AW: Lesezirkel - gemeinsames Lesen
Ich habe Traumfänger von Marlo Morgan auch gelesen und fand das Buch sehr packend und faszinierend. Ich habe vorher überhaupt nix über den Rummel um das Buch mitbekommen und wußte nichtmal, dass es authentisch sein soll.
Daher hat es mich dann irgendwie verwundert, als ich später gehört habe, dass es nicht echt sein soll.
Es hat mich dann auch irgendwie im Nachhinein enttäuscht, obwohl ich es ja nicht mit dem Gedanken der Echtheit gelesen hatte.
Aber: Muss alles, was man liest, echt sein? Man kann ja auch einfach etwas aus (Ent)spannungs- oder Unterhaltungsgründen lesen und spannend und faszinierend war dieses Buch auf jeden Fall.
Ich habe gegoogelt und das hier gefunden über das Buch:
---------Zitatanfang----------
"Sehr zu denken gegeben hat mir die detaillierte Stellungnahme eines „Spokesman“ der Aborigines, in der er den angeblich authentischen Reisebericht der Marlo Morgan ad absurdum führt und die darin enthaltenen Lügen schlüssig entlarvt. Unter anderem weist er darauf hin, daß niemandem in Down Under jemals etwas von einem „Walkabout“ einer Amerikanerin in die australischen Outbacks bekannt geworden sei (auf Ortsangaben verzichtet die Autorin in ihrem Bericht ohnehin – vielleicht aus gutem Grund!) Auch seien zu keiner Zeit irgendwelche Vermißtenmeldungen der Angehörigen dieser Amerikanerin bei irgendeiner Behörde des australischen Kontinents eingegangen. Darüber hinaus sei auch von Morgans zweitem Walkabout, den sie „just for fun“ im Jahre 1994, zur Auffrischung alter Remineszenzen, unternommen haben will, jemals etwas bekannt geworden.
Zu erwähnen sei noch, daß sich die Aborigines sehr vehement gegen jede Idealisierung ihrer Lebensweise im Sinne einer gerade angesagten New-Age-Bewegung, zu deren Fürsprecherinnen sich Morgan hochstilisiert, indem sie Vortragsreisen über ihre angeblichen Erfahrungen in der australischen Wildnis veranstaltet und damit zahllose Zuhörer aufs Glatteis führt, zur Wehr setzen, da es bei ihrem Anliegen keineswegs um Idealisierung oder neo-romantische Heile-Welt-Vorstellungen irgendwelcher ausgeflippter Amerikaner geht, sondern vielmehr um ihre gerechtfertigten POLITISCHEN Forderungen nach Gleichberechtigung und die Aufhebung jeglicher Rassendiskriminierung.
Den Stamm der „Wahren Menschen“, dessen Einladung Morgan gefolgt sein will, gibt es nicht! Auch geht es über die Vorstellungskraft heutiger Aborigines-Vertreter hinaus, daß es heute noch Mitglieder ihres Volkes geben soll, die die von Morgan beschriebene Lebensweise praktizieren. Anders ausgedrückt: Auch heutige Aborigines sind sehr aufgeklärt und gehen mit der Zeit, versuchen jedoch, ihre eigenständige Kultur zu bewahren und würden eine Mahlzeit aus gegrillten Ameisen nur im äußersten Notfall akzeptieren.
Nach alledem halte ich das Buch „Traumfänger“ für keineswegs empfehlenswert, entbehrt doch der angeblich authentische „Reisebericht“ jeglicher realistischer Grundlage. Mehr noch, da er auf dem Wunschdenken der Autorin oder – weniger charmant formuliert – auf einer Lüge basiert, halte ich das Buch sogar für gefährlich und schädlich. Daher nur ein ganz kleines, mickriges Sternchen für dieses MACHWERK – d.h. KEINESWEGS EMPFEHLENSWERT."
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Also ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben. Es macht einen zumindest ein wenig nachdenklich und läßt einen schon über die Welt der Naturvölker (auch wenn es DAS Volk nicht gab) und unsere Welt nachdenken.
Das zweite Buch steht hier schon seit ein paar Jahren im Schrank und irgendwann werde ich es mir sicherlich auch nochmal zu Gemüte führen, wenn mir mal danach ist.
Aber ich lese trotzdem lieber Bücher mit echtem historischem Hintergrund.
Hat jemand das Buch "Wüstenblume" von Waris Dirie gelesen? Das fand ich auch sehr faszinierend (und jetzt sagt mir bitte nicht, dass das auch nicht echt war :nix
