Warum Patenschaft nicht ohne in der Kirche zu sein möglich??? Ärgere mich!

christine

Weltreisende
AW: Warum Patenschaft nicht ohne in der Kirche zu sein möglich??? Ärgere mich!

Hallochen!

Sei nicht traurig, wind von vorne zerzaust doch nur das Haar ;-)

Wie ich schon geschrieben habe, für mich ist Dein Ärger nachvollziehbar, ich finde es halt auch nur bürokratisch und sonst nichts.

Davon abgesehen bedeutet für mich die Taufe auch was anderes als es in der kath. oder ev. Kirche gelehrt wird, zumindest was die Kinder- bzw. Säuglingstaufe anbelangt, aber das ist ein anderes Thema.

Wir haben unsere Kinder nicht taufen lassen, und wir haben auch keine Paten für sie, wenn wir es gemacht hätten, dann sowieso außerhalb der Kirche, und es hätte für uns auch nur einen praktischen fürsorglichen Sinn gehabt. Aber auch das ist ein anderes Thema.

Und wenn wenn mich jemand fragen würde, ob ich Pate sein möchte (was noch nicht vorkam, was aber nicht an meiner Einstellung liegt), würde ich mich auch angekratzt fühlen, wenn ich es nicht sein dürfte von der Kirche her, aber was solls, dann stehste halt nicht vorne bei der Taufe, bist es nicht "offiziell" aber inoffiziell praktisch in der Familie......und später biste vielleicht die Patin, die sich am meisten um ihr Kind kümmert....laß Dir keine grauen Haare wachsen

Alles Liebe

christine
 

Nike

Flying Googlemuckel
AW: Warum Patenschaft nicht ohne in der Kirche zu sein möglich??? Ärgere mich!

@talnadjöfull: evangelisch!

Nach einer kurzen Gedenkphase jetzt gerade muss ich mir eingestehen, dass ich scheinbar auch zu wenig Ahnung von der Gemeinschaft Kirche habe, um ein "berechtigtes" Mitglied zu sein und hier mit "Euch" so eine detaillierte Diskussion anzuzetteln. Wisst ihr, ich bin zwar in der Kirche, zahle meine Beiträge, schicke meine Tochter in einen kirchlichen KIGA ( weil der einfach gut ist ), aber verliere immer mehr den bezug zur Religion an sich. Ich stelle derzeit einfach so vieles in Frage......, eben auch sehr kritisch und da kam das Thema Patenschaft nun aktuell noch dazu. Antworten die mich zufrieden stellen hab ich noch keine Gefunden. Es gibt so vieles was mich eben einfach auch wundert: Wenn mein Mann nun in die Kirche eintreten würde, nur der Regularien wegen, würde keiner was sagen und hinterfragen. Er wäre damit aber doch nicht zwangsläufig "glaubwürdiger"....eher das Gegenteil ist dann der Fall....:rolleyes: Ausserdem durfte z.B. die Kollekte anlässlich der Taufe unserer Tochter damals nicht an die von uns gewünschte Kinderklinik gehen, weil was anderes derzeit besser "ankäme". Desweiteren wurde beispielsweise ein irischer Segensspruch bei der Taufe unserer Tochter nicht gelesen , weil er nicht biblisch war. Auch dürfen Bräute hier nicht vom Vater zum Altar gebracht werden, auch Reis darf nicht geworfen werden.....Und all solche "Regularien" bringen mich zu so einer kritischen & verärgerten Haltung .....Und wie ihr hoffentlich merkt, hier verliert bei mir, vor lauter komischen Regeln der Glaube die erstrangige Stellung!
Somit erwarte ich von der Kirche derzeit nichts mehr und zahle trotzdem, weil ich weiss das meine Zweifel auch vergehen können und mein Vertrauen von einst auch wiederkommen kann.....( wenn ich für mich schlüssige Antworten gefunden habe ;) )....

