Pro/Contra zur Waldorfschule

lulu

Königin der Nacht
Niki hat gesagt.:
Maerilu, ich denke 20 oder 30 km sollten doch nicht wirklich ein Hinderniss sein wenn DU es gerne moechtest. Es gibt bestimmt auch noch andere Schueler dort aus eurer Umgebung und man kann ja auch Fahrgemeinschaften erichten. Ich fahre Devon hier schon ca. 20 km in den Kindergarten (nur 2 x die Woche), aber wenn wir in den Kiga in D wollen wo er letzten Winter in der Spielgruppe war, fahr ich 4 x die Woche einfach 45 km.
Niki, diese Aussage finde ich so nicht in Ordnung :nein:.

Es kommt auf sooo viele Faktoren an, ob ein solch ueberdimensionaler Schulweg gerechtfertigt und machbar ist. Märilu ist erstens selber berufstätig und hat zweitens noch ein weiteres Kind in den Kindergarten zu bringen und abzuholen, sodaß es rein logistisch nicht so einfach möglich ist 2x tgl. eine Dreiviertelstunde Auto zu fahren. Außerdem ist Autofahren auch eine Kostenfrage, kann man ja ganz einfach mit einem km-Satz ausrechnen.
Weiterhin, und das würde ich als Elternteil auf jeden Fall überdenken, ist es schon eine besondere und nicht nur gute Situation ein Kind so verinselt aufwachsen zu lassen, sprich Wohnumfeld und Schulumfeld für das Kind unüberbrückbar zu isolieren. Stichwort Freunde in der Nachbarschaft, Stichwort Spielverabredungen und später Stichwort aussercurriculäre Schulveranstaltungen.

Ich hatte eine Schulfreundin, bei der die Mutter eines der jüngeren Geschwister gerne in die Waldorfschule geschickt hätte, die auch 20 km entfernt war. Mir vier Kindern war es schließlich einfach nicht möglich, und im Endeffekt ist das Kind in der örtlichen Grundschule prima zurecht gekommen ;-).

Ich habe mich auch aus Transportgründen gegen die Waldorfschule im Nachbardorf entschieden. Ich habe schlicht und ergreifend die 45 Minuten Fahrtzeit 2x tgl. nicht, denn ich muß 2 andere Kinder auch unterbringen und während der Schulzeiten arbeiten. Die Transportkosten habe ich mir gar nicht erst ausgerechnet.

Märilu, so wie ich Elias kennengelernt habe, kannst Du ihm schon was zutrauen :jaja:.

Lulu
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
Und schon gar nicht muss man ein "Hippi" sein.

Nichts läge mir ferner als das zu denken :) Dafür scheinen mir Anthros und Hippies aus zu verschiedenen Welten zu kommen.

Mit den weiten Fahrwegen hätte ich persönlich noch ein anderes Problem. Gerade die Anthroposophen sind ja oft sehr naturnah / ökologisch eingestellt. Wenn dann jemand täglich 50-60km Autofahrt unserer Umwelt zumutet, um seinem Kind u.a. diese Ideen nahezubringen, führt das die Waldorfpädagogik irgendwie ad absurdum.

Liebe Grüße
 
M

Märilu

Niki, es ist schon so wir Katja sagt.

Wenn ich mich für die Fahrerei entscheiden würde, müsste ich auch wissen, dass ich Elias zuverlässig in die Schule bringen kann, und das kann ich nicht. Keine Oma/Opa hier, Lutz ist von morgens fünf bis abends sieben aus dem Haus und Maria ist auch noch da. Es bliebe alleine an mir hängen. Lass Maria krank werden oder mich und Elias kann nicht in die Schule deshalb?
Ich kenne nur eine Familie hier in der Stadt, die ihre Kinder nach Pforzheim in die WS bringen. Und ich würde die anderen kenne, weil die Kinder in den gleichen Kindergarten gingen (es ist ein waldorforientierter Kindergarten:)

Meine Arbeitsstelle liegt auf der Strecke nach Pforzheim, das ist schon eine Überlegung... Trotzdem kann ich nicht garantieren, dass es jeden Tag mit der Fahrerei klappt, das Auto kann kaputt gehen, Glatteis, usw!

Wieweit muss sich eine Familie darauf einstellen?

Er kommt jetzt mit seinem besten Freund Dario in die Schule und freut sich mächtig darauf. Sie werden eine gemeinsame Tagesmutter haben für die Nachmittage, an denen Darios Mutter und ich arbeiten. Das ist so organisisiert. Er kann in seinem sozialen Umfeld hier bleiben. Mal eben verabreden und sich besuchen in der Nachbarschaft...

