AW: Alina, mach doch mal "PIEP"
Hallo,
bei mir ist es so:
Meine Stiefmutter war die erste Woche da, als ich mit Anna im Wochenbett war. Dafür bin ich ihr heute noch dankbar. Aber jetzt, mit den zwei kleinen Damen, das würde sie als Langzeit-Kinderlose (bitte nicht falsch verstehen, ist nicht abwertend gemeint!) völlig überfordern. Das würde ich von ihr nicht verlangen können und wollen.
Und die SM - der müssen wir die Kinder BRINGEN wenn wir Hilfe wollen. Und wie das dann ausgeht: Nach zwei Nächten wurde Anna wieder zurückgebracht, weil "es ist so schönes Wetter und wir wollten noch in die Berge".
Trotzdem - ich bin dankbar für den einen freien Tag den ich somit hatte. Und ich bin froh, dass meine SM die Reißleine zieht wenn sie keinen Bock mehr hat. Besser so, als wenn durch ihr "Aushalten" schon jetzt jeder künftige Oma-Urlaub madig gemacht würde - zum Unglück aller Beteiligten, sowohl jetzt als auch künftig.
Ganz ehrlich? Wenn MEINE SM käme und sagte "ich mach jetzt mal die Wäsche", würde ich erleichtert seufzen und sagen "Oh das ist eine gute Idee, vielen Dank". Und wenn sie ein paar Mal sagt, was sie jetzt tut, würde ich ihr mal sagen dass ich es überhaupt ganz toll finde wie sie sich aufopfert und was sie alles für mich macht. Dass sie ihren eigenen Alltag, Haushalt, Unternehmungen die sie sonst so macht, alles für ungewisse Zeit aufgibt um MIR zu helfen.
Soll jetzt nicht böse klingen, Alina. Ich kann schon verstehen, dass es manchmal nervt. Aber Du hast wirklich großes Glück. Ich hab in Italien so schmerzlich erfahren, wie es ist wenn man wirklich ganz auf sich allein gestellt ist in der Schwangerschaft und mit einem kleinen Baby.
... da fällt mir was ein: Was mich an meiner SM manchmal so genervt hat, war dass sie immer in dem Moment in dem ich es grade denke das ausspricht was mein Kind braucht. zB "Dir muss man mal die Nase putzen" oder "jetzt brauchst Du ne neue Windel" oder "trink mal was" oder "geh aufs Klo" etc. etc.
Irgendwann hab ich beschlossen, dass mich das nicht mehr nervt sondern dass ich dankbar bin dass sie sieht was Sache ist und sich drum kümmert. Weg von dieser Schiene "sie will immer alles besser wissen und stellt mich als Person - und insbesondere als Mutter - damit in Frage".
Ich kann das was sie tut nun größtenteils ohne "wenn und aber" als Hilfe und Erleichterung für mich annehmen und es geht mir gut damit.
Versuch es doch auch mal so. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, weil sie Dir hilft und das viele andere nicht täten. Du darfst Dich freuen, dass es so ist und nett zu ihr sein. Immerhin gibt sie für unbestimmte Zeit ihr eigenes Leben auf. Und arbeitet für Euch. Vergiss die Gewichtung, dass es nur für die Kinder ist. Besser für die Kinder als gar nicht.
Liebe Grüße,