Pro/Contra zur Waldorfschule

Corinna

Forenomi
Hallo Mel!


Du hast doch bei dir eine Waldorfschule, nicht wahr?!

Die wurde mir seinerzeit für Sebi wärmstens empfohlen, hat in NRW -so wurde mir gesagt- den Besten Ruf!

Ich habe nur davor zurück geschreckt wegen des Anfahrtweges, weil ich schwanger war mit David und nicht wußte, wie viel Zeit ich dort "investieren" hätte können!

Ich hatte ein Prospekt von denen hier und kann nur sagen, ich hätte es gemacht, wenn ich

1. ein Auto gehabt hätte wegen des Schulweges
2. gewußt hätte, daß ich viel Zeit gehabt hätte, um Sebi dort zu "begleiten"
3. wenn ich es mir hätte "leisten" können!!!

Diese Schule soll ja die "Talente" der Kinder fördern, auch im künstlerischen/musischen/sportlichen Bereichen und das finde ich so toll!
Außerdem kann man die Kinder von der ersten bis zur letzten Klasse auf der Schule lassen... :-D

Nachteil sind sicherlich die Kosten, die ich nicht hätte aufbringen können! :cry:

Schau dir die Schulen doch einfach mal alle an!
Aus "dem Bauch" heraus entscheidet man meistens am "richtigsten"! :wink:


:winke:
 
T

TaJul

Julian soll auf die Parzivial Schule kommen nächstes Jahr, das ist das Konzept der Waldorf schule (ca. 8-10 Kinder!) . Mein Sohn hat so viele Probleme, das diese Schule für "ihn" das beste wäre.
Er wurde jetzt erst mal ein Jahr zurück gestellt von der Schule, und er besucht en Jahr lang eine Grundschulförderklasse.
In der Parzivial bzw. auch Walldorfschule können gerade Kinder mit entwicklungsproblemen mehr erfahren.
Julian hat ADHS und Tourette Syndrom, für ihn wäre es ganz schlimm nur im Unterricht zu sitzen. In der Parzivial Schule hat er die Möglichkeit nach 3 Stunden Unterricht in den Garten zu gehen und etwas zu pflanzen , oder evt. zu sägen...viel Natur eben!
Ich denke eine Schule muß immer speziel "FÜR DAS KIND" ausgesucht werden !
Dem Kind soll diese Schule zusagen und seinen Entwicklungsproblemen entsprechen!
 
E

Ela123

Felix hatte sehr große Probleme im Kindergarten, so dass wir auch über eine alternative Schule nachdachten. Die einzige wäre eine Waldorfschule gewesen die in der Nähe ist. ABER: wir habe uns dagegen entschieden aus verschiedenen Gründen: Auch weil wir ihn nicht aus seinem sozialen Umfeld nehmen wollten - wir leben auf dem Dorf und er wäre womöglich zum Außenseiter geworden! Auch weil wir nicht (bzw. nur begrenzt) hinter der Waldorfphilosophie stehen.
Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass wir ihn ganz konventionell eingschult haben!

LG Ela
 

lulu

Königin der Nacht
Silly,

ich kann mir gut vorstellen, dass es an "Eurer" Waldorfschule Probleme gibt.

Die kann man aber nicht verallgemeinern. Generell arbeiten sie halt schon an anderen Schwerpunkten mit anderen paedagogischen Konzepten, und die sind nicht nur unerfolgreich und bloed. Wie gesagt, einfach so anmelden wuerde ich ein Kind nicht, immer erst anschauen, reinschnuppern, schauen ob einem die Steiner-Schiene liegt, dann wirken lassen, und dann entscheiden.

Meine beiden Freundinnen sind sehr selbstbewusst auf eine zurueckhaltende Art, aber sie koennen sehr gut einschaetzen, was sie koennen (und was nicht). Mehr als ich das von den gleichalten Damen meines eigenen Jahrgangs kannte. Heute macht eine eine Unikarriere in den USA, im Bereich Germanistik (also rechtschreiben hat sie gaaanz sicher gelernt); die andere ist Hebamme und hat ihre Lehrstelle als Gruenspund damals wohl nicht nur wegen dem Kreissaalpraktikum sondern auch wegen der Sozialkompentenzen, die den Waldorfschuelern zugesprochen werden, bekommen. Von den Absolventen ihrer Schule sind extrem viele in sozialen Berufen taetig, Hebamme(n), Krankenpfleger/-schwestern, Altenpfleger, Sozialpaedagogen... Es gibt tatsaechlich wenige Absolventen, die Investmentbanker oder Physiker werden. Aber ob das nur schlecht ist?

