stern tv

[Tana]

AW: stern tv

Hallo Tana,

es sind wöchentlich zwei Kinder. Das ist immer noch schlimm genug, ich weiß. Trotzdem wollte ich das richtig stellen.

Ich hab mir den ersten Bericht bei stern-tv angeschaut, mir kommt aber bei der Art der Berichterstattung die Galle hoch.

Das "Warum" ist gar nicht so schwer zu beantworten. Wie soll ein Mensch, der selber in seinem Leben kaum Liebe erfahren hat, nie gelernt hat was es heißt umsorgt, ernährt und genährt, gefördert und und und zu werden, das an ein Baby / Kind weitergeben?
Wie schnell hängt jeder von uns in Mustern drin, die uns als Kinder mitgegeben wurden?

Die gleichen Eltern, die heute ihre Kinder misshandeln, hätte jeder von uns vor 18 Jahren oder mehr auch aus einer Familie herausnehmen wollen.


Die Diskussion die jetzt zum Thema stattfindet betrachte ich mit gemischten Gefühlen. Denn die Forderung, jede Familie von Geburt eines Kindes an zu kontrollieren, die bestimmte Kriterien erfüllt wie: Armut über mehrere Generationen, minderjährige Mütter, Alleinerziehend.... Da wirds mir auch grummelig im Bauch. Hilfestellung ja, aber Kontrolle?

Ich persönlich bin mir übrigens sicher, dass Kinder auch in gehobeneren Schichten misshandelt werden. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie sich in meinem Umfeld Menschen aufregen: Wie kann man nur?, die einen Klaps auf den Windelpo in der Erziehung durchaus als vertretbar empfinden...

Öhm. Ja. Lange Rede gar kein Sinn. Ich finde schon, dass bei dem Thema ganz dringend Handlungsbedarf besteht. Aber a) warte ich eher skeptisch ab ob unsere Regierung mal wieder ne Menge heiße Luft pustet, weil von aktuellen Ereignissen in die Enge getrieben und b) hoffe ich ganz stark, dass diese Debatte nicht dazu führt, die Problematik in einem großen Topf zusammenzuschmeißen, in dem alle Menschen sitzen, die sozial schlechter gestellt sind.

LIebe Grüße
Kim

ich habe diesen Bericht von Stern nicht gesehen und nicht gelesen, da ich es schlichtweg nicht kann. Mir gehts auch so wie zuvor schon erwähnt, dass ich mein Kind anschaue und ich es nicht verstehen kann.
Ich wurde auch misshandelt, ich war schon sogut wie aus meiner Familie draussen, aber wegen meiner kleinen Schwester blieb ich.
Ich kann mich net hineinversetzen in das WARUM. Wenn ich meinen Sohn anschaue bin ich froh so sensibel geworden zu sein um das Erziehungsbild meiner Eltern N I C H T zu kopieren. Und dankbar jeden Tag aufs neue Kraft zu haben um meinen Weg weiterzu gehen.

Ich habe mir meinen Beruf auch danach ausgesucht und wollte Kinderpflegerin werden um den Kindern denen es nicht gut geht, wenigstens ein paar "glückliche" Std. zu schenken.

Ups abgeschweift sry.

 

[Flotschi]

AW: stern tv

Hallo in die abendliche Runde,
Ich denke, dass Schlagen als Weg der Konfliktbewältigung bewusst als solches erkannt werden muss und erst dann der Weg für gewaltfreie Alternativen geebnet werden kann...
In Wien bietet das Jugendamt eine so genannte "Elternschule" an, in der Schwangere samt Partner kostenlos zusammenkommen können und jede Woche andere Vortragende kommen: Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Hebammen, Umwelt- und Ernährungsberater. Die Teilnehmer werden auf ihre Rolle schonend vorbereitet und sind, so viel ich weiß, aus allen sozialen Schichten vertreten.
Ich glaube, wie bereits gesagt wurde, das junge Eltern soviel Unterstützung wie möglich bekommen sollten, damit Hilflosigkeit und Frustration nicht in Gewalt enden.
Zu Jenny: ich verstehe deine Argumente voll und ganz, aber ich glaub nicht, dass man mit diesen angestammten Verhaltensmustern (schlagen, schreien) von hier auf jetzt aufhören wird, wenn man keine Alternative erlernt hat.
Als kleine Beispiele: man ist übergewichtig und weiß, zuviel Schokolade ist ungesund und macht dick - man isst sie trotzdem und fühlt sich danach schlecht; Rauchen ist schädlich - viele wissen es und machen es trotzdem.
Natürlich kann man das nie und nimmer mit Gewalt gegen Kindern vergleichen, ich hoffe du verstehst mich nicht falsch!
Viele liebe Grüße
Simone