Smart love

S

sheena

AW: Smart love

Hedwig hat gesagt.:
ich dreh gleich durch! bin ich echt so schwer zu verstehen?
das zitat musst du im zusammenhang mit dem rest lesen.
Ich lese es auch so wie Kati (aber das war klar, oder? ;) ).

Lustig finde ich, daß wir uns im Prinzip ja einig sind, denn ich gebe Lutmilla Liebe, Nähe und Geborgenheit.



Das widerspricht sich für mich halt nicht mit Selbständigkeit.
Ich bin ja auch selbständig und empfange trotzdem Liebe, Nähe und Geborgenheit.
Ich fände es sehr traurig, wenn nur eins davon möglich wäre!



Sheena
 
G

Giovanna

AW: Smart love

Also ich finde man muss schon ganz klar "Selbständig sein (werden)" und "Verwöhnen" voneinander abgrenzen.

Viele Leute verstehen unter "Verwöhnen" eben, dass man sein Baby immer aufnimmt, wenn es weint; es viel mit sich herumträgt usw. also einfach Nähe und Geborgenheit gibt. Durch das Wort "Verwöhnen" bekommen diese selbstverständlichen Dinge dann einen etwas komischen Beigeschmack. Denn man will ja kein "verwöhntes" Kind.
Aber ich denke dass in diesem Punkt ein großer Irrtum besteht. Denn man verwöhnt ein Kind ja nicht, wenn man die Nähe und Aufmerksamkeit gibt, die es braucht. Man verwöhnt ein Kind erst dann, wenn man sich aufzwängt, ohne dass ein Kind es überhaupt will. Wenn ich mein Kind immer noch füttere, obwohl es eigentlich schon selbst mit dem Löffel essen möchte. Wenn ich einem Laufanfänger, der schon selber aufstehen kann, ständig wieder auf die Beine helfe, obwohl er es selbst schon könnte. Wenn sich ein Kleinkind damit abmüht einen Turm zu bauen und ich ihm dann ungebeten dabei helfe, obwohl es den Turm mit etwas Anstrengung auch selber hinbrächte. Dann verwöhne ich ein Kind und hindere es daran selbständig zu werden. Und ich nehme ihm noch das positive Gefühl weg, allein etwas geschafft zu haben und stolz darauf sein zu können. Wie eben Maria Montessori schon gesagt hat "Hilf mir es selbst zu tun".
Hingegen verwöhnt man ein Baby meines Erachtens z.B. nicht, wenn man es aufnimmt und beruhigt weil es z.B. Angst hat allein zu sein.

Ich denke aber das Kim und Sheena grundsätzlich eigentlich derselben Meinung sind. Es scheitert lediglich an den beiden Begriffen "Selbständigkeit" und "Verwöhntsein". So seh ich das halt.

lg, Johanna
 
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Jill A.L.

Dauerschnullerer
AW: Smart love

Hallo,

ich komme gerade vom bummeln und was glaubt ihr was ich gekauft habe? Nee nicht SmartLove (hattense nich), dafür Dreikurs. Ich hab auch in meiner "Mittagspause" schon drin gelesen und muß Sheena erstmal recht geben. Diese Ratgeber scheinen mir auch etwas weltfremd. Die Problemlösungen scheinen alle ganz einfach und immer und zwar sofort zu funktionieren (soweit ich gelesen habe). Aber egal, ich find trotzdem man bekommt gute Tips worauf man im Alltag achten sollte um gewisse Konflikte wenigstens nicht heraufzubeschwören.

Giovanna hat gesagt.:
Man verwöhnt ein Kind erst dann, wenn man sich aufzwängt, ohne dass ein Kind es überhaupt will. Wenn ich mein Kind immer noch füttere, obwohl es eigentlich schon selbst mit dem Löffel essen möchte.
bloß was verflixt macht man, wenn man genau weiß, das Kind kann schon allein Essen, will es aber nicht? Wenn man dann füttert, ist das auch verwöhnen für mich. Leider weiß ich noch nicht wirklich, wie ich dann damit umgehen soll (zum Glück muß ich das auch noch nicht wissen)

