*Kein* Auslandshalbjahr

BiancaundMilena

Gehört zum Inventar
Milena hätte ich es auch so gewünscht. Sie wollte aber nicht,hatte Angst, alleine weit weg zu sein. Für mich unverständlich,ich war immer gerne weg. Wollte so gerne in die USA für ein Jahr.
Aber sie ist anders gestrickt,sehr heimatverbunden

Ich fahre ja regelmäßig nach Düsseldorf und nehme über blablacar Leute mit. Und es sind so viele junge Leute dabei,die mit 18/19 Jahren die Welt bereisen, tolle Erfahrungen machen und auch vorher nicht wollten.

Druck,auch sanften, würde ich nicht ausüben. Wer weiß,ob es sie tatsächlich überfordern würde und das wäre übel
 

Su

Das Luder
Larissa möchte z.B. nicht weil sie nicht aus dem Freundeskreis raus will und Angst hat dann nicht mehr so involviert zu sein.
 

lulu

Königin der Nacht
Urlaub mit Plan, mit verschiedenen Zielen (Sightseeing), vieles vielleicht schon reserviert und sie muss sich um die pünktliche! Anreise kümmern, sowas lässt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten abseits der gewohnten Umgebung und ohne Eltern-Backup wachsen.
So was macht sie mit Freundinnen, null Problemo. Aber auch nicht ganz allein, dazu mag sie nicht der Typ sein.

Ihr seid als Eltern enttäuscht, weil das Kind die Möglichkeiten nicht nutzt, die man ihm doch so gerne geben will. Ihr seht den rein rationalen Nutzen, ihr seht die Fähigkeiten eures Kindes. Ihr WISST, das würde klappen. Und ihr seid enttäuscht, ja frustriert. Warum nur nimmt sie diese Chance nicht wahr? Es würde ihr so viel geben. Und mit ziemlicher Sicherheit - und das wisst ihr eben schon jetzt - wird sie in fünf Jahre auf sich selbst sauer sein, weil sie die Chance nicht ergriffen hat.
Ich bin weder enttäuscht noch frustriert. Ich bin perplex. Ich verstehe es nicht, weil der Impetus von ihr selbst kam, und weil ich weiß, dass sie gut klar kommen würde und eine gute Zeit hätte. Ich verstehe nicht, was sie abhält, ich glaube, das ist mein "Problem". Und vielleicht frage ich mich, ob wir genug im Gespräch waren. :irritiert:
Ich rede heute Abend noch mal mit ihr.

Lulu
 

Steffi B.

Miss Liebenswert
Ich weiß nicht ob ich mich jetzt voll in die Nesseln setzte, aber ich wäre froh wenn meine Kinder das nicht wollen würden.
Mein Sohn ist 15 Jahre alt, gut er ist eh speziell da kommt so etwas eh nicht in Frage, aber ich hätte eine Heidenangst um ihn, so weit weg von mir.

Sorry hilft nicht aber ich dachte ich sags mal

LG Steffi
 

Nemo

nah am See
Lulu, vielleicht ist es tatsächlich so wie du sagst, das sie sich innerlich verpflichtet gefühlt hat zu gehen und dann erst als es konkret wurde angefangen hat zu begreifen was es wirklich heisst. Ich denke, wenn beide Brüder im Ausland waren, dann hat man innerlich schon so ein bißchen das Gefühl, das man da ja nicht hintenan stehen möchte. Und wenn dann vielleicht noch die Freundinnen sagen, "wow cool, Ausland" dann ist man vielleicht versucht zu sagen, klar mach ich, will ich. Was sagt denn dein Herz zum Thema USA ? In Anbetracht der Tatsache, das so ein Aufenthalt nicht ganz billig ist und es ja auch nicht immer so ganz ohne ist den Anschluss hier an den Unterrichtsstoff wieder zu finden, würde ich das nur ermöglichen, wenn ich wirklich das Gefühl hätte, das es ein Stück weit auch Herausforderung ist. Für einen "verlängerten" Urlaub bei Freunden wäre mir das auch zu viel Geld...
 

Carmen

Gehört zum Inventar
Ich bin da ganz bei Nemo: so ein Auslangshalbjahr sollte das Kind nicht nur in seiner persönlichen Entwicklung weiter bringen, sondern insbesondere sollte hier ein großer Fortschritt in Sachen Sprache als Ziel und als Herausforderung im Fokus stehen.

