Vermindertes /Kein Schmerzempfinden

Brini

ohne Ende verliebt
AW: Vermindertes /Kein Schmerzempfinden

Uaaahh...

ich schick euch eine grosse Portion Kraft, euch allen die damit zu tun habt. Und möchte euch meinen Respekt aussprechen!



Ich habe mich noch nie damit befassen müssen, im Gegenteil nervt mich die Grosse, wenn sie aus einer Mücke einen Elefanten macht und jedem, wirklich JEDEM erzählen muss,

dass sie hier... siehste... hier, musst ganz genau schauen sonst übersiehst Du es... einen Mückenstich hat und deswegen ja so gar nicht schlafen kann :umfall:

Aber wenn ich dann lese, womit ihr zu tun habt, welche Ängste ihr da ausstehen müsst... dann nehm ich jetzt mal meinen kleinen grossen Jammerlappen in den Arm und bin froh, dass ich immerhin weiss, wenn sie was hat. Und das ist auch gut so, weil bei ihr Entzündungen rasend schnell verschlechtern (vom ersten Aua Pipi bis zum blutigen, klumpigen Pipi dauerts knapp 4 Stunden :ochne: )

Liebe Grüsse Sabrina
 

Onna

süße Chilischote
AW: Vermindertes /Kein Schmerzempfinden

Janine... im Prinzip beschreibst du mein Kind. :umfall: (außer, dass bei Jooke noch div. andere Sachen wie geistige Behinderung und schweres ADHS erschwerend hinzukommen)

Ich kann mich Lucie da anschließend. Ich würde versuchen, Ergotherapie für deinen Sohn zu bekommen. Und auch das heilpädagogische Reiten kann ich mehr als nur empfehlen. :jaja: Jooke bekommt seit seinem 3. Geburtstag einmal wöchentlich Ergo und Physiotherapie.
Zudem seitdem er in die Schule geht einmal die Woche therapeutisches Schwimmen und im letzten Jahr heiltherapeutisches Reiten. (hatte er im Kindergarten damals auch schon mal)

Grad das heiltherapeutische Reiten hat ihm wahnsinnig gut getan.
 

Janine83

nette arschige Rolle
AW: Vermindertes /Kein Schmerzempfinden

:hahaha: Mone, einfach wäre doch auch langweilig,oder? :zeitung: ;)

Brini, ich habe ja das große Exemplar hier zum Vergleich.Ein Mückenstich sind hier schon Schmerzen -das glaubt man nicht. Das muß gekühlt und am besten noch eingegipst werden. Schnellstmöglich am besten noch den Rettungshubschrauber anrufen. :umfall:
Deshalb war ich ja anfangs froh,dass der kleine Mann so cool reagiert beim Arzt und man ihn zum Impfen quasi nicht schon vorher aus 3 metern mit nem Elefantengewehr betäuben muß. Das das irgendwann in so eine Richtung geht -damit hätte ich nie gerechnet.
Und ja, diesbezüglich (auch wenns nervt) bin ich froh über meine große Mimose. :jaja:

@ Lucie: ich hab jetzt den Mittagschlaf genutzt,um mich bei dir mal durchzuwühlen und anzulesen. SI, INPP,etc....noch nie gehört- aber ich habe glaube ich das Richtige gefunden. :jaja:
Wiki spuckt mir dazu "Sensorische Integrationsstörung" aus.
Und das was ich da lese muß ich absolut bejahen und gleichzeitig verneinen. Es kommt auf die Tagesform an.

