oft, man könne dieses und jenes nicht machen, weil man den Stoff durchbekommen muss. So fiel z.B. der Besuch einer Umweltstation in Bio aus diesem Grunde ins Wasser. Warum wird der dann nicht nach Notenschluss nachgeholt?

Man könnte Vieles machen, was noch nicht mal so wahnsinnig viel Vorbereitung erfordert.
Einfach mal eine Stunde mit den Kindern reden - wie hat euch das Schuljahr gefallen, was kann ich als Lehrer das nächste Mal besser machen, wie lief es in der Klassengemeinschaft... In Deutsch könnte man über ein interessantes Thema diskutieren, ebenso in Englisch. Matheolympiade, Geographie-Quiz... das findet man alles im Netz ohne allzu viel Aufwand. Oder einfach mal ein Spiel machen, eine kleine Exkursion in die Umgebung. Offenes Klassenzimmer im Schulgarten, Stadtquiz, "Ramadama" (Abfallsammeln)... Wenn man es ganz schlau anstellt, könnte man schon während des Schuljahres überlegen, was man auf die Zeit nach Notenschluss verschiebt und es vorbereiten - Material sammeln für ein Abschlussprojekt etc. Auf jeden Fall alles besser als fachfremde Videos einlegen.

Was die arbeitnehmerfeindlichen Uhrzeiten angeht - ich habe den Eindruck, das ist auch eine Besonderheit der örtlichen Grundschule. Wir sind hier im guten katholisch-ländlichen Bayern. Da ist man als Mama doch vielleicht noch öfter Hausfrau als in städtischer Umgebung. Oder zumindest sind Oma und Opa vor Ort. Davon geht die Schule aus. Oder sie sind eben noch nicht eindringlich auf das Problem hingewiesen worden, weil alle es immer irgendwie hinkriegen.

Das Bringen zum Bus hätte ich in diesem Fall nicht delegieren mögen. Hätte ja auch gut funktionieren können, wenn der Bus nicht eine halbe Stunde zu spät gekommen wäre, nachdem man ihm hinterher telefoniert hat. Das Problem mit der Arbeit hatten einige andere Eltern auch, die schon wie auf Kohlen saßen.

Liebe Grüße
Rita
 
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