Heikles Kind und wie man damit umgeht

Petri

Miss Marple
AW: Heikles Kind und wie man damit umgeht

Nein, Julia, den probiert er erst gar nicht. Aber muß er auch nicht. Wenn's Spaghetti Bolognese gibt, bekommt er immer ein großes Stück Parmesan auf die Hand :-D In die Bolognese-Soße mach ich übrigens auch Gemüse rein, was er einzeln nie essen würde. Da sagt er dann sogar, dass Zucchini oder Paprika lecker sind, aber wehe, die liegen einzeln auf dem Teller :hahaha: Ganz früher hab ich das Gemüse auch püriert, dass er erst gar nicht gesehen hat, dass das in der Soße ist.
 

ElliS

Shopping Queen
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Ist hier auch so...wenn ich zB eine Suppe mache und die pueriere kann ich jedes Gemuese reinmachen...wird alles gegessen von Niklas...einzeln maekelt er eher rum...Giada isst da auch eher alles...manchmal muss man sie austricksen, die lieben Kleinen...:wink:

Aufessen an sich find ich auch furchtbar und hab da immer Diskussionen mit meinem Mann...:-(
 

Krabbelkaefer

Hier riechts nach Abenteuer
AW: Heikles Kind und wie man damit umgeht

Ja, sprich es an. Aber ich bin ehrlich: Mach dir aber nicht viel Hoffnung, dass direkt etwas passiert. Stell dich auf einen längeren Prozess an und biete der Kita Lösungen an wie "wenn er das nicht isst, lassen sie ihn das doch einpacken. Dann kann er es zu Hause in Ruhe probieren." Was ihr dann zu Hause damit macht, ist Eure Sache. Diese Einstellung zum Essen erlebe ich gerade in einer Kita, mit einem Kind, dass nur extrem wenige Lebensmittel isst. Das Mittagessen ist in der Einrichtung eine spannende Sache... und so mancher Prozess ein langer Weg. Aber es lohnt ....
Nebenbei, danke Blümchen, ich glaube du hast mir gerade einen wertvollen Tipp gegeben, bei dem ich weiter recherchieren kann.
 

Nemo

nah am See
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Ich würde auch mit der Erzieherin sprechen gerade weil es ja nur um Frühstück und Buffett geht und er die Hauptmahlzeit bei euch zu Hause isst. Unsere Tochter hat auch immer ein sehr eingeschränktes Repertoire gehabt und mittlerweile fragt sie ganz oft ob sie dieses oder jenes probieren kann. Unsere Kinderärztin hat immer gesagt dass die meisten Kinder sich instinktiv so ernähren, dass sie alles kriegen was sie brauchen...

Liebe Grüße
Sandra
 

321Mary

Gehört zum Inventar
AW: Heikles Kind und wie man damit umgeht

Guten Morgen!

Heute Früh, noch im Bett, ohne dass ich das Thema angeschnitten habe, fragt Johannes: "Mama, redest Du dann mit ihr wegen dem Kuchen?" !!!

Also, und wie es der Teufel will, ist heute die Erzieherin nicht da! Habe dann mit der Kinderpflegerin geredet, die kennt ihn ja schon ein Jahr. Sie meinte, sie hat nicht mitbekommen, dass er aufessen musste und dass es bisher mit einem Bissen probieren ja immer geklappt hat. Ich meinte, dass das ja in Ordnung wäre, aber dass es scheinbar am Montag anders gelaufen ist und er aufessen musste, weil er wirklich jeden Tag darüber gesprochen hat. Jedenfalls hat sie gesagt, kein Thema, sie gibt es weiter und sie werden darauf achten. Dann meinte sie noch, dass das Probieren aber wichtig sei, weil sie ja alle Kinder gleich behandeln müssen usw. Darauf bin ich dann zwischen Tür und Angel nicht eingegangen. Gottseidank ist für ihn das Probieren an sich nicht schlimm, und solange er damit leben kann, kann ich es auch. Die Frage ist nur: Was, wenn sich ein Kind weigert? So wie in der von Blümchen beschriebenen Situation??

Bin jetzt nicht wirklich zufrieden und werde schnellstmöglichst einen Termin bei der Erzieherin machen, da sowieso das alljährliche Elterngespräch ansteht. Positiv ist jedoch, dass mein Sohn zumindest gemerkt hat, dass ich zu ihm halte.

@Martina: Magst Du ein wenig genauer berichten, wie das dann mit dem Mittagessen in der KiTa läuft? Das würde mich interessieren.

