Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

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Jana2004

AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Dein letzter Satz trifft ins schwarze: dass einem nach ein paar Jahren Pause nicht mehr die Chance gegeben wir, wieder einzusteigen.

Dabei muss ich mich doch auch bei einem schlichten Aufgabenwechsel größtenteils neu einarbeiten um mich den speziellen Anforderungen zustellen.

Als ich während meiner Zusatzqalifikation schwanger wurde , sagte doch ein Kollege glatt zu mir:Ob das klug war? Ob sie da je wieder den ANschluss finden?
Damals hats mich etwas getroffen, jetzt hab ich den Triumph, gerade meine prüfung abgelegt zu haben....

ich habe ja meine eigene These: das gemeine ist nciht,dass es wenig betreuungsplätze gibt - da findet man immer Alternativen, sondern, dass einem alle steine der welt in den Weg gelegt werde, wenn frau z.b. Teilzeit arbeiten will UND karriere machen will.

Teilzeitforscher? Teilzeitmanager? Teilzeitdirektoren? Schöne utopien - da wird einem immer gesagt, das geht nicht, dann weiss ja keiner was der andere gerade macht.... dabei geht das - mit Kommunikation und vernünftigen Übergaben und Organisation unddurchschaubarem Arbeitsstil...
 

Su

Das Luder
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

ich frage mich, wie all die nicht so gestressten arbeitenden Mütter um mich herum es schaffen: zu arbeiten, eine gute Mutter zu sein, natürlich auch eine gute ehefau, täglich zu kochen gesund natürlich) noch zeit für sich und ihre Freunde zu haben und sogar noch hobbys nachzugehen..... und auch noch gut auszusehen, und nicht ständig die impertinent wiederkehrende graue ansatzstelle im haar zu haben, weils mal wieder weder für Friseur noch selbstfärben gereicht hat... nicht immer wieder mal kurz vor sieben auf dem weg von der Arbeit bei Burger king vorbeizufahren....

ich will aufhören zu jammern, aber sagt mir nur - wie macht ihr das, wie organisiert ihr euch so gut ?

Jetzt mußte ich doch mal lachen:hahaha:, also ich sehe mich als glücklich arbeitende Mutter. Ich denke ich bin eine gute Mutter, eine naja Ehefrau ;) und täglich kochen tue ich nicht, das macht der Kindergarten. Und nein deswegen sehe ich mich nicht als schlechte Mutter.

Wichtig ist zu erkennen, was genau DU willst und was genau DICH glücklich macht. Manche Frauen gehen total in der Mutter-daheim-Phase auf, sind glücklich das sie alle Freiheiten haben, lieben es gemeinsam mit den Kindern den Haushalt zu erledigen und gehen darin auf.

Ich mußte, nein durfte, für mich erkennen bei mir ist das nicht so :ochne: ich bin total genervt wenn ich zusammen mit den Kindern putze weil es doppelt so lange dauert und so einen Alltag mit einkaufen, putzen, kochen und am nächsten Tag von vorne ist nichts für mich. GsD habe ich die dazu passenden Kinder bekommen, die es lieben lange in den Kindergarten zu gehen oder vor der KiGa-Zeit auch zu Oma und Opa, die gerne im KiGa mittag essen und so bin ich selbständig tätig, dank guter Auftragslage ist es im Moment eher Vollzeit, aber ich kann es mir halt selber einteilen und auch z.B. Mittwoch Vormittags zum Friseur oder so legen das ich mal einen Tag frei mache, dafür kommen auch mal abends noch Kunden. Wir haben eine Putzfrau einmal die Woche. Mein Mann ist im Moment keine Hilfe da er in Wien arbeitet und zwischen 3 und auch mal 7 Tagen am Stück weg ist. ABer ich bin glücklich, unheimlich stolz auf meinen Erfolg und die Kinder haben ihre Mama-Zeit am Wochenende und unter der Woche so ab 16:00 Uhr.

Aber ich habe nicht das Gefühl, das mich einer für eine schlechte Mutter hält :ochne:

Also, wichtig ist das Du rausfinden mußt was für Dich gut ist und nicht "das Dein Mann fein raus ist oder "Die Oma meint" ....

Du wirst sehen wenn mal Kindergartenzeit kommt wird es eh nochmal leichter, versprochen,
Su
 

Maike

Unbezahlbar
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Lulu, privat sehr zufrieden mit Teilzeitarbeit :jaja:. Vom beruflichen Vorankommen hätte ich natürlich lieber einen Hausmann wie Meike.

