Tod und Sterben

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gretel

AW: Tod und Sterben

übrigens: das was jackie geschrieben hat, finde ich auch gut. kinder denken in gut-böse, weiß-schwarz, hell-dunkel und eben geburt-tod. vielleicht macht man es als eltern/erwachsene wirklich komplizierter als es sein muss.
 
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Grisu

AW: Tod und Sterben

Hallo Petra!

Ein wichtiges Thema, das Du da ansprichst!

Also bei uns ist es momentan so:
Angefangen hat es zu Allerheiligen, als wir zwei Gräber am Friedhof besuchten und der Schwiegermama eine Arbeit abnahmen (Blumen einsetzen, Kerzen bringen usw.).

Natürlich fragte Manuel, "was ist das", als er die Gräber sah.
Ich erklärte ihm dann, dass das eine Erinnerung an die Menschen ist, die gestorben sind (als ich das Wort "gestorben" aussprach, da hatte ich schon so ein bißchen ein mulmiges Gefühl, was da jetzt für eine Frage auf mich zukommt - udn ob es ein "kindgerechter" Ausdruck ist).

Manuel merkte sich gleich, welches Grab von wem ist und half ganz befließen mit.
Beim Heimgehen fragte er dann, wer der Opa ist und dann fragte er alle Verwandten durch, ob die auch einen Papa haben und der schon gestorben ist.

Nächste Frage: WARUM gestorben?
Ich erklärte ihm dann auch, dass Opa schon sehr lange lebte und nun wieder zurück zu Gott gegangen ist. Der Körper, das was man angreifen kann, das braucht er nicht mehr und das ist da im Grab drinnen. Und das Unsichtbare ist bei Gott und ein Schutzengel, der Dich beschützt.
NÄchste Frage: Warum braucht er den Körper nicht mehr?
Weil man den Körper hier auf der Erde braucht, um Dinge zu tun - bei Gott ist der Körper nicht mehr wichtig.

An irgendeinem Abend beim Einschlafen, da sage ich dann immer, dass ihn sein Schutzengel beschützt und Manuel sagt plötzlich: Heute ist nur die Uroma da - der Opa ist im Himmel geblieben. Und er lachte dazu.

Und zum Schluß noch eine Begebenheit:
Bei der Oma findet Manuel so ein Portionssackerl Zucker. Er fragt, ob er das mitnehmen dürfe. Und als Erklärung: Der Opa ist schon gestorben und die Oma trinkt eh keinen Kaffee.

Ich kann eigentlich keinen richtigen Ratschlag geben, wie ich auf welche Fragen antworte. Ich sage das, was in der jeweiligen Situation mir an Worten kommt - gar nicht zuviel vorbereitend - sondern einfach spontan in der Situation. Das nimmt mir irgendwie den Druck und läßt mich weniger "vom Kopf her" antworten.

Natürlich "weiß" ich jetzt noch nicht, was ich sagen werde, wenn Manuel nach dem fragt, wann ich sterbe und was dann ist.

Soweit unsere momentanen "Tod- und Sterbensgespräche".

Lieben Gruß
Christine
 
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Petra Altmannshofer

AW: Tod und Sterben

Ihr Lieben,

vielen Dank für das ausführliche Feedback. Ihr konntet mich insofern mal beruhigen, dass einfach alle kleinen Kinder das Thema abarbeiten. Ich war doch unvorbereitet, dass Sandra dies in ihrem zarten Alter schon thematisiert.

Die Anregung dass sie so vehement weiter fragt, weil sie keine befriedigende Antwort gefunden hat, trifft von meinem Bauchgefühl her den Nagel auf den Kopf. Ich finde es eine sehr schwere Gratwanderung. Denn sie spricht oft schon so verständig und regelrecht altklug, dass ich mir schwer tue damit, ihre Fähigkeit, Realität zu bewältigen abzuschätzen. Versteht ihr was ich meine?

