Haustiere Klaut fressen vom Tisch!

[Carrrie]

AW: Klaut fressen vom Tisch!

Wenn jemand Regeln aufstellt, muß er ranghöher / dominant sein. Oder lässt Du Dir von jemandem etwas sagen, der in einer Hierarchie (egal welcher) nicht über Dir steht?
Wer Regeln macht und durchsetzt (= Konsequenz) ist der Boss. Ganz egal, wie man es nennt. ;-)

Ok Interpretationssache ;-) und das bedeutet für dich das alles was der Hund tut und in deinen Augen nicht i.O. ist damit verbunden ist das er versucht die Rangordnung zu verändern ? Das ist doch die Frage.

 

[Beate]

AW: Klaut fressen vom Tisch!

Ok Interpretationssache ;-) und das bedeutet für dich das alles was der Hund tut und in deinen Augen nicht i.O. ist damit verbunden ist das er versucht die Rangordnung zu verändern ? Das ist doch die Frage.

Nicht alles, aber einiges. Z.B. mit 8 Monaten plötzlich ungehorsam zu werden.

Da Du schreibst, dass Du "nicht an Dominanz glaubst", bzw. meinst, dass Hunde im Menschenrudel keinen Rangplatz brauchen, hier ein Test:

Du nimmst eine Katze, bringst Ihr "Sitz", "Platz" und "Bei Fuß" bei (während sie das lernt, darfst Du sie mit Futter belohnen). Wenn Du das geschafft hast, lässt Du sie folgende Aufgabe machen: 1 min Sitz, 5 m bei Fuß, 5 min Platz (ohne Futter). Danach: 5 min Sitz, 10 m bei Fuß, 1 min Sitz. Danach (oder davor) machst Du das gleiche mit einem Hund. Was stellst Du fest?

Katzen sind nicht dümmer als Hunde, der einzige Unterschied zwischen Hunden und Katzen ist, dass Hunde eine angeborene Bereitschaft haben, das zu tun, was der Rudelführer von ihnen will, Katzen aber nicht. Wenn Hunde keine Rangordnung kennen würden oder ihnen im Menschenrudel die Rangordnung egal wäre, würden sie sich wie Katzen verhalten.

 

[Carrrie]

AW: Klaut fressen vom Tisch!

Ich bin der Meinung Hunde und Katzen kann man deshalb gar nicht vergleichen weil die Katze an sich nicht so domestiziert ist wie der Hund.
Ich (und nicht nur ich) finde einfach dieses übertriebene Dominanzproblem völlig abartig. Ich stelle Regeln auf und bringe den Hund dazu diese zu befolgen - warum tut er was ich will? Weil er dafür belohnt wird. Unter anderen dadurch das er Hund sein darf. Er bekommt sein Futter, ein warmes Plätzchen, Streicheleinheiten, wo ich bin ist Spass und Spiel, ich zeige ihm bei mir ist es sicher. Dadurch wächst die Bindung. und wenn die Bindung stimmt - warum sollte er das versuchen zu ändern?

Ein Hund von 8 Monaten ist grad in einem Entwicklungsschub, probiert neue Sachen aus , sieht seine Umwelt mit anderen Augen. Da muß sich der Mensch erstmal anpassen. Und dieses Verhalten mit liebevoller Geduld in die richtigen Bahnen lenken.

;-)

 

[Beate]

AW: Klaut fressen vom Tisch!

Ich bin der Meinung Hunde und Katzen kann man deshalb gar nicht vergleichen weil die Katze an sich nicht so domestiziert ist wie der Hund.

Ah ja. :idee: Und warum ist die Katze weniger domestiziert? Alle Haustiere, die mit dem Menschen irgendwie zusammenarbeiten (müssen), sind Tiere mit Rangordnung und Rudelführer (z.B. Pferde, Rinder, Elefanten). Alles Zufall? Warum halten wir große Hunde in der Wohnung, aber keine großen Katzen?

Ich (und nicht nur ich) finde einfach dieses übertriebene Dominanzproblem völlig abartig.

:hä: Was meinst Du damit?

warum tut er was ich will? Weil er dafür belohnt wird. Unter anderen dadurch das er Hund sein darf.

Hast Du schon mal von Hunden gehört, die kein "warmes Plätzchen, Streicheleinheiten, Spiel und Spaß" haben, aber trotzdem an ihren Leuten hängen? Warum laufen die Hunde nicht weg? Katzen machen das, wenn sie "etwas besseres" finden.
Außerdem kannst Du einen Hund nicht damit belohnen, dass er "Hund sein darf". Du kannst einen Hund nur für seine letzte Handlung belohnen, wenn Du z.B. jetzt mit ihm Ball spielst, belohnst Du ihn nicht dafür, dass er vor einer Stunde "Sitz" gemacht hat. Spiel und Spaß festigt die Bindung und ist gut für die Rangordnung, wenn man es richtig macht, aber es ist keine Belohnung. Außerdem ist ein ausgetobter Hund leichter zu handeln und hat weniger Zeit, sich Dummheiten anzugewöhnen.

Ich stelle Regeln auf und bringe den Hund dazu diese zu befolgen ... Er bekommt sein Futter, ein warmes Plätzchen, Streicheleinheiten, wo ich bin ist Spass und Spiel, ich zeige ihm bei mir ist es sicher. Dadurch wächst die Bindung.

Wenn Du das so machst, bist Du Alpha, egal wie Du es nennst. ;-)

und wenn die Bindung stimmt - warum sollte er das versuchen zu ändern?

Ja, warum? Weil es Hunde gibt, die "geborene Chefs" sind, und andere, die bei ihren Menschen keine Regeln finden und "gezwungene Chefs" werden. Mit Bindung hat das nichts zu tun.