Diese Dyspraxie z.Bsp. (endlich habe ich einen Namen dafür) -also diese "Ungeschicklichkeit". Das sind die Situationen,wenn er aktuell mal wieder schwebt. Ich vergleiche das mal mit einem zerstreuten Professor. Dann plappert er z.Bsp. auf mich ein, wild gestikulierend oder (vorhin hatten wir das:) er trinkt konzentriert aus einem Becher. Und dann fällt er plötzlich um,als wenn ihn jemand geschubst hätte. Ohne Einwirkung, oder das er rumlaufen würde.
Oder wir stehen an der Strasse und ein Bus/LKW kommt vorbei. Mir kommt das immer so vor, als wenn er sich dann so konzentriert,dass er vergessen würde wie man steht und einfach auf den Popo plumst.
Das meinte ich damit,dass er gedanklich irgendwie abgelenkt ist. Dann sind die einfachsten Dinge scheinbar unmöglich. (Ich sage immer scherzhaft "typisch Mann und multitasking" -dann weiß jeder,was gemeint ist).
An seinen "guten Tagen" ist das vollkommen anders. Da hüpft er auf einem Bein durch die Gegend und klatscht dabei in die Hände.
Und das ist eben das Phänomen,dass es tagtäglich wechselt -ich aber nicht weiß,woran das liegt.

Und genauso verhält es sich mit der taktilen Defensivität. An guten Tagen akzeptiert er alles. Geräusche, Materialien, und die auch dort beschriebenen Berührungen (insbes. von fremden Menschen -bei uns gehts seltsamerweise immer).
Am nächsten Tag macht er einen großen Bogen um seinen fahrenden LKW,z.Bsp. als wenn er Angst hätte.
Das klingt total verrückt und ich weiß nicht,wie ich das beschreiben soll. *seufz*
Und während die Bäckerfrau gestern noch freudig per Handschlag begrüsst wurde, verweigert er jeglichen Kontakt am nächsten Tag.
Was seltsamerweise IMMER geht, sind Tiere. Das ging mir heute nämlich auch durch den Kopf,als ich überlegte wo der Unterschied zwischen den verschiedenen Verhaltensmomenten sind.
Anfangs war alles,was wuselig war angsteinflössend. Von allem was sich unkontrolliert bewegte -ob nun Hund, Meerschwein oder Fisch- da hielt er massig Abstand. Vom anfassen (Fell) mal ganz zu schweigen. Das ist inzwischen komplett überwunden, selbst bellende Hunde halten ihn nicht ab und er würde drauf losstürmen, das ist unabhängig davon,ob er gerade "da oder abwesend" ist.

Demnach habe ich das jetzt mal notiert -und gehe dem mal nach. :jaja:

INPP= Institut Neuro-physiologische Psychologie, richtig? Da habe ich ne Liste gefunden,wo die nächste Praxis in Krefeld liegen würde. Was ist das genau? Auch eine wöchentliche Therapie oder so? (Das hab ich jetzt gerade nur angelesen,weils ne Menge darüber gibt).

Wo stellt man diese Blockaden fest? *dummfrag* Würde sowas auch die Ostheopatin merken? Denn da sind wir ja.
Ansonsten haben wir die Physiotherapie (und da eben auch Castillo) und die Frühförderung, wobei ich da sagen muß,dass ich da skeptisch bin. Im Bällehaus sitzen und auf dem Gym-Ball turnen machen wir eh zuhause. Zumal sie sich da von ihm auch gut austricksen lässt. (Bsp.: er hat dort noch kein Wort gesprochen, sondern schüttelt den Kopf,nickt und zeigt auf Dinge,die er dann bekommt. Die Bitte,ihn doch bittschön zum sprechen zu "zwingen" wird überhört :ochne:)
So blöd wie es klingt,aber da komme ich mir immer vor als vertrödeln wir Zeit und dadurch einem anderen Kind den Platz wegnehmen. Weißt du,wie ich meine?
Ergotherapie hat hier bisher noch niemand angesprochen -aus dem SPZ kam die Empfehlung zur IFF. Da es in dem Zentrum aber keine Castillo-Therapeutin gibt, bekommen wir nun weiterhin die Physio-Castillo-Therapie und Frühförderung.

Oh man,ist das alles verwirrend. *seufz*
Die Neuropädiatrie ist ebenfalls notiert und da werde ich mich schlau machen.

Ernsthaft, ich finds gerade erschreckend wie normal das für uns (inzwischen) ist und das von den Profis niemand auf naheliegende Dinge kommt. Und dann steht man mit den selbst recherchierten Dingen vor den Experten, die einem dann das Gefühl geben keine Ahnung zu haben,weil man ja nur die (hysterische) Mutter ist.