@Sandra: Dass sich der Körper holt, was er braucht, hört man öfter. Witzigerweise isst mein kleiner dünner Mann ja auch bevorzugt eher kalorienreiche Sachen ;-)


Ach ja, by the way: Habe gestern mal was ausprobiert. Und zwar hat er früher gerne Bananen gegessen und jetzt nicht mehr. Nun habe ich als Spaß gesagt, heute essen wir mal Bananen-Tapas, von Johannes zubereitet. Er durfte die Banane aufschneiden und dann Zahnstocher reinstecken. Prompt macht er sich einen "Bananenspieß" und futtert ihn voller Genuss! Also ich merke schon, ich sollte nicht aufgeben, aber alles wirklich komplett ohne Druck, sondern mit Humor angehen.
 

Petri

Miss Marple
AW: Heikles Kind und wie man damit umgeht

Super, Marion. Das hört sich doch toll an.

Sohnemann hat früher auch gerne Banane gegessen und auch ganz viel anderes Obst. Jetzt kannst Du ihn mit Banane jagen und an Obst ißt er am liebsten Apfel, mal ne Birne und Melone. Bin gespannt, wie es jetzt im Winter mit Clementinen und Orangen ist. Die hat er letztes Jahr noch gegessen. Komisch, wie sich das so verändert :verdutz:
 

Redviela

Hamsterwoman
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Heikles Kind und wie man damit umgeht

Das kenne ich von Annemarie auch, dass sie plötzlich Sachen nicht mehr mag, die sie bisher problemlos gegessen hat. Z.B. will sie neuerdings keine Schale mehr am Apfel haben, weil das zwischen den Zähnen klemmen könnte. Wenn ich ihr erkläre, dass Schale kauen wichtig ist, damit die Zähne stark werden, isst sie die Schale dann doch mit :hahaha:. Gestern haben wir gemeinsam Obstsalat geschnippelt, da hat sie auch die Schale mit gegessen,ohne etwas zu sagen :)
 

sonnenblume

Schlumpfine
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Dann meinte sie noch, dass das Probieren aber wichtig sei, weil sie ja alle Kinder gleich behandeln müssen usw.

Probieren ist gut und schön, solange es bei freiwilligem Probieren bleibt. Wenn das Kind aber ablehnt, muss das auch akzeptiert werden. Zum Essen resp. Probieren zwingen ist nicht in Ordnung und der Einwand, man müsse alle Kinder gleich behandeln ist für mich eine Ausrede. Kinder sind nunmal nicht alle gleich.

Da dein Sohn gleich heute morgen auf dich zu gegangen ist, zeigt das ja, dass ihn diese Situation belastet.

Was, wenn sich ein Kind weigert? So wie in der von Blümchen beschriebenen Situation??
Wie oben bereits geschrieben, muss das dann auch so akzeptiert werden.
Die von Blümchen beschriebene Situation grenzt m.M.n. an Misshandlung. Es ist für mich völlig unverständlich, dass hier keiner der anderen Erzieherinnen helfend eingeschritten ist. :ochne:

An dieser Stelle §225, StGB:

§ 225 Mißhandlung von Schutzbefohlenen StGB
(1) Wer eine Person unter achtzehn Jahren oder eine wegen Gebrechlichkeit oder Krankheit wehrlose Person, die
[...]
3. von dem Fürsorgepflichtigen seiner Gewalt überlassen worden oder
4. ihm im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses untergeordnet ist,
quält oder roh mißhandelt, oder wer durch böswillige Vernachlässigung seiner Pflicht, für sie zu sorgen, sie an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.

Selbst die "Pflicht" mindestens einen Bissen zu probieren, ist im Grunde genommen unzulässig. Es fällt unter Nötigung und ist entwürdigend.
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 1631 Abs.2
"Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig."

Wie man erkennt, bin ich in diesem Punkt sehr eigen. Kinder müssen die Möglichkeit haben, frei entscheiden zu können, was sie möchten (mögen) und was nicht.
Zum Probieren motivieren, aber nicht zwingen.
Anders ist es hier, wenn meine Zwei noch vor einer Woche Blumenkohl "über alles geliebt" haben und heute plötzlich nicht mehr mögen. Dann möchte ich doch schon gerne, dass wenigstens ein Bissen probiert wird, aber gezwungen wird trotzdem niemand.

Wir dann entschieden, dass Blumenkohl heute tatsächlich ekliger schmeckt als noch vor einigen Tagen, dann ist es eben so und keiner MUSS den Blumenkohl essen.
 
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