Menschen Hautnah grad beim WDR - hat´s wer gesehen?

PePaMel

Dauerschnullerer
AW: Menschen Hautnah grad beim WDR - hat´s wer gesehen?


Das ist ein Link ohne wissenschaftliche Quellen, in dem jedoch auch das folgende steht....

Zitat: "Beweise für oder gegen das Fortbestehen der positiven Auswirkungen des Stillens nach dem zweiten Lebensjahr gibt es allerdings nicht, da bisher keine entsprechenden Untersuchungen durchgeführt wurden."
 
Zuletzt bearbeitet:

PePaMel

Dauerschnullerer
AW: Menschen Hautnah grad beim WDR - hat´s wer gesehen?

Mel, deinen obig aufgestellten diversen unbelegten Behauptungen mag ich hier einfach mal noch einen Artikel entgegensetzen.

Lieben Gruss
J.


Auch dieser Link bestätig mich, hier steht klar und deutlich das im Schnitt Naturvölker mit ca. 2 bis 3 Jahren abstillen. Hängt natürlich auch mit den Umweltbedingungen zusammen, je besser diese sind desto früher. Ich geb zu ist zwar ein bischen über meinem Empfinden, aber so falsch lag ich dann doch nicht mit meiner Schätzung.

Mel
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Menschen Hautnah grad beim WDR - hat´s wer gesehen?

aber das Zusammenschneiden ändert ja nix an der Tatsache,das die Kinder mit alterX noch gestillt werden!?


Aber das Zusammenschneiden suggeriert, dass eine generelle Unzufriedenheit in den Familien entstanden ist, durch das Langzeitstillen. Und das entspricht eben nicht der Wahrheit. Da werden die Dinge mal eben verdreht, gekürzt und wieder angestückelt und schon ist eine ganz andere Situation entstanden, medial, aber nicht real.


Die Frauen haben sicher ihre Gründe, warum sie sich dafür entschieden haben, das wird ja auch ansatzweise zum Ausdruck gebracht im Film (der Rest fiel der Schere dann zum Opfer).
Und wenn ich hier gerade in einem anderen thread von Aromen in Kindermilch lese und von verschiedenen Zuckerarten, dann kann ich gut verstehen, wenn man das seinem Kind nicht geben mag. Auch über das 2. Lebensjahr hinaus nicht geben mag. Die Prioritäten liegen da einfach sehr unterschiedlich und dürfen sie ja auch. Das eine wie das andere ist richtig, in meinen Augen. Es geht einfach um eine Wertfreiheit diesbezüglich und auch um eine Wahlfreiheit.
Die Hoffnung des Protagonisten des Films war es, das Langzeitstillen aus seiner Nische hervorzuholen und als EINE Möglichkeit darzustellen. Nicht als DIE Wahrheit.


Ich finde diesen intolerant angehauchten Tonfall hier gerade sehr schade.
Schublade auf: Das ist normal, das ist unnormal. Schublade zu. Dabei ist die eigene Wahrheit immer subjektiv und nie 1:1 auf andere übertragbar.
Würdet ihr die betroffenen Mütter aus dem Film kennen, würdet ihr vielleicht schnell feststellen, dass das ganz nette Frauen sind und keineswegs irgendwelche Überglucken, deren einziges Problem ist, nicht loslassen zu können.

Dilla, Laelie, Jaspis, Nici, danke für eure Beiträge, die vieles aussprechen, was ich auch gedacht habe.
 

Flugente75

Familienmitglied
AW: Menschen Hautnah grad beim WDR - hat´s wer gesehen?

Nun hat sich hier ja eine recht interessante und vor allem kontroverse Diskussion entwickelt. Letzteres war wohl zu erwarten und ich muss Blümchen Recht geben, dass der Ton hier teilweise - sagen wir mal - nicht besonders freundlich ausfällt.