Nur, dass bei mir leider leider die Karriere/das berufliche Vorankommen seit einiger Zeit stagniert. :( Da muss ich 2007 echt schnell in die Gänge kommen.

Su, Du hast es schön auf den Punkt gebracht. Ich sehe mich trotz Vollzeit-Arbeit nicht als schlechte Mutter. Ich habe eher gerade jetzt das Gefühl, nicht für mein Kind da zu sein (Anne hockt hier und mümmelt ihr Frühstück und tipper hier rum ;-) ).

Jana, wichtig bei uns waren klare Absprachen. Bei meinem Mann und mir gilt das selbe, die Oma hat sich in den Grundregeln auch daran zu halten. Das hilft schon viel, dass die Kinder nicht ausflippen. Ein Beispiel bei uns ist das Essen. Meine Mutter hat eine ganze Weile kürzlich wieder gefüttert. Ergebnis bei uns: Kind hat aufgehört selbständig zu essen. Folge: Oma soll das Füttern lassen.

Das zweite ist die Arbeitsteilung. Und ich bin ganz ehrlich, ich habe mich in Deinem Mutter-Beispiel schon wiedererkannt, obwohl ich nicht immer up-to-date gestylt. ;-) Ich mache morgens Frühstück (die halbe Stunde gönnt sich mein Mann noch im Bett), bringe Anne in den KiGa und fahre zur Arbeit. Entweder in der Mittagspause oder nach der Arbeit erledige ich den Essens-Einkauf, fahre nach Hause. Dann habe ich PAUSE (hart erarbeitet, aber sowas von notwendig!) und trinke in Ruhe eine Tasse Tee, unterhalte mich mit meinem Mann oder puzzle mit Anne. Halt irgendwas, um zu Hause anzukommen und von der Arbeit runterzufahren. Kleine Ruheinsel ist hier das Stichwort - viele kleine Inseln bringen mir im Alltag mehr, als eine Riesengroße. Danach wird gekocht (meistens gesund, aber das Gesunde habe ich mittlerweile so drin, das geht von alleine). Kleine Ruheinsel nach dem Essen: noch gemütlich am Tisch sitzen, Latte Macciatto trinken, Nachtisch essen (meistens Anne) und ein bißchen plaudern oder ein Spiel spielen. Danach bringe ICH Anne in's Bett. Dh, für meinen Mann fängt die "Freizeit" an, für mich, wenn Anne im Bett liegt.

Ich habe auch bei Deiner Schilderung gedacht, dass Dein Mann sehr viel arbeitet, aber ihr zu Hause doch ein wenig mehr Arbeitsteilung bräuchtet. Und es ist auch ganz klar, dass derjenige, der arbeitet, die meisten Lorbeeren kassiert ;-) Allerdings ist es auch so, dass ich abends oftmals nochmal die selben Kämpfe ausfechten muss, die mein Mann über Tag geführt hat. Ihm jetzt etwas zu neiden ist sicherlich der falsche Weg, das schafft nur böses Blut. Aber Du solltest ihn schon mit einbeziehen, Cyrus in's Bett bringen wäre bestimmt ein guter Anfang. Bei uns ist es dann auch so, dass er sich nicht einmischt und es Exklusiv-Zeit für Anne und mich ist, und für ihr Exklusiv-Ruhe-Zeit.

LG, Maike
 

AVE

Gehört zum Inventar
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ich frage mich, wie all die nicht so gestressten arbeitenden Mütter um mich herum es schaffen: zu arbeiten, eine gute Mutter zu sein, natürlich auch eine gute ehefau, täglich zu kochen gesund natürlich) noch zeit für sich und ihre Freunde zu haben und sogar noch hobbys nachzugehen..... und auch noch gut auszusehen, und nicht ständig die impertinent wiederkehrende graue ansatzstelle im haar zu haben, weils mal wieder weder für Friseur noch selbstfärben gereicht hat... nicht immer wieder mal kurz vor sieben auf dem weg von der Arbeit bei Burger king vorbeizufahren....

ich will aufhören zu jammern, aber sagt mir nur - wie macht ihr das, wie organisiert ihr euch so gut ?

Cecilia hatte GsD sehr schnell einen akzeptablen Schlafyrhythmus, sie hat sehr früh durchgeschlafen, so dass ich selber auch meinen Schlaf bekommen habe. Das war natürlich schon sehr vorteilhaft für meinen Beruf.

