Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Maike

Unbezahlbar
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Ach Salat, wo gibt es wahre Gleichberechtigung? ;-)

Und ich habe mit einem "Meist-pflegeleicht"-Kind bestimmt einiges leichter als Du mit Deinen Dreien.

Ich wünsch Euch ein schönes neues Jahr mit Ruheinseln!
LG, Maike
(die seit gestern nachmittag denkt: Ich müsste mal den Teppich aus der Waschmaschine holen, das würde dann auch weniger Strom kosten, wenn ich das Ding mal abschalte und die sich im Moment noch nicht mal aufraffen kann, in den Keller zu gehen :nix: )
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Jana,
Du hast meine Verwunderung und meinen Respekt dafür, daß Du so verständnisvoll Deinem Mann gegenüber bist. Er hat sein Betreuungsversprechen ja nicht gehalten. Ist das für Dich wirklich ok, wenn er dauerhaft nichts zur Kinderbetreuung und zum Haushalt beiträgt?
Ich bin ja nun schon seit fast neun Jahren Mama und habe so viele Modelle im Bekanntenkreis gesehen, aber familäres Glück, wenn einer sich aus den Familienangelegenheiten dauerhaft heraushält, das ist mir noch nicht begegnet. Eine ganz liebe alte Schulfreundin zB hat auch einen jungen, hübschen, erfolgreichen Karrieremann, und es ist klar, daß die Kindererbetreuung und eventuelle wieder folgende Berufstätigkeit nicht in seine Arbeitszeit fressen kann, aber als Ausgleich dafür ist er am Wochenende wirklich für seine Familie da und hat seine eigenen Interessen und Hobbies zurückgeschraubt. Er nimmt sich auch immer mal wieder einen einzelnen Tag Urlaub, um ihr eine Unternehmung oder Auszeit zu ermöglichen. Das ist immer noch eine Geben und Nehmen, auch wenn eine klassische Aufgabenteilung in Breadwinner und Familymanager vorliegt. Und obwohl er nicht den Großeinkauf mitmacht, so kocht er doch auch mal, bringt regelmäßig den Müll raus und weiß wie man eine Waschmaschine bedient und symbolisiert somit, daß ihm seine Süßen wichtig sind.
Ich würde einfach noch mal vor Deinen inneren Auge überprüfen, ob das fehlende Engagement Deines Mannes wirklich auch langfristig i.O. für Dich ist.

Ansonsten könntest Du vielleicht statt 3x5 auf 20 Stunden aufstocken. In der Tagesorganisation macht das den Kohl nicht fett, aber halb zu arbeiten fühlt sich emotional doch noch eingebundener an als auf 35%.

Meine Kinder kämen mit einer doppelten Vollzeitarbeit der Eltern nicht klar, aber es sind ja auch drei Knirpse, die jeder ihre eigenen Bedürfnisse haben. Und für drei können wir das Familienleben nicht zwischen 17:30 und 20:00 Uhr abspulen. Zwei volle Stellen kämen nur in Fragen, wenn kaum Überstunden zu machen wären und viel zeitlicher Gestaltungsspielraum drin wäre. Aber ich will das gar nicht. Das höhere Ziel als Familie wären wohl 2x60-80%, wenn die Kleinste noch ein bißchen größer ist.

Frohes Neues :prost:!
Lulu
 
J

Jana2004

AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Ach Lulu,

ich geb´s ja gerne zu: Deine verwunderung hab ich verdient, deinen Respekt nicht: so verständnisvoll für meinen Mann bin ich nicht - ich hadere mit meinem Schicksal, und frage mich immer wieder, ob das denn so sein muss....

Alledings sehe ich ein, das bei seinem Arbeitspensum wirlkich nicht mehr viel luft ist.....irgendwo muss er sich erholen - allerdings grummel ich.

Alles nicht so einfach und fing ganz anders an - wir hatten beide zwei gute jobs, beide angestellt, ich mitten in der weiterbildung, dann beschlossen wir ein kind zu kriegen, dann wollte erst ich en jahr und dann er ein jahr zu hause sein und dann mal sehen. Tja, so weit die wunderbar gleichberechigte Planung und dann alles pustekuchen: mitten in der schwangerschaft wurde er arbeitslos... als Sohnemann da war, machte er sich selbstständig, das angestelltendasein hat ihm eh nie gefallen, und jetzt hat er endlich das verwirklicht was ihm gefällt: aber der preis ist hoch und wird von mir gezahlt - rollentausch in der situation undenkbar, und, da die monatlichen Kosten der selbsständigkeit ja erstmal reinkommen müssen eben gigantisch viel Arbeit.

Meine Weiterbildun habe ich trotzdem abschliessen können, mit ziemlich viel stress, aber der rest bleibt.... aufstocken auf 50% ist auch nicht ohne weiteres möglich, da meine 35% nur der Rest einer stellenteilung sind.... mehr arbeit ist zwar da,aber kein geld. langfristige perspektiven hab ich auch nur mit vollzeit - und so grummel ich halt.

Tja, ....

alles nicht so einfach!
Grüße, jana
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

lulu

Königin der Nacht
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Wei. Mit der ungeplanten Selbständigkeit durch Arbeitslosigkeit dreht sich das Rädchen ja wieder. Das kann man ihm ja nicht vorwerfen.