Ich bin auch nicht unbedingt für Stillen über das 2. Lebensjahr hinaus, bin aber - glaube ich - tolerant genug, die anderen zu lassen und nicht zu verurteilen, wenngleich mir einiges in der Doku auch recht seltsam vorkam. Schieben wir's mal auf den unglücklichen Zusammenschnitt.

Würde mir eine Langzeitstillmama begegnen, würde ich wahrscheinlich genauer hinterfragen, um mir ein Bild zu machen und auch nur dann lässt sich klar und deutlich sagen, ob sie mit dem Stillen nur irgendwelche anderen Probleme übertüncht oder nicht.

Ich hab jetzt grad das Gefühl, das "Problem" entsteht v.a. daraus, dass nur so wenige Frauen wirklich sooo lange stillen (können) und der Rest nur bedeppert daherschaut und sich fragt "Äh, was macht die denn da?". Würde der Großteil der Frauen lange stillen, würde sich vermutlich Keiner dran hochziehen, dann ist es eben so.

Ich glaub aber auch, dass unsere Gesellschaft einen großen Teil dazu beiträgt, dass eine ursprünglich unnatürliche Sache (nur recht kurze Stilldauer) zur Normalität wird.

Interessant wäre mal zu erkunden, wie lange das schon so geht. Ich glaube nämlich nicht, dass das ein neuer Trend ist, der mit der Entwicklung von Fertignahrung einhergeht, sondern meine, dass das schon länger in die Richtung geht. Damit wäre dann auch der Vorwurf, es ist von der Industrie gesteuert, weil die ihren Kram loswerden will, entkräftet. Und wenn ich höre, dass noch nicht mal Naturvölker sooo lange ihren Nachwuchs stillen, scheint da ja doch eher ein anderer Zusammenhang zu bestehen.
 

bribra

Gehört zum Inventar
Gesperrt
AW: Menschen Hautnah grad beim WDR - hat´s wer gesehen?

Es geht nicht ums „Können“, zumindest bei mir nicht, sondern ums „Wollen“, liebe Flugente. Ich frage mich da ganz ehrlich: Will ich das? Und die ebenso ehrliche Antwort für mich ist „Never ever“.

Ich definiere Liebe, die ich einem Kind gebe, Kümmern und Geborgenheit und Fürsorge definitiv nicht über die nahrungsgebende Funktion. Unsere Babys müssen im gegensatz zur Tierwelt nämlich nicht verhungern, wenn die Mutter nicht stillen kann. Dabei ist es mir relativ egal, ob das ein Gesellschaftsphänomen ist oder nicht und ich habe auch kein Problem damit, in der Öffentlichkeit zu stillen bzw. stillenden Frauen zuzuschauen – aber ich persönlich hätte ein Problem damit, wenn durch (Langzeit)Stillen eine mehr als exklusive Zweierbeziehung Mutter/Kind entsteht, in der dann kein Platz mehr ist für den Partner in seiner Beziehung zum Kind oder zur Frau bzw. Brust der Frau. Bzw. eine exklusive Zweierbeziehung, in der für die Mutter keine Möglichkeit mehr ist, etwas OHNE ihr Baby/Kleinkind/Kind zu tun.

Da hier auch oft der Vergleich zur Tierwelt kam: In der Tierwelt kümmert sich die Mutter meist exklusiv um die Kinderaufzucht, aber irgendwo ist es in unserer menschlichen Gesellschaft halt doch um einiges komplexer. Muss es natürlich nicht sein, wenn man die Wahl hat - ist es aber in den meisten Fällen.

