AW: Bin stinkig über unsere Musikschule
So, ich plaudere jetzt mal etwas aus dem Nähkästchen:
an unseren Musikschulen (alle drei in privater Hand), an denen ich gearbeitet hab, gab es folgende Kalkulation:
Die Miete und sämtliche Nebenkosten wurden übers Jahr summiert, dazu kamen noch die Kosten für die Versicherungen - ja alle Schüler waren gegen Unfälle im Gebäude versichert, müsste bei euch auch so sein - und natürlich die Honorare für die Lehrkräfte (inclusive Steuer und Krankenversicherung). Wir hatten dann einen Ausgabenbetrag über's Jahr. Dieser wurde dann einfach durch 12 geteilt und stellte die monatliche Gebühr für die Schüler da - wobei dann noch getrennt wurde in MFE, Gruppen und Einzelunterricht.
Auch bei uns gab es immer wieder Eltern, die das ungerecht fanden. Ok, für diese haben wir dann den Jahresbeitrag in Wochen geteilt und die Eltern mussten nur die Wochen bezahlen, die nicht in den Ferein lagen.
Vertraglich zugesichert war eine gewisse Mindeststundenzahl (waren damals glaube ich 35 Stunden im Jahr). Fanden im Jahr z.B. an einem Donnerstag zu wenige Stunden statt, so wurden die z.T. entweder in Ferien oder an anderen Tagen nachgeholt. Über zu viele Stunden hatte sich in meinen 15 Jahren nie jemand beschwert
Beitragserhöhungen fanden sehr regelmäßig in geringem Umfang statt, so dass es da nie Beschwerden gab. Wenn die Leute aber nachgerechnet hätten, wären sie mit einer etwas größeren Erhöhung einmal alle drei Jahre (oder so ähnlich, habe die Zahlen jetzt nicht im Kopf) besser gefahren - aber nach einem Versuch haben das alle Musikschulen aufgegeben, weil die Beschwerden zu groß waren.
Soviel mal zu der finanziellen Seite. Zu überlegen ist auch, dass alle Musikschulen wenig bis gar keine (die privaten) Förderung bekommen und sich komplett selbst tragen müssen - die Besitzer also von diesem Geld auch leben müssen! Ach ja, und wer Klavierunterricht bekommt, möchte natürlich nicht immer sein eigenes Klavier mitschleppen sondern an einem vorhandenen vorspielen. Und die Anschaffung und Instandhaltung der Instrumente kostet nun mal auch Geld.
Dann kann ich halt jedem nur raten, die Verträge wirklich ganz genau durchzulesen. Es gibt zum Teil Musterverträge für Musikschulen im Netz, die man dann zum Vergleich heranziehen kann.
Ach ja, und überlegt euch mal, von welcher Lehrkraft eure Kinder unterrichtet werden. In einem Verein oder einer kleinen privaten Schule sind es oft nur Studenten oder Hobby-Musiker, die das ganze natürlich auch zu einem geringeren Preis anbieten können. Sobald aber da jemand mit akademischem Abschluss sitzt, ist in der Regel (Ausnahmen bestätigen diese ja

) die Unterrichtsqualität auch wesentlich besser.
Zu der Erhöhung bei Susa kann ich leider ncihts sagen, weil ich die Situation nicht kenne. Ich weiß aber, dass so etwas eine gewisse Zeit vorher angekündigt werden muss und man dann bis zu einem gewissen Zeitpunkt die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung hat.
Susa, es wird natürlich schwer werden zu beweisen, dass du keine solche Vorankündigung bekommen hast, aber da sehe ich momentan - nach meinem Wissen und ohne Gewähr - die einzige Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung.
Mehr kann ich dazu leider nicht schreiben, weil ich die aktuelle Gesetzteslage nicht kenne und meine Unterlagen von vor fünf Jahren irgendwo in einem Karton im Keller liegen
Liebe Grüße
Rosi