Ferber Methode - bitte keine grundsatzdiskussion

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Enie

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Jetzt ist's aber mal gut, oder, Tigerchen? Ich finde es anmaßend, zu behaupten, du wüsstest, wo objektiv (!) die körperlichen und seelischen Grenzen anderer Leute sind. Ich finde es mittlerweile nur noch selbstgerecht und nervend.
 

Tigerchen

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AW: Ferber Methode - bitte keine grundsatzdiskussion

Jetzt ist's aber mal gut, oder, Tigerchen? Ich finde es anmaßend, zu behaupten, du wüsstest, wo objektiv (!) die körperlichen und seelischen Grenzen anderer Leute sind. Ich finde es mittlerweile nur noch selbstgerecht und nervend.

ich meine es gar nicht so... tut mir leid, wenn es so ankommt.
ich habe nur gelernt, dass ich jedesmal wo ich dachte, an den grenzen angekommen zu sein, immer wieder feststellen musste, dass es weiter geht.
die leute, die ich meine, waren auch beim Therapeuten um zu lernen mit dem Stress umzugehen. und ihre Grenzen haben sich erweitert ;-) insofern weiss ich, wieso es objektiv war ;-)
 

bribra

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AW: Ferber Methode - bitte keine grundsatzdiskussion

Na ja Tigerchen, wenn jemand objektiv vielleicht nicht an seinen Grenzen ist, subjektiv vielleicht aber schon und das Kind dann schüttelt und schlägt, dann wäre ferbern vorher vielleicht besser gewesen....

Sorry, ist wieder vom Thema ab, aber ich find auch, Tigerchen - und das rein subjektiv aus meiner Sicht -, dass Du die Leute gerne vor den Kopf stößt, auch wenn es in Deiner subjektiven Sicht gar nicht so gemeint ist...

Aufs Stillen kamen wir nur durch einen halben Nebensatz, sorry fürs Fred verhunzen ;-) Ach ja: und mein Sohn wäre verhungert, weil ich nicht stillen wollte/ mochte. Ist das dann ob- oder subjektiv Rabenmutter :???:

:weghier:
 

Florence

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Nein, Tigerchen, objektiv ist was anderes. Klar gibt es Leute, bei denen man sich denkt: "Die sollen sich nicht so haben." - aber niemand kennt jemanden so gut, um behaupten zu können, alle Facetten des Lebens des anderen zu kennen, um zu sagen "Da geht doch noch viel mehr." Natürlich kennt so gut wie jeder von uns (mit Kindern unerlässlich) diese Erweiterung der eigenen Grenzen, das Über-sich-hinaus-Wachsen. Aber genauso gut kennen so gut wie alle Mütter die Momente vollständiger Erschöpfung, körperlich wie seelisch. Und nein, in solchen Momenten kann nicht allein das Bedürfnis des Kindes zählen.
Und es ist etwas anderes, ob man hier von einem wenige Wochen alten Kind ausgeht oder von einem Einjährigen. Je jünger das Kind, umso natürlich die Selbstaufopferung der Mutter, nahezu die Selbstaufgabe. Aber sobald das Kind beginnt, eigene Bedürfnisse selbst befriedigen zu können, dürfen und müssen wir Mütter wieder an uns denken.

Tigerchen, Dein Weg ist für Euch richtig. Er entspricht aber mit Sicherheit nicht dem, was der Durchschnitt praktiziert - und das aber nicht, weil Ihr es besonders gut macht und andere schlechter, sondern einfach nur, weil Ihr es anders macht. Leider klingt aus Deinen Antworten aber immer wieder raus, daß Du Euern Weg für den einzigen hälst, mit dem ein Kind glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen kann.
Bitte, Deine Erfahrungen sind sicherlich viel wert, der/die eine oder andere wird sich da ne Menge rausziehen können. Aber geh nicht immer wieder so hoch, wenn mal jemand etwas nachfragt, was Dir in Dein Konzept nicht reinpaßt. Und genau das, was Du für Dich forderst, nämlich das genaue Lesen, das fordere ich auch von Dir - nämlich nicht, daß hier jemand unbedingt ferbern will und nach guten Tipps dafür sucht, sondern daß hier jemand ziemlich down ist und gierig nach jedem Lösungsvorschlag sucht. Und da sind Vorwürfe garantiert fehl am Platz.