Und dann denke ich gerade wieder ganz oft an unseren Prof aus der Herzklinik,der uns damals sagte "SIE sind die Anwälte ihres Sohnes, den Biss den die Anwälte während des Studiums bekommen,müssen Sie in den nächsten Jahren aufbringen". Und ja,er hat verdammt Recht. *tief durchatme*
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Vermindertes /Kein Schmerzempfinden

Ja, so isses. DU bist die Fachfrau für dein Kind. Und ohne dich ist es aufgeschmissen. Traurig aber wahr. Mir ist das alles ja auch nicht zugeflogen, ich mußte mir das in langen Jahren der Suche erarbeiten, erforschen, erlesen, was dem Kind fehlt... und ich bin nicht Fachfrau aber wir haben zig sog. Fachleute teuer bezahlt...
mir gings oft ähnlich wie dir wo ich dachte - was sollen wir hier???... das Kind hat den Ergotherapeuten wochenlang "ausgeschmiert" , hat das vermieden was er lernen sollte aber der Therapeut war ganz fasziniert was er alles konnte... japp, aber wir waren ja nicht wegen der Hb da...

SI heißt Sensorische Integrationsstörung und das beschreibt dein Kind ganz gut. Und wie es bei uns allen ist - an guten Tagen verkraften wir mehr als an schlechten Tagen. Kinder sind da noch viel anfälliger, haben ja noch nicht so gut gelernt wie wir uns am Riemen zu reissen. Also du kannst ihm ruhig völlig wechselhaftes Verhalten zugestehen.

Wenn dann z.B. noch persistierende frühkindliche Reflexe dazukommen, kann es durchaus sein dass das Kind Opfer seiner Reflexe ist. Dann passieren seltsame Dinge die sich niemand erklären kann der sich in diesem bereich nicht auskennt. In England ist INPP schon lang anerkannt, hier wird sich noch fleissig gesperrt, obwohl es so viele Erfolgsberichte gibt. Wenn das Kind z.B. noch einen Moro beibeihalten hat, das ist der Schreck- und Stressreflex der Babies, die sie so nach hinten schrecken lässt, dann wird immer in Schreck oder Angstoder auch Anspannungssituationen der Reflexbogen sich einschalten und dein Kind macht Dinge die eigentlich in dem Alter nicht mehr dasein dürfen und deshalb absurd vorkommen. Das sind auch die Kinder die immer auf die nase fallen, immer so vorsichtig gehen, sich nie richtig haben abrollen lernen... weil sie eben nicht wie altersgleiche Kinder beim Fallen die Arme nach vorn zum Abstützen reissen sondern nach hinten wie die Babies die das machen damit sie bei einem Fall nicht aufs Gesicht fallen und dann ersticken weil sie den Kopf noch nicht hochbekommen... nur mal ein Beispiel... und da gibts zig andere Reflexe die den Kindern das Leben schwer machen...

will ja jetzt nicht sagen dass nicht noch andere Komponenten dazukommen können, aber zumindest scheint ein Teil seiner Symptomatik auf hoher taktiler Abwehr, einer Wahrnehmungsstörung mit Sensibilitätsveränderungen zu beruhen. Und da braucht das Kind einen vernünftigen gut ausgebildeten Ergotherapeuten der es sauber diagnostiziert, Wahrnehmung, Gleichgewicht, Tiefensensibilität, Oberflächensensibilität usw. Wundert mich dass beidem Kind bei all den Probs die jetzt echt so typisch zu sein scheinen nicht mal der Versuch damit gemacht wurde. Will ja jetzt nicht sagen dass ich recht habe aber wenn man nicht weiter kommt und nix hilft, könnt mans doch mal probieren...
 

Coro

Space Ranger
AW: Vermindertes /Kein Schmerzempfinden

Puh Janine, da hast du dir ja noch einige Hausaufgaben vorgenommen ...

Ich kann dir auch wärmsten das heilpädagogische Reiten empfehlen. Rosa macht das seit ihrem 3. Lebensjahr, gerade auch, weil sie vor Tieren so gar keine Angst zeigte (im Gegensatz zu Menschen) und deren Nähe immer schon vertrug.

