Privat oder gesetzlich?

Brigitte+3

Dauerschnullerer
AW: Privat oder gesetzlich?

Hallo,
also wir haben 2008 den Schritt in die PKV gemacht. Ich hab damals den Satz der GKV + unsere Zusatzversicherungen genommen, die leider ja auch laufend höher werden. Du darfst nicht vergessen, dass der GKV Satz ja zur Hälfte vom AG gezahlt wird, bist Du bzw. dein Mann selbständig muss er natürlich den ganzen Satz zahlen. Wenn Dein Mann wieder in ein Angestelltenverhältnis kommt ist er natürlich wieder GKV versichert (soviel wie ich weiß). Man sollte aber wirklich genau die Tarife vergleichen, desto höher der Eigenanteil, desto niedriger der Beitrag, also überlegen wie oft krank - Arztbesuche und und und.
Wir haben bei den Kindern einen niedrigen Selbstbehalt gewählt, da ja hier immer mal was ist. Bis jetzt denke ich dass es ziemlich gleich aufgeht, bezüglich der Kosten. Denn auch bitte nicht vergessen wie hoch die Zuzahlung bei Medikamenten etc wirklich ist. Das merkt man erst, wenn man die Gesamtsumme kennt.
Viel Vergnügen beim Überlegen.
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Privat oder gesetzlich?

Susa, das groesste Argument gegen die privaten Krankenversicherungen ist (imho), dass Du keinerlei Kontrolle ueber Beitragserhoehungen hast. Wenn Du als Patient teuer warst in einem Jahr, kann Deine Praemie schon auch mal um 20 oder 30% im Folgejahr erhoeht werden.

Lulu
 

Thalea

(E)I-App
AW: Privat oder gesetzlich?

Nur als Anhaltspunkt, ich zahle knapp über 300€ und habe deutlich weniger versichert als in der GKV, das ist dann wohl der Trabbi ;)
 

Annette

Die Nette
AW: Privat oder gesetzlich?

Susa, ich stand Anfang des Jahres vor der selben Entscheidung.
Ich hab mich gegen die Private entschieden, weil die Beiträge einfach ins unermessliche steigen. Vor allem wenn man so spät erst anfängt. Dann kommt man da nicht mehr raus, zahlt auch im Rentenalter weiter. Aus diesem Grund arbeitet mein Schwiegervater z.B. noch immer, der wird demnächst 69 Jahre alt.
Privat wird man meistens bei Behandlungen vorgezogen, wird bei vielen Ärzten ausführlicher behandelt, aber wie sagt meine Freundin (Lehrerin und somit keine Wahl): "Es gibt genügend Untersuchungen die nicht sein müssten, aber die Ärzte wegen der Abrechnung trotzdem machen!" Ihr Sohn wurde vor 4 Jahren auf der Frühchen-Intensiv "festgehalten", obwohl es laut Kinderarzt (mit dem sie den Bericht durchging) nicht nötig war, der Bub war gesund und termingerecht.

Es gibt viele Hilfsmittel, die von der PKV nicht übernommen werden oder für unnötig gehalten werden, da kommen auch immer wieder mal Berichte im Fernsehen (erst vor kurzem bei Plusminus). Bei den GKV sind die oft mit drin.
Ich bin in der Zwischenzeit freiwillig pflichtversichert und werde monatlich bzw. 8-wöchig angeschrieben damit ich denen ne Kopie meiner Lohnsteuer-Auswertung zusende. Daraus wird der Beitrag berechnet. Keine Ahnung ob sich das irgendwann mal einspielt dass es gleichbleibende Beiträge sind, momentan ist es halt noch so.
Allerdings muss ich auch zugeben dass die Beiträge nicht ohne sind. Günstig ist anders. Obwohl ich bis jetzt nullkommanull Euro Einkommen habe.
Sollte meine Selbstständigkeit schief gehen kann ich aber trotzdem jederzeit wieder in die Familienversicherung meines Mannes, das war mir eben auch wichtig. Bei der PKV komm ich nicht mehr raus.

Grüße
Annette
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Privat oder gesetzlich?