Katja, ich traue es Elias auch zu. Trotzdem ist es so, dass die Schule hier und Elias in der Persönlichkeit, die er hat und mit seinem Wahrnehmungs-und Verarbeitungsmodus nicht gut zusammenpassen. Es hängt mit an der Person der Lehrerin, ob sie sich auf Elias einlassen kann und die Schule sich somit auf die Schüler einstellt. Ist das nicht der Fall, muss sich Elias alleine anpassen und ob ihm das gut tut wird sich herausstellen. Wenn es nicht funktioniert, dann okay, dann müssen wir es anders organisieren. Wobei ich mir dann eher vorstellen kann, in die Nachbarschaft einer Waldorfschule zu ziehen als die Fahrerei auf mich zu nehmen. Das wäre dann eine Grundsatzentscheidung, die unser gesamtes Leben umkrempeln würde.

:winke:
 
M

Mellie

Huhu,

ich muss mal was klarstellen....

Meine Tochter Marie ist keinesfalls dumm und kann mit Sicherheit auch in der Regelschule gut klarkommen.

Für mich ist nur wichtig, das Marie entsprechend gefördert wird und die ideale Schule besucht. Für mich war meine Grundschulzeit absoluter Horror. Ich erinnere mich überhaupt nicht gerne daran. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb auch gewaltige Abneigungen gegen die Einschulung ab 5 Jahren.

Marie wird bestimmt nicht zur Waldorfschule geschickt, weil sie es in der Regelschule nicht schaffen könnte!

VG
von Mel
 
N

Niki

Oh, Oh, das mit dem Fahren sollte KEINENFALLS als Vorwurf empfunden werden, Hab mich vielleicht nicht klar genug ausgedrueckt. Ich meinte einfach, dass wenn Maerilu es wirklich gerne moechte, findet sich bestimmt eine Loesung da es meistens auch andere Kinder mit aehnlichem Schulweg gibt und man dann einfach Fahrgemeinschaften gruenden koennte.
Entschuldigung Maerilu wenn ich mich falsch ausgedrueckt habe, wollte dir wirklich nicht auf den Schlips treten!!!!!
Ausserdem hat sich das ja sowieso eruebrigt, da Du diese Moeglichkeit ja wohl auch nicht hast. Du hast ja schon mal eine gute Loesung fuer Dario gefunden und vielleicht und hoffentlich bekommt er eine tolle Lehrerin und er hat ueberhaupt kein Problem.

Mel, ich glaube nicht das hier jemand denkt, dass du Marie auf die Waldorfschule schicken moechtest weil sie dumm ist !?! Wie kommst du denn nun darauf?

Gruss Nicole
 

lulu

Königin der Nacht
Märilu hat gesagt.:
Wenn es nicht funktioniert, dann okay, dann müssen wir es anders organisieren. Wobei ich mir dann eher vorstellen kann, in die Nachbarschaft einer Waldorfschule zu ziehen als die Fahrerei auf mich zu nehmen. Das wäre dann eine Grundsatzentscheidung, die unser gesamtes Leben umkrempeln würde.
Würde ich genauso angehen :jaja:. Und es steht und fällt immer mit dem Lehrpersonal, nicht nur aber maßgebend.
Und das Umweltargument von Frido-Katja finde ich auch ziehmlich treffend.

Niki, hast Du Dir mal ausgerechnet, daß Du 760 km Kindergartenfahrten pro Woche machen würdest, wenn Du 4x wöchentlich 45 km einfach fährst? Da würde ich doch eher darauf vertrauen einen Kindergarten irgendwo im 5 oder vielleicht noch 10 km Radius zu finden, wenn es keine gaaanz gravierenden Gründe für diese Institution gibt.
Du würdest damit etwa so weit fahren wie mein Mann pro Woche zur Arbeit pendelt (er fährt ja zwischendurch nicht mehr nach Hause zurück), und er sieht diese Zeit schlicht als vergeudet an. Mir wird schlecht, wenn ich die Kosten für die Pendelei überdenke im materiellen und ökologischen Sinne.

Lulu
 
N

Niki

Hallo Lulu,

Hab ich einfach geschrieben? :keinkomme . Nein, es sind 22 km einfach, Entschuldigung!

Trotzdem weiss ich dass es weit ist, aber evtl. kommt noch ein anderes Kind aus dem gleichen Ort in den KiGa dann teilen wir uns die Fahrten. Ausserdem werde ich es dann eben oefter auch mit etwas anderem Verbinden. Z.B. wohnt meine Freundin dann auf dieser Strecke oder ich fahr gleich in die Stadt zum Bummeln oder so. Ich seh das nicht so eng da ich ja bis jetzt noch keine feste Arbeit habe.
Ausserdem war Devon dort eben einmal woechentlich in der Spielgruppe und es hat ihm so gefallen dort und er moechte gerne wieder da hin. Aber vielleicht seh ich das ja auch etwas lockerer da es ja sowieso wieder nur fuer etwa 6 Monate befristet ist. Wahrscheinlich wuerd ich ihn nicht dorthin bringen wenn es auf Dauer waere. Hast du schon recht.

Gruesse Nicole
 
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