Und die wechselnde Tagesform kenne ich auch zu genüge. Das kann auch innerhalb einer Stunde plötzlich wechseln und wir stehen kopfschüttelnd davor. Wurde uns im SPZ aber als "ganz normal" erklärt bei Kindern mit Wahrnehmungsstörungen.

Ich wünsche euch, dass ihr bald die richtigen Ansprechpartner findet!
 

Janine83

nette arschige Rolle
AW: Vermindertes /Kein Schmerzempfinden

So, jetzt überlege ich seit Lucies Antwort, wie ich meine Gedanken am besten und am verständlichsten aufschreibe,damit ich mich nicht im kreis drehe und ihr noch mitkommt. ;)

Lucie, du bist vielleicht nicht die (anerkannte) Fachfrau, aber dennoch hast du mir gegenüber da schon einen Jahrelangen Vorsprung,deshalb danke ich dir für deine Worte und deine Hinweise in die richtige Richtung! :bussi:
Ich weiß jetzt schon,dass ich damit erstmal wieder vor einer Mauer stehe, aber gerade die SI passt hier doch wie Faust aufs Auge.

Ich will jetzt nicht zu weit ausschwenken, aber mir hängt immer das erste Lebensjahr im Hinterkopf. Unsere alte KiÄ,die immer abgewiegelt hat,etc. Hätten wir früher angefangen, hätten wir nicht erst falsche Bewegungsmuster von Marlon,die er sich in der Zeit angeeignet hat, wieder ausstreichen müssen. Es hat sich gelohnt,keine Frage, aber in meinen Augen war das unnötig,wenn man mir frühzeitig Gehör geschenkt hätte und meine Bedenken Ernst genommen hätte.
Und jetzt hat er in den letzten 1 1/2 soviel aufgeholt -was wirklich toll und erstaunlich ist- aber jetzt habe ich das Gefühl, die Experten jubeln darüber und "ruhen sich auf den Lorbeeren aus". Ich weiß es gerade nicht anders in Worte zu packen.
Hm, als uns die Physio damals das Castillo-Konzept erklärt hat und wir Puzzleteile zusammensetzten dachte ich mir noch "DAS ist alles? So einfach ist das?" Wobei einfach natürlich relativ ist -aber es war schlüssig und logisch. Und dann denkt man "wieso kam da bisher keiner drauf?"

Und so ging es mir gestern bei der Erläuterung mit der SI. Das bringt es auf den Punkt -die Erklärung scheint so nahe -wieso kommt da niemand drauf? Ich habe davon noch nie gehört,wie ist das möglich wenn es doch eigentlich so offensichtlich auf der Hand liegt?
Und dann wieder der Hintergedanke "verpassen wir jetzt wieder etwas,das wir dann nächstes Jahr ausbügeln müssen?". Ist die Frühförderung wirklich so nützlich oder sollte man eher Ergo machen?
Und gerade da komme ich mir wirklich fehl am Platze vor. Es ist kurios, wir fahren auf den Parkplatz und mein Kind schweigt, ist stumm wie ein Fisch. In der Akte wird mein Kind dargestellt,als Kind das nicht spricht und sich nicht auf Dinge konzentrieren kann.
Meine Einwände,dass das Kind nicht blöd ist und weiß wie es sich ohne Sprache durchmogeln kann (wenn er denn den richtigen Partner dazu hat) und das ihn ein Gym-Ball, ein Bällehaus und Erbsen/Kastanien nicht wirklich locken weil er das zuhause hat, werden überhört.
Inzwischen sind wir zumindest soweit,dass er in der Turnhalle ist. Dort gibt es ein Trampolin,Treppen,Klettermöglichkeiten und siehe da: Das Kind ist begeistert. Und wenn man ihn fragt,was er denn gerne haben möchte,dann spricht er auch.
Das ich das schon die ganze Zeit über sage,ist egal -da wird es notiert als "Kind machte in den letzten 2 Wochen enorme sprachliche Fortschritte". :umfall: Und darüber wird dann gejubelt und sich eben "ausgeruht". *seufz*
Ich habe mit unserer Physio darüber gesprochen,die mir dann sagte das es Eltern gibt die dort hin "müssen" -aber eben nicht einsehen,dass das Kind Hilfe braucht. Und wenn ich dann mein Kind in den höchsten Tönen lobe, kann die Therapeutin nicht einschätzen ob es nun wirklich so ist oder ob ich zur benannten Kategorie gehöre,die eben die rosarote Brille auf hat.
Das kann ich ja irgendwo noch verstehen, aber ICH bin den Schritt gegangen, ICH habe in den letzten Jahren gekämpft,dass dem Kind geholfen wird. ICH werde als hysterische Mutter angesehen weil ich "übertreibe". ICH bin so objektiv,dass ich sehe das mein Kind sich nicht normal entwickelt (auch wenn man das sicher nicht gerne zugibt). ICH bin doch freiwillig dort -und dann ist mir so eine Reaktion eben unverständlich.
Und wenn ich jetzt das Beispiel mit der Ergo nehme (und die Erfahrung des 1. Jahres im Hinterkopf habe) sehe ich mich in einem halben Jahr bei der FF sitzen,die mir dann erklärt,dass das alles nichts bringt und wir vielleicht mal Ergo versuchen sollten.
Und dann sitze ich bei Frau Ergo,die die Hände überm Kopf schlägt und fragt,warum wir jetzt erst kommen. Und dann dasselbe Spiel losgeht,wie damals bei der Physio und wir alles bisherige wieder herausbügeln müssen.
Das ist momentan meine Befürchtung und das meinte ich damit,dass ich Sorge habe ein Zeitfenster zu verpassen.

