Ich platze hier fast vor Wut - Terminplanung der Schule

Nemo

nah am See
Ich muss gestehen, ich würde mein Kind auch nicht wegen Klassenarbeiten zu Hause lassen, es sei denn sie sei versetzungsgefährdet. Und wenn ich das lese, dann bin ich mal wieder dankbar für unsere Schulwahl. Bei uns wird ja in sogenannten Epochen unterrichtet, d.h. die Kinder bearbeiten über mehrere Wochen intensiv ein Fach (jeden Tag eine Doppelstunde). Wir wissen immer ungefähr wann die Epoche zu Ende ist und dann gibt es eben eine Klassenarbeit. Wenn unsere Lehrerin merkt, dass die Kinder sich den Stoff des Tages nicht nachmittags nochmal anschauen, dann gibt es auch gern mal einen kleinen unangekündigten Test. Meist fluppt es danach wieder :)
 

Jesse

sprachlos im Spreewald
Ich finds heftig und war auch irgendwie immer der Meinung, dass nur eine bestimmte Anzahl an Arbeiten in einer
Woche geschrieben werden dürfen:irritiert:
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
Kommt mir sehr bekannt vor. Aber so war es doch schon immer!?
Kurz vor den Ferien hauen die nochmal rein. Stella war letzte Woche auf Klassenfahrt. Und jetzt kommen auch alle Termine zackzack hintereinander. Bin froh das sie relativ gut und schnell lernt....
Verstehen werde ich das aber auch nie....

Ja, es stimmt, es war eigentlich nie anders. Aber ich bin da scheinbar der Don Quijote, der immer noch versucht den Lehrern zu erklären, dass es auch anders ginge - wenn sie doch nur wollten.

darf ich mal fragen ob sie irgendwo in einen kritischen Bereich käme wenn sie die Arbeiten verhauen würde?

Bei sowas würde ich mir gut die einzelnen Fächer anschauen und taxieren welche Zeugnisnote bei rumkäme wenn sie jetzt in der Arbeit eine 5 schriebe.
Wenns auf dem Zeugnis dann immer noch eine vier wäre und das Zeugnis für nix wichtig wäre würde mein Kind mitfahren. Und wenns ein ganzes Zeugnis voller Vierer wäre...
Und wenn das Kind trotz lernen und guter Note im Test sich auch nicht verbessern würde würde es erst recht mitfahren...
dann wäre nämlich die Motivation für die Zukunft völlig im Eimer.

Leider weiss ich das gar nicht so genau, denn die Lehrer halten fleissig hinterm Berg mit ihren Noten. Klar, ich kann die Klassenarbeiten zusammenrechnen, aber bezüglich der Epo-Note gibt es hier für mein Empfinden viel zu wenig Info. Kritisch im Sinne von versetzungsgefährdet wäre da sicher nix.

Steph, ein solches Verhalten ist an Isas Schule an der Tagesordnung.

Es gab schon Zeiten, da hat die Klasse über Monate keine Arbeit geschrieben, um die dann aber alle geballt in knapp 3 Wochen abzureissen. Ich bin irgendwann da mal aufgelaufen und habe denen echt den Marsch geblasen. Das hat die aber nicht im Mindesten interessiert, das geht denen am Poppes vorbei und DAS ärgert MICH !

Ich bin mit Louisa so verblieben, dass sie nun in jedem Fach immer up to date ist, damit eben keine großen Lernphasen ins Haus stehen. Und eigentlich ist es ja auch so: Die Kids müssten eigentlich immer lerntechnisch soweit sein, dass jederzeit eine Arbeit geschrieben werden kann. Die Lehrer müssen den Kids die Arbeiten eigentlich gar nicht ansagen !

Ärger Dich nicht, denn ändern wirst Du es eh nicht !

Genauso empfinde ich es hier auch - es interessiert sie alle einen grossen feuchten Mist.
Ich frage mich, in welchem Semester aus emphatischen, sozial engagierten Lehramtsstudenten solche im System gefangene Menschen wird. Was läuft da schief? Denn eines ist ja mal klar: es WÄRE definitiv möglich anders zu planen (das gibt die Klassenlehrerin sogar zu). Sie tun's nur einfach nicht.