Ich will sie nicht mit erwachsenem Gedankengut schocken oder überlasten, zu naive Antworten (wie etwa in Lauras Stern, den sie zufällig auch gesehen hat) befriedigen sie nicht. Irgendwie muss ich mich da zusammen mit ihr rantasten...

Liebe Grüße
Petra
 
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Grisu

AW: Tod und Sterben

Liebe Petra,

mir ist noch eingefallen:
Wenn sie was fragt - hast du schon mal probiert, sie zu fragen, was sie sich denn vorstellt wie das ist oder so?
Weißt was ich meine? Dann hast Du nicht so das Gefühl, Dein Erwachsenendenken zu überlasten - und eventuell hat sie eigene Gedanken dazu (mit denen Du gar nicht rechnest).

Lieben Gruß
Christine
 

clatamo

Dauerschnullerer
AW: Tod und Sterben

hallo,

letzten sommer starb meine oma. amelie war bei der
beerdigung dabei. seitdem gehört "sterben" und tod für sie
dazu. sie "kennt" zwei personen die bereits gestorben sind
(eben meine oma und den vater meines gg).
natürlich hört sie auch immer wieder nachrichten/radio-meldungen,
bei denen von soundso vielen "toten" berichtet wird. oft wiederholt
sie andächtig die meldung ("mama, 16 tote..") und sie erzählt
dann wer alles darüber traurig ist ("die mamas, die papas, die
beste freundin.."). sie "leidet" aber in dem sinne nicht mit,
sondern sieht es irgendwie als "fakt"...

in letzte zeit wird auch oft "tod" gespielt. beim barbie- oder
playmobilspiel mit ihren freundinnen fällt oft der satz "..und die wär' dann tod".

noch fragt sie nicht intensiv nach, aber bei einem interessanten
vortrag letztes jahr ("mit kindern über den tod sprechen") gab es den
rat, beim thema "tod" ähnlich zu verfahren wie beim thema "sexualität".
die frage, die gerade auftaucht/beschäftigt zu beantworten, nicht mehr und
nicht zu detailliert. ausserdem: bei der frage "was kommt danach?" platz für
eigene vorstellung/erklärung lassen, also eher "das weiss keiner so genau, manche
glauben dies....andere glauben das....ich könnte mir vorstellen, dass...".
tod nicht mit "schlaf" gleichsetzten, sondern tod als gegenteil von leben
(= nicht atmen,nicht essen, nicht hüfen,nicht sprechen usw...).

gruss
 
M

Maren1975

AW: Tod und Sterben

Ich bin momentan mit dem Thema Tod und Sterben sehr behaftet, da Luki´s Oma unheilbaren Krebs hat.
Gut, luki ist 10 und da kann man doch anders darauf eingehen.
Eigentlich gehen wir mit diesem Thema sehr offen um. Bei uns ist es kein Tabu und auch nichts " Schlimmes".
Lukas hatte diese Phase mal mit ca. 4 Jahren und hat auch ähnliche Fragen gestellt. Wir haben dann häufiger Spaziergänge über einen Friedhof gemacht. Waren halt da, wo Verwante, an die er sich nicht mehr erinnern konnte " wohnen".
Mein Gedanke dabei: Mit unseren Kindern gehen wir überall hin- auf den Markt, in den Zoo, in den Zirkus, ins Kaufhaus, etc., wieso nicht auch auf den Friedhof, wenn keine Beerdigung eines lieben Menschen statt findet?
Es hat geholfen, er dachte dann wieder mehr an schönere Dinge!
Über den Tod können wir ziemlich locker( solange es uns gut geht!) reden.
Er hat mich sogar gefragt, wer denn meine Pflanzen bekommt, wenn ich sterbe! Und meine Kochbücher möchte er bitte auch vererbt bekommen!
Zum Thema gibt es auch toll gemachte Kinderbücher! Vielleicht hilft das? Frag mal in der Buchhandlung Deines Vertrauens nach!
 
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