Ich arbeite Mo.-Do. immer von 11.00 h bis 16.00 h und Fr. von 10.00 h bis 14.00 h.
So habe ich morgens überhaupt keinen Stress, kann in Ruhe mit Cecilia aufstehen, noch ein wenig kuscheln, frühstücken, mit ihr spielen und auch noch ein wenig im Haushalt machen (z.B. Staubsaugen oder Bügeln). Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich einen sehr entgegenkommenden Arbeitgeber habe bezüglich meiner Arbeitszeiten, es lässt sich bei Bedarf auch immer noch mal was schieben, Hauptsache, ich komme auf meine 24 Wochenstunden.

Nachmittags ist ebenfalls noch genügend Zeit, ab 16.30 h sind wir meist wieder zu Hause und bis unsere Maus ins Bett kommt (meist 19.30 h) habe ich noch genügend Zeit für sie.

Ich fühle mich nicht als schlechte Mutter und gestresst bin ich auch nicht, sondern bin durch das berufliche Rauskommen viel ausgeglichener und zufriedener als wenn ich nur Hausfrau und Mutter wäre.

Eine Putzfrau hätte ich manchmal gerne, vielleicht wenn das zweite Kind da ist. Im Moment spare ich das Geld lieber, weil es auch so immer irgendwie geht. Das Einzige, was ich nicht mache, ist Fensterputzen von aussen, damit haben wir eine Firma beauftragt. Mein Mann hilft allerdings auch viel mit, z.B. kocht er fast immer, macht den Garten ganz alleine und wenn ich ihn bitte, macht er auch alles andere im Haushalt. Und ganz perfekt ist es bei uns nie. Wen es stört, dass die Fensterscheiben von innen nicht immer blitzblank glänzen - der soll doch bitte zu Hause bleiben. Und wenn sich im Bügelzimmer mal wieder Wäscheberge türmen, weil gerade 3 Waschmaschinenladungen durchgegangen sind - mach ich auch mal die Tür zu und kümmere mich am nächsten Tag darum.
 

MamivonPrinzTom

Familienmitglied
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Hey Eva,

das hört sich beneidenswert an, und gibt einem viel Hoffnung, auch irgendwann auf so einen Arbeitgeber zu stoßen!
 
A

Anavlis

AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Bei uns lief es so ab, dass ich 3 Monate nach der Geburt von Anna wieder auf 400 Euro Basis gearbeitet habe. Nach knapp 1 1/2 Jahren Elternzeit ist mein alter Arbeitgeber pleite gegangen und ich war arbeitslos. Habe dann 1 Jahr wieder auf 400 Euro Basis woanders gearbeitet und war dann 1 arbeitslos. Nach vielen Absagen und dem gleichen Problem (Vollzeit? Teilzeit? Betreuung - wenn ja von wem? ) habe ich mich selbständig gemacht. Am 1.3. 2006 gestartet und dann bis August (Kindergartenstart von Anna) erstmal ganz wenig gemacht, da ich ja Anna den ganzen Tag bei mir hatte. Ab August ging es dann richtig los und was soll ich sagen, als Unternehmerin werd ich super ernst genommen, kein Auftraggeber fragt ob ich Mutter bin oder ist skeptisch das Frau Haushalt, Kind etc. nicht auf die Reihe bekommt. Jetzt arbeite ich jeden Tag von 9-13.30 Uhr und gelegentlich auch mal von 19.30-open End, je nachdem wie die Auftragslage ist. Seit November habe ich jeden Morgen meinen Mann und mein Kind zum KiGa und Arbeit gefahren um dann noch einkaufen oder Post oder ähnliches zu erledigen. Da konnte ich nun mit meinem Mann auch eine gute Lösung finden, er fährt nun 3 mal die Woche Anna in den KiGa und anschließend alleine zur Arbeit und holt sie dann zu um 14 uhr wieder ab. Ich kümmer mich dann an den Tagen morgens von 8-9 uhr intensiv um den Haushalt und habe mir nen Plan aufgestellt, welche Zimmer dann intensiv dran sind. Nach dem Susi-Sauber-Prinzip (morgens in jedem Raumf 5 Minuten aufräumen) klappt es suuuuper bei uns und ich kann somit auch mal ganz entspannt am Nachmittag nen Käffchen mit ner Freundin trinken :zeitung: Der einzige Nachteil ist als Selbständige natürlich, dass man doch relativ allein ist, wenn man vom Home-Office aus arbeitet. Aber auch das Problem hab ich dank Skype gelöst ;)

LG
 

Su

Das Luder
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

als Unternehmerin werd ich super ernst genommen, kein Auftraggeber fragt ob ich Mutter bin oder ist skeptisch das Frau Haushalt, Kind etc. nicht auf die Reihe bekommt.