Für alles andere gibt es sicher auch andere Programme, die nicht so sehr ins Geld gehen.
 

lulu

Königin der Nacht
Steffi, ich mach mir nicht so große Sorgen, generell. Na klar bin ich froh, wenn mein "Baby" bei mir ist. Aber das "Baby" zeigt uns deutlich, dass sie erwachsen werden und ihr Leben leben will. Von daher würde ich mir nur Sorgen machen, wenn ich bei einer Gastfamilie keine guten Vibrations hätte. Und so weit waren wir noch nicht.

Nur der jüngere große Bruder hat einen Schüleraustausch gemacht. Der Große hatte in dem Alter an so etwas null Interesse; er war dann im Studium für ein Semester unterwegs. Die USA ließen sich vermutlich für recht wenig Geld organisieren, da wir das alles privat machen würden, und ich meine in den USA keine Beteiligung an den Schulgebühren anfiele. Das hat es bei Levin in Australien teuer gemacht, und das wäre auch in Kanada ein großer Batzen der Kosten.

Mein Herz sagt noch nicht wirklich was dazu :zwinker:, es streitet zwischen Carmens Argument (wenn wir schon Zeit und Geld investieren, soll sie sich auch ein bißchen strecken müssen und wann sonst soll sie jemals ihr Französisch vertiefen) und Steffis/Salats/Mones (wenn sie halt im Moment nur so viel "kann", dann hilft am Gras ziehen auch nicht). Wegen dem Verpassen von Schulstoff hier mache ich mir gar keine Sorgen. Das habe ich mir vor langer Zeit abgewöhnt. Wer lernen will, wird den Stoff lernen. Das ist nur 10. Klasse "Gedöns" und kein Abiturstoff... (Mir ist klar, dass wir in der außergewöhnlich guten Ausgangsposition sind, dass unsere Kinder durch die Bank in der Schule gut klar kommen und weder überfordert noch gestresst noch gelangweilt sind.) Linnea hatte zwei Freundinnen im Sinn. Mit der einen wäre ich nicht einverstanden (alleinerziehende Mutter mit Reisetätigkeit und einer sehr langen Erziehungsleine), der anderen Familie würde ich alle meine Kinder jederzeit anvertrauen (das sind Freunde in unserer alten Heimat, das ist alles Bullerbü da, da wäre sie sicher und auch an der Schule gut aufgehoben, abgesehen davon dass der Französichunterricht subpar ist, wenn man mit hier vergleicht).

Wie gesagt, wir sprechen heute Abend noch mal.


Lulu :winke:
 
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lulu

Königin der Nacht
So, jetzt verstehe ich sie besser. Sobald die Kanada-Sache konkret wurde, hat bei dem Kind die emotionale Achterbahn eingesetzt, sie hat tiefgehend nachgedacht, mit ihrem Bruder gesprochen, eine Stunde geheult und dann beschlossen, dass ihr das alles zu viel ist. Neue Schule, die Sorge keine Freunde zu finden (obwohl ihr klar ist, dass sie bestimmt Freunde findet), fremde Familie, die Französisch spricht (obwohl in Kanada ja an sich jeder Englisch bis zu einem gewissen Grad versteht), alles neu, sechs Monate, OMG!. Nein sie sei kein Leader, nein sie trottet lieber mit der Herde mit, und vor allem will sie nicht ganz auf sich alleine gestellt sein (was sie ja am Anfang wäre, bis sie jemanden kennengelernt hätte und mag), nicht für so lange.

Ihr Bruder hat Ihr erklärt, dass sie auch zu Hause „wachsen“ könne (aha) und tolle Möglichkeiten haben, dass man tolle Chancen auch im gewohnten Umfeld kann (aha) und dass sie das alles auch später, nach der Schule oder im Studium, noch mal angehen könne.

Summasummarum: Sie weiß jetzt, dass sie hier bleiben will, freut sich auf die nächste Fussballsaison als Mannschaftskapitänin, USA gleich mitabgehakt. Sie hat sogar schon mit der relevanten Freundin geredet, die das gut verstehen kann, weil sie es nicht mal in einem Ferienlager aushält und in ihrem Heimatort am glücklichsten ist.

Na, ich bin aber froh mich mal durch drölfzig französichsprachige Webseiten ‚gelesen‘ zu haben, mit dem Quebec-Haus telefoniert zu haben, mit zwei kanadischen Schulämtern einen netten Kontakt gehabt zu haben, Visenregularien studiert zu haben und meine kanadische Bekannte ausgequetscht zu haben. Hätte ich in der Zeit mal lieber einen Französischkurs in Frankreich gemacht! :zahnlücke:

Lulu :winke:
 
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