Was für ein Gefühl löst die Erinnerung der Geburt...

nadja_r

Dauerschnullerer
Auch wenn Jolinas Geburt ziemlich heftig war, denke ich mittleriweile sehr sehr gerne daran zurück. Es war einfach das unbeschreiblichste was ich bisher in meinem Leben erlebt habe. Diese Kräfte die da auf meinem Körper eingewirkt haben, das ganze drumherum.... Es war so toll als meine Hebamme sagte, dass meine Maus gleich da sei, und als sie mir auf den Bauch gelegt wurde war es für mich der glücklichste Moment in meinem Leben. Die ganzen Schmerzen sind vergessen, und es zählte nur noch das kleine Wesen das bei mir auf dem Bauch lag, und mich mit anschaute. Soviel Wärme und Liebe hatte ich vorher selten empfunden. Mein mann hat so super durchgehalten und mir viel Kraft gegeben.
Manchmal bin ich richtig wehmütig wenn ich an die Geburt zurückdenke, und beneide fast die Frauen, die sie noch vor sich haben.
 

Schäfchen

Copilotin
Ich denke gern zurück. Beide Geburten waren so unterschiedlich und mit verschiedenen Gedanken verbunden.

Ariane ... eine drohende Fehlgeburt. 7 Tage ging sie dann über ET. 34 Stunden von der ersten Wehe bis zum ersten Schrei. Anstrengend, ermüdend, kraftraubend. Ich denk dennoch gern daran zurück. Die plötzlich auf mich einstürzenden Gefühle machten alles wett, sogar die furchtbare Lage auf dem Bett. Die Zärtlichkeit des Momentes, als Ingo unsere Tochter badete, nachdem sie sich bis oben vollgek... hatte, bricht immer wieder hervor, wenn ich die beiden beim intensiven Spiel beobachten kann.

Fabienne ... eine problemlose Schwangerschaft, eine Geburt mit Angst. Daran zurückzudenken, fällt mir mal mehr und mal weniger schwer. Je nachdem wie meine eigene seelische Verfassung ist. Es war die Zeit der Trauer um Elias, es war die Zeit der Angst ums eigene noch Ungeborene. Schnell war das Baby da, 6 Stunden von der ersten Wehe an. Die Liebe kam mit dem ersten Blick, aber die Angst gab sich erst, als Fabienne endlich 24 Stunden nach der Geburt eine vollgek... Windel hatte. Da lösten sich Blockaden, da kamen Tränen. Tränen des Glücks und Tränen der Trauer um Elias. Noch heute treten diese beiden Gefühle kombiniert bei mir auf.

Heute frage ich mich, warum die Beziehung zu Fabienne von Anfang an anders war. Eine Vorbereitung auf das, was knapp ein Jahr später auf uns einstürzen würde?
 
S

Schocko

Witzig ,das ich heute den Beitrag lese. gestern Abend habe ich noch an die Geburten gedacht und sie verglichen:jaja:

Also bei mir waren beide Geburten relativ gleich. Beide vor dem Termin, beide eingeleitet und beide super fix erledigt (beide drei Stunden)

Bei mir hat sich dieses Glücksgefühl erst später eingestellt. Direkt danach war ich einfach nur verblüfft wie einfach die Geburt war *nennt mich Maschinchen ;-)* und fasziniert von diesem kleinem Wesen. Ich brauchte immer etwas Zeit zu realisieren, das dieses Wesen das Gleiche ist das gerade noch in meinem Bauch war.

LG Bettina
 

Jenni

Gehört zum Inventar
:winke:

Ich habe auch erst vor ein paar Tagen über Joshuas Entbindung nachgedacht, mal sehen, ob ich meine Gedanken formuliert bekomme.

Die Schwangerschaft mit Linus war nach einem turbulenten Anfang eine Bilderbuchschwangerschaft - ich war körperlich topfit, Baby hat sich gut entwickelt, ich war aktiv bis zum Schluß (ich hab noch mit Wehen den Wocheneinkauf erledigt...). Die Stunden im KH bis zur Geburt habe ich eigentlich sehr entspannt erlebt und obwohl es gegen Ende recht hektisch wurde (die Herztöne gingen runter) und die Wassergeburt aufs Land verlegt werden musste hab ich die Entbindung eigentlich positiv in Erinnerung.

Bei Joshua war irgendwie alles anders. Angefangen bei der Übelkeit, dann KH-Aufenthalt wegen Wehen in der 30. Woche und danach war ich körperlich nicht mehr sonderlich belastbar. Insgesamt habe ich diese Schwangerschaft als sehr beschwerlich empfunden. Die Geburt fing dann auch sehr zäh an. Ich bin mit Wehen alle 5 Minuten ins KH, am CTG war alles wie weggeblasen, kaum war das CTG ab gingen die Wehen wieder los :umfall: Das Spielchen ging dann ein paar Stunden so bis mir dann die Fruchtblase geplatzt ist, danach gings flott voran.

Nach 3 Stunden Wehen und einem fast vollständig geöffnetem Muttermund ließen die Wehen aber wieder nach und ließen sich auch durch nichts wieder richtig in Gang bringen. Die Herztöne gingen dann auch in den Keller und der Muttermund fing wieder an sich zu schließen - Joshua war wohl wieder "hochgerutscht". Nach langem hin und her und sehr unangenehmen Untersuchungen sind wir knapp am Kaiserschnitt vorbeigeschrammt, Joshua hatte sich überraschend schnell doch noch auf den Weg gemacht.

