Janine83
nette arschige Rolle

nun frage ich euch mal,weil ich mir langsam echt keinen Reim mehr machen kann und irgendwie auf der Stelle trete.Und da es hier ja Kinder mit verschiedenen Baustellen gibt,hoffe ich auf die ein oder andere Erfahrung.
Auslöser war eine heutige Begebenheit bei der Frühförderung,die das Thema wieder hochkommen ließ.
Folgendes Szenario:
An der Sprossenwand wird die Bank gehängt,damit Sohnemann hinaufklettern kann.
In der Höhe eines guten Meters,rutscht er weg und fliegt auf die darunterliegende Matte, kullert auch von dieser und titscht mit dem Hinterkopf auf den Boden.
Frau Therapeutin bekommt nen halben Herzinfarkt, stürzt auf ihn zu und will seinen Kopf untersuchen.
Sohnemann schüttekt selbigen auf die Frage,ob er sich weh getan hat und klettert wieder auf die Bank. Dabei blickt er verwundert zu mir,als wenn er sagen wolle "was will die von mir,Mama?"
Therapeutin völlig perplex und wundert sich,warum ich so gelassen reagiere.
Seit Wochen versuche ich ihr zu erklären,dass mein Sohn Kamikaze ist und bei seinen Aktionen keine Miene verzieht. Konnte sie bisher nicht glauben und war demnach heute sehr sprachlos.
Wir hatten das Thema bei der KiÄ, bei der Physioterapie und im SPZ. Niemand kann es sich erklären. KiÄ tippte zuerst auf die Herz-OP, das er eben "hart im nehmen ist". Ja,aber doch nicht SO. Das SPZ ist verwundert und meint,er müsste durch seine geringe Reiz-Wahrnehmungs-Toleranzgrenze eigentlich extrem schmerzanfällig sein. Joah,und ich stehe da wie Ochs vorm Berg und finde keine Lösung.
Und es ist anstrengend. Man muß ihn stets und ständig im Blick haben.
Durch das fehlende "Aua-gefühl" ist natürlich essig mit einem Lerneffekt.
Im Klartext: Warnung nimmt er gar nicht wahr. Er versteht nicht,dass er die Treppe alleine nicht runterkommt. Und wenn er es tun sollte,fällt er hin und hat "aua". Der Blick sagt dann "Hä? Ja und?".

Vor einigen Wochen hat er es fertig gebracht und schlug die Autotüre zu,während seine Hand im Spalt steckte. :ochne:
Reaktion: ein blöder Blick,der scheinbar fragend bedeutete "huch? Wieso komm ich hier nicht weg?"
Es hat eeeeeewig gedauert,bis er verstanden hat das er aus Höhen mit dem Popo zuerst runter sollte. Nö.wieso denn? Geht ja auch kopfüber. *mein herz*
Beim toben mit seiner Schwester schreit diese auf einmal aus dem Zimmer "Mama! Komm schnell". Ich rase hin,als mir das lachende, blutüberströmte Kind entgegenläuft. Hingefallen -> Lippenbändchen angerissen, Lippe aufgebissen....keine Reaktion.
Er klettert auf nen Stuhl, will herunterspringen und fällt hin. Was tut man? Klettert direkt wieder drauf und schaut, ob man den Stunt noch besser hinbekommt.

Die heiße Herdplatte und die Blase am Finger interessierten ihn genauso wenig wie die Impfung m Freitag oder die Blutabnahmen in der Klinik.
Wie soll ich ihn vor Gefahren warnen,wenn er nicht versteht,was ich mit "wehtun" meine?
Gibts hier jemanden,der mich beruhigen kann -dass dieser "aha-effekt" irgenwann einsetzt?
Ich habe echt keine Idee mehr, zumal mir niemand sagen kann -woran das liegt.
Am Syndrom? An der Herzgeschichte? Wobei ich da von anderen Eltern noch nie etwas in dieser Richtung gehört habe.
Ich habe keine Ideen mehr und tendiere im Moment her zu Eishockeyausrüstung und Luftpolsterfolie. :zeitung:
Ich habe die Therapeutin heute gefragt,wie das werden soll in ein paar Jahren? Bricht er sich beim Fußballspielen den Fuß und rennt wochenlang damit rum? *seufz*