Was meint Ihr dazu ? - betrifft Noémi

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5MädelHaus

Silke, Du siehst insofern richtig, dass es nicht die "Extraausflüge" die sie braucht. Das glaub ich auch nicht, denn sonst hätte das schon lange gefruchtet.

Aber ist es überhaupt möglich eine unbeschwerte Beziehung zu einem ADS-Kind zu haben ? jedenfalls ist es schwer, weil ein ADS-Kind eine andere Wahrnehmung hat, als ein "normales" Kind. Ob man dieser Wahrnehmung überhaupt 100% gerecht werden kann ? ich glaube kaum.

Thema Schulnoten z.B. ich schreibe ja, die Leistung ist für uns nicht so wichtig. Wenn sie mit einer 5 anstatt einer 6 heimkommt und traurig ist, dann tröste ich sie, und versichere ihr, dass die Schulnoten nicht wichtig für unsere Beziehung sind, dass wir sie auch mit weniger guten bis schlechten Schulnoten genauso lieben. Warum tue ich das ? weil bei mir als Kind Leistung wichtig war, weil ich bei schlechten Schulnoten von meinem Vater Liebesentzug bekam. Das möchte ich für Noémi nicht, und verhalte mich also grund anders. Aber, vielleicht ist das ja falsch ? vielleicht möchte Noémi dass Leistung zählt ? vielleicht ist sie deswegen so traurig wenn sie "nur" eine 5 heim bringt ? Vielleicht möchte sie lieber eine 6 haben, und ich reagiere mit meinem Trösten falsch...

Verstehst Du was ich meine ?

Liebe Grüsse

Rachel
 
N

Nimufrosch

Ich hab keine Ahnung von ADS, aber einem Kind gerecht werden, zu 100%? NIE!
Ich glaube das wird für Dich ein großer Berg Arbeit, zu ergründen,wie die Wahrnehmung Deines kindes funktioniert und das sie manches anders ausdrückt als andere. Wenn Du sie verstehen willst, wirst Du Dich mit ihrer inneren Welt auseinandersetzten müssen. Insofern, ja ich glaube das es möglich ist eine gute und auch eine harmonische Beziehung zu einem ADS Kind zu haben. Wenn man weiß wie sie denken und fühlen und wahrnehmen,dann kann man verstehen und annehmen.


Das Dir Schulnoten wurst sind, hab ich bemerkt, mir wären die in der augenblicklichen Situation auch nicht so wichtig.
Wenn Du bei Noémi alledings den Fehler gemcht hats, den ich bei meinem Großen gemacht habe, nämlich zu glauben, viel Lob wäre gut für ein Kind, dann kann es sein, das sie Dir durch Leistung etwas beweisen will, etwas ausdrücken will. Dann wäre es wichtig das zu berücksichtigen.
Ein Gedankengang da könnte nämich sein: "Ich geb mir soviel Mühe und Du siehst das nicht mal richtig!"


LiGrü
Silke
 

talnadjöfull

Bücherwurm
Das Problem mit den Noten ...

Sie scheint recht hohe Erwartungen an sich selbst zu stellen ... und ist dann natürlich frustriert wenn sie diesen nicht entsprechen kann. Teils wird das ADS eine Rolle spielen.

Vielleicht ist "Trösten" da eher kontraproduktiv? Könnte schnell rüberkommen als "ist wirklich nicht so gut". Da kann man in dem guten Glauben sein keinen Leistungsdruck auszuüben und tut es unterschwellig (und unbewusst!!) doch.

Wenn sie sich über entgangene 6er ärgert ... dann scheint sie an sich sehr gut in der Schule zu sein. ADS + HB ist eine ziemlich schwierige Mischung - Gegenspieler. Man weiß was man kann oder können müßte und dann haut es doch nicht so hin wie man es im Kopf hat. Dann fühlt man sich wirklich wie ein Versager.

Du warst selbst ein Träumer ... ein evtl. undiagnostiziertes ADS?

Sieht echt festgefahren aus momentan ... aber wenn man an die falschen Ratgeber gelangt die ein Detail nicht sehen/kennen ... gehts noch tiefer in den Matsch.

Ich denke es ist für alle am einfachsten wenn es ohne Familientherapie ins Lot kommt. Wenn jetzt alle wegen Noémi zur Therapie gehen ... wie steht sie dann (vor allem vor sich selbst) da? Dann fühlt sie sich erst recht nicht richtig so wie sie ist. Auch wenn letztlich alle anderen Fehler gemacht haben und nicht sie - sie ist der Fremdkörper mit dem alle Probleme haben.

Was aber nicht heißt dass man sich gar keinen Rat oder therapeutischen Beistand holt.

Und ADS verschwindet nicht, man lernt nur damit umzugehen oder es besser zu kaschieren.

Ist sie denn in der Schule auch so überdreht oder da eher zurückhaltend?
 
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5MädelHaus

Zahlenwurm hat gesagt.:
Wenn sie sich über entgangene 6er ärgert ... dann scheint sie an sich sehr gut in der Schule zu sein. ADS + HB ist eine ziemlich schwierige Mischung - Gegenspieler. Man weiß was man kann oder können müßte und dann haut es doch nicht so hin wie man es im Kopf hat. Dann fühlt man sich wirklich wie ein Versager.

Noémi ist nicht HB, aber sie ist sicher sehr intelligent. Ja sie ist sehr gut in der Schule, und hat hohe Erwartungen an sicher selber. Diese Erwartungen kommen aber nicht von mir, dass sie diese Erwartungen hat, sah man schon sehr früh.

Du warst selbst ein Träumer ... ein evtl. undiagnostiziertes ADS?
Das schliess ich gar nicht aus, im Gegenteil... diese Gedanken hatte ich schon oft.


