Freigabe von Cannabis ?

Soll Canabis legalisiert werden ?

  • Ja

    Abstimmungen: 28 54,9%
  • Nein

    Abstimmungen: 23 45,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    51
M

Mama-Huhn

Ich selber halte Cannabis für nicht gefährlicher als Zigaretten oder Alkohol. Ich weiß, dass es widersprüchliche Angaben gibt zum Drogenproblem in den Niederlanden, wo Cannabis ja zum Verbrauch an bestimmten Orten freigegeben ist. Ich weiß auch, dass es widersprüchliche Aussagen gibt zum Thema, ob Cannabis eine Einstiegsdroge für Heroin oder Kokain ist.
Hat da jemand was dazu?
Ich selber sehe mittlerweile, gemessen an den ganzen chemischen Drogen, die im Umlauf sind (Ecstasy, Crack, was weiß ich), in Cannabis kein Übel mehr.
 

flonikki

Habibi
ich kann ruhigen gewissens sagen, dass ich noch nie an einem joint gezogen habe. die damalige freundin meines bruders war drogenabhängig. trotz methadonprogramm hat sie weiterhin gespritzt unge gesoffen, sie hat sich total kaputt gemacht. besonders für ihren sohn tat es mir leid. der lebte bei ihren eltern. sie hat sich immer vorgenommen, für ihn aufzuhören, und mein bruder wollte sie unterstützen. er hat es nicht geschafft, sie von der droge wegzubekommen. ich hatte sie sehr lieb, und wir haben viele gespräche geführt. dabei erzählte sie mir (ich war 14) auch, dass der joint bei ihre die einstiegsdroge war und es danach imer schlimmer wurde. sicher, nicht jeder ist so labil, aber sie war es eben.

für mich war es erschreckend zu sehen, dass sich ein lieber mensch (und das war sie wirklich) so zugrunde richtet. ich wollte ihr helfen und konnte doch nicht. ich hatte sie doch lieb! da habe ich mir geschworen, nie so etwas anzurühren, und das habe ich bis heute auch gehalten.

ob sie noch lebt? ich weiß es nicht... :-(
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
Ich habe mit JA gestimmt
es gibt soviele medizinische Indikationen bei denen Cannabis helfen würde

aber mein werter Herr Gemahl darfs nicht rauchen, der wird sonst grün im Gesicht :bruddel:
 

Schnäuzelchen

Familienmitglied
Cannabis ist nur so lange eine "Einstiegsdroge", wie sie über illegale Wege beschafft werden muss. Die "Dealer" haben ja meist mehrere Sachen im Angebot. Kann mans in der Apotheke kaufen, bekommt man wahrscheinlich nicht als Stammkunde mal ein bissi Koks zum Sonderangebot. :bissig:
Soweit meine Meinung dazu.
Den größeren Schaden in unserer Gesellschaft (egal ob nun volkswirtschaftlich, im Gesundheitssystem oder in den Familien) richtet Alkohol an. Und der ist frei verkäuflich, wird sogar Kindern und Jugendlichen angeboten obwohl sie es vielleicht gar nicht wollen.
Wenn man keinen Alkohol trinken möchte, muss man sich ab einem gewissen Alter sogar gegen die eigene Verwandtschaft wehren.
Das habe ich noch nie auf die Reihe bekommen. :-?
Ich möchte keine dieser Drogen verharmlosen, weder Cannabis, noch Nikotin, noch Alkohol.
Ich denke nur, dass die Wahrnehmung der Gefährlichkeit, des Suchtpotentials und der gesellschaftlichen Akzeptanz dieser Drogen oftmals recht einseitig betrachtet wird.
 
F

FriMa

Erstens: als Arzneimittel sofort und uneingeschränkt. Ich habe eine Zeitlang für die AIDS-Hilfe lektoriert und so mitbekommen, dass Cannabis vielen Menschen helfen würde (mit Appettitstörungen z. B. infolge von HIV oder auch Chemotherapien, auch als Beruhigungs-/Entspannungsmittel - da wüsste ich schon einige Patienten in spe, denen das wirklich gut bekommen würde :nix: ).

