Was meint Ihr dazu ? - betrifft Noémi

B

Beate

Hm, ich habe ja nun gar keine praktischen Erfahrungen, aber Zwillinge haben vielleicht eine engere Beziehung zueinander und sind deshalb nicht so Eltern-fixiert? :???: Mir ist so, als hätte ich mal so etwas gelesen.

Sorry, wenn es Quatsch ist. :oops:
 
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5MädelHaus

Beate hat gesagt.:
Hm, ich habe ja nun gar keine praktischen Erfahrungen, aber Zwillinge haben vielleicht eine engere Beziehung zueinander und sind deshalb nicht so Eltern-fixiert? :???: Mir ist so, als hätte ich mal so etwas gelesen.

Sorry, wenn es Quatsch ist. :oops:

Ich glaube das ist "nur" bein eineiigen so. Melina und Cynthia sind zwar Zwillinge weil sie am selben Tag geboren sind, aber für mich sind es eigentlich "nur" Geschwister.

Liebe Grüsse

Rachel
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
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Ach Rachel,

dieser Schuh wurde mir auch schon hingestellt - von wegen, es wäre besser für Oliver, wenn er ein Einzelkind wäre und wir müssten ihm eben besonders viel Zeit widmen und er käme wirklich wohl zu kurz usw.usw. Kurzzeitig habe ich dann versucht, meinen Fuss in diesen Schuh zu kriegen - es ging einfach nicht, er hat nicht gepasst......
Die Therapeutin dann übrigens auch nicht *g*

*zurerklärungsaushol*
ADS-Kinder tun sich sehr, sehr schwer, anders als im Moment zu leben und zu fühlen. Das heisst, alle Wohltaten von gestern sind vergessen, die Tatsache, dass heute die kleine Schwester etwas bekommen hat, sticht tausendfach - weil das gestrige Geschenk unter dem Schleier des schlechten Kurzzeitgedächtnis gelandet ist....
Ergo : auch wenn Du noch viel mehr tust, auch wenn Ihr die ganze Familie nur nach dem Erstgeborenen ausrichtet - es wird wahrscheinlich nicht reichen, weil es eine Eigenheit ist und wenig mit den tatsächlichen Fakten zu tun hat.

Unser Ausweg?
Der hat a) über die Therapie der ADS-Problematik geführt - und b) über das bewusste Lehren, dass Geschwister teilen müssen, auch die Aufmerksamkeit der Eltern. Immer und immer wieder erinnern an gewesenes, abends oft ein "den Tag und seine Wohltaten passieren lassen" und grundsätzlich dem Kind ein gutes Selbstgefühl geben.
Es dauert, aber es hilft.

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
5

5MädelHaus

Danke für Deine Antwort, Jac.

Ich sehe es ja auch so im Grunde, bin nur wieder verunsichert worden weil wir diesen "Tipp" schon so oft bekommen haben, von KIA, Erziehungsberatung, Psychomotoriktherapeutin, und wir das auch auch wirklich versucht haben, aber es dann immer in Frust geendet ist, weil Noémi doch nie zufrieden war, und wir dachten "nun jetzt sollte sie doch mal zufrieden sein".

Was ich aber seltsam finde, ist das gerade die Psychomotoriktherapeutin eigentlich wissen sollte wie ADS-Kinder in der Hinsicht funktionnieren.

Liebe Grüsse

Rachel
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
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Moderatorin
5MädelHaus hat gesagt.:
Was ich aber seltsam finde, ist das gerade die Psychomotoriktherapeutin eigentlich wissen sollte wie ADS-Kinder in der Hinsicht funktionnieren.

Eigentlich schon.
Aber uneigentlich sehen die das Kind, wie es von aussen funktioniert (oder eben nicht) und machen sich weniger Gedanken darum, WARUM das denn so ist. Das ist abgesehen davon auch nicht primär ihr Gebiet *g*

Seit ich angefangen habe, die "Schwierigkeiten" nach ihrer Ursache hin zu überdenken, warum reagiert auf die Situation X genau so, wo liegt der Unterschied im Denken, fällt es mir deutlich leichter, seinem Wesen angepasste Wege zu finden, mit denen wir alle dann leben können...
Es ist ein Unterschied, ob sich ein Kind zuwenig beachtet fühlt, weil es das Erste, das Mittlere, das Kleinste ist - oder ob es an einem mangelnden Erfahrungsaufbau und Erinnerungsvermögen kommt - und ebenso müssen doch auch die Lösungswege unterschiedlich sein.

