Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

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Jana2004

AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Du schreibst mir aus der Seele,

arbeiten ist ja auch was, was Freude bereitet, den Horizont weitet - und vom finanziellen nebeneffekt mal ganz abgesehen, ass ich damt meinen mann vieleicht mal ermuntern kann, etwas weniger zu arbeiten, wenn nicht die ganze hauptlast auf seinen schultern ruht.

Mein Mann arbeitet einfach und macht sich keine Gedanken, ob das unserem Sohn schadet, wenn er ihn so selten sieht..... und seiner liebe tut dies keinen abbruch, so wie er begrüsst wird, könnt ich neidisch werden...

achja, diese Unsicherheite - wieviel mutter braucht das kind, oder auch wieiel kind braucht die mútter.....
Grüße, jana
 

MamivonPrinzTom

Familienmitglied
AW: Mythos Vereinbarkeit Beruf und Familie: Entscheidungshilfen gesucht!

Also mich nervt es total an: Wir haben beide im gleichen Jahr Abi gemacht und ich hatte meine Ausbildung sogar bereits abgeschlossen, als er damit begonnen hat. Wir haben dann im Endeffekt beide ähnliche kaufmännische Berufe erlernt.

ER geht jetzt 10 Std. täglich arbeiten und ich bin eben hier bei den Kindern. Natürlich lieben wir beide die Kinder über alles, aber ich merke schon, wie ich ihm seinen beruflichen Erfolg neide. Er macht Karriere, während ich hier zu Hause sitze und meine geistigen Ergüsse absterben.
Ihn scheint es nicht zu stören, schließlich wäre er der Verdiener und ich könnte ja auch "irgendwann" mal wieder etwas arbeiten gehen.

Sein Sohn fragt jeden Tag umgefähr drei Milionen mal nach seinem Papa. Das scheint ihrn auch nicht zu stören. So lernt eben auch die neue Gerneration: Papa ist arbeiten, aber Mama ist hier...
Mich nervt es, und ich würde mir sehr wünschen, dass er weniger arbeitet und ich dafür auch etwas zum Familieneinkommen beitragen könnte.
 

AVE

Gehört zum Inventar
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Ich arbeite seit Cecilia's Geburt 24 Stunden die Woche (5 Tage) und ich bin sehr froh darüber, dass sich Beruf und Familie vereinbaren lassen ! Am Ende der Mutterschutzfrist war es bei mir schon so, dass ich das Gefühl hatte, dass ich raus muss. Nicht, weil ich mein Kind nicht liebe, sondern weil es mir einfach zu langweilig war, den ganzen Tag nur für Haus & Kind da zu sein.

Cecilia ist während meiner Arbeitszeit bei meinen Eltern und ich brauche mir wirklich keine Sorgen zu machen und kann mich voll auf meinen Job konzentrieren. Beim zweiten Kind soll es so weiterlaufen, bloß werde ich dann auf erstmal 20 Stunden reduzieren und den Freitag nicht mehr arbeiten gehen.

Was bei uns oft auf der Strecke bleibt, ist der Haushalt. Anfänglich war das ein Problem für mich, mittlerweile sehe ich das bei Weitem nicht mehr so eng und kann auch gut mal etwas liegen lassen.
 
J

Jana2004

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cecilia ist ja nur ein bisschen jünger als cyrus - ich wäre in den ersten Monaten nicht in der lage gewesen zu arbeiten - ich war ziemlich geschafft, vor allem, weil es bei uns überhaupt keine festen schlafzeiten gab, ich zigmal nachts wach war, er immer solangsam getrunken hat, dass ich bei jeder stillmahlzeit ne stunde wach war und hinterher nicht mehr schlafen konnte...und tags mich dummerweise nicht mit hingelegt habe, wenn er schlief....

In der Zeit hat mein Mann sich dann selbsständig gemacht, und dann war der traum aus, vom abwechseln mit der Elternzeit, wie wirs uns zuerst vorgestellt hatten. das bedaure ich jetzt manchmal sehr- andererseits, die selbstständigkeit war sein großer Traum, und das ist ja gut, dass er sich den verwirklicht.

Nur habe ich den preis mitzuzahlen, da mich das inmeiner brufswahl seh einngt, obwohl geographisch, als auch vom zeitlichen Umfang.....

Und das ist, was mich dabei oft so ärgert..... obwohl mein mann von seinem betreuungsversprechen zurückgetreten ist in die Selbstständigkeit, bin ich ich es, die den kleinen hin und herfährt und sich um alles kümmern muss, und letzendlich auch die volle verantwortung dafür trägt, ob die von mir gewählten betreuungsmodelle auch gut für unseren Sohn sind....

Und die letztendlich auch den schwazen Peter von der Umwelt (Oma....) bekommt, wenn er schwierig wird, als ich zunehmend mehr gearbeitet habe.... papa gabs ja sowieso nie besonders viel, also muss mama alles ausgleichen, und wenn der junge dann abends nicht mehr schläft, weil er uns wenigstens abends noch sehen will, dann bin ich die schuldige....
und das dumme dabei - ich fühls selbst auch so..... obwohl ich auch wieder seh, wie glücklich er bei oma ist und mir sage, was soll daran schlecht für ihn sein.....

und dann komm ich immer wieder in die versuchung alles hinzuschmeissen und zu sagen, wenn ich sowieso die schuldige für alles, ws bei sohneman nicht glatt laufen wird, sein werde, dann kann ich mich auch zu Hause zurücklehnen, und während der zeit, die ich ihn mal zu oma gebe was für mich tun...... ausser arbeiten (was ja auch irgendwie "etwas für mich tun"ist....) ...