Nehmen wir mal mich als Beispiel: Im Idealfall ist unser Plan, dass ich 12 Wochen nach Entbindung wieder halbtags arbeiten gehe. Ich brauche meine Arbeit für mich. Finanziell muss ich nicht, ich möchte aber – ich bin keine Zu-Hause-Bleib-Mutter. Gerd nimmt Elternzeit für mindestens 6 Monate – aber hat auch fast 20 Arbeitsjahre mehr als ich auf dem Buckel und möchte es so. Der Plan wäre: stillen nachts, morgens, 1-2 Mahlzeiten abpumpen, dass immer was da ist, stillen Abends. Zufüttern so früh wie möglich, damit das Abpumpen ausbleiben kann. Das Abstillen ab ca. 6-8 Monate angehen. Ist bei mir/ uns personal choice aber: Es entsteht doch einfach auch eine viel engere Beziehung des Babys zum Vater, denke ich mal. Da könnte man nun auch argumentieren: Die enge Beziehung zum Vater ist im Tierreich auch nicht vorgesehen – aber ich bin kein Tier sondern ein Mensch.

Ich hatte eher den Eindruck, dass die Diskussion hier nicht bissig und polemisch geworden ist, sondern eben die allermeisten doch gesagt haben „jedem das Seine, aber für mich wäre das nichts“. Und das Säuseln/ das Sanftmütige der Mütter, die halt in dem Film – ob geschnitten oder nicht – so wirkten, das ist einfach nicht jedermanns Sache. Wenn es einem fremd und befremdlich wirkt, dann darf man das doch sagen.

Und zu dem Aspekt: durch die Gesellschaft verpönt und daher belacht. Das mag schon stimmen, aber eigentlich ist doch unser ganzes Leben gesellschaftsgeprägt. Ich laufe ja auch nicht nackt durch die Innenstadt, weil die Menschen früher nackt gelaufen sind nur mal so als unmaßgebliches Beispiel. Ich finde vielmehr, dass das Langzeitstillen mit vielem, was in unserer Gesellschaft üblich ist und propagiert wird, gar nicht vereinbar ist – und daher passt es in die Gedankengänge der meisten nicht so rein: Frühkindliche Förderung bspw., Kindergarten für alle ab 3, Einschulung möglichst mit 5, die Pubertät beginnt bei den meisten eh schon mit 10... Irgendwo ist ein Stillen über sagen wir mal 2,5 hinaus nicht mehr wirklich kompatibel. Ich weiss dass es nicht um alleiniges Stillen geht, sondern um 1 oder 2 Mahlzeiten – aber dennoch ist es einfach für mich und für viele im Fluss der Welt befremdlich weil eben ungewöhnlich.

Liebe Grüße, Britta
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Menschen Hautnah grad beim WDR - hat´s wer gesehen?

Du, Britta, das ist es aber doch. Du willst es so machen, andere machen es anders. Punkt. Zwei Mütter, zwei Wege. Ist einer davon falsch, nur weil er anders ist?
Niemand muss Stillen, aber wer es will, der darf es, wenn es klappt, genauso wertfrei tun wie Flasche zu geben, finde ich.

Und natürlich darf man sagen, wenn einem etwas befremdlich wirkt. Aber ich für mich fand manche Aussage hart (das darf ich dann ja sicher auch sagen?), zumal sie ja getroffen wurde vor dem Hintergrund eines recht kleinen Fernsehausschnitts. So einfach lassen sich die Dinge oft nicht ins Förmchen pressen. Mit einer weniger tendenziösen Aufmachung des Filmes wären sicher auch die Mütter dort ganz anders von vielen Zuschauern wahrgenommen worden.
Schade drum, eine vertane Chance des WDR, Annäherung zu schaffen, statt neue Gräben zu ziehen.