Ich weiß, ich setz mich sicher damit in die Nesseln, ABER: meiner Meinung nach sind nicht zig Stunden Lernerei von Nöten, wenn man immer am Ball bzw am Stoff bleibt und meiner Meinung nach ist es schon sehr nett, dass Arbeiten heutzutage überhaupt angekündigt daher kommen.
Ich weiß, da finde ich kaum jemanden, der diese Meinung teilt, aber ich bin da wirklich radikal.....mein bzw unser Leben ist mir zu schade für Paukerei - hier wird zu Hause kaum bis nix mehr getan (Hausaufgaben usw werden in Hort und Schule gemacht) - davon will ich hier nix wissen - wir füllen unsere Stunden anders - und wenn dabei nur 5er rauskämen, dann würd ich Schulwahl oder -form nochmal hinterfragen

meint Meike und verkriecht sich geduckt :oops:

Micky, ich kenne viele Eltern die so denken, aber ich kann damit nicht gut leben. Ich finde, dass die Kinder mit 13 Jahren vor dieser 'friss oder stirb'-Mentalität der Schulen noch geschützt werden müssen. Phasen- und stellenweise Hilfe und Unterstützung zu brauchen ist für mich kein Ausschlusskriterium für eine Schulform, sondern total normal, genauso wie der Leistungs- und Motivationsabfall in der Pubertät. Aber genau da ist man als Eltern wieder gefragt, die Schule bittet die Eltern sogar darum in der 7. Klasse wieder mehr am Ball zu bleiben, sich Hausaufgaben zeigen zu lassen, etc.

Micky, im Großen uns Ganzen gebe ich Dir ja Recht, hatte ich ja auch geschrieben. Dennoch brauchen die Kinder in manchen Fächern ahlt Hilfe, weil die Schulen heutzutage unheimlich schnell, und meiner Meinung nach nicht komplett, die Themen bearbeiten. Gerade in den Hauptfächern fällt mir das immer wieder auf. Für die Kids finde ich das blöd, weil die eben um Lernstunden oder gar Nachhilfe nicht rum kommen.

Da bin ich deiner Meinung, Helga.


Insgesamt geht es nun so aus, dass die Klassenlehrerin alles komplett herunterspielt. Sie hätte die Kinder gefragt, nur ganz wenige hätten damit ein Problem - sie wollte sogar die eine Klassenarbeit verschieben, was abgelehnt wurde (klar, weil sie um einen Tag nach hinten verschieben wollte - Französisch von Mittwoch auf Donnerstag. Total unerheblich, wenn am Freitag eine weitere Klausur geschrieben wird, das entlastet so gar nix). Und da sich die Klasse ja nun schon fast positiv geäussert hätte (jaaaa, wir wollen meeeehr davon.... *kotz) wäre es kein Problem der Mehrheit und sie sieht die Notwendigkeit eines Gesprächs nicht mehr.

Ja, ich auch nicht. Notwendig ja, aber total sinnlos. Wer sich jahrelang darin geübt hat, vorgefertigte Antworten auf solche Elternbeschwerden zu formulieren, der schlägt mich mit seiner Erfahrung.

Ich habe ihr gesteckt, und zwar genau so. Damit bin ich jetzt möglicherweise komplett unten durch, ist mir aber schnurzpiepe. Mir tun nur die Kinder leid.

Frustriert,

Steph
 

Daniela

Gehört zum Inventar
Ich finds heftig und war auch irgendwie immer der Meinung, dass nur eine bestimmte Anzahl an Arbeiten in einer
Woche geschrieben werden dürfen:irritiert:

So ist auch meine Information und bei Caro war das in den ersten 2 Jahren auf dem Gymnasium auch tatsächlich so.
Maximal 2 Arbeiten pro Woche und selbst wenn dann in einem Nebenfach noch ein Test geschrieben wurde, musste der auf eine andere Woche verschoben werden.
Bei uns wird sogar darauf geachtet, dass nicht an 2 aufeinanderfolgenden Tagen eine Arbeit geschrieben wird.
Ich hoffe, dass das auch so bleibt, denn leider ist Caro auch eine Kandidatin, mit der vor Arbeiten immer noch mal wieder wiederholt und vertieft werden muss.

Für dieses Schuljahr sind wir zum Glück durch, heute wurde die letzte Arbeit geschrieben und ich hoffe, dass ich nicht nächstes Schuljahr auch böse überrascht werde,
weil ich jetzt hier so gestrunzt habe;)

Aber um zum eigentlichen Thema zurückzukommen, wenn die Versetzung nicht gefährdet wäre, würde ich da auch keinen Stress machen und das Kind trotzdem mit
auf die Chorfahrt fahren lassen.
Meistens wirken sich die letzten Arbeiten ja auch nicht mehr so sehr auf die Note aus, dass sie sie noch entscheidend verändern könnten.
Aber Deinen Ärger kann ich durchaus verstehen, ich finde mache Lehrer-Willkür auch immer zum Haare raufen...:bruddel:
 

