Gefahrpegelstand stark erhöht

Blümchen

Mama Biber
AW: Gefahrpegelstand stark erhöht

So ein Schmarrn, ich könnte das fast wirklich heulen, warum muss den immer soviel schlechtes in andere reininterpretiert werden, warum hat Euch das Leben so hart gemacht. Warum immer alles böse sehen.


Das ist für mich gerade ein bisschen plakativ, Su.

IMMER soviel schlechtes.
Ich bin ganz sicher niemand, den das Leben hart gemacht hat. Ich heule, wenn Ben was Neues kann, bei der Merci- Werbung und wenn ein Baby geboren wird, bei schönen Sonnenuntergängen, sentimentalen Liedern und überhaupt ständig :nix:.

Und ich bin dazu geneigt, in jedem Negativen auch das Gute zu sehen, das, was mich weiterbringt, das, was der Situation Sinn gibt.

Ich empfinde die Oma hier auch nicht als 'böse', aber als gedankenlos. (Und eben als jemanden, der es selber nicht aushält, dass das Kind, aus welchem Grund auch immer, traurig ist)

Und dann empfinde ich es auch als okay, einfach mal auszusprechen, dass es für das Kind jetzt einfach nicht gut war, dass sie so reagiert hat, OHNE zu wissen worum es ging.

Vielleicht steht und fällt mein Nicht- Verstehen aber auch damit, dass ich selber niemals auf die Idee gekommen wäre, einem fremden Kind Geld zu schenken, ohne die ganzen Hintergründe zu kennen. :???:

Zuhören- ja.
Trösten- auch.

Aber Geld für ein Ersatz- Eis? Wäre mir niemals eingefallen.
Wäre es nicht viel liebevoller reagiert, verbal auf das traurige Trotzköpfchen einzugehen, statt mit Geld gleich alles wieder gutmachen zu wollen?
 

Wölfin

Gehört zum Inventar
AW: Gefahrpegelstand stark erhöht

Zuhören- ja.
Trösten- auch.

Aber Geld für ein Ersatz- Eis? Wäre mir niemals eingefallen.
Wäre es nicht viel liebevoller reagiert, verbal auf das traurige Trotzköpfchen einzugehen, statt mit Geld gleich alles wieder gutmachen zu wollen?

Genaus so sehe ich es auch.

Ich habe schon manchmal weinende Kinder getröstet, meist waren die Eltern "abhanden" gekommen. Niemals hätte ich den Kinder Süßes gegeben, damit sie sich beruhigen.
 

Dilla

Familienmitglied
AW: Gefahrpegelstand stark erhöht

Wie aber wäre unsere Welt, wenn sich keiner mehr um den anderen kümmern möchte?

Ich nehme mal jetzt nur die eine Aussage von oben.
Das ist ein häufig gehörter Spruch (so oder ähnlich).
Darauf möchte ich mit diesem Spruch antworten: Gut gemeint ist nicht immer gut getan.

Hier lag kein Notfall vor. Klar hatte die Dame Emotionen, handelte nach
Gefühl (na gut, nicht ganz ohne Herz ;) ).

Ich glaube, ich würde mich in der von Salat beschriebenen Situation dann
vor allem mehr über mich ärgern, dass ich selbst nicht gelassen mit dem
Kind und mit der älteren Dame umgehen konnte.
Daran arbeite ich :jaja: , immer noch.




:winke:
 

Evelyn

Bibi Blocksberg
AW: Gefahrpegelstand stark erhöht

Ich glaube, ich würde mich in der von Salat beschriebenen Situation dann
vor allem mehr über mich ärgern, dass ich selbst nicht gelassen mit dem
Kind und mit der älteren Dame umgehen konnte.
Daran arbeite ich :jaja: , immer noch.

:winke:


Da bin ich mit dir einer Meinung :)
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Gefahrpegelstand stark erhöht

Was mir gerade noch einfällt: Ben wurde mal in einer ähnlichen Situation (er trotzte :rolleyes:) von einem anderen Menschen ein Keks angeboten, den er quasi in die Hand gedrückt bekam, weil er ihn trösten und ablenken sollte.