Du kannst glauben, was Du willst, aber ich finde es verantwortungslos, einem Anfänger, der um Rat fragt zu erzählen, dass Rangordnung Quatsch ist! Es ist das Allerwichtigste, wenn man mit einem Hund gut zusammenleben will, besonders, wenn man kleine Kinder hat. Ich habe überhaupt nichts gegen Spiel und Spaß und Streicheleinheiten, aber v.a. muß man verstehen, wie Hunde denken, worum es ihnen geht und dass sie Regeln brauchen. Ein "gleichberechtigtes Zusammenleben" mit einem Hund ist nicht möglich, die Versuche davon sitzen im Tierheim oder stehen in der Zeitung.

 

[Carrrie]

AW: Klaut fressen vom Tisch!

Ah ja. Und warum ist die Katze weniger domestiziert?

Ich bin nun nicht grad der Katzenexperte ;-) gib mir für die Antwort etwas Zeit ok?

:hä: Was meinst Du damit?

Wenn das Thema auf Rangordnung kommt, folgen im Normalfall so Ratschläge : Hund nicht aufs Sofa, Hund immer zuletzt fressen, Hund ignorieren wenn er schmusen oder spielen will, Hund nicht zuerst durch die Tür. Das geht sogar bis zu *wenn der Hund mit erhobenem Kopf und wedelnden Schwanz zu dir gelaufen kommt dann isser dominant" ....

Ein Hund braucht Regeln und Grenzen, genau wie wir Menschen. Doch die Einhaltung dieser Regeln erreichen wir nicht dadurch, dass wir uns zum "Alpha" machen, überzogene "Rangordnungsregeln" exerzieren und den Hund "unterwerfen". Die Basis dafür ist Vertrauen und das Wissen um die Verhaltensweisen unserer Hunde.

Du kannst glauben, was Du willst, aber ich finde es verantwortungslos, einem Anfänger, der um Rat fragt zu erzählen, dass Rangordnung Quatsch ist! Es ist das Allerwichtigste, wenn man mit einem Hund gut zusammenleben will, besonders, wenn man kleine Kinder hat. Ich habe überhaupt nichts gegen Spiel und Spaß und Streicheleinheiten, aber v.a. muß man verstehen, wie Hunde denken, worum es ihnen geht und dass sie Regeln brauchen. Ein "gleichberechtigtes Zusammenleben" mit einem Hund ist nicht möglich, die Versuche davon sitzen im Tierheim oder stehen in der Zeitung.

Wenn mich ein Anfänger um Rat fragt versuche ich zu ergründen warum der Hund dies tut. Und meistens grad bei jungen Hunden weiß der Hund einfach noch nicht das er das nicht tun soll oder er ist unsicher, hat Angst etc....
Das ist im Internet ziemlich schwer.
Was die Hunde in Tierheimen betrifft: Ich arbeite im Tierschutz mit , viele meiner Mitstreiter sind was die Erziehung betrifft auf meiner Linie (nicht alle und in allen Punkten ist auch logisch) oft sind das Leute die was Hunde betrifft mehr Wissen haben als ich und fast alle haben Hunde aus Tierheimen oder andersweitig Problemhunde aufgenommen. Und alle diese hunde leben nun als normale Familienhunde - ohne das die "Rangordnung " eine Rolle spielt.

 

[Beate]

AW: Klaut fressen vom Tisch!

Und alle diese hunde leben nun als normale Familienhunde - ohne das die "Rangordnung " eine Rolle spielt.

Das bezweifle ich. ;-) Wenn sie auf Deiner Argumentationslinie sind, stellen die Besitzer die Rangordnung wahrscheinlich "aus Versehen" her, aber Du kannst sicher sein, dass es sie gibt. Mit Wissen geht es aber besser.

 

[Carrrie]

AW: Klaut fressen vom Tisch!

Mit Wissen geht es aber besser.

Oha nun wirds interessant willst du damit ausdrücken das Leute wie: Barry Eaton , Turid Rugaas, Coppinger , John Fisher alle kein Wissen haben ?
Und neue Forschungsergebnisse von G. Bloch und D. Mech sind Schwachsinn ?

 

[kolibri]

AW: Klaut fressen vom Tisch!

Du kannst glauben, was Du willst, aber ich finde es verantwortungslos, einem Anfänger, der um Rat fragt zu erzählen, dass Rangordnung Quatsch ist! Es ist das Allerwichtigste, wenn man mit einem Hund gut zusammenleben will, besonders, wenn man kleine Kinder hat. Ich habe überhaupt nichts gegen Spiel und Spaß und Streicheleinheiten, aber v.a. muß man verstehen, wie Hunde denken, worum es ihnen geht und dass sie Regeln brauchen. Ein "gleichberechtigtes Zusammenleben" mit einem Hund ist nicht möglich, die Versuche davon sitzen im Tierheim oder stehen in der Zeitung.

Hallo in die Runde,

als Ehefrau eines erfahrenen Hundebesitzers, der in einem Hundesportverein tätig ist und sich doch ganz gut auskennt dank eines hervorragenden Leiters in diesem Verein, der auch Hunde ausbildet und Hilfestellungen bei sogenannten "Problemhunden bzw. Problemhundehaltern" gibt, kann ich Beate nur zustimmen, sie hat es auf den Punkt gebracht. Aus diesem Grunde sehe ich das mit der Rangordnung ganz genau so. Und die Praxis zeigt es immer wieder mehr als deutlich. Allerdings gibt es wahrscheinlich vielfältige Erziehungsmethoden, wobei aber die Rangordnung immer eine Rolle spielt.

VG von einer mitsenfenden Kolibri