Ich denke aber das Kim und Sheena grundsätzlich eigentlich derselben Meinung sind. Es scheitert lediglich an den beiden Begriffen "Selbständigkeit" und "Verwöhntsein". So seh ich das halt.
Dat seh icke anders. Denn genau damit denke ich ist Kim nicht einverstanden Sheena (und icke) aber schon.
Ich habe ÜBERHAUPT keine Ahnung von Eurem Thema, aber den Herzschlag-Bären fand ich genial. ;-) Und wenn es den Kind schnurz ist, ob Mama oder Automat die Wiege schaukelt, ist es doch auch ok? Ich fände es jedenfalls besser, als die Wiege ungeschaukelt und das Kind brüllen zu lassen, weil Mama gerade auf's Klo muß, sich um das größere Kind kümmert oder aus anderen Gründen keine Zeit hat.
Ich hoffe sehr ich interpretiere euch hier beide richtig. Korrigiert mich einfach, wenn ich falsch liege (Achtung ich bin schwanger und wohl nicht ganz zurechnungsfähig;-) ...Kim du auch??? Oder hab ich das mit den SS-Hormon (auch) falsch verstanden?)

Gruß
Jill
 

Lilienfrau

Moderatorin
Moderatorin
AW: Smart love

Jackie, den Dreikurs LIEBE ich, und das kompetente Kind habe ich auch gelesen, aber gerade im Vergleich mit diesen Büchern finde ich "smart love" eben einfach zu - wie Du schön gesagt hast :prima: - "amerikanisch". Ist nicht meine Wellenlänge, und mich haben einige Dinge daran sehr gestört (das Pausenbrot war nur ein Beispiel von vielen). Die anderen Bücher haben mir persönlich jedenfalls wesentlich mehr gebracht und wesentlich mehr dazu beigetragen, Johanna besser zu verstehen.

ABER - da schlechte Presse besser ist als gar keine (und im Falle von Büchern sogar besser als gute ;-) ) ist ja ein schöner Effekt aufgetreten - jetzt lesen ja doch einige das Buch, die es vielleicht sonst nicht gelesen hätten... das ist doch schonmal was. Und wer dann nachher was für sich da herauszieht und wer nicht, das sieht dann jeder selber. Aber besser man hat das Buch gelesen als gar keins ;-)

Liebe Grüße

Alex
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
AW: Smart love

Danke, Jackie, für den Verweis auf die Bücherkiste:Meine schönen Übersichten sind zwar momentan alle weg, aber was meint Ihr, über wie viele Bücher zum Thema Erziehung sich da schon ausgetauscht wurde! Und ich wünschte, es würde mehr! Momentan landet alles in den Fachforen, und in der Bücherkiste geht es nur noch um fantasy....

Zum Thema:
bloß was verflixt macht man, wenn man genau weiß, das Kind kann schon allein Essen, will es aber nicht? Wenn man dann füttert, ist das auch verwöhnen für mich. Leider weiß ich noch nicht wirklich, wie ich dann damit umgehen soll

Geht mir ganz genauso.

Ich habe smart love auch nicht gelesen.
Gabriela hat es mal sehr schön ganz kurz zusammengefasst:
Erziehungsratgeber seien wie ein Wetterbericht - was man anzieht, bestimmt dann jeder selbst.

Aber auch die Anzahl möglicher Wetterlagen ist begrenzt, und irgendwann reicht es mir auch.

Das Thema Selbständigkeit ist für mich auch ein sehr brennendes.
Wenn wir uns mal auf eine Definition einigen können, bin ich gerne dabei. Ich sage nur "Anziehen"... *augenroll*

Liebe Grüße
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
AW: Smart love

P.S.
So würde ich auch Selbständigkeit defnieren:
Selbständigkeit bedeutet für mich aber auch, Fertigkeiten und Fähigkeiten zu entwickeln, mit denen ich mir selbst helfen kann, damit ich nicht immer auf andere angewiesen bin. Es bedeutet auch, Überblick zu bekommen über die Dinge im Leben, sie selbst zu verwalten und mich darum zu kümmern.

wobei ich noch ergänzen möchte:
Diese Fähigkeiten und Fertigkeiten auch anzuwenden wohl gemerkt.
Für mich ist Selbständigkeit nicht das Gegenteil von Nicht-Können, sondern von Bequemlichkeit.

So ist vielleicht auch das Missverständnis mit Kim zu verstehen: Ich glaube, Kim redet davon, dass ein Können verlangt wird, das das Kind nicht kann, ohne Schaden zu nehmen. (Schaden möchte ich jetzt lieber nicht definieren - auch das ist ja ein Fass ohne Boden).
Und das eine vom anderen zu unterscheiden, IST manchmal ganz schön schwer! Auch wenn es Eltern gibt, die es leicht finden. Denen macht das Kind es leicht, würde ich mal behaupten.

Liebe Grüße
 
M

Märilu

AW: Smart love

Katja, ich finde das Problem liegt in der Diskrepanz zwischen Selbständig sein können, wollen und müssen/sollen.

