Wie bringe ich mein Kind zum richtigen Inhalieren?

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Wie bringe ich mein Kind zum richtigen Inhalieren?

...
Hab ich was in der Richtung geschrieben? *grübel*
Ich antworte auch mal anderen...
Ich glaube dir, Frau Salat, dass du verzweifelt bist.
Aber so wie ich das hier lese, bist du verzweifelt, weil dein Kind nicht 20 Minuten ruhig vor dem Inhalierdingens sitzt, vorbildlich tief atmet und so funktioniert wie du das von ihr erwartest.
Verzweiflung über deine Methode konnte ich persönlich nicht erkennen, zumal du mit Sätzen wie diesen
eher verteidigst und bekräftigst was du da tust.
Was schon klar bestätigt, daß du eben NICHT glaubst, wie verzweifelt ich bin, da du mir immer noch eine Form von schadenfroher Genugtuung in die Worte interpretierst.
Ich persönlich empfinde das als eine der miesesten Formen von Gewalt, bei der du deinem Kind auch noch die Verantwortung dafür gibst.
Diese Einstellung sei dir unbenommen.
Ich les bei dir meistens nur "Belohnung" und "Bestrafung". Versuchs doch mal mit Verständnis, Einfühlungsvermögen, Zeit, Gelassenheit und Geduld?
Und wie lange? Bis sie mit Lungenentzündung im Krankenhaus liegt?
Hedwig, was machst du, wenn dein Kind ums Leben nicht im Autositz sitzen möchte, auch nachdem du sämtliche Zeit, Gelassenheit und Geduld aufgewendet hast, die du besitzt? Was machst du, wenn du morgens zur Arbeit mußt und das Kind in den Kindergarten, es aber nicht einsteigen will?
Du hast eine Grundeinstellung zu deinen Kindern, bei der ich Gänsehaut bekomme.
Dann definiere doch bitte mal, welche Grundeinstellung ich zu meinen Kindern habe. Ich bin mal gespannt, inwieweit sie sich mit meiner Auffassung meiner Grundeinstellung deckt.
Auch die Tatsache, dass sie anstandslos bei anderen inhaliert wird von dir abgetan mit dem Satz
Auf die Idee, dass es schlicht und ergreifend an dir und deinem Verhältnis zu deinem Kind liegen könnte, kommst du gar nicht.

Liebe Grüße
Kim
Womit du implizierst, es liegt an zuwenig Geduld, Einfühlungsvermögen, Gelassenheit meinerseits. Etwas, was andere Personen deiner Vermutung nach aufwenden.
Hedwig, es kann natürlich sein, daß der Irrtum auf meiner Seite liegt. Ich bin nicht akademisch pädagogisch gebildet. Die schiere Tatsache, daß auch meine Familienhelferin, eine Frau, die für das Jugendamt arbeitet, eine fundierte psychologische und pädagogische Ausbildung vorweisen kann, jahrelang als Schulpsychologin gearbeitet hat, dreimal die Woche zu mir kommt und mir im großen und ganzen versichert, daß ich hier einen annehmbaren Job mache, allerdings für dieses spezifische Problem auch keine Lösung parat hat, diese Tatsache läßt mich vermuten, daß der Filter "Internet", der zwischen dir und mir steht, möglicherweise deine Auffassung zum Irrtum werden läßt.

freundlich, aber bestimmt
Salat
 

Annemie

Living for LilliFee
AW: Wie bringe ich mein Kind zum richtigen Inhalieren?

Hallo Frau Salat,

ich schicke dir mal einfach ein bisschen Rückenwind für dich und Gegenwind für dein Kind (damit es besser atmet)...ich kann in keinster Weise nachvollziehen wie das ist...denn ich habe keine Kinder...stelle es mir aber sehr aufreibend vor, denn es ist ja nicht nur das eine Kind was in der Zeit da ist, sondern noch zwei andere die in der Zeit beschäftigt sein wollen/sollen...

LG
Eva
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Wie bringe ich mein Kind zum richtigen Inhalieren?

Hedwig, was machst du, wenn dein Kind ums Leben nicht im Autositz sitzen möchte, auch nachdem du sämtliche Zeit, Gelassenheit und Geduld aufgewendet hast, die du besitzt? Was machst du, wenn du morgens zur Arbeit mußt und das Kind in den Kindergarten, es aber nicht einsteigen will?


Ich bin nicht Hedwig, aber wenn es dich trotzdem interessiert:

Ich warne einmal vor. Wenn dann immer noch bocken angesagt ist, nehm ich das Kind, setze es kommentarlos in den Sitz und schnalle es an. Ohne Reden, ohne Brüllen. Ich wende körperliche Überlegenheit an und sanften Druck, aber keine Gewalt die dem Kind weh tut.


