Gereizt

Sonna

W(ö)rlds best Coach
AW: Gereizt

Oh was ein Posting....

Ich bin auch so ein Kandidat und es macht mich wirklich wahnsinnig, wenn jemand (ich sag es mal ganz platt) Geräusche macht.... Beim Trinken zb oder auch beim Essen. Besonders schlimm abends auf der Couch beim Knabbern.
Und ganz ehrlich, es macht mich so wahnsinnig, dass ich dann richtig körperliche Beschwerden bekomme, weil ich mich sooo zusammenreissen muss. Ich weiß aber, dass das mein Problem ist und äußer das dann auch immer... dennoch kann ich nichts dagegen tun, dass es mich total reizt....

 

midnightlady24

Gehört zum Inventar
AW: Gereizt

Liebe Leute,
Die Idee mit der Logo finde ich jetzt aber echt heftig.

Logo ist für kranke, therapiebedürftige Menschen gedacht. Kinder mit Sprachproblemen kriegen oft nur unter Kampf Logo. Menschen nach Schlaganfall meist viel zu wenig.
Warum?
Weil es die Krankenkassen so viel kostet.
Engmaschige Termine zum Schlucktraining zB nach Schlaganfall oder bei Behinderungen kriegt man kaum, weil es viel zu wenig gescheite Therapeuten gibt.

Und jetzt wird hier der Vorschlag gemacht, eine gesunde Frau soll um ei Rezept für Logo bitten, damit ein Trinkgeräusch minimiert werden kann?
Hoffentlich denken nicht viele Menschen so.... Unser Gesundheitssystem ist teuer genug u d wirklich kranke Menschen kriegen fast nie die Hilfe, die sie bräuchten.... Wenn aber alle so wie oben angedeutet denken würden, dann wissen wir, wieso das System so ist wie es ist.
 

Jaspis

Golden Girl
AW: Gereizt

Danke, Monika.

Man kann die Absurdität noch ergänzen:

Und jetzt wird hier der Vorschlag gemacht, eine gesunde Frau soll um ei Rezept für Logo bitten, damit ein Trinkgeräusch minimiert werden kann? damit sich das 10jährige Töcherlein nicht gestört fühlt davon

Ich geb zu, ich les hier ziemlich fassungslos mit und ich bin froh mit den Menschen zusammen zu sein, mit denen ich bin (Ich hab übrigens keine Ahnung, ob ich irgendwelche Geräusche beim Essen, Trinken, Schnaufen mach und wenn, wärs mir zugegebenermassen recht egal solange es nicht unter die Kategorie 'unanständig' geht)

J.
 

Bianca

Gehört zum Inventar
AW: Gereizt

Dass die Krankenkasse zu sparsam mit Logopädenverordnungen umgeht war mir nicht bekannt. Wir hatten noch nie Probleme ein Rezept zu bekommen (und wir sind schon längere Zeit in Behandlung) und auch noch nie Probleme Termine bei guten Logopäden hier in der Gegend zu bekommen. Und das obwohl meine Tochter "nur" das "R" und das "Sch" richtig lernen musste bzw. ihre Zungenmuskulatur gestärkt werden musste.

Vielleicht ist das auch nur in unserer Gegend so mit den Verordnungen und Terminen. Keine Ahnung, ich habe keine Vergleichswerte. Das einzige was mir bekannt ist dass nach 30 Stunden eine Pause von einigen Wochen oder Monaten gemacht werden muss.

In der Logopädenpraxis unseres Vertrauens sind eben auch einige Menschen mit Schluckproblemen gewesen darum dachte ich daran weil es ja doch das Zusammenleben zu belasten scheint und das laute Schlucken auch nicht kontrollierbar ist, auch wenn sie sich darum bemüht. Das hat mich stutzig gemacht, da könnte ja der Verdacht nahe liegen dass mit der Zungenmuskulator etwas nicht in Ordnung ist.

Und wenn wir jetzt anfangen wollen über Sinn und Unsinn von manchen viell. unnötigen Arztbesuchen, Verordnungen und Behandlungen zu diskutieren, dann bitte gerne. Ich lese weiter interessiert mit, werde mich aber nicht mehr dazu äussern. :rolleyes:

Edit: Und wenn es so belastend ist (für die Betroffene, nicht für die Tochter, das ist mMn eine andere Baustelle) dann könnte man auch evtl. mal ein, zwei Logopädenstunden selbst bezahlen bzw. erstmal um ein Beratungsgespräch dort bitten.
 
Zuletzt bearbeitet:

midnightlady24

Gehört zum Inventar
AW: Gereizt

Mein Post soll unabhängig davon wie gut oder schlecht Logotermine zu kriegen sind mal das Nachdenken anregen.