@Christine; Vielen Dank für Deine Zeilen :winke: Ich glaube genau so wie Du es beschrieben hast, mit dem was für Dich die Taufe bedeutet, so sieht mein Mann das auch. Dennoch ist er nicht abgeneigt auch dem christlichen Rahmen die Ehre zu erweisen.....


P.S....Und das man was dafür bezahlen muss, um aus der Kirche auszutreten find ich z.B. auch unverschämt! Jedenfalls musste mein Mann das vor 7 Jahren!
 
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talnadjöfull

Bücherwurm
AW: Warum Patenschaft nicht ohne in der Kirche zu sein möglich??? Ärgere mich!

Ich bin eher katholisch als evangelisch, konvertiert bin ich aber noch nicht. Vielleicht kommt das irgendwann noch. Mich stört daran auch die Bürokratie *g* Jedenfalls verstehe ich vom Katholizismus mehr als von meiner eigenen Konfession - soviel zu meiner eigenen "Glaubwürdigkeit". Aber eine Diskussion über Ökumene (samt reformierter Kirche) passt hier nicht ins Thema.

Ich bete auch nicht stur nach, was unsere Kirchen so vorbeten, sondern denke selber schon über diverse Dinge nach. Ich gehe Ostern und Pfingsten genauso wenig in die Kirche wie sonst, mir sind diese Feste aber trotzdem wichtig. Und ich überlege, wie ich diese Dinge meiner Tochter altersgerecht nahebringen kann. Ohne Osterhase und Weihnachtsmann.

"Junge" Gottesdienste wurden schon probiert, aber da gehen dann die allwöchentlich kommenden älteren Leuts auf die Barrikaden :ochne: Es gibt aber auch noch ein Gemeindeleben außerhalb des Gottesdienstes, für das mir die Zeit und meinem Mann eher das Interesse fehlt. Kirche lebt man im wesentlichen zuhause, aber halt auch mit anderen Gleichgesinnten, vielleicht nicht in der Kirche, aber im Gemeindehaus z. B. oder mit dem Kaplan irgendwo hinfahren. Und auch mit den Mitmenschen, egal was sie glauben oder nicht glauben.

Reis etc. hätten wir machen können, dann aber auch selbst für die Entfernung sorgen müssen. Wie beim Rathaus auch. Die Rutschgefahr ist nicht zu verachten dabei. Taufgottesdienst hatten wir einen eigenen, da hätte auf den Geschmack der fremden Leute keine Rücksicht genommen werden müssen *g* und Taufspruch gab es gar nicht, wir haben aber inoffiziell für uns zuhause einen und diesen als Motto für die eigene (religiöse) Liedermappe genommen.

Naja, die meisten zahlen, weil sie kirchlich heiraten und beerdigt werden wollen. Schade, aber so ist es im wesentlichen schon geworden. Einen Teil wird dazu vielleicht auch das angestaubte Image beitragen. Regeln, die kein Mensch mehr versteht, weil sie nicht erklärt werden. Manche hat vielleicht auch die Zeit überholt.
 

lulu

Königin der Nacht
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@ Lulu: Richtig, man kann ein Kind auch christlich erziehen, ohne es zu taufen und dann einen eigenen Paten heuern. Ja aber warum denn nicht andersrum??? Sein Kind taufen und von einem "vereinslosen" Paten christlich erziehen lassen????? Ich mein es nicht böse, aber das versteh ich wirklich nicht......
Martina hat es ja schon erklaert. Die Taufe ist nicht die Ansage ein Kind christlich zu erziehen oder eine Segnung, in der dem Kind Gottes Segen geschenkt werden soll (das waere dann naemlich einfach eine Segnung), sondern die Aufnahme in die Kirchengemeinde. Und die Kirchengemeinde will mit dem Paten eben ein Mitglied dieser Gemeinschaft an die Seite des Kindes stellen. Ich finde das an sich schon so logisch.
Als Levin getauft wurde, hat die (evangelische) Kirche "gefordert", dass mindestens einer der Paten Protestant ist und alle Paten einer christlichen Glaubensgemeinschaft angehoeren. In der eher katholischen Gegend waere es auch gar nicht so einfach zwei Protestanten als Paten zu finden. Wir selber fuehren eine oekomaenische Ehe.

