lulu
Königin der Nacht
Meine Tochter hat sich heute entschieden kein Austauschsemester in der 10. Klasse zu machen. Erst wollte sie nicht mit dem regulären Austausch ihrer Schule nach Deutschland sondern nach Spanien, obwohl sie kein Spanisch lernt. Das habe ich verweigert. Die zwei Plätze in Spanien sind begehrt, davon hätte sie als nicht-Spanisch-Lernende keinen bekommen. Dann besprachen wir andere Optionen - Wien, Frankreich, Kanada, unsere alte Heimatstadt in den USA... - und Kanada war ihre zweite Wahl, nach den USA. Nachdem mein Mann und ich in uns gegangen sind und uns über einen längeren Prozess einig wurden, dass ein bisschen Sprache lernen und auf eigenen Füßen stehen schon dabei sein sollte, haben wir Quebec als Option mit englischer Schule/Französisch als erster Fremdsprache und französischsprechender Gastfamilie aufgetan. Morgen wollten wir sie bei einer Schule anmelden, und heute hat Linnea uns gestanden, dass sie es sich nicht zutraut/ihr es das nicht wert ist. Sie hätte zwischen Quebec City und Montreal aussuchen können! Ich verstehe die Welt nicht mehr. Erst treibt sie uns an - ich gebe zu, wir haben uns erst spät gekümmert und mussten erst mal über ein paar Monate verstehen, was das kostet, wie wir es am besten organisieren, ob es uns den Preis wert ist... - und dann kommt dabei raus, dass eigentlich nur die die USA mit Wohnen bei Freunden „gut genug“/„sicher genug“ ist.
Ich weiß nicht, ob sie erst jetzt, wo es ernst wurde, merkte, dass sie mit ihrer Idee ins Ausland zu gehen eher auf peer pressure reagierte (das war so mein Gefühl zu Beginn des Themas im November), ob wir einfach zu spät waren an ihrem Geduldsfenster gemessen (ihr ist nach Ostern die Kapitänsrolle in ihrer Fußballmannschaft für die nächste Saison angeboten worden - wir hatten aber auch einfach andere Baustellen in den letzten Monaten u.a. ein Praktikum für sie zu organisieren, weil sie auch da recht eigene Vorstellungen hatte), oder ob sie einfach ehrlicherweise noch nicht so weit ist und daher nur in die USA zu Freundin x oder y möchte (keine Sprachbarriere, keine Unsicherheit mit der Familie). Und v.a. weiß ich nicht, ob wir jetzt versuchen sollen die weichgespülte Variante umzusetzen (nach dem Motto so viel traust Du Dir zu) oder uns sagen sollten, sie hatte zwei gute Möglichkeiten, die waren nicht „gut genug“, wenn kein bisschen sprachliche Herausforderung dazu kommen darf, dann geht sie halt einfach nirgends hin. Ich will sie einerseits nicht „bestrafen“ dafür, dass ihr Québec zu viel wäre und insistieren, dass Fremdsprachen lernen das einzige Ziel eines solchen Aufenthaltes ist, andererseits auch nicht „den Babypopo pudern“ und ihr nichts oder nur wenig abverlangen. Irgendwie ist Auslandshalbjahr für mich nicht einfach ein langer Besuch bei guten Freunden. Sie ist eigentlich eine taffe junge Persönlichkeit, mein Mann und ich hätten Ihr zugetraut, aus so einem halben Jahr eine gute Erfahrung für sich selbst zu machen.
Hat jemand Gedanken dazu?
LG, Lulu
Ich weiß nicht, ob sie erst jetzt, wo es ernst wurde, merkte, dass sie mit ihrer Idee ins Ausland zu gehen eher auf peer pressure reagierte (das war so mein Gefühl zu Beginn des Themas im November), ob wir einfach zu spät waren an ihrem Geduldsfenster gemessen (ihr ist nach Ostern die Kapitänsrolle in ihrer Fußballmannschaft für die nächste Saison angeboten worden - wir hatten aber auch einfach andere Baustellen in den letzten Monaten u.a. ein Praktikum für sie zu organisieren, weil sie auch da recht eigene Vorstellungen hatte), oder ob sie einfach ehrlicherweise noch nicht so weit ist und daher nur in die USA zu Freundin x oder y möchte (keine Sprachbarriere, keine Unsicherheit mit der Familie). Und v.a. weiß ich nicht, ob wir jetzt versuchen sollen die weichgespülte Variante umzusetzen (nach dem Motto so viel traust Du Dir zu) oder uns sagen sollten, sie hatte zwei gute Möglichkeiten, die waren nicht „gut genug“, wenn kein bisschen sprachliche Herausforderung dazu kommen darf, dann geht sie halt einfach nirgends hin. Ich will sie einerseits nicht „bestrafen“ dafür, dass ihr Québec zu viel wäre und insistieren, dass Fremdsprachen lernen das einzige Ziel eines solchen Aufenthaltes ist, andererseits auch nicht „den Babypopo pudern“ und ihr nichts oder nur wenig abverlangen. Irgendwie ist Auslandshalbjahr für mich nicht einfach ein langer Besuch bei guten Freunden. Sie ist eigentlich eine taffe junge Persönlichkeit, mein Mann und ich hätten Ihr zugetraut, aus so einem halben Jahr eine gute Erfahrung für sich selbst zu machen.
Hat jemand Gedanken dazu?
LG, Lulu