Gruß, Anke
 

Florence

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Tigerchen, solange eine Lösung möglich ist, die mich nicht an oder gar über meine Grenzen bringt, lasse ich diese nicht überschreiten. Ganz einfach. Wenn das Kind meine Nähe fordert und ich diese (körperlich oder psychisch) nicht 24 Stunden täglich über Wochen, Monate, Jahre ertrage, dann kann der Papa eine Zeit übernehmen. Dem Kind wird das nicht sofort gefallen, aber es wird sich an den Papa gewöhnen. Ich kann dem Kind ein getragenes T-Shirt ins Bettchen legen, manche sind damit zufrieden. Ich kann dem Kind (vor allem auch mit einem Jahr) ein Übergangsobjekt anbieten (ein Kuscheltier, ein Schnuffeltuch o.ä.). Heißt ja nicht, daß ich das Kind allein lasse, wenn es Kummer hat, daß ich es stundenlang schreien lasse (welche Mutter erträgt das schon ohne Bauchweh) - aber Kind kann lernen, daß eine Mama, die in einem gewissen Abstand in Sichtweite noch Arbeiten verrichtet oder einfach nur da sitzt, genauso da ist wie eine Mama, die greifbar danebenliegt. Und ein Kind, das gelernt hat, daß es zwar ohne Körperkontakt, aber eben auch nicht mutterseelenallein einschlafen kann, schläft oft besser durch, weil es nicht wieder die gewohnte Einschlafsituation braucht.
Wir haben nicht geferbert - aber ich habe Saskia mit etwas mehr als einem Jahr diesen Körperkontakt zum Einschlafen abgewöhnt. Einfach, indem sie jeden Abend ein wenig weniger von mir bekam. Sie wollte in ihrem Bett liegen, meinen Kopf auf ihrem Bauch und dann mit den Händen meine Ohren kneten. In meinem Bett nebeneinander liegen - ging nicht. Ich hatte tagelang Rückenschmerzen vom feinsten. Also legte ich den Kopf erstmal nicht ab, sondern hielt ihn über ihr. Dann bekam sie noch meine Hand, irgendwann noch einen Finger, dann legte ich noch eine Hand auf ihr Bein, ohne daß sie mich festhalten konnte. Und dann saß ich nur noch bei ihr, ohne Körperkontakt. Von da an schlief sie nachts besser, wohl weil sie beim leichten Aufwachen in der Nacht den gewohnten Körperkontakt zum Einschlafen nicht vermißte. Die ganze Zeit lag sie dabei in ihrem Bett neben meinem, in Sicht- und Reichweite.
Wenn ich in der Situation die Grenzen meines Körpers mißachtet hätte, wäre ich wohl beim Orthopäden gelandet. Es ging auch anders, ohne daß mein Kind eine Sicherheit hätte vermissen müssen. Körperkontakt gab es tagsüber genug.
Also: Erstmal nach anderen Lösungen suchen, und dann erst die eigenen Grenzen überschreiten. Wie eng oder weit ich die gezogen habe, ist dabei meine ganz persönliche Sache und bedarf keiner Beurteilung durch andere. Ich bin für mein Kind kein Gott, sondern eine Mutter, ein Mensch. Wie will ein Kind neben einer gottesstarken Mutter selbst stark werden? Wie will es mit eigenen Schwächen/Fehlern umgehen, wenn die Mutter als allmächtig wahrgenommen wird?
 

Stoby

Geliebte(r)
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Anke, Deine letzten beiden Postings sprechen mir so aus dem Herzen - danke!!!!!!!!! Ich glaube auch, dass wir in diesem Forum eher feinfühlig darauf achten sollten, wann jemand seine persönliche Grenze erreicht hat und aufgrund dieser Grenzerfahrung vielleicht davor steht einen Fehler zu machen als denjenigen zu verurteilen, weil er eben an seine Grenzen gestoßen ist. Wenn man sich so erschöpft und am Ende seiner Kraft fühlt und sich für etwas entschieden hat, um aus dieser Misere - z.B. febern - wieder heraus zu kommmen, hilft es doch nix, wenn man dafür noch Prügel bekommt. Es hilft vielmehr, Verständnis zu signalisieren, eigene Erfahrungen und Erschöpfungszustände zu beschreiben und zu beschreiben, wie man diese überwunden und überstanden hat - ohne eben eine aus eigener Sicht falsche Methode anzuwenden. Ich denke, dass Luna eine liebevolle Mutter ist, sonst hätte sie ihr Kind einfach schon längst schreien lassen. Solche Beschreibungen wie die von Anke helfen aber doch vielmehr, das ist ein konkretes Beispiel welches eine sinnvolle Alternative aufzeigt. Bitte schreibt davon doch mehr, dann kann Luna sich das für sie vielleicht passende raussuchen und selbst versuchen umzusetzen. Wenn sie hier nur Vorwürfe zu hören kriegt, schreibt sie uns ihre Verzweiflung vielleicht nicht mehr sondern legt einfach mit ferbern los. Mir ist es viel lieber ich kann jemandem noch einen Rat geben und versuchen sein Verhalten zu beeinflussen als dass er sich in sein Schneckenhaus zurückzieht und einfach rumprobiert. Dafür ist doch so ein Forum da, also gebt doch bitte auch Neulingen die Chance sich hier wohl zu fühlen und ihren Platz zu finden!!!!!!!
 

Krawumbuli

Mama Liebenswert
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Anke :bussi:

Mehr fällt mir grad dazu nicht ein, ich muss mich grad echt auf meine Finger setzen
 

Anthea

die-mit-dem-Buch-wandert
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Liebes Tigerchen,

wir hatten ja schon mal das Thema stillen in einem anderen Thread, deshalb wärme ich die Diskussion nicht mehr auf *g*

Können sie natürlich, wenn sie sich ncith mehr so sehr durch Selbstbemitleidung in diesen Zustand drängen.

Aber da muß ich fix meinen Senf dazu geben: schaffe dir eine Krankheit an, die dich - sofern du deine Grenzen nicht wahrst - ins Krankenhaus an den Tropf bringt und du lernst sehr schnell, das sowas wenig mit Selbstmitleid zu tun hat. Seit der MS halte ich mich stetig auf einem minimalen Level von - auch selbstgemachtem - Streß. Das vertrage ich besser, als einen plötzlichen Streßanstieg, der garantiert mir einen Schub. Ich habe gelernt, meine Erschöpfungsgrenzen zu wahren und mich zurückzuziehen wenn das Maß voll ist. Und seien es nur 3 Min., die reichen mir schon. Immer noch besser, als eine Mutter im Krankenhaus die die nächsten Wochen noch weniger belastbar ist. Da muß dann halt mal Papa (der eh der Favorit ist) oder Jana einspringen und ein wenig Ablenkungsarbeit leisten und wenn alle Stricke reißen und keiner da ist, muß Lena halt auch mal 3 Minuten meckern (meckern wohlgemerkt, nicht schreien!!!).

Liebe Grüße,
Karin
 
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