Zu Deinen anderen Zweifeln und Gedanken... Du scheinst viele Dinge als Schikane und Buerokratismus zu begreifen, auch Dinge die einen moralisch ehrenswerten Hintergrund haben. Es wird heutzutage kein Reis mehr geworfen, weil man Lebensmittel (die anderswo gebraucht werden) nicht verschuetten soll. Natuerlich landet der Reis davon immer noch nicht in den Krisengebieten der Welt, aber das die Kirche ueber Gleichheit nachdenkt und so Politik betreiben will, das finde ich schon schwer in Ordnung. Mir lagen auch immer die Prediger am besten, die waehrend der hohen Feiertage sehr politische Predigten gehalten haben.

Wir haben fuer uns einen einfachen Weg gefunden mit der Buerokratie Kirche (im Endeffekt handelt es sich nun mal um eine (teilweise verstaubte) Institution) umzugehen. Schade, dass es Dir so schwer faellt. Z.B. koenntest Du Dich doch freuen, mit Deiner Kirchensteuer den guten Kindergarten fuer Deine Tochter mitzufinanzieren.

Jemand, der sich bewusst fuer einen Austritt aus der Kirche entschieden hat, sollte auch verstehen, dass er nicht mehr alle Privilegien und Mandate der Mitgliedschaft offiziell annehmen und bekleiden kann. Ich finde das immer noch nicht weiter schlimm :zwinker:. Und ich finde es schade, dass Du den Wind in diesem Posting als scharf empfindest. Du hast Dir absolut keine Feinde gemacht. Ich denke, Du hast freundlich geaeusserte Meinungen und Argumentationen in beide Richtungen bekommen. Das ist doch ok. Und es moechte Dir, denke ich, keiner Deine Meinung abstreiten, sondern nur erklaeren, warum die taufende Gemeinde sich so entschieden hat. Das hat naemlich gar nichts mit der moralischen Eignung Deines Mannes zu tun, sondern mit einem technischen Detail.

LG, Lulu
 
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Krabbelkaefer

Hier riechts nach Abenteuer
AW: Warum Patenschaft nicht ohne in der Kirche zu sein möglich??? Ärgere mich!

Zu später Stunde noch kurz ...
Menschen die sich Gedanken machen und Kritik üben hat die Kirche schon gerne. Das Problem hier, sind die Rahmenbedingungen an denen nicht so einfach zu rütteln ist.
Aber - unabhängig von der Zulassung ... noch als Gedankenanregung (na, ich erwarte da keine Antwort) als Pate betest du im Glaubensbekenntnis, dass du an
"die heilige christliche Kirche glaubst."
und an anderer Stelle im Gottesdienst:
"Liebe Patinnen, liebe Paten,
ihr vertretet bei diesem Kind die christliche Gemeinde. Deshalb frage ich euch: Seid ihr bereit, die Patenschaft an diesem Kind zu übernehmen, für dieses Kind zu beten, ihm in Notlagen beizustehen und ihm zu helfen, ein lebendiges Glied der Kirche Jesu Christi zu werden, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe."

Beantworte es für dich selbst -wenn du mit der Kirche nichts am Hut hast, kannst du dies dann aufrichtig beten? Wenn ja, dann sprich mit dem Seelsorger der sich um die Taufe kümmert. Erzähl ihm von deinem Glauben(sweg) und frag ihn direkt ob er nicht über die formalen Zulassungen hinweg sehen kannst.