Liebe Grüsse, Jacqueline
 

lulu

Königin der Nacht
Rachel,

ich kenne mich mit ADS nicht aus, zum Glück.

Aber manche Deiner Argumente fühlen sich für mich einfach ungut an, und wir handhaben es anders.

Noemi ist die Erstgeborene und ein Stück weit sollte ihr diese Rolle auch zugestanden werden. Das soll nicht unfair den anderen gegenüber ablaufen, aber eben auch auf ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmt sein. Jedes Kind sollte nach seinen Bedürfnissen erzogen werden, nicht alle gleich. Ich wette, sie muß am meisten helfen, von ihr wird am meisten Vernunft erwartet, sie wird rein altersmäßig am meisten Zeit außer Haus verbringen, sie fährt alleine in die Ferien (gleichzeitig ein Extra-Schmankerl und ein Minus an Familienzeit).

Unser Erstgeborener fordert auch am meisten ein, und ein Stück weit bekommt er auch Privilegien - dafür hat er auch die meisten und größten Pflichten und muß hier und da mal einspringen, wenn ich es gerade nicht alles auf die Reihe kriege. Wir machen gelegentlich alleine was mit ihm, das kann ganz unspektakulär sein, daß er alleine zum Fußball gebracht wird und wir danach noch ein Eis essen oder ganz spektakulär, daß wir mit ihm ins Theater gehen und auch betonen, daß die anderen ja noch zu klein sind oder es zu spät für sie ist. Na klar gibt es auch Aufführungen oder Veranstaltungen zu denen wir alle zusammen gehen. Regelmäßig machen wir diese Sonderbehandlung nicht, eher opportunistisch. Und die anderen Kinder kriegen das auch, aber Klaas führt deutlich an. Es tut ihm gut, und den anderen schadet es nicht.

Ich habe mir vorgenommen, daß jedes Jahr jedes Kind ein spezielles Mama- oder (abwechselnd!) Papawochenende hat. Übernacht. Stillzeiten ausgenommen. Und die werden auch gleichmäßig gerecht verteilt. Ich finde es wichtig, weil ich (als Einzelkind) den Anspruch habe zu jedem meiner Kinder auch eine eigenständige Beziehung zu pflegen und sie nicht ausschließlich im Rudel großzuziehen. Und mit jeder Freundin treffe ich mich auch mal allein und nicht immer mit Anhang ;-).

Lulu (der Noemi ein bißchen leid tut, weil sie sich offensichtlich in ihrer Rolle nicht wohl fühlt und - wir kennen das auch! - das für alle Familienmitglieder anstrengend ist.)
 
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5MädelHaus

@ Lulu

Es hört sich einfach für mich an, als wäre es ein Nachteil das Erstgeborene zu sein, und deswegen einer Sonderbehandlung bedarf. Ich sehe es nicht als Nachteil, sondern einfach als eine andere Situation.

Das jedes Kind nach seinen Bedürfnisses erzogen werden muss, ist bei einem ADS-Kind schwer, denn laut seiner Wahrnehmung sind seine Bedürfnisse so gross, dass sie für Eltern fast nicht erfüllbar sind. Im Klartext: Noémi hat immer das Gefühl, zu kurz zu kommen, egal was man macht. Vermutlich wird sie erst später sehen, was sie für Privilegen hatte (war bei mir auch so).

Liebe Grüsse

Rachel
 

jaci

Familienmitglied
Wenn sie immer meint, dass das was sich zu Hause gerade abspielt viel toller ist, als ihre "Sonderbehandlung", dann würde ich vorschlagen, dass ihr einfach die 3 Großen zusammen irgendwohin mitnehmt, und nicht jeden einzeln!

Dann kann einer nämlich die 2 Kleinen im Zaum halten und der andere was mit den Großen unternehmen! Und dann gibt es bei den Großen untereinander auch keine "Eifersüchteleien", denn sie alle erleben dann einmal im Monat (oder wie immer ihr das regelt) eine "Sonderbehandlung", somit kommt "die still leidende" nicht zu kurz und Noemie lernt, dass bei 5 Kindern sich nicht alles um sie drehen kann!

Nur so ne Idee! (da ich mich mit ADS auch nicht sonderlich gut auskenn) :)

Grüßle
 
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