Für den Haushalt hab ich die Woche eine Putzfrau, aber das ist ein Tropfen auf den heissen stein.....

ich frage mich, wie all die nicht so gestressten arbeitenden Mütter um mich herum es schaffen: zu arbeiten, eine gute Mutter zu sein, natürlich auch eine gute ehefau, täglich zu kochen gesund natürlich) noch zeit für sich und ihre Freunde zu haben und sogar noch hobbys nachzugehen..... und auch noch gut auszusehen, und nicht ständig die impertinent wiederkehrende graue ansatzstelle im haar zu haben, weils mal wieder weder für Friseur noch selbstfärben gereicht hat... nicht immer wieder mal kurz vor sieben auf dem weg von der Arbeit bei Burger king vorbeizufahren....

ich will aufhören zu jammern, aber sagt mir nur - wie macht ihr das, wie organisiert ihr euch so gut ?
 

lulu

Königin der Nacht
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Ich sehe es übrigens eher als Luxus an, daß in Deutschland noch viele Frauen die Wahl haben zu überlegen, ob sie arbeiten wollen. Eigentlich könnte man den Spiess auch umdrehen und sagen, wenn man oder frau sich für Kinder entscheidet, muß man oder eben frau auch die "Langeweile" ertragen können, die sich mit/in dem "Beruf" KinderpflegerIn, einstellt.
Mir hat übrigens das dritte Kind geholfen, mir eine Hausfrauenkarriere vorstellen zu können. Sowohl mein Mann als auch ich sind uns einig, daß drei Kinder und ein zu versorgender Haushalt einen Vollzeitjob ausmachen. Bei zwei Kindern war da noch mehr Spielraum drin, da hätten mich Kinder und Haushalt noch nicht ausgefüllt. Aber die Belastungsgrenzen sind da natürlich bei jedem anders und Kinder unterschiedlich anstrengend.
Für die Betreuungssituation gibt es, Nina, ja auch noch die Tagesmutteralternative. Für ein so junges Kind wie Deine Tochter eh ideal.
Kerstin, unsere Daycare hat ein pädagogisches Konzept :prima:, auch wenn das nicht so ausgearbeitet und literatisch gefüttert ist wie ein Kindergartenkonzept. So ganz einfach kann man das nicht trennen, es gibt ja durchaus auch Tagesmütter, die ein Konzept und eine Planung haben.

Lulu
 
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Jana2004

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das ist auch richtig, lulu- es ist ein luxus, sich für das zu Hause bleiben entscheiden zu können.
 
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Jana2004

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hmmm. allerdings habe ich nicht dafür studiert, promoviert und eine Zusatzqualifikation gemacht, um dann alles zu vergessen, während ich auf dem Spielplatz meine runden drehe, meinem Kind die welterklär und ansonsten den Haushalt schmeiss....

hmm. Vielleicht soll ich dankbar sein, für den Luxus, überhaupt vor einer entscheidung zu stehen.... und mehr vertrauen in die zukunft haben...
 

lulu

Königin der Nacht
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hmmm. allerdings habe ich nicht dafür studiert, promoviert und eine Zusatzqualifikation gemacht, um dann alles zu vergessen, während ich auf dem Spielplatz meine runden drehe, meinem Kind die welterklär und ansonsten den Haushalt schmeiss....
Ich kann das ja alles gut verstehen. Aber ein bißchen ausprobieren muß jedermensch halt auch ganz individuell, um zu sehen, was ihm oder ihr und den entsprechenden Kindern gut tut. Ich kenne einige Frauen, die ganz schnell und fluppig auf der Karriereleiter waren inclusive Promotion, sehr junger Professur etc., sich aber im Endeffekt für Familie in Vollzeit entschieden haben. Gut, die Frauen, die ich kenne und die das so gehandhabt haben, haben auch 4+ Kinder bekommen. Und das ist etwas anderes als das Leben mit einem Zwerg. Die leisten jetzt genauso wie früher, nur in einem anderen Betätigungsfeld. Eine zB leitet den Schach-Club an unserer Grundschule hier inclusive Auswärtstourniere für Interessierte Spieler und ein schulweites, jährliches Event. Eigentlich war sie mal Spezialistin in französischer Geschichte des 19. Jahrhunderts (oder so).
Andere widerum haben die Versogerrolle in der Familie mitsamt dem Hausmann, und wieder andere Paare fahren zwei Karrieren auf Vollgas inclusive sehr viel Kinderbetreuung (von denen ist allerdings keine wirklich entspannt, aber sie wollen das so).
Ich finde, jedes Modell hat seine Berechtigung und keines sollte dem anderen gegenüber auf- oder abgewertet werden. Und man kann sich trotz aller Lebensplanung doch nicht wirklich vorstellen, wie eine andere Lebensphase sich anfühlt. Traurig finde ich, daß sich Deutschland immer noch nicht wirklich vorstellen kann, daß man auch nach 10 Jahren Kinderpause immer noch engagiert und top wieder in den Beruf einsteigen kann, auch wenn man sich vielleicht erst noch einmal weiterqualifizieren muß.

Lulu :winke:
 
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