AW: Brainstorming Job: Ausbildung, Quereinsteig, Praktikum, IHK-Prüfung, Reisebüro...?
Jule, von der Idee mit der Ausbildung bin ich ab. Dazu bringe ich schon zu viel Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt, ein gewisses Auftreten, Verhandlungssicherheit im Dienstleistungsbereich und allen anderen möglichen Schnickschnack mit. Mit dem Inhaber des Reisebüros war ich so verblieben, dass ich beim Probearbeiten erst mal gucke, ob mir das überhaupt Spaß machen würde. Und umgekehrt natürlich, dass die auch gucken können, wen sie sich da mit mir ins Nest holen würden. Im Vorgespräch hatten wir eine Anstellung als branchenfremde Kraft ins Auge gefasst, dazu aber noch nichts weiter zu Konditionen etc. besprochen.
Im Augenblick wäre das Reisebüro mein Favorit. Damit könnte ich mir meinen Traum vom Reisebüro endlich erfüllen, zumal mir das Probearbeiten da echt voll Spaß gemacht hat. Zum anderen aber auch, weil mir der Laden, die Atmosphäre und das Team unheimlich gut gefallen haben. (Ich möchte auch nicht mehr in irgendeinem Reisebüro arbeiten. Ich will DA arbeiten.) Und obendrein wäre es auch rein logistisch gesehen echt toll: zu Fuß bin ich in max. 5 Minuten da. Marlenes Bahnhaltestelle ist dort fast vor der Tür, auf dem Rückweg könnte ich noch fix beim Supermarkt reinspringen und täglich frisch einkaufen. So Kleinkram halt, der das Leben aber unheimlich vereinfacht, und einiges an Stress gar nicht erst aufkommen lässt.
Im Augenblick verliere ich täglich eine gute Stunde an Fahrzeit, in der ich im Reisebüro schon Geld verdienen könnte. Bei der Sprachschule, die mich auch immer noch sehr reizt, hätte ich das Problem, dass die mitten in der Stadt ist, wo ich entweder hohe Parkgebühren oder arge Parkplatzprobleme hätte, bzw. ein ganzes Stück mit der Bahn fahren müsste, was mich auch wieder Zeit kostet.
Von einem Job bei der hiesigen Tageszeitung bin ich grad wieder ein bisschen ab, obwohl es mich immer noch ungemein reizt, so nah am Tagesgeschehen zu arbeiten. Aber Tagesaktualität bringt auch oft Termindruck mit sich, immer mal flott umdisponieren auf Plan B oder C oder D, wenn etwas Dringendes eintritt, das noch fix untergebracht werden muss. Das ist etwas, das ich in meinem neuen Job auf keinen Fall mehr haben möchte. Klar bin ich flexibel und auch bereit, Überstunden zu schieben, wenn Not am Mann ist. Aber diese immer wieder plötzlich hereinbrechenden Planänderungen haben mein Nervenkostüm in den letzten Jahren schon arg angegriffen. "24/7" möchte ich nicht mehr.
Also fokussiere ich grad auf das Reisebüro und hoffe ganz arg, dass die sich mit positiven Nachrichten melden, und wir uns da einig werden. Wenn das - warum auch immer - nicht klappen sollte, werd' ich mich an meine Initiativbewerbungen machen oder doch noch mal in der Sprachschule anrufen, um mich in Erinnerung zu rufen. Das hatte ich alles erst mal noch auf Eis gelegt, um mich gedanklich nicht zu verzetteln.
LG, Katja.
Typischer Fall von verdaddelt. Nicht alles so schwarz sehen, Tulpe 