Susa, bei der PKV ist auf alle Fälle der Beitragsanstieg im Alter abschreckend - von einer normalen Rente kann man sich das nicht leisten. In die GKV zurückzukommen ist nicht so einfach - man wird als Selbständiger, wenn es nicht funktioniert, ja nicht arbeitslos in dem Sinne, daß man ALG I bekommt (man ist ja nicht mehr in der Arbeitslosenversicherung gewesen...). Da muß man dann in ein Angestelltenverhältnis unterhalb der Einkommensgrenze kommen, die o.g. 4237,50€ momentan, das wird ja jedes Jahr neu festgelegt. Wenn man älter als 55 Jahre ist, kommt man gar nicht mehr zurück.
Die Vorteile, die man als Privatversicherter hat, sind nicht so sehr groß. Klar, evtl. ein schnellerer Termin, einen Arzt, der sich etwas mehr Zeit nimmt, im KH kein Vierbettzimmer, man sieht den Chefarzt vielleicht häufiger mal (was aber nicht immer von Vorteil sein muß). Letztlich kommt da ganz viel auf die Versicherungsbedingungen an, die muß man genau studieren, bevor man unterschreibt. Und so manche Klausel versteht man erst dann, wenn der Fall eingetreten ist und die Versicherung sagt "Nee, wir zahlen nicht, weil...".
Bei Versicherungsantrag sollte man kerngesund sein bzw. über alle bisher behandelten Zipperlein genau Auskunft geben, wie schnell passiert es, daß die Versicherung sagt "Ihr Arzt sagt, sie haben da schon seit zwei Jahren gelegentlich mal ein Zwicken, das ist vor Vertragsbeginn gewesen, da zahlen wir nicht."
Heil- und Hilfsmittel, Kuren, das sind Themen, die in vielen PKVen kaum oder gar nicht gezahlt werden. Arzneimittel zahlt die PKV nicht mehr als die GKV.
Ansonsten gibt es mehr und intensivere Untersuchungen, von denen aber vielleicht nur die Hälfte wirklich nötig ist - am Rest verdient der Arzt einfach was mehr, ohne daß die Aussage der Untersuchung unbedingt gebraucht wird.

Ich würde es mir sehr gut überlegen...
Lieben Gruß, Anke
 

Mela

Gehört zum Inventar
AW: Privat oder gesetzlich?

Aber ich krieg's doch größtenteils zurück?!

Ja eben... größtenteils... und wenn Du Pech hast halt nicht, weil es aus irgend einem Grund abgelehnt wird.

Wir standen vor 2 Jahren auch vor der Wahl weil mein Mann einfach zuviel verdient (wers glaubt....) und haben uns gegen die PKV entschieden aus den ganzen hier schon genannten Gründen.
 

Little Rocker

die ein Krönchen trägt
AW: Privat oder gesetzlich?

Also die Arzneimittel, die ich vom Arzt verschrieben bekomme, und auch wenn es z.B. das Femibion in der Schwangerschaft war, Kompressen, Desinfektionsmittel etc. hat die PKV anstandslos gezahlt, die haben sogar die Spirale und das Einsetzen nach der Schwangerschaft übernommen...

Ich würde sagen, da zahlt die PKV ggfls. deutlich mehr, aber das ist bestimmt auch tarifabhängig, fürs Alter gibt es einen sogenannten Basistarif, der die Leistungen der GKV abdeckt.

Einen ganz guten Vergleich findest Du hier: http://www.finanztip.de/web/abc-der-krankenkassen/gkv-pkv-vergleich.htm
 

Nemo

nah am See
AW: Privat oder gesetzlich?

Susa,

ich hab mich auch gegen eine private Versicherung entschieden aus genau den Gründen, die Anke so schön aufführt. Ich habe auch schon mehr als einen Bekannten erlebt, der es im Alter bitter bereut hat in die private Versicherung gewechselt zu haben und ich finde auch die Tatsache, daß du immer vorstrecken musst nicht so toll. Selbst wenn die Auftragsbücher voll sind ist es heutzutage phasenweise so, daß du auf vielen Außenständen hockst und das Geld nur spärlich reinkommt (ich warte auf manche Rechnungen schon mal gern zwei bis drei Monate...) Wenn du dann nochmal eben dreihundert Euro für den Arzt vorstrecken sollst, dann ist das nicht so prickelnd. Ne, ich bin bei der gesetzlichen und fühl mich auch ganz wohl da.
So oder so, ich wünsch deinem Mann einen guten Start in die Selbständigkeit !

Liebe Grüße
Sandra
 
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