Ich denke es ist für alle am einfachsten wenn es ohne Familientherapie ins Lot kommt. Wenn jetzt alle wegen Noémi zur Therapie gehen ... wie steht sie dann (vor allem vor sich selbst) da? Dann fühlt sie sich erst recht nicht richtig so wie sie ist. Auch wenn letztlich alle anderen Fehler gemacht haben und nicht sie - sie ist der Fremdkörper mit dem alle Probleme haben.
Genauso sehe ich das eben auch. Sie besucht diese Psychodramatikgruppe im Rahmen der Psychomotorik, und das gefällt ihr und soll helfen Selbstvertrauen aufzubauen. So lange geht sie da noch nicht hin, erst seit 6 Wochen, aber ich kann mir vorstellen, dass am ehesten sowas hilft.

Liebe Grüsse

Rachel
 

lulu

Königin der Nacht
Rachel,
ich werde jetzt noch zwei Gedankenansätze aufschreiben und mich dann aus der Diskussion zurückziehen, denn ich schreibe nicht das, was Du lesen willst.
1. Psychomotorik ist fein. Ich glaube jedoch, daß Noemi auch etwas von Dir will. Du kannst die Arbeit nicht einfach außer Haus geben und selbst nicht weiter an Eurer Beziehung arbeiten.
2. Noemi weist ganz viele Charakterzüger auf, die typisch für die ältesten Geschwister sind, nicht Noemi-exclusiv: Ehrgeiz, Aufmüpfigkeit, sich benachteiligt fühlen, Tüchtigkeit. Die Entthronung ist für sie ein schlimmerer Schock als für die Folgekinder, die es ja schon kennen Aufmerksamkeit mit größeren Geschwistern zu teilen. Erstgeborene haben größere Angst, daß ihre Eltern sie nicht lieb haben und bemühen sich daher auch besonders um Leistung. Viele Erstgeborenen suchen sich später Berufe mit großer Verantwortung für andere aus, Lehrer oder Arzt zB.
Ein Stück weit, sind die ältesten Kinder einfach so; und es ist bestimmt nicht nur ein ADS Problem. Trotzdem muß man selber lernen sie in ihrer Art zu lieben und anzunehmen.
Lulu
 
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5MädelHaus

lulu hat gesagt.:
Du kannst die Arbeit nicht einfach außer Haus geben und selbst nicht weiter an Eurer Beziehung arbeiten.

Lulu, damit hab ich ein Problem. Du unterstellst mir, nicht an mir zu arbeiten, und da muss ich mich wehren, denn das stimmt so nicht.

Ich gebe sie auch nicht zur Psychomotorik, um das Problem abzuhaken, und nichts mehr damit zu tun haben, ganz gewiss nicht.

lulu hat gesagt.:
Trotzdem muß man selber lernen sie in ihrer Art zu lieben und anzunehmen.

Und wo habe ich denn geschrieben, dass ich sie nicht in ihrer Art liebe und annehme ? Sollte dieser Eindruck entstanden sein, dass stimmt das nicht. ich glaube lediglich nur nicht, dass die "Extras" für sie alleine in dem Rahmen, wie von uns verlangt wird, die Lösung sind. Wäre es die Lösung gewesen, hätte das nämlich gefruchtet und nicht zu mehr Frust für beide Seiten gesorgt.

Liebe Grüsse

Rachel
 
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Lisa

Harmoniesuchtel
hallo rachel

ich für mich würd eher die 3 grossen zusammenfassen, wie du selber schon sagtest, das wäre für dich eine idee und du bleibst mit den *babys* daheim.

ich hab unserer grossen gegenüber auch oft ein schlechtes gewissen, sie ist 10, tizian 3.5 und xenia 19 monate. wir machen manchmal sachen nicht, die andere freundinnen machen, weil das mit den beiden kleinen nicht geht. sie muss (in meinen augen) oft zurückstehen deswegen.

sie würde sich nie beschweren, sie ist da eher der stille leider ( das kennst du ja *g*), aber ich möchte ihr zeigen, dass ich ihre art schätze.

sie ist ja alleine gross, im gegensatz bei euch sind es ja drei grosse, ja wir machen manchmal mit ihr sachen, die die anderen nicht haben (kino, skifahren usw), weil sie einfach auch altersgerecht für sie sind. die babys bleiben daheim.

familien, in welchen alle kinder in ähnlichen altersphasen sind (baby und kleinkind oder auf der anderen seite kigakind / schulkind) , die erleben diese probleme weniger. mit baby/kleinkind kann man zusammen was machen, mit kigakind/schulkind ebenfalls. aber die mischung schulkind / baby passt nicht immer.

du machst das prima, das ist mir klar. versuch die drei grossen ab und zu zusammenzufassen, dein mann kann dann mit ihnen etwas altersgerechtes machen und dann brauchst du auch kein schlechtes gewissen haben. das muss wirklich nicht jedes wochenende sein.

mit jedem kind einzeln reden, zuhören usw, das wirst du sowieso machen, soweit kenn ich dich.

lg

lisa
 
R

Rabesocke

Halloechen,
ich hab nur den Anfang gelesen, aber das gezicke war mir zu bloede. Wer hat denn da einen schlechten Tag gehabt.
Ich lese gerade ein Buch, The 7 Habits of Highly Effective Families von Stephen R. Covey, der Autor ist uebrigens 9 facher Vater. Gibts bestimmt auch auf deutsch. Super interessant- da kann jede Familie was lernen- ist nicht nur fuer Problemfaelle. geht einfach darum das Familienleben noch besser fuer alle zu gestalten.
Liebe Gruesse,
Rabesocke
 
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