Zum Inhalieren: Was ist denn mit Bestechlichkeit? Vorher, hinterher, nebenher?

Im übrigen ist das Inhalieren bei uns in weniger als 20 Minuten geschafft, wir haben die feste Regel 2,5 ml NaCl und unsere sind schnell dahintergestiegen, dass gutes Atmen die Zeit extrem verkürzt und man demnach schneller an der avisierten Nascherei ist.
 

belladonna

Tolle Kirsche
AW: Wie bringe ich mein Kind zum richtigen Inhalieren?

Ohne mich jetzt in die Grundsatzdiskussion um Erziehungsstile einmischen zu wollen: Johannes ist auch so ein unbestechliches Kind - wenn er was nicht will, dann will er nicht, und wenn ich 10 Gummibärchen-Tüten vor ihm aufbaue! Sowas ähnliches meine ich bei Frau Salat gelesen zu haben, daß da auch schon Gummibärchen wutentbrannt vom Kind durchs Zimmer geschmissen wurden.

Bei uns klappt es am besten mit Vorlesen oder Fernsehen und nach einer Folge Franklin (oder vergleichbare Länge) ist das Inhalierzeugs auch so gut wie leer (wir nehmen 2ml NaCl plus bei Bedarf Salbutamol). Wenn Quatsch gemacht wird, setze ich mich daneben.

Allerdings muß ich dazusagen, daß ich mich selber nicht (mehr) so unter Druck setze mit dem "perfekten" Inhalieren. Johannes ist auch ein Kind mit bronchialer Hypersensibilität, bei dem bei jeder Erkältung sofort die Bronchien dicht machen, und er stand auch oft genug kurz vor einer Lungenentzündung bzw. hatte auch schon diverse Male eine. Und trotzdem... als er partout nicht mitmachen wollte, habe ich ihm die Maske auch vors Gesicht gehalten, damit er wenigstens ein bißchen was von dem Zeugs einatmet. Das ist auch durchaus mit unserem KiA d'accord, der meint auch, lieber mit dem Inhalat "einnebeln" als daß gar nicht inhaliert wird. Und es ist noch jedesmal durchs Inhalieren besser geworden, auch wenn Johannes das Mundstück nicht permanent im Mund hatte und auch nicht wirklich tief geatmet hatte! Seitdem mache ich mich nicht mehr so verrückt...

Mittlerweile ist unser Kurzer gottlob selber so schlau geworden, daß er kapiert hat, daß ihm das Inhalieren hilft. Aber der Weg war auch lang und steinig - und ich weiß nur zu gut, wieviel Kraft und Nerven es kostet, wenn das Kind partout nicht mitmachen will und man nebendran noch ein anderes rumspringen hat!

Frau Salat, ich wünsche Dir viel Kraft und Nerven, denn eine Patentlösung kann ich leider auch nicht vorweisen. Antibiotika geben z.B. ging bei uns bis Anfang dieses Jahres auch nur mit Spritze und Knie auf der Brust; erst seitdem Johannes weiß, daß er nach erfolgreichem AB-Schlucken jedesmal so einen Bazillus auf der Schachtel "ausschießen" darf, nimmt er die Medizin! Ist zwar nicht wirklich pädagogisch wertvoll, wenn er mit der Spritze so ein Teufelchen durchschießen darf, aber wenigstens nimmt er so seine Medizin ohne Geschrei...

Ich drück' Dich mal,
LG, Bella :blume:
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Wie bringe ich mein Kind zum richtigen Inhalieren?

Ich bin nicht Hedwig, aber wenn es dich trotzdem interessiert:

Ich warne einmal vor. Wenn dann immer noch bocken angesagt ist, nehm ich das Kind, setze es kommentarlos in den Sitz und schnalle es an. Ohne Reden, ohne Brüllen. Ich wende körperliche Überlegenheit an und sanften Druck, aber keine Gewalt die dem Kind weh tut.
...das hast du mir doch schon mal geantwortet?
Ich finde es gut, daß du die Einschränkung machst "Gewalt, die dem Kind wehtut". Denn Gewaltanwendung ist diese körperliche Überlegenheit genauso. Ich setze jetzt wirklich mal die These in den Raum, daß eine Erziehung ohne *jegliche* Gewalt nicht existiert.
Zum Inhalieren: Was ist denn mit Bestechlichkeit? Vorher, hinterher, nebenher?
Dieses Kind *ist nicht* bestechlich. So stolz ich einerseits drauf bin, so nervtötend ist es andererseits. Wenn sie nicht will, kann Himmel und Hölle einstürzen, sie WILL NICHT.
Im übrigen ist das Inhalieren bei uns in weniger als 20 Minuten geschafft, wir haben die feste Regel 2,5 ml NaCl und unsere sind schnell dahintergestiegen, dass gutes Atmen die Zeit extrem verkürzt und man demnach schneller an der avisierten Nascherei ist.
Ja, da fehlt ihr eben irgendwie der Überblick. Wenn sie gut mitmacht, sind unsere 2,0 ml in 10 min weg. Sie schafft es aber locker, den ganzen Sermon auch auf 30 min Länge auszudehnen...