Und deshalb mache ich nun artig meine Hausaufgaben, Coro. :hahaha:
Unsere neue KiÄ ist vom komplett anderen Schlag als die alte. Ich schätze sie auf 30-32, dort könnten also auch noch meine Enkel hinkommen. Sie hat die Praxis neu übernommen, ist frisch und offen für neues.
Sie sagte mir im ersten Gespräch (das führten wir ohne Kind,damit sie die Chance hatte sich alles anzusehen und zu entscheiden ob sie es sich zutraut),dass sie bisher nur ein paar Herzkinder kennengelernt hat und ihr das Syndrom bisher nur aus dem Studium bekannt wäre,und dort eben nur angeschnitten. Das ich -momentan noch- der Profi wäre,mit dem was ich wisse-sie aber bereit wäre sich einzulesen und sich mit mir auszutauschen. Dadurch, dass die U`s inzwischen soweit auseinandeliegen, haben wir (wenn aktuell nichts ansteht) 1mal im Quartal einen Termin miteinander,bei denen wir uns austauschen und beratschlagen was wir nun tun. Sie weiß auch,dass ich aus einer Mücke keinen Elefanten mache und wenn dann Sorgen da sind,die auch berechtigt sind.
Demnach werde ich das bisher recherchierte zum nächsten Termin mitnehmen,bzw. sie vorher telefonisch darauf ansetzen,damit auch sie sich darauf vorbereiten kann. Das ist ein Vetrauensverhältnis,dass ich bisher so nur in der Herzklinik erfahren habe.
Die dortigen Profis können mich natürlich nur auf dem Gebiet des Herzens beraten und unterstützen.