LG


Das kann ich bestätigen, selbst als ich einmal einen Termin verschoben habe wegen MD-Virus daheim, bin ich auf totales Verständnis gestossen, auch der eine größere Kunde hatte keine Problem das ich vor Weihnachten nicht mehr kam wieder mal wegen den Virus, diesmal bei mir, aber ich denke das liegt auch daran das es ja nichts kostet wenn man krank ist, ich stelle ja nur die STunden oder die erbrachte Leistung in Rechnung.

Was machst Du den??

LG
su
 
J

Jana2004

AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Also erstmal großes Danke an diesem Morgen!

Diese Diskussionsrunde hilft mir enorm.... das viel weitere Spektrum in diesem Form als in meinem Freundeskreis zeigt doch noch ganz andere Modelle auf....

Immer deutlicher kristallisieren sich die Ansatzpunkte zur Lösung meines (gar nicht nur Entscheidungs-)problems heraus:

1. ein Organisationsproblem: Ich versuche, zu vel gleichzeitig zu machen, hole mir zu wenig Unterstützung und die Arbeitssteilung wischen mir und meinem Mann funktioniert nicht zu meiner Zufriedenheit...

2. An meinem Job liegts gar nicht: den liebe ich, es macht mir Spaß, und es ist der Fuss in der Tür, um am Ball zu bleiben- und ich habe (abgesehen davon, dass Sie mir keine Aufstieg emöglichen solange ich "nur" Teilzeit zur Verügung stehe) einen suuuper flexiblen Arbeitsplatz und ein Tolles Arbeitsklima, indem ich zwar massig Überstunden mache, dafür aber 1:1 zu günstigeren Zeiten abfeiern kann: so hatte ich den Luxus letzten Sommer weitgehed aus Überstunden sechs Wochen Urlaub nehmen zu dürfen....
wäre ja blöd, wenn ich das aufgebe, um ins (mich garantiert nciht glücklichermachende Hausfrauenirwana umzusteigen)

3. Ich hab zu hohe Ansprüche an mich.

4. ich gönn mir zu wenig "Zeitinseln".

5. Weniger ist mehr - ich versuche, so viel Zeit mit Cyrus zu verbringen, wie möglich, also muss ich immer auch irgendetwas mit ihm zusammenmachen, seis Haushalt, seis der Trip zum Baumarkt, seis die planung vom Umbau oder die BEsprechungen mit den Handwerkern... und das nervt, weil es alles doppelt zeit kostet, und auch super anstrengend ist, wenn ich ihn überall mit rumschleppe.... ein zweijähriger auf ner Baustelle ist eben in einem seeehr interesanten, aber leider eben auch gefährlichen umfeld.... (halt - neeeeiiinn, oh gott sei dank... wo waren wir stehen geblieben......?) ... und davon hat er dann gar nichts, wenn ich amschluss nur noch gestresst und genervt bin...

6. Ich hab zu hohe Ansprüche an meinem Mann - und bin deshalb dauernd unzufrieden mit ihm: Er macht im Haushalt null - und das nervt mich tierisch - andererseits kann ich s nachvollziehen, da man, wenn man jeden abend um acht oder später nach hause kommt, einfach kaputt ist...
Allerdings fällts mir schwer, ihm nachzusehen, das er selbst am WE alles hinter sich fallen und liegen lässt und er auch am Sonntag morgen nicht aufsteht, wenn cyrus wach ist..... so bin ich jetzt seit sechs dabei mit sohnemann zu spielen, nebenbei das von Männe in der Nacht hinterlassene Chaos aufzuräumen, während er sich nur umdreht und weiterschläft Grmpf.



Kurz zusammengefasst: nicht die Arbeit ist das Problem, sondern die Begleitumstände, ich wünsche mir Untersützung von meinem Mann, die ich nicht von ihm kriege (ausser in der Form: "Stell doch noch jemanden ein......, ich kanns nicht") - und das muss ich akzeptieren und tatsächlich jemanden einstellen, der mir Arbeit abnimmt.

Tja, da hab ich einiges zu ändern an erwartungen, einstellungen und organisation.... schliesslich kann ich meinen Mann nicht "erziehen", ordentlicher zu sein, präsenter zu sein... also muss ich andere Wege finden...
 
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