Achso, noch ein Wort zur Liebe: Keine der dort gezeigten Mütter hat gesagt, sie definiert Liebe alleine über ein langes Stillen, oder?
Natürlich umfasst Liebe ein breites Spektrum und genauso natürlich hat jeder Mensch ein anderes Bild von seinen eigenen Prioritäten.
Für den einen gehört Stillen dazu, für den anderen nicht. Der eine familienbettet, der andere findet eigene Zimmer sehr wichtig. Der eine wickelt, der andere macht windelfrei. Der eine füttert Brei, der andere findet, dass BLW das einzig Wahre ist für sein Kind. Es gibt auch Menschen, die ihre Kinder ferbern und sagen, sie tun es aus Liebe, schließlich muss das Kind ja lernen, alleine ein- und durchzuschlafen. Es gibt Kinder, die werden getragen, ausschließlich, und es gibt Kinder, die sitzen stundenlang täglich im Maxitaxi.
So? Und? Ich kann dir sagen, was für mich richtig ist und was falsch. Und du kannst sagen, was für dich richtig ist und was falsch. Dann haben wir zwei verschiedene Ansichten. Und vielleicht finden wir gar keinen gemeinsamen Nenner. Wird deswegen meine Meinung richtiger oder deine falscher? Oder umgekehrt?


Ich möchte übrigens, dass unser Leben so wenig wie möglich gesellschaftsgeprägt ist und wir so oft wie möglich darauf hören können, was uns selber wichtig ist. Nur weil 'man' etwas tut, heißt das nicht, dass es für mich oder uns oder dich oder euch auch gut ist so.

Aber nackt durch die Innenstadt laufen mag ich auch eher nicht so gerne. :lol:
 

bribra

Gehört zum Inventar
Gesperrt
AW: Menschen Hautnah grad beim WDR - hat´s wer gesehen?

Ich finde aber eben, dass die allermeisten hier doch aber gesagt haben "für mich wäre das nichts und es wirkt befremdlich, wenn ein Lauf-Kind zur Mutter stürmt und die Brust nimmt, so in aller Öffentlichkeit." Vielleicht wirkt es für die langzeitstillenden Mütter eben auch befremdlich, wenn ein drei Wochen alter Säugling die Flasche bekommt ;-)
Es sind unterschiedliche Ansichten, da gebe ich Dir recht - udn für den einen ist eben die richtig und für den anderen die andere.

ich denke die meisten Antworten kamen doch aus Flugentes Frage (3. beitrag des Themas), ich zitiere:

"Ich hab's gesehen (zumindest teilweise). Mich würden mal eure Meinungen dazu interessieren. Ich bin ja grundsätzlich nicht gegen langes Stillen (wobei lang relativ ist), aber einen 6jährigen noch anzulegen, empfand ich sehr befremdlich. Wie denkt ihr darüber, hat vielleicht sogar Jemand einschlägige Erfahrungen? Ich frage aus purer Neugier also traut euch
LG, Kathrin"

Es ging eben um eine "Meinungsabfrage", und das die kontrovers wird ist doch klar. Und da muss man halt auch mal äußern dürfen, wenn einem die säuselnden Frauen dort ein wenig auf den Keks gingen. Wenn das eben die Meinung dazu ist. Klar ging es auch eigentlich um Erfahrungen damit - udn das traut sich hier dann wohl kaum einer zuzugeben, wenn die Reaktionen so sind. Das ist natürlich schade :-(

Liebe Grüße, Britta
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Menschen Hautnah grad beim WDR - hat´s wer gesehen?

Vielleicht wirkt es für die langzeitstillenden Mütter eben auch befremdlich, wenn ein drei Wochen alter Säugling die Flasche bekommt ;-)

Und was, wenn sie das äußert? Dann wird sie in aller Regel darauf hingewiesen, dass Pulvermilch eine sehr hochwertige Babynahrung ist, die ohne jeden Gewissensbiss gegeben werden kann.
Und umgekehrt wird genauso ein Schuh daraus. Gegenseitige Toleranz ist das Stichwort.

Und was die teilweise Ausdrucksweise hier im thread betrifft, haben wir sicher eine unterschiedliche Wahrnehmung, mir erscheint manches schon sehr hart.

Eine andere Meinung zu haben ist für mich das eine (die hab ich ja auch :nix:), aber wie sie dann formuliert wird, ist das andere.

:winke:
 
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