Vom Lohn in der Bio-Supermarkt-Branche

Tigerchen

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Naja, Andrea, die besagte Gans kenne ich doch auch. Sie hat kein Bio-Prädikat aber sie würde den bekommne, wenn der Mann, der sie züchtet, dafür Geld ausgeben würde. Tut er aber nicht, was ich auch verstehe.
Meine Eltern bauen selbst Gemüse an, meine Schwiegereltern auch. Hat auch kein Prädikat ist aber bio vom feinsten. Es geht nciht um Prädikate es geht um Qualität und Verantwortung. Und es geht um transparenz.
Bei der Gans hast Du diese Transparenz, beim Discounterfleisch gast Du keine.

Lucie - wie Fleisch in der besten Qualität produziert wird, kenn ich. Bin auf dem Land aufgewachsen, wo damals beinah jedes Haus noch eigenproduktion hatte. Da wurde das Vieh mit Brot und Getreide und selbst gemachtem Heu gefüttert!!! Das Fleisch was das, was ich als einzig wirklich gut kenne. Ich weiss auch, WAS es kostet, wenn man die "Produktionskosten" tatsächlich berechnen würde.

Tiergerechte Haltung ist teurer als medis. Sie ist heidenteuer!
Es gibt sowas, nennt sich Skaleneffekte. Da können wir eine lange Diskussion führen: es gibt Einzelproduktion, die ist die beste Qualität, kostet am meisten. es gibt Serienproduktion, die ist billiger aber auch etwas weniger gut und es gibt Massenproduktion. Hier wird "fehlerhafte" Ware bewusst in großen Mengen in Kauf genommen, weil nicht die Qualität sondern der Umsatz den Gewinn macht.

Frage man das Bäuerle, wieviel das Kilo kosten würde, wenn man ihm die Subventionen streicht ;-)
 

Tigerchen

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@Schäfchen: Btw. Bio-Durchfall - ich fürchte, dass ist normal. Wenn ich jetzt zu meinen Eltern fahre, haben wir alle 2-3 Tage die Verdauungsumstellung. Sogar ich, die dort aufgewachsen ist. Bei der Rückkehr ebenso :umfall:
Und wenn ich bei meinen Schwiegereltern konventionelles ein WE lang esse, habe ich ein echtes Thema mit meinem Magen-Darm :umfall:
da ist sicher was dran!

Btw. mit Pilot diskutieren - das bring wenig, fürchte ich. Wenn die grundsätzliche Bereitschaft nciht da ist, die eigene Meinung zu hinterfragen, nutzen keine Diskussionen. Es gibt Leute die sagen: ich bin ein kleiner Mann, mein Konsumverhalten ändert nichts. Und es gibt welche, die sagen: egal, ob es ändert, ich tue es trotzdem. Für den Fall, dass es doch was ändert ;-)
Kornbrot ist teurer aber reichhaltiger als Toast. Ersparnisse sollte man da aber nciht erwarten: soweit man auf den Geschmack kommt, isst man sogar mehr davon :lol:

Alles andere zum Thema Brot war doch ein Witz von mir! Weil, wenn ich meine dazu kriegen würde, so viel Brot zu essen, würd ich echt anfangen können unsere Lebensmittelrechnung zu kürzen! Aber hier wird ja gerne mittags und abends warm gegessen :heilisch:
 
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Tigerchen

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Paulchen, so ne Kiste würd ich auch nehmen. Höfe gibts hier schon ab ca. 6 km Entfernung, die machen aber Hofverkauf, was bedeutet ich müsste fahren - für mich aktuell zeitlich wie wirtschaftlich einfach unrealisitisch. Ich warte jetzt bei uns gespannt auf die Wiedereröffnung des Hofladens im Nachbarort - wobei ich sicher bin, dass die Bananen nicht selbst angebaut waren damals ... Da ich da zweimal die Woche eh vorbeikomme, wenn die die Kinder aus der Schule hole, wäre der noch eine Überlegung wert.

wir haben bis auf Bananen, Avocados (manchmal für die Kleine) und Paprikas so gut wie alles nciht regionale und nciht saisonale verbannt. Mal ab und zu machen wir Ausnahmen (naja, Orangen brauchen wir noch 4 Stück/Woche für unser Kefir und trockenes Obst ist noch dabei). Ansopnsten alles vereinfacht bis zum abwinken: nur basics und mach echt was aus auf dem Bon!
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
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ich kauf ja nicht nur regional, ich kauf komplett gemischt, im Bio, beim Bauern, aufm Markt, im Supermarkt.... einmal quer durch...

die Sachen die aber hier verkauft werden sind nicht Müll auch wenn sie - leider leider - so behandelt werden oft genug. sicher auch weil sie günstig sind, weil hier essen inflationär billig ist, für jedermann. Aber ist es deshalb Müll? Das was die große Mehrheit in Deutschland und überall isst? Für mich verbietet sich in dem Zusammenhang einfach diese Bezeichnung, auch wenn ich weiß dass es durchaus gesünder produziertes Essen gibt.
 