Du meinst (z.B. in Bezug auf Anziehen): Was ein Kind kann, soll es, egal wenn ob es das will oder nicht.

Ich würde von einem normal entwickelten Dreijährigen erwarten, dass er sich anziehen kann, aber nicht muss. Von einem Fünf oder Sechsjährigen schon.

Elias konnte sich mit Drei selbst anziehen, wollte manchmal und musste nie.

Maria kann sich anziehen, muss nicht aber will zur Zeit immer. (Sie macht es mit einfach :wink:

Ich finde nicht, dass Kinder alles, was sie können auch machen müssen. Zum Selbständigsein gehört nicht nur, dass man etwas kann, sondern auch, dass man es tun möchte. Manche Kinder möchten aber lieber die Fürsorge genießen als sich selbst anziehen und ich finde das auch legitim! (Bei mir hörts dann nur irgendwann auf, dass ich das noch möchte...)

Meine Oma hat ihre Söhne immer die Socken stopfen lassen, bis sie es konnten, dann hat sie es für sie getan. Ihr war es nur wichtig, dass sie wusste, sie können es. Ich finde das irgendwie cool. (Würde meinen Söhnen aber nie die Socken stopfen...meinen Töchtern auch nicht..)

Aber es ist doch das Wichtigste, dass sie es im Prinzip können, oder?

:winke:
 

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
AW: Smart love

:)

statt meine überweisungen zu machen hab ich hier reingeschaut und bin natürlich hängen geblieben :-D

also, zum pausenbrotbeispiel:

s.257

ist ziemlich am anfang von kapitel 7: sechs bis zwölf jahre: das ältere kind mit herz und verstand lieben

hier geht es um den übergang zur schule, wie erleichtere ich ihn meinem sechsjährigen, wie unterstütze ich, wie setze ich altersentsprechende regeln.

die textstelle heisst wortwörtlich:
vergißt ihr kind sein pausenbrot oder ein heft zu hause, sollten sie es ihm in die schule bringen, falls sie das irgendwie einrichten können.
das kind fühlt sich bestraft, wenn sie es die "natürlichen konsequenzen" seines tuns spüren lassen und ist dann doppelt gekränkt, weil es zum einen etwas wichtiges vergessen hat und sie ihm zum anderen nicht helfen, obwohl sie das durchaus könnten.
das einzige was sie ihr kind lehren, wenn sie es seine fehler ausbaden lassen, ist unbarmherzigkeit gegen sich selbst.



ich finde diese sichtweise ausserordentlich spannend und diskussionswürdig. es zeigt auch einen der hauptstolpersteine der von dreikurs propagierten natürlichen oder logischen konsequenzen auf (und missversteht mich nicht, ich bin drekurs-fan!) - man rutscht als erwachsener zu leicht auf die ätschi-bätschi schiene, wenn man dem kind nicht hilft, obwohl man es könnte. die frage ist m.e. immer - was signalisiere ich für ein gefühl?
wenn ich nicht liebe- und verständnisvoll und kompromissbereit sein kann, dann sind die konsequenzen nichts anderes als strafen und werden auch so wahrgenommen.



zu kims statement und der definition von selbstständigkeit:

ist es so schwer zu verstehen, was kim meint?
sie sagt doch weder, dass sie es erstrebenswert findet, kinder in elektronischen wippen abzulegen (im gegenteil), noch dass selbstständigkeit per definitionem heisst, ohne emotionale zuwendung auszukommen.
m.e. wollte sie vermitteln, dass derzeit in der erziehung der trend vom übermässigen verwöhnen (was f heute 10 jährige noch gelten mag) wieder hin zur pseudo-selbstständigkeit geht, nämlich in dem sinne, dass man bereits kleinste babys "abschiebt" (in diese wippen), schreien lässt, damit sie "schlafen lernen" etc

dem stimme ich übrigens zu :) (merkt mans? :-D)


ach ja, und weil gabriela zitiert wurde, möchte ich noch ein zitat nachschieben (leider nicht wortwörtlich, da ich die alten beiträge nicht mehr finde): kinder nach "gefühl" zu erziehen, heisst die fehler zu wiederholen, die unsere mütter an uns vollbracht haben.
übrigens auch etwas, das dreikurs immer wieder sagt - es gibt keine traditionellen werte mehr in der kindererziehung, wir befinden uns durch die gesellschaftlichen umwälzungen der letzten 100 jahre in einer gigantischen umbruchs- und neuorientierungsphase



in diesem sinne eine gute nacht
eure jackie
 
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