Lulu
 
F

FriMa

Hallo Mel,
vieles ist schon geschrieben worden.
Für uns - als Eltern - kommt Waldorf nicht in Frage, weil wir mit Anthroposophie nichts anfangen können. Die weltanschaulichen Hintergründe werden an diesen Schulen mitgeliefert, und wenn man da nicht dahintersteht, möchte man natürlich nicht, dass sein Kind in diese Richtung beeinflusst wird. Genausowenig würde ich unseren Sohn in eine betont kirchliche Schule schicken.
Weiterhin spricht dagegen, dass man sich in diese Art Schule als Eltern sehr stark einbringen muss. Das ist an sich ja gut, aber uns fehlt es dazu leider an Zeit.
Dazu kommen als Argumente: Weg und Schulgeld.

Der wichtigste Faktor aber ist das Kind selbst. Ich denke, dass für ein sensibles, verträumtes, verspieltes Kind die Waldorfschule vielleicht auf den ersten Blick passend ist, aber die Frage ist doch auch, was am Ende rauskommt. Ehrgeizige, selbstbewusste Kinder werden auch "trotz" Waldorfschule ihren Weg machen, während bei anderen die "Entwöhnung" von den "normalen" Kindern und damit das Nicht-Zurechtkommen in der Welt als negatives Ergebnis steht. Andersrum können sie aber in der weniger behüteten Atmosphäre einer staatlichen Schule derart untergehen, dass es sich erst recht negativ auswirkt.
Quintessenz meiner Überlegung der letzten Wochen: Man wird wahrscheinlich erst in der Schule merken, welcher Lerntyp ein Kind ist und womit es gut und womit es schlecht zurechtkommt. Und dann heißt es ggf. gegensteuern und Schule wechseln.
 

UTE UE

Gehört zum Inventar
Als ehemalige Waldorfschülerin möchte ich doch noch zu dem so viel gesagtem etwas dazufügen aus meiner eigenen Erfahrung:

"Die" Waldorfschule gibt es nicht, da auch diese Schulen, genau wie alle anderen auch, stark geprägt werden von den Menschen, die dort arbeiten. Ich hatte drei Klassenlehrer und damit drei so unterschiedliche Menschen als Vorbilder, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, auch einen super schlechten dabei!!!

Zum Thema Sprachen: Die werden ab der ersten Klasse unterrichtet aber nicht so, wie die meisten hier wohl glauben mögen, sondern in spielerischer Form, in Gedichten und Liedern. Es ist ein langsames heranführen an den Klang der Sprache, an das Andere in der Sprache, kein Vokabellernen in der ersten Klasse.

Zum Thema Linkshänder: Das ich zur Schule ging, ist ja nun doch schon einige Zeit her, aber selbst zu dieser Zeit wurde in meiner Klasse kein Linkshänder umerzogen!!! (Hier wird evtl. die Indvidualität der einzelnen Schulen wieder deutlich!!!)

Und was am Ende dabei herauskommt?
Ich glaube, ich bin ganz gut geraten!
Von meiner ehemaligen Klasse haben mehr als die Hälfte Studiert!!!
Und so weit ich den Überblick habe, stehen alle gut im Leben und meistern ihr Dasein.

Eigentlich wollte ich nicht so viel dazu sagen, aber nun steh es hier und soll auch stehen bleiben.

LG UTE
 
M

Mellie

Huhu,

ich habe inzwischen mit mehreren Müttern gesprochen und ich denke, es wird schon in die eine Richtung gehen. Wir haben ja noch ein bißchen Zeit und können uns das noch genaustens überlegen.

@Corinna
Wieso hättet Ihr Euch das nicht leisten können? Die Eltern bezahlen doch nur den Betrag, den sie sich auch leisten können und kein Kind soll mangels Geld abgewiesen werden. Bei uns gibt es übrigens auch ein Schulbus, deshalb hat sich die Frage des Schulweges auch erledigt.

Vielen Dank nochmals für die Antworten!

VG
von Mel
 
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