Micky

schneller in Kanada als in Berlin
JAber genau da ist man als Eltern wieder gefragt, die Schule bittet die Eltern sogar darum in der 7. Klasse wieder mehr am Ball zu bleiben, sich Hausaufgaben zeigen zu lassen, etc.
Och Du....da bitten die Lehrer ab der ersten Klasse drum ;-) :umfall:. Ich weiß auch nicht, was falsch läuft, die Lehrer, das System....keine Ahnung.
Aber ich möchte eben einen weitgehend schulfreien Haushalt haben hier - nur hier bei mir - was andere machen, geht mich ja gar nix an - und dass es Euch frustriert, wenn Ihr bzw die Kids mit zu viel Stoff allein gelassen/überfordert werden, der nicht regelrecht in der Schule motiviert wurde, kann ich natürlich auch verstehen...... :jaja:
Nur drei mal "ein bisschen zu Hause nacharbeiten", wie es die Lehrer wünschen- hier ein bisschen lesen üben, da die Sachkundemappe verschönern, dort Vokabeln pauken.......das würde uns die Nachmittage eben doch "versauen" .....

Ich wünsch der Rübe nun, dass die ausfallende Fahrt sich auch wenigsten "lohnt" :) Viel Erfolg!
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
"Nur mal eben ein wenig drauf schauen..." - DAS ist es, was mich auf die Palme treibt. Ich meine, wir reden hier nicht von Vokabeln rekapitulieren oder Blättchen einheften. Ja, das muss man dann zuhause machen - aber auch da erwarte ich, dass meine Kinder das selbst anstoßen. Sonst ist in meinen Augen der Lehrer gefragt, ihnen die Wichtigkeit seiner Forderungen nahezubringen.
Nein, was mich so wahnsinnig ärgert, ist dieses unausgesprochene Voraussetzen, dass das Kind sich ja nichts Schöneres denken kann, als mit Mama Stoff nachzuarbeiten. Wir haben ja eine Ganztagsschule, da sollte eigentlich keine Hausaufgabe mehr vorbei kommen, wenn die Kinder nachmittags um 15:20 Schulschluß haben. Und ich verstehe auch absolut, dass die, wenn sie hier gegen Viertel vor Vier aufschlagen (und da haben sie's noch gut, andere Kinder fahren noch ne Stunde Bus...), einfach keinen Bock mehr auf Lernen haben. Aber das, was die Lehrer so nett als "mal eben draufschauen" umschreiben, sieht hier eher wie zwei Stunden Kampf und subversive Verweigerung aus - Lerneffekt gleich Null. Und da habe ICH keinen Bock drauf.
Gerade heute morgen kam die Jüngste an und meinte, sie brauche meine Hilfe, sie habe heute Mathearbeit und nicht alles verstanden. Brüche vergleichen. Es stellt sich also nach genau zwei Nachfragen heraus, dass das Kind keine Ahnung hat, wie man Brüche addiert oder subtrahiert. Ich erkläre es ihr, sie sitzt mit Riesenfleppe daneben, mault mich an, dass meine Erklärungen ja mal so gar nichts mit der Erklärart der Lehrerin gemeinsam hätten (woher auch...), und dass es überhaupt Brüche vergröbern und verfeinern hieße, nicht etwa kürzen und erweitern. Ich hab ihr dann kurz erklärt, dass ich überhaupt keinen Bock auf solche Umwegs-Diskussionen hätte und sie dann eben ne Sechs schreiben müsse. Danach war dann mal für zwei, drei Minuten wieder Aufmerksamkeit da.
Ich frage euch echt und ganz im Ernst: wie macht ihr das, dass eure Kinder *gleich* mit euch lernen und nicht erst stundenlang über des Kaisers Bart streiten???????

Salat
 

Helga

Frau G-Punkt
Salat, ganz kurze Antwort zu Deiner Frage: Mit einem Nachhilfe-Lehrer ! Ich hatte zu anfangst solche Kämpfe mit Louisa, dass das echt an unser eigentlich gutes Verhältnis ging. Wir haben uns angeschrien und das nicht noch Spitzer, Stifte oder Gläser geflogen sind, war wohl nur pures Glück ! Dem aus dem Weg zu gehen ist es mir wert, pro Nachhilfe-Stunde 10 EURO zu zahlen ! Kind lernt und wir streiten nicht !
 

Anthea

die-mit-dem-Buch-wandert
Ich frage euch echt und ganz im Ernst: wie macht ihr das, dass eure Kinder *gleich* mit euch lernen und nicht erst stundenlang über des Kaisers Bart streiten???????

Gar nicht. Ich freue mich gerade, das es nicht nur hier so ist. Allen Ernstes: in der 5. Klasse habe ich knappe 3 Tage mit Jana diskutiert, weil ihre Lehrerin in einem Englisch-Test "walkes" nicht als falsch angestrichen hat. Das ich Englisch-Abitur gemacht habe, interessierte das Kind genau so wenig wie diverse Google-Ergebnisse. :umfall:
 
Oben