Salat
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Wie bringe ich mein Kind zum richtigen Inhalieren?

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Allerdings muß ich dazusagen, daß ich mich selber nicht (mehr) so unter Druck setze mit dem "perfekten" Inhalieren. Johannes ist auch ein Kind mit bronchialer Hypersensibilität, bei dem bei jeder Erkältung sofort die Bronchien dicht machen, und er stand auch oft genug kurz vor einer Lungenentzündung bzw. hatte auch schon diverse Male eine. Und trotzdem... als er partout nicht mitmachen wollte, habe ich ihm die Maske auch vors Gesicht gehalten, damit er wenigstens ein bißchen was von dem Zeugs einatmet. Das ist auch durchaus mit unserem KiA d'accord, der meint auch, lieber mit dem Inhalat "einnebeln" als daß gar nicht inhaliert wird. Und es ist noch jedesmal durchs Inhalieren besser geworden, auch wenn Johannes das Mundstück nicht permanent im Mund hatte und auch nicht wirklich tief geatmet hatte! Seitdem mache ich mich nicht mehr so verrückt...
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Ich drück' Dich mal,
LG, Bella :blume:
Danke fürs Drücken.
Wir haben die Situation, daß wir im Winter eigentlich durchinhalieren müssen mit ihr. Und klar, in Situationen, wo es ihr eigentlich gut geht, nehme ich das auch mal lockerer und bin nicht so hinterher.
Wenn es aber mal wieder so aussieht wie die letzten Tage hier, wo ich sehe und spüre, daß wieder was "um die Ecke lauert", wenn ich den Schleim in ihrer Lunge rasseln hören kann und auch spüren, dann kann ich es nicht so schlüren lassen.
Ich mein, ich bin ja älter und ich hab durchaus begriffen, daß mit einigen Tagen strengem Durchinhalieren voll nach Vorschrift so manche Beinahe-Entzündung verhindert werden kann.
Und da ist es mir dann auch egal, wie unbeliebt ich nach solchen Aktionen bin, ich schütze mein Kind damit vor Folgen, die es eben nicht übersehen kann. Sie weiß es ja vorher, sie wird ja vorgewarnt und könnte jederzeit ihr Verhalten darauf abstimmen. *Dafür* ist sie nämlich schon alt genug, um das zu übersehen.

Salat
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Wie bringe ich mein Kind zum richtigen Inhalieren?

Salat, Gewalt ist für mich in diesem Sinne, wenn ich dem Kind wehtue. Schlagen, kneifen, verhauen ... ich weiß wie weh Schläge tun können und wie hässlich blaue Flecken sind ...

Ariane ist da im Kopf sehr pfiffig und hat den Dreh durchaus raus, wann sie kein Mitspracherecht hat. Sprich: Sie darf bei vielem mitbestimmen. Was sie isst und ob sie allein das Brot schmiert. Ob sie das oder das andere Shirt anzieht. Sie darf ihre Sachen allein aus dem Schrank nehmen und wenn es schräg auszieht - so what? Ebenso darf Fabienne beim allein anziehen den Pulli auf Links tragen, weil zählt dass sie es allein gemacht hat und das für ihr Selbstvertrauen wichtig ist. Interessanterweise hat sich noch nie jemand daran gestört, dass die Hose falsch herum war oder das Oberteil ...

Wenn es aber um Medis geht, hat sie maximal die Wahl zwischen Fiebersaft und Fieberzäpfchen, ansonsten sagen wir wo es langgeht. Da kann sie zwar auch mal stur machen, so wie heute beim inhalieren :nix: Im Endeffekt führt aber kein Weg dran vorbei und wenn sie nicht eingelenkt hätte, würde ich meinen Willen durchsetzen und sie auf dem Schoß haltend mit der Maske vor dem Gesicht festhalten.

Das Problem musste ich auch erst mit mir ausfechten, es so zu lösen. Ich lasse den Kindern viel Mitsprache, zu viel wenn man meinem SchwiePa glauben darf. Nichtsdestotrotz gibt es Dinge, die sein müssen und bei uns heisst die nächste Stufe nicht Lungenentzündung sondern Asthma und das ist eine Entscheidung, die kann kein Kind überblicken!
 
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