Der Mensch kannte uns nur vom Sehen- und, ihr ahnt es, der Keks enthielt Ei, Ben durfte ihn nicht essen. Er war schon auf dem Weg zum Mund und ich musste ihm ihn wegnehmen, was doppeltes Geschrei nach sich zog (und uns fast 24 Stunden stationär beschert hätte).

Nun sind die wenigsten Kinder so hochgradig allergisch- aber das gut gemeint nicht gleich gut ist, habe ich an der Stelle deutlich erfahren.

Die sind offene Ohren und Anteilnahme in jedem Fall ungefährlicher ;).
 

bribra

Gehört zum Inventar
Gesperrt
AW: Gefahrpegelstand stark erhöht

Also ich hab jetzt auch alles gelesen und ich muss sagen, ich bin da auch bei Salat. Ist das nicht eine klassische Steilvorlage für ein Kind zu lernen, wenn es bei Mama oder Papa was nicht bekommt, dann spielt es auf Mitleid und irgendwer wird sich dann schon erbarmen? Ich mein das ist zwar in der Ausgangssituation nicht impliziert, aber das führt doch dazu. Im Endeffekt versucht man zu erziehen und einem Kind beizubringen, dass es Konsequenzen gibt, die auch durchgehalten werden - und dann werden die von jemand anderem untergraben?! Ne, da wäre ich auch sauer geworden und hätte mich wohl arg zurückhalten müssen.

Und es hat doch nichts mit herzlos zu tun, wenn man den beiden alten Damen das sagt. Es ist doch letztlich egal aus welchen Motiven sie gehandelt haben, sicherlich nicht nie und nimmer mit böser Absicht, aber es muss erlaubt sein, den Damen mitzuteilen, dass sie eine Grenze überschritten haben.

Aber verbittert und böse und so sehe ich mich eigentlich nicht, wenn ich so eine Haltung vertrete. Und ich lasse auch keine heulenden Kinder alleine auf der Straße rumstehen - nur mische ich mich nicht in die Erziehung anderer ein, solange diese nicht Gewalt ist.

Ich muss doch mit anderen Kindern so handeln, wie ich haben wollen würde, dass andere mit meinen Kindern handeln und sich verhalten.

Viele Grüße, Britta
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Gefahrpegelstand stark erhöht

Uffta.
Ich glaub, ich schreib nicht mehr viel zu dem, was ich als Beweggrund der Oma sehe. Da haben Dilla, Bribra, Blümchen und Wölfin schon ganz gut "für mich gesprochen".
Und ich möcht einfach noch mal hinzufügen, daß mir all euere Einwände von "gut gemeint" etc durchaus auch bewußt waren, AAABER: auch wenn ungewollt, hat diese Frau sich in einer Weise eingemischt, die für mich eben äußerst ungünstig wirkte. Und falls es euch beruhigt: der Opa hat es ihr dann auch noch mal ganz detailliert erläutert, und mir nachher erzählt, daß sie es auch dann verstanden hat (hab ich wohl im Anfangsposting nicht deutlich genug gemacht?).

Was auch einige hier kritisch anmerkten: daß ich dafür "unverdienten Beifall" bekäme oder "triumphierend" wirke.
Ich schreibe das nicht aus diesen Gründen. Nicht für Beifall oder Triumph. Ich schreibe über Situationen, die mich an meine Grenzen bringen (oder dicht daran). Mir hilft es, das Geschehen noch mal passieren zu lassen, mich verbal zu distanzieren, es durch die Sprache vielleicht auch weniger schwerwiegend erscheinen zu lassen, eine andere Sicht auf die Dinge zu bekommen. Spannend, wenn dann so eine Diskussion daraus entsteht, spannend, zu sehen, wie andere dazu stehen.
Und besonders spannend, wenn ich an so einer Diskussion dann merke, woher meine Abneigung und heftige Reaktion ursprünglich rührt. Ich hätte ja weit von mir gewiesen, daß ich verbittert und böse bin, aber...