Wisst ihr, ich habe bei mir im Pflegeheim 2 an schwerer Demenz erkrankte Damen.
Aber eigentlich weit weg von sterbend.
Sie nehmen nach ihren, wenn auch überwiegend passiven, Moglichkeiten am Gruppenleben Teil.
Freuen sich, lachen, leben....
Diese Damen verlernen gerade zu schlucken. Nehmen ab, trinken zu wenig... Es strengt an, dauert lange...
Diesen Damen würde ich täglich beim verdursten zu gucken, wenn wir als Heim (und dazu sind wir nicht verpflichtet) nicht die Kosten für subcutan Infusionen tragen würden.
Denn:
Logopädie - abgelehnt, weil zu teuer für so alte Leute.
Infusionen - keine Kassenleistung außerhalb von Krankenhäusern
Also Privatleistung.
Die Frauen selbst haben nach fast 10 Jahren Demenz und Heimbetreuung keine Ersparnisse mehr. Bekommen Hilfe vom Sozialamt - das zählt außer der Heimkosten aber nur 80 Euro Taschengeld im Monat. Davon sind Friseur, Fusspflege, Pflegematerialien, Ausflüge etc zu zahlen.
Täglich eine Infusion bringen Kosten von 350 Euro im Monat.

Selbst auf Einzelfallentscheidungsanträge hin wird es abgelehnt.... Stur.... Man könne eben nicht alles tragen....

Danke gibt es nicht....keine Lobby....

Und aus solchen Gründen gehe ich an die Decke, wenn ich solche Vorschläge lese.... Denn man erkennt deutlich den "Nimm mit" Gedanken, der in unserer Gesellschaft zählt....

Oder wollt ihr ein näheres Beispiel.... Dann lest mal Renis Thread.... Wieviel musste sie nochmal an Medikamenten zuzahlen???
 

mone

Kamikazemuddern
AW: Gereizt

danke, monika :bussi:

ich fand um ehrlich zu sein den vorschlag schon schrecklich:
Ganz ehrlich? Versuch es Dir abzugewöhnen.

hallo ?
das klingt ja, als würde sie das mit absicht machen :umfall:

daniela - ich hab leider keinen rat, aber manchmal das gleiche problem...
nur das ich nicht mein umfeld nerve, sondern mich selber...

ich kann es aber weder an kalt, warm, dickflüssig, dünnflüssig oder sonstwas fest machen - ich hab nur dann auch das gefühl, das der hals ganz *eng* ist...

ich drücke dir die daumen das deine tochter schnell lernt, damit umzugehen - das ist sicher auch für dich ganz schön belastend :bussi:
 

Daniela

Gehört zum Inventar
AW: Gereizt

Huch, ich wollte nicht, dass mein Posting hier nun solche Wellen schlägt :(
Eigentlich hat es mir schon geholfen, dass es viele Menschen gibt, die Probleme damit haben, dass andere Geräusche machen, die sie "aggressiv" machen. Ich dachte, dass meine Tochter maßlos übertreibt und habe daher auch immer eher überreagiert, wenngleich ich auf der anderen Seite natürlich auch versucht habe, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen.

Jetzt, wo ich das aber weiß habe ich heute nochmal in Ruhe mit ihr darüber gesprochen. Sie hat gesagt, dass sie es ebenfalls nicht kontrollieren kann, wenn sie ausflippt, so wie ich es nicht kontrollieren kann, dass ich diese Geräusche mache. Eine Patt-Situation :umfall:

Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ich versuche nicht in ihrer Gegenwart zu trinken und sie sagt mir wenn sie wieder genervt ist in der Hoffnung, dass sie sich versucht zusammenzureißen und wir es dann in den Griff kriegen.

Logopädie kommt für mich eher nicht in Frage, weil ich einerseits auch denke, dass es weitaus schlimmere Probleme gibt, die von Logopäden behandelt werden sollten, ich aber zum anderen auch gar keine zeit dazu habe, dort regelmäßig hinzugehen.
Trotzdem danke ich euch für den Ansatz :bussi:

Aber ich denke, dass wir nun auch auf einem guten Weg sind, wenn wir unsere "Ticks" zu akzeptieren lernen.

:winke: Daniela
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Gereizt

Ganz ehrlich, ich kann deiner Tochter nachfühlen. Wenn ich müde bin und dann der Esstisch nicht voll besetzt ist, sprich der Pilot fehlt und es ist überraschend ruhig, dann treiben mich Kau- und Schluckgeräusche auch an meine nervlichen Grenzen. Im normalen Geschehen gehen die ja unter, weil hier und da mal (etwas lauter) gequatscht wird, aber manchal ist das auch anders und dann muss ich mich zusammenreißen (klappt leider auch nicht immer) die Kinder nicht anzupflaumen. Ich muss aber auch zugeben, dass ich ne ganze Weile gebraucht habe, bis ich begriffen habe, dass das keine Absicht ist. Wobei ich weiß, dass sie, wenn sie bewusst darauf achten, auch leise schlucken können - das laute Schlucken ist unbewusst.

Deine Tochter wird lernen, damit umzugehen. Wenn sie das lernen will. Wenn sie, wie du sagst, das Austicken nicht kontrollieren kann, dann ist das frustrierend genug, das seh ich an meiner Großen. Das Lernen der Akzeptanz der "Ticks" anderer ist aber nicht nur innerfamilär wichtig. Es braucht nur seine Zeit.
 
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