Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

[Kati]

AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Oh, ich hatte eben noch nicht alle Postings gelesen, als ich den vorigen Beitrag geschrieben habe. Das mit den zwei Arten Egoismus wurde ja schon erwähnt

Ich hab jetzt nicht alles gelesen .
Aber ich kann Dich trösten: wenn Du nach so langer Zeit keinen Milcheinschuss gehabt hast, dann liegt es nahe, dass Du gar keine Milchdrüsen angelegt hast! Das trifft etwa 2% der Frauen, ich gehöre auch dazu.
Dieses Dehydriertsein des ersten Kindes saß wie ein Schock tief in mir.
Und ich hatte mir geschworen, sowas nie wieder zu tun! Wenn keine Milch kommt, dann kommt eben keine. Und bei Baby Nr.2 war es genau das selbe, nur hab ich gleich ne Flasche gegeben, nie Abstilltabletten gebraucht, da da nix war. Die Hebi hat mir erklärt, dass wohl in der Pubertät die Milchdrüsen vollends angelegt werden. Bei einer Krankheit oder z.B. einer Antibiotokagabe können die Milchdrüsen verkümmern.
Übrigends: das bekam ich bei einer Mammographie sogar schwarz auf weiss bestätigt.

DAS finde ich jetzt interessant!
Auf die Idee bin ich ja noch gar nicht gekommen, das untersuchen zu lassen...
Bei mir ist es allerdings so, dass ich seit dem 4. Monat schon aus beiden Brüsten tropfe. Allerdings ist das, was da raus kommt, so...gelblich???
Ich habe es meinem FA erzählt und er meinte nur, dass einige Frauen das haben und dass es nicht schlimm ist. Meine Hebamme hat das auch nicht weiter kommentiert. Aber vielleicht sind meine Brüste einfach nicht in der Lage, was anderes zu produzieren???
Ich glaub, ich werde meinen FA da mal drauf ansprechen. Ob er dann eine Mammographie verschreibt, nur weil ich das wissen will, ist natürlich eine andere Frage. Aber es würde mich in gewisser Hinsicht beruhigen und natürlich dann die Frage, ob ich das zweite Kind versuche zu stillen, gar nicht mehr aufwerfen.

Ich denke, es ist besonders schwer, wenn man sich so wie Du so auf das Stillen eingestellt hatte, dann der Schock des Dehydrierten Kindes, und dann der schmerzliche Abschied vom gedachten (Still)Plan.

Ja genau. Denn - man mag es kaum glauben - ich war vorher eine Still-Fanatikerin ;-). Ich wollte unbedingt stillen und hab insgeheim die Mütter nicht verstanden, die das nicht wollen (so ist das, wenn man damit keine eigenen Erfahrungen gemacht hat ;-) )

 

[Su]

AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Katie,

Du gibst Dir die Antwort doch schon selbst. Es muß für die Familie passen!
Und die Familie ist ein Gesamtpaket da muß es allen gut gehen, damit es wiederrum den einzelnen gut geht.

Lass die Umwelt denken was sie will! Meine Kinder z.B. gehen lange in den Kindergarten das kann man auch als egoistisch abtun, aber es geht den Kindern gut damit und mir auch weil ich arbeiten kann. Könnte ich das nicht wäre ich total unausstehlich und dann wiederrum hätte auch das Gesamtpaket Familie nichts davon. Aber es ist auch klar, das sie deshalb z.B. nich sooo gesund ernährt werden (Zeit zum kochen) und soviel Aufmerksamkeit bekommen wie wenn ich nicht arbeiten würde. Tja damit müssen sie leben

Und so ist es auch bei Dir! Wenn es mit dem stillen nicht geht, dann geht es halt nicht auch wenn es vielleicht einen Zacken gesünder (Immunsschutz) wäre, da braucht man sich doch nichts vormachen.

Es muß allen damit gut gehen.

Su, langzeitstillend aber auch langzeitarbeitend

 

[Hedwig]

AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

.Allerdings ist das, was da raus kommt, so...gelblich???

Das ist Vormilch Die Milch in den ersten Tagen nach der Geburt ist so gelblich. Es ist anfangs auch nicht viel, aber sehr kalorienreich und nahrhaft.
Das klingt also eher nach einem positiven Zweitversuch als nach verkümmerten Milchdrüsen :wink:

Liebe Grüße
Kim

 

[Kati]

AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Ich hatte das in der ersten Schwangerschaft aber auch und da kam dann ja kein Milcheinschuss.....

Ich hab neulich so in Gedanken zu meiner Mutter gesagt: "Ich glaube, wenn ich JETZT versuchen würde zu stillen, dann würde es klappen, aber wenn das Baby da ist, dann ist schon alles versiegt."
Das mit der Vormilch ebbt nämlich in Richtung Geburt wieder ab (war in der ersten Ss auch so). Also im 4. Monat fängt es an, hat dann im 7. so seinen Höhepunkt von der Menge und Häufigkeit her und zum 9. Monat hin wird es dann wieder weniger.

Kann das sein?
Wahrscheinlich kan mir das auch niemand wirklich beantworten, oder? Kann man sowas feststellen?

 

[Hedwig]

AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Das ist auch normal. Ab der 16. SSW wird Prolaktin ausgeschüttet, das ist dann auch dafür verantwortlich, dass Vormilch gebildet wird.
Nach der Geburt fällt der Prolaktinspiegel ab und erst dann wird Muttermilch gebildet.

Das Milchdrüsengewebe bildet sich übrigens auch erst in der Schwangerschaft. Vorher hat jede Frau das Drüsengewebe, was in der Pupertät angelegt wurde und das allein reicht nicht zum stillen....

 

[Kati]

AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Ich weiß, Du bist keine Hellseherin ;-) aber fällt Dir irgendwas ein, woran es gelegen haben könnte, dass bei mir der Milcheinschuss nie kam?

 

[Hedwig]

AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Stillen ist tatsächlich sehr viel Kopfsache. Vielleicht war deine Erwartung zu hoch, du schreibst, dass du Stillfanatikerin warst. Eventuell hast du dich selbst sehr unter Druck gesetzt.
Außerdem scheint es mir, dass du da in einem Krankenhausumfeld gelandet bist, die dich nicht wirklich wahrgenommen und ernst genommen haben, nicht sehr sensibel mit dir umgegangen sind.

Verunsicherung, Angst, Druck... alles Faktoren, die Gift fürs Stillen sind.


Kim

 

[Hedwig]

AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Nachtrag: Was auch zusätzlich eine Rolle gespielt haben kann, ist der Druck, der auf deinen Kleenen ausgeübt wurde = Busenfrust.