Bei beiden Geburten fehlt mir der Moment das Kind sofort in den Arm zu nehmen. Linus war leicht apathisch und musste erstmal versorgt werden und wurde mir dann schon frisch angezogen das erste Mal gegeben.

Joshua konnte ich nur ganz kurz im Arm halten - da hatte er aber auch schon die erste Notfallversorgung durch die Kinderärzte hinter sich und bereits einen venösen Zugang. Ich konnte ihn dann erst 4 Stunden nach der Entbindung auf der Intensiv sehen.

Gerade Joshuas Entbindung bzw. die Zeit danach geht mir auch heute noch sehr nahe :-( und ich beneide alle Frauen, die ihre frisch geborenen Kinder sofort in den Arm nehmen konnten.

Die Beziehung zu Linus fing erst an zu wachsen, als wir nach 5 Tagen zu Hause waren und ist auch heute noch in Momenten distanziert. Zu Joshua hatte ich vom ersten Moment auf der Intensiv an eine viel engere Bindung - auch heute noch.
 
S

Silke2304

Hallo,

diese Frage bekam ich schon öfter mal von Arbeitskolleginnen gestellt.
Ich kann mich eigentlich gar nicht mehr so richtig an Fabians Geburt erinnern, es ist alles schon seit weit weg für mich :nix:
Die Geburt ging ziemlich schnell und ich fand sie eigentlich gar nicht so schlimm. Die Freude war einfach viel, viel größer. Obwohl ich dazu sagen muss, dass ich bei den ersten Wehen meinen Mann gefragt habe, wie es nur Frauen geben kann, die ein zweites Kind bekommen. ;-)
Aber dann ging alles so schnell und ich habe eine schöne Erinnerung an die Geburt.
 

runninghorse1973

Dauerschnullerer
Gerade jetzt, wo Aaron bald 1 Jahr alt wird, muss ich oft unwillkürlich an seine Geburt zurück denken.
Obwohl es geschlagene 33 Stunden von der ersten Wehe bis zum ersten Schrei dauerte und ich bedingt durch diese Strapazen im Finale 3 PDA-Injektionen bekam, die mich in die totale Bewegungsunfähigkeit brachten, hab ich die gesamte Prozedur als sehr positiv in Erinnerung. Ich bin während der stunden im Kreißsaal mehrfach an meine Grenzen geführt worden und habe Kräfte entwickelt, die ich zuvor nie bei mir vermutet hätte.
Ich wusste ja, dass am Ende aller Strapazen mein Kind kommen würde und das allein zählte.

Diese Erfahrungen haben uns dann im ersten halben Jahr sehr geholfen, Aarons schwere Form der Neurodermitis zu bewältigen.

LG,
Daniela
 

Alexanders' Mami

Dauerschnullerer
hallo,

das ist eine schöne frage.....

an die geburt meines sohnes denke ich nicht wirklich gern zurück. sie war soooooo furchtbar schmerzhaft und ich bin knapp an einer saugglockengeburt vorbei geschrammt. ich hatte einen furchtbaren dammschnitt und gut noch ein dreiviertel jahr später mit schmerzen zu tun, da sich der dammschnitt entzündete und nicht richtig zusammen wuchs. ich hab mir damals geschworen, daß ich nie noch ein kind möchte..... :nix: direkt nach der geburt konnte ich es erst gar nicht glauben, daß der kleine mann da war. ich zitterte noch vor lauter anstrengung und traute mich gar nicht ihn zu halten. aber als ich ihn dann eine weile beguckt hab, konnte ich mein glück gar nicht fassen und hätte ihn kaputt knuddeln können. das man sooooo viel liebe empfinden kann.....

irgendwann war der wunsch nach einem zweiten zwerglein aber doch so stark, daß ich alle meine angst über bord geworfen hab und nun ist unsere kleine janine da. die geburt war einfach ein traum. sie dauerte nicht wirklich lange, ich hab sie als fast schmerzfrei in erinnerung (kaum zu glauben, aber die pda wirkte so perfekt, selbst die presswehen tat mir nicht weh. ich hab sie nur leicht gespürt). ich krieg noch heute ein wohliges magenkribbeln, wenn ich an die geburt denke. einfach nur schöööööööööööön! nach einer horrorgeburt eine traumgeburt. ich konnte die kleine maus auch gleich in den arm nehmen und war total relaxt und entpannt.

so unterschiedlich auch die geburten waren..... das glücksgefühl und die liebe die auf einmal in mir hochschwappte, war bei beiden mäusen gleich.

liebe grüße
steffi
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
Kommt auf den Zeitpunkt an...

Als ich ein paar Wochen nach der Geburt an denselben Ort zur Rückbildung marschierte, kam immer voll die Nostalgie und ein "Ich will noch maaaaal!!!"

Die Erinnerungen sind immer noch angenehm, aber ehrlich gesagt, erinnere ich mich daran wie an etwas, was höchst normal ist. Was es ja eben eigentlich auch ist.

Am ehesten setzt bei mir ein Kichern ein.... Vieles war einfach so lustig!

Wirklich beschäftigt hat mich lange Zeit viel mehr die Erinnerung an die ersten Wochen mit Kind.

Liebe Grüße
 
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