Es ist ungefähr fünfzehn Jahre her. Meine Mutter sitzt in meiner Wohnung am Küchentisch, ißt ein Stück Kuchen. Der Kater, vor wenigen Wochen erst aus dem Tierheim geholt, kommt, setzt sich vor sie und fixiert diese essende Frau. Ich wasche gerade etwas ab, stecke mit den Händen im Waschwasser und sehe alles nur knapp aus dem Augenwinkel.
"Ja, du willst auch was, hm?" sagt meine Mutter.
"Gib ihm nichts," fahre ich dazwischen, denn ich kenne meine Mutter und ihre Art, "Zucker ist Gift für Tiere."
"Ach?"
"Ja, sie werden blind und krank davon." Nicht, daß es meine Mutter wirklich interessieren würde, hat sie ihren Hund doch schon mit Schokolade etc "verwöhnt", und wenn das Tier mal Ausgang haben wollte, dann hat sie es alleine um den Block laufen lassen... kam ja immer zurück... dieser Hund, der mich wie blöde geliebt hat, weil ich die drei Mal, die ich in vier Jahren da war, ihm ein Stöckchen geworfen habe...
Meine Mutter wendet sich meinem Kater zu, der sie aufmerksam fixiert.
"Ja, ICH würde dir ja gerne was geben, aber MEINE TOCHTER hat mir das verboten."
Mir fällt buchstäblich die Spülbürste aus der Hand. Fassungslos drehe ich mich zu ihr um.
"Sag mal,", japse ich, "was soll das denn? Das Tier versteht dich ja glücklicherweise nicht, aber redest du später auch mal so mit meinen Kindern?"


Ich hasse es einfach, wenn ich glaube, auf selbstgerechte Ignoranz zu treffen. Ich ertrage sie einfach nicht. Ich hatte schlicht schon zuviel davon.

Salat
 

Lilienfrau

Moderatorin
Moderatorin
AW: Gefahrpegelstand stark erhöht

Ich finde es gerade in der heutigen Zeit, wo ich auch von älteren Menschen so häufig Unfreundlichkeit gegenüber Kindern erlebe, so nett von der Dame, dass sie sich um das weinende Kind ohne Mutter gekümmert hat, dass ich die Aufregung gar nicht begreifen kann - im Gegenteil, ICH reg mich jetzt gerade auf über diese Hybris, sich über das Verhalten der Dame zu ärgern. Wäre es lieber gewesen, sie wäre einfach weiter gegangen und hätte sich nicht um das weinende Kind gekümmert? Ach was? Und wenn das Kind nun nicht gerade um ein nicht erhaltenes Eis weint, sondern weil es gerade geprügelt wurde, weil es die Eltern aus den Augen verloren hat oder sonstwas?

Helfen zu wollen wenn jemand Kummer hat liegt in der Natur der Menschen. Und das Geben von Dingen zum Trost ist nicht nur bei älteren Menschen tief verankert. Ich finde das Verhalten der Dame gut, denn sie ist NICHT für Deine Erziehung verantwortlich und macht diese sicherlich durch ihre Tat auch nicht kaputt (eine stabile Erziehung ließe sich eh nicht durch 2-3 singuläre Fälle ruinieren, da müsste schon irgend etwas permanent eintreten), dafür bist Du selbst verantwortlich. Die Handlung der Dame hat doch mit Deiner Haltung und Deiner Erziehung nichts zu tun, die Kinder können ja schon unterscheiden zwischen Mama (streng) und Fremden (mitleidig).

Also ich sehe jetzt ehrlich nicht, worüber Du Dich da so aufregst, ich hätte gelacht, mich bei der Dame bedankt, dem Kind den Euro aus der Hand entwunden und ihn der Dame zurückgegeben mit den Worten, dass das gar nicht nötig sei, weil Geldmangel nicht der Grund dafür ist, dass das "arme Kind" kein Eis hat.

Btw hätte ich auch das Drama vom Eisstand wohl erst gar nicht zustande kommen lassen, denn ich hätte nach dem Hinweis auf das Smartie-Eis einfach nur gefragt "Schoko oder Vanille?" und nach der Entscheidung eine Kugel Schoko- oder Vanilleeis gekauft :D - ohne Smarties natürlich...
 
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