Liebe Grüsse
Martina (die hoffentlich mal irgendwann ablegen kann auf diese Thema anzuspringen *lach*)
 

Nike

Flying Googlemuckel
AW: Warum Patenschaft nicht ohne in der Kirche zu sein möglich??? Ärgere mich!

"die heilige christliche Kirche glaubst."
und an anderer Stelle im Gottesdienst:
"Liebe Patinnen, liebe Paten,
ihr vertretet bei diesem Kind die christliche Gemeinde. Deshalb frage ich euch: Seid ihr bereit, die Patenschaft an diesem Kind zu übernehmen, für dieses Kind zu beten, ihm in Notlagen beizustehen und ihm zu helfen, ein lebendiges Glied der Kirche Jesu Christi zu werden, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe."

Doch ich werde antworten.....:)
Klar kann mein Mann das ehrlich bejahen - ich erwähne nochmals: Nicht in der Kirche sein, heisst für meinen Mann nicht, dass er nicht an das gleiche glaubt!!!! Man muss doch für seinen Glauben nicht zahlen. Nur um noch ein plumpes Beispiel wieder auszugreifen: den Verein. Ich spiele beispielsweise supergerne Federball und darf das doch auch machen, auch wenn ich nicht einem Verein angehöre, viellicht bin ich sogar genau so gut, wie jemand der im Verein trainiert ( ;) ).


Im übrigen schweige ich derzeit beim beten wenn ich in der Kirche bin...., aber nur weil ich mir derzeit einfach unsicher bin, an was und wen ich glaube. Das war, als unsere Tochter getauft wurde, oder auch als ich selber Patentante geworden bin, noch nicht so, da habe ich aufrichtig gebetet - aber man kann seinen Glauben durch viele viele Ereignisse auch verlieren!

Ich beklage mich auch nicht, dass ich Kirchensteuer zahle, hab ich auch hier in keinster Weise getan. Klar weiss ich auch, dass ich damit beispielsweise den KIGA meiner Tochter unterstütze. Dennoch sind mir manche "Rahmenbedingungen" suspekt! Das mit dem Reis war mir bekannt, dennoch kann ich dann wiederum nicht verstehen warum es dann jahrelang gemacht wurde. Armut gibt es ja nicht erst seit 2000.....:rolleyes:

Jemand, der sich bewusst fuer einen Austritt aus der Kirche entschieden hat, sollte auch verstehen, dass er nicht mehr alle Privilegien und Mandate der Mitgliedschaft offiziell annehmen und bekleiden kann

Da magst Du ( bzw. ihr ) wohl recht haben - begriffen hab ich das jetzt - mit dem nachempfinden tu ich mich nach wie vor noch schwer!


So mein Mann meint - Thema Ende aus - ich mach mir zu viele Gedanken - wir werden für Mariella da sein, ob nun mit oder ohne Patenschaft im kirchlichen Sinne!
 

Krabbelkaefer

Hier riechts nach Abenteuer
AW: Warum Patenschaft nicht ohne in der Kirche zu sein möglich??? Ärgere mich!

So mein Mann meint - Thema Ende aus - ich mach mir zu viele Gedanken - wir werden für Mariella da sein, ob nun mit oder ohne Patenschaft im kirchlichen Sinne!

Klingt gut :bravo: (und Notiz an mich selbst ... demnächst genauer lesen *hust*)

:winke:Martina
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Warum Patenschaft nicht ohne in der Kirche zu sein möglich??? Ärgere mich!

So mein Mann meint - Thema Ende aus - ich mach mir zu viele Gedanken - wir werden für Mariella da sein, ob nun mit oder ohne Patenschaft im kirchlichen Sinne!
:zwinker: Ich denke auch, darauf kommt es Mariellas Eltern an.

Um den Federball-Vergleich noch einmal aufzugreifen. Klar kannst Du excellent spielen, aber wenn Du in der Mannschaft/Liga mitspielen willst, wirst Du einem Verein beitreten muessen.

Lulu
 
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