P

Paulchen

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Hat das eigentlich jemand mit dem Müll so gesagt? ich find das gar nicht... hilf mir mal
 

Tigerchen

Gehört zum Inventar
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Ich glaube, ich verstehe jetzt, wie Du es meinst :bussi:

Mein, alles pauschal würde ich auf keinen Fall als Schrott bezeichnen (vom "Müll" habe ich nie gesprochen).
Ich empfinde aber wirklich einen ganzen Haufen von Dingen, die im Supermarkt (und z.T. auch mit Bio-Siegel) trotzdem als "Schrott" im Sinne "unnützes, ungesundes, überteuertes, verseuchtes, chemie-Zeug, dass kein Mensch braucht" (zutreffendes unterstreichen).

Mit dem Wort "inflationär" triffst Du genau das, was mich so tierisch nervt -dass der Wert der Lebensmittel gar ncith mehr gesehen wird!!!

Wenn Du von Afrika gesprochen hast, musste ich wieder 20 Jahre zurückdenken, an die Wendezeiten in meiner Heimat, an Hyperinflation, mehrere Monate ohne Gehalt, Leben in Schulden und Geld gerade mal für Salz, Zucker und Öl... Fleisch und Käse? Fehlanzeige - wenn mal etwas im Laden war, hatte eh keiner genug um das zu kaufen. Man lebte aus eigenem Garten, von Freunden, die eine Kuh hatten etc. pp.
Wenn ich heute höre/lese, wie in Deutschland auf höchstem Niveau gejammert wird, werde ich für manch einen recht ungehalten...
Und weil ich weiss, das bittere Armut ist, geniesse ich den relativen Wohlstand, der kann ja schnell endlich sein.

Den im Eingangsartikel beschriebenen Markt kenne ich bestens - da kauf ich alles seit vielen Jahren ein . Ich sehe da die gleichen Mitarbeiter seit Jahren, die zufrieden und entspannt wirken, nicht erzwungen sondern einfach nur freundlich sind und wirklich keinen Eindruck machen, als wären sie ausgebeutet.
 

Riccarda

hat ihre eigenen Regeln und Gesetze
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nur der vollständigkeit halber: ich meinte nicht, dass afrika hungert, weil wir billig produzieren. der hunger in afrika hat eventuell mti unserem fleischkonsum und ganz sicher mit dem wahnsinn von biosprit zu tun, aber prinzipiell ist hunger in afrika gewollt und politiusch motivert, unabhängig davon, ob wir viel oer wenig essen, wir essen afrika ja nix weg.

lucie:
du sagst es selber. essen dürfte bei euch sehr, sehr günstig sein - wo wohnst du eigentlich? wenn du lammfleisch um 6,-- etc. bekommst, dann greif zu, nochdazu vom bauern. aber diese v oraussetzungen haben die wenigstens. in wien kostet lammfleisch mindestens 10,--, nicht bio.

bio gemüse kostet mindestens das doppelte, gerne auch das dreifache von normalem gemüse. dann gibts supermarktware und dazwischen kaum was. du hast offensichtlich die möglichkeit "dazwischen" einzukaufen bzw. bio ohne prädikat. das ist sehr schön, aber nicht üblich.

und natürlich wirst du immer jemanden finden, der abgelehntes essen gerne nimmt. ich bezeichne trotzdem chips und fertigprodukte als schrott - was nichts daran ändert, dass man es in afrika gerne nähme.

klar ist bio ein riesenmarkt und geschäft und es mag auch durchaus schwarze schafe geben. aber für viele stellt sich die frage: bio oder supermarkt, sonst gibts nix. und da können selbt kirschentomaten zu einer wässrigen hülle werden....

ich verstehe total, was du meinst und du hast recht, auch klar. aber deine voraussetzungen dürften viel, viel besser sein als die möglichkeiten von vielen anderen. das verzerrt natürlich die wahrnehmung. ic h persönlich kaufe automatisch biomilch, biokartoffeln, biozwiebeln, biokarotten und biofleisch im angebot. nie, nie würde ich das vom bauern kaufen, da weiß ich nicht, was der wie oft gespritzt hat, da ist mir ein biogütesiegel wichtig.

lg
riccarda
 

Schäfchen

Copilotin
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wir haben bis auf Bananen, Avocados (manchmal für die Kleine) und Paprikas so gut wie alles nciht regionale und nciht saisonale verbannt.

Kann ich nicht, schon der Tierchen wegen. Sonst müsste ich auf ungesundes, dickmachendes Trockenfutter umsteigen. Dann lieber importierte Möhren ...

Aber mein Garten ist um 3 Paprikapflanzen und 2 Tomatenpflanzen reicher, mal sehen ob die was werden. ;)
 
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