AW: Pubertätsforum
Hallo allerseits,
es passt zwar längst nicht mehr zur Überschrift - aber irgendwie ganz gut zum Kernthema, und drum kommt mein Statement jetzt einfach mal hier.
Mischa, daß die alten Hasen sich in geschlossenen Facebook-Gruppen wiederfinden und dem Forum den Rücken kehren, ist sicher nicht zufällig...
...und glaubt irgendwer daran, dass Menschen, die sich auf Facebook eine neue virtuelle Heimat eingerichtet haben, sich animiert fühlen, hierher zurückzufinden, wenn nur etwas mehr Schutz