AW: Verträgt sich Homöopathie und Impfen?
ich würde mich jetzt mal als Neutrum einstufen. Weder bin ich totale Impfbefürworterin, noch Impfgegnerin.
Leider ist es so, dass beide Stimmen irgendwie ein bißchen recht haben. Eine Impfung
kann zu Schädigungen führen, ebenso
kann dies eine der Krankheiten, gegen die geimpft wird.
Es wird dir niemand sagen können, was nun
wirklich richtig oder falsch ist. Weder wir. Noch ein Arzt und auch nicht eine Heilpraktikerin. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf diesem Gebiet gehen immer weiter. Was gestern noch vermeindlich "richtig" war, ist heute schon wieder "falsch" und umgekehrt.
Bei den Impfgegnern wird es immer die lauten Stimmen geben, die Impfschäden "aus der Tasche ziehen", die Krankheiten (wie z.B. Masern) verharmlosen und behaupten, dass die oder die Krankheit bestimmt von der Impfung kommt. Wissenschaftlich belegen können sie das aber nicht. Wenn sie das könnten, gäbe es weitaus mehr anerkannte Impfschäden, als es sie bisher gibt. Und es gäbe auch keine Todesfälle bei Masern.
Bei den Impfbefürworten wird es immer die lauten Stimmen geben, die Impfschäden verharmlosen - sie als praktisch nicht gegeben darstellen, die Nichtimpfer als verantwortungslos denunzieren - wissenschaftlich beweisen können auch diese "ihre harmlose Impfung nicht" Wenn sie das könnten, gäbe es nicht so viele Skeptiker und es gäbe keinen einzigen anerkannten Impfschaden. Die gibt es aber in der Tat.
Also: Beide haben recht. Und: Beide haben unrecht.
Was machen also wir als verantwortungsbewusste Eltern, die für ihre Kinder nur das beste Wollen. Im Zweifel zwischen den Stühlen sitzen.
Als ich mich damals
für die 6-fach Impfung entschieden habe, gab es für mich fast gar nichts zu entscheiden - ich hab's einfach gemacht - fertig. War völlig unbedarft - dachte, das IST halt so. Peng. 1. Kind. Keine Ahnung. Vollstes Arztvertrauen. Erst später habe ich nach und nach Informationen zum Thema gelesen, die mich doch sehr geschockt haben. U.a. z.B. die Vermutung, dass es einen Zusammenhang zwischen der 6-fach Impfung und SIDS gibt. Nein, auch das ist nicht wissenschaftlich erwiesen. Aber auch nicht ausgeschlossen.
Wenn nun etwas passiert wäre (was es ja Gott sei Dank nicht ist), dann hätte ich mir nicht den Vorwurf machen müssen: "Warum hast du dein Kind bloß geimpft?" Der Vorwurf hätte lauten müssen: "Warum warst du nicht besser informiert - warum hast du deinem Kind "etwas" in den Körper gejagt ohne genau zu wissen, was die Konsequenzen schlimmstenfalls sein könnten." Heute bei einem 2. Kind würde ich wohl so in der Form, wie ich es bei Laura zugelassen habe, nicht mehr impfen. Nicht die 6-fach-Impfung, nicht zu diesem Zeitpunkt (also so früh)
Diesen Fehler habe ich nicht wieder gemacht. Bei der MMR Impfung habe ich Bücher gelesen, Seminare besucht, mich über mögliche Reaktionen der Impfungen informiert, mich über die Krankheiten und deren Folgen informiert und dann abgewägt und für mich/uns entschieden, dass die MMR-Impfung sinnvoll ist. Da kam mir zur Hilfe, dass gerade zu der Zeit wieder mal ein akuter Masernfall mit einem Todesopfer vermeldet wurde.
Ich habe für mich bzw. mein Kind entschieden, dass die Wahrscheinlichkeit einen Impfschaden davonzutragen geringer ist, als die Wahrscheinlichkeit eine der Krankheiten zu bekommen und damit das eigene oder andere Leben (Röteln) zu gefährden.
Wäre nun etwas schief gelaufen, wäre das immer noch äußerst tragisch. Aber wenigstens wäre ich frei von dem Vorwurf, den ich an mich selber richten würde: Warum hast du das gemacht, obwohl du nicht wusstest, was du damit tust (tun kannst)
Das Ende meines Sermons naht ;-)
Letztenendes muss es jeder für sich selbst entscheiden. Es ist eine reine Abwägung von Risiko/Nutzen, die auch für jeden anders ausfallen kann. Und eine Entscheidung, die man auch alleine treffen muss. Stell dir vor, du lässt die MMR auf Grund der HP-Empfehlung bleiben. Und dann bekommt dein Kind die Masern, mit schwerem Verlauf. Wer ist schuld? Die HP? Nein, DU stehst in der Verantwortung. Umgekehrt auch. Lass dich von jemandem anderen überzeugen, die MMR durchzuführen. Und dann hat dein Kind ein Impfschaden. Wer ist schuld? Der andere, der dir geraten hat? Nein, wieder DU. Ganz alleine.
Du hast die Verantwortung für dein Kind und du alleine (bzw. mit dem Vater zusammen) musst auch die Entscheidung treffen, was für
euch richtig oder falsch ist. Ob das dann auch tatsächlich richtig oder falsch ist, das kann dir niemand unter Garantie sagen.
Wir Eltern können nur versuchen, mit bestem
Wissen und Gewissen für unsere Kinder zu handeln. Und das halte ich - nach meinem Fehlstart - für meine oberste Pflicht:
Wissen, um was es geht - beim Thema Impfen muss man wohl so einschränken: Wissen, was man uns Verbraucher wissen lässt.
Liebe Grüße
Angela