Die anderen Profis aus der Uniklinik sehen immer nur meinen Sohn als...mhm,ich nenne es mal "Freak". So`ne Art Forschungsobjekt.
Das soll jetzt nicht so abwertend Marlon gegenüber sein,wie es vielleicht klingt.
Aber da ist er eben Patient XY, div. Herzfehler, Microdeletion 22.q11, entwicklungsverzögert = sehr interessant.
Da wird auseinandergenommen, warum das Kind zusätzlich eine Hypospadie hat -das passt ja eigentlich nicht ins Bild des DiGeorge. Und das er entwicklungsverzögert ist, gleichzeitig vom Kopf her aber alles okay ist -das ist kurios. :umfall:
Und die 2. Zehen stehen über den ersten und den dritten -das ist ja auch komisch und passt ebenfalls nicht ins Bild des klassischen DiGeorge. Wuah, dass es vielleicht ein zusätzliches Paket von Mutter Natur ist (und auch mein Bruder eine Hypospadie hatte,jedoch ohne sämtliche andere Baustellen), scheint denen völlig ab zu gehen.
Bei denen geht es auch nicht um den Fortschritt des Kindes (wie ich das Gefühl habe),sondern darum das Kind auf den Kopf zu stellen.
Platt gesagt: wenn ich krank bin oder mir was gebrochen habe,möchte ich auch dass mir schnellstmöglich (für die Zukunft) geholfen wird und nicht,dass man den Bruch bis aufs kleinste analysiert wird. Das DiGeorge ist im Griff , der Herzfehler für den aktuellen Moment korrigiert und sicher - für mich geht es jetzt darum,das Kind möglichst gut auf das Leben vorzubereiten -und da kämpfe ich (zwar mit KiÄ und Physio im Rücken,aber dennoch irgendwo) alleine gegen die "Experten".

Deshalb bin ich sehr gespannt,was die KiÄ zu euren Ratschlägen meint und hoffe sehr,dass uns das einen Schritt weiterbringt.
Und das Reiten werde ich ebenfalls mal in Augenschen nehmen (was eine Therapie für uns beide wäre -Mama hat nämlich enormes Muffensausen vor Pferden :hahaha:)
 

Petri

Miss Marple
AW: Vermindertes /Kein Schmerzempfinden

Oh Mann, Janine, was ist das frustrierend, wenn man ständig an Fachidioten gerät, die nicht über ihren Tellerrand hinaus gucken können/wollen. Ich freue mich, dass Du eine engagierte Kinderärztin gefunden hast und bin beeindruckt, was Du da alles wuppst. Marlon ist ja nun auch nicht Dein einziges Kind und bald kommt noch eins, was viel Aufmerksam braucht. Alle Achtung. Und das gilt auch für alle anderen mit ähnlichen Problemen hier.
 

Janine83

nette arschige Rolle
AW: Vermindertes /Kein Schmerzempfinden

Petra, du liebe,danke auch dir für deine Worte. :bussi:
Für außenstehende scheint das immer ein Riesenberg zu sein -ich kanns verstehen und habe vorher Marlon auch immer so gedacht.
Aber wenn man es klar betrachtet,gibt es doch nur 2 Möglichkeiten: Entweder man bleibt stehen oder man versucht,das Kind soweit auf die Spur zu bekommen -das es irgendwann soweit wie möglich alles aufgeholt hat.

Und natürlich ist man stolz,auf den Weg den der kleine Mann schon gemeistert hat. Ich meine,du hast ihn gesehen -im Gegenzug hab ich euer Männlein und Niklas gesehen. Und im direkten Vergleich der 3 merkt man den Unterschied.
Und nun hat man die Wahl: Schaue ich mir die Jungs an und denke "booooah, das ist doch ungerecht" oder denke ich "irgendwann wird er genauso weit sein und seinen Weg gehen". Mir ist da die 2. Variante lieber und von daher kann man doch nur kämpfen,weil man weiß das es sich lohnt.
Es kommt auch immer auf den Blickwinkel an. Ich kenne Kinder mit DiGeorge,die hat es beileibe härter getroffen. Und auch so manches Herzkind,dass es mit einem leichteren Defekt nicht überstanden hat -von daher sind wir doch froh über das,was wir haben und das wir die Chance haben zu kämpfen.

Und du hast Recht, mit 2 zusätzlichen Mäusen wird es nicht leichter. Aber auch da sehe ich es positiv.
Sagt man nicht immer lapidar,dass das mittlere Kind die A-Karte hat,weil es manchmal "untergeht"?
Das Große hat immer den "Erstgeborenen-Bonus", das letzte den des Nesthäkchens. Und das Mittlere hat gar nix. Kann ich bei uns dann so nicht sagen. Von daher sehe ich das inzwischen entspannt -wobei wir uns bei der Planung echt die Köpfe wund gedacht haben. :zeitung:
 
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