Wir hatten nach der Babyzeit des ersten Kindes auch gedacht, daß mein Mann nur halbtags oder drei Tage pro Woche arbeiten wird, damit ich mehr Zeit für Weiterqualifikationen habe. Aber es haute finanziell einfach nicht hin, und so bin ich heute auch zeitlich weitaus mehr für die Kinder da, als es ursprünglich angedacht war. Wir können uns aber durchaus immer noch einen radikalen Rollentausch vorstellen: Ich volle Stelle, er Weiterqualifizierung in Teilzeit. Momentan kriegen wir den Allerwertesten noch nicht hoch das wirklich zu forcieren.

Grummeln ist allerdings irgendwie auch keine gute Lösung. Vielleicht eher eine zeitliche Absprache treffen, wie lange der Einsatz für die Selbständigkeit noch so hoch gefahren wird. ? Ansonsten finde ich gut, daß Du alle möglichen Modelle schon ausprobiert hast, und Dein Kind ist erst zwei. Vollzeit ist es nicht. Gar nicht arbeiten ist es nicht. Jetzt mußt Du eigentlich "nur" noch die Teilzeit so gestalten, daß es Dir so gut wie möglich gefällt.

Lulu
 
J

Jana2004

AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Da bin ich wieder, kindchen und mann schlafen, die kostenkalkulation und Rechnungsprüfung für den Renovierungsstand ist geschafft und gleich hab ich auch heiaabend ;-)

Lulu hat absolut recht, dauerhaft grummeln bringt nichts und ist absolut kontraproduktiv fürs private Glück, nur die patentlösung hab ich noch nicht.

Daher komme ich immer wieder auf die (mich zunächst) ziemlich ärgernden Thesen eines Buches zurück, dass mir vor ein paar Monaten in die Hand fiel... die Autorin, eine als "antiemanzipatorisch gebrandmarkte" Amerikanerin laura doyle, die sich berufen fühlt, den Frauen (in einem Buch mit dem bezeichnenden Titel "The surrenderd wife" zu predigen, ihre Männer zu ehren und ihnen dakbar zu sein, für das wassie tun, auch wenn sie nicht: die klassiker schmutzige socken wegräumen, die spülmacschine leeren, .....

Jedenfalls sieht sie das Geheimrezept darin, sich gegenseitig nicht zustressen, das zu geniessen, was jeder geben kann, und mann und frau bestimmte rollen zuzuweisen, und als Frau vor allem dankbar zu sein und anzuerkennen, was mann so alles tut- es wurmt mich noch während ich das schreibe, dennoch komme ich immr wieder darauf zurück:

denn, nicht nur mir geht esso, dass ich mich über spezifisch "männliche Unfähigkeiten" meines liebsten ärgere, z.B. die beliebten schmutzigen socken, unorthodoxe weisen die spülmaschine zu füllen (oder auch nciht), dass selbst nach einem gutgemeínten Aufräumversuch die Wohung irgendwie chaotisch aussieht und ers noch nichtmal merkt etc.

Laura Doyle (und auch einige Freundinenne) sagen dazu nur - die Männer könnens nicht anders und überhaupt - wer den ganzen Tag hart arbeitet, hat abends auch ein recht auf entspannung.... und am besten, frau bleibt zu hause, oder arbeitet nur wenig, und bereitet das liebevolle nest - und macht eben beruflich weiter, wenns familär wieder möglich ist, und verlässt sich an sonsten auf den mann...

klingt rückschrittlich und hat dennoch eine verlockung, klingt nach Friede freude eierkuchen..


Was meint ihr...?


so jetzt aber ab ins bett.... gähnnnn
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Su

Das Luder
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

D


Was meint ihr...?


So, ein Schmarrn:hahaha: Es gibt nicht DAS Lebensmodell, jeder Mensch ist anders und jeder hat ander Möglichkeiten.

Wenn es finanziell passt, holt Euch doch noch mehr haushaltstechnische Hilfen. Oder es wird mal Pizza bestehlt.

Ich habe gemerkt, das es wichtig ist, das ich mich gut fühle, den Fokus mehr auf mich zu richten, nicht auf das was der Mann nicht macht. Und wenn er mal so wie bei uns in einer anderen Stadt arbeitet und man im Schnitt den Mann nur 2 Tage zu Hause hat, dann merkt man auch das er doch auch was gemacht hat und wenn es Rasenmähen ist das auch viel Zeit kostet...

Such Dir Deine Grenzen und wenn er seine Socken nicht wegräumt dann werden sie halt nicht gewaschen und wenn er lange genug keine im Schrank hat, räumt er die schon in den Wäschekorb, ganz einfach. Es gibt einen Unterschied zwischen wohlverdienten Feierabend und sich bedienen lassen;)

Und am Wochenden soll er einfach mal mit dem Kind alleine rausgehen, dann hast Du eine Auszeit und er eine intensive Papa-Kind Zeit.

Lg
Su
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Die Doyle kann mich mal...
Ich hatte gestern abend erst ein Gespräch mit meinem Mann, daß er auch den Wäschekorb mal überquellen lassen können muß, um Zeit für Dinge, die ihm Freude bereiten (außerhalb von Jobzeit, Familie, Partnerschaft), zu tun. Bei uns scheint da einiges andersrum gepolt zu sein und manches auch nicht :heilisch:.
Aber generell hat die Frau einen schon einen Punkt: Unsere Leben heute sind so anspruchsvoll in vielerlei Hinsicht, daß sie auch überfrachtet sind. Und Entschlacken tut gut. Das allerdings die Frau die Entschlackerin sein muß, um ihrem überfrachteten Mann den Rücken freizuhalten... ich weiß ja nicht.
Lulu :winke:
 
Oben