Als "Genussmittel": Nun ja. Vor ein paar Jahren hätte ich mit einem klaren Ja geantwortet. Und zwar aus folgenden Gründen:
Viele Leute sind einfach total desinformiert, welche Drogen was bewirken, wie hergestellt werden und welche Gefahren damit einher gehen. Selbst medizinisches Personal aus meinem Bekanntenkreis, das mit dem Problemfeld Drogenkonsum in der täglichen Praxis auch konfrontiert wurde, hielt bei einer Unterhaltung darüber Haschisch/Marihuana/Cannabis für weißes Pulver, das ganz schnell ganz schlimm abhängig macht. Dem ist aber nicht so. Tetrahydrocannabinol (THC, der psychogene Wirkstoff im Cannabis) macht nicht körperlich abhängig - ganz im Gegenteil zum frei verkäuflichen Alkohol und Zigaretten.
Die Frage der psychischen Abhängigkeit ist eine andere. Aber wer dazu neigt, drogenabhängig zu werden (wg. psychischer Labilität, schwieriger Lebenssituation oder problematischem sozialen Umfeld), kann dies genauso mit Alkohol oder Tabletten.
Die Wirkung von THC ist auch ganz anders als bei Alkohol: Ich kannte zwar viele, die kifften, aber niemanden, der jemals aggressiv geworden wäre.

Fazit: Eine Flasche Gin ist wesentlich gefährlicher als ein Joint. Darum ist es eigentlich unverständlich, warum das eine verboten ist und das andere nicht.

Was die Problematik "Einstiegsdroge" betrifft, zählt Haschisch ja nur dazu, weil es eben illegal ist und man es nur bei Dealern und in einer bestimmten Szene beziehen kann. Und diese Dealer haben natürlich auch andere, teurere und damit lohnenswertere Drogen anzubieten. Dann ist natürlich die Versuchung nahe, auch etwas anderes auszuprobieren. Meiner Meinung nach ist es so: Wer einmal anfängt, sich aus Langeweile (oder so) bewusstlos zu saufen, der nimmt dann auch gern mal ein Pillchen oder eine Nase Koks usw. D. h., ob man ein bestimmtes Mittel als Einstieg für eine Drogenkarriere betrachtet, ist allein abhängig von der jeweiligen Person, ihrer psychischen Konstitution und ihren Lebensumständen, wie oben schon beschrieben.

Insgesamt halte ich Extasy und chemische Drogen (Speed, Kokain, Crack) für viel bedenklicher, und am schlimmster ist der kombinierte Konsum verschiedener Drogen.

Warum ich dennoch heute nicht mehr klar mit "Ja" antworte, wenn es um die Legalisierung von Cannabis geht, ist der Fakt, dass die Sorten und damit ihre Wirkungen heute viel, viel stärker sind als bsp. in der Flower-Power-Zeit. Andererseits, um nochmal auf das Beispiel zurückzukommen: Wenn ich eine Flasche Gin austrinke, wird es mir voraussichtlich dennoch viel schlechter gehen und ich könnte in Lebensgefahr geraten, als wenn ich einen Joint mit starker Wirkung rauche.
 

Viper

Gehört zum Inventar
Silly hat gesagt.:
Ich habe mit JA gestimmt
es gibt soviele medizinische Indikationen bei denen Cannabis helfen würde

aber mein werter Herr Gemahl darfs nicht rauchen, der wird sonst grün im Gesicht :bruddel:

*unterschreib*.........außer das mit dem Mann, das ist Sillys Sache.

:winke:
 

Ignatia

die mit dem Efeu tanzt
Ich bin auch für JA
in der Medizin wird es ja schon länger eingesetzt.
Denke wenn es legal wäre, würde es auch gerade Jugendliche nicht mehr so extrem reizen
Alkohol bekommt man wesentlich leichter und finde ich viel gefährlicher
 

sandra

the best of 74
Ich bin nicht unbedingt dafür. Vor 2, 3 Jahren hätte ich noch ganz laut hier geschrien :nix: , aber mittlerweile weiß ich, dass einen das Zeug nur weich im Kopp macht.

Wenn es Menschen hilft, für die es medizinisch notwendig ist, ist das natürlich was anderes - in dem Fall sollte man es für diese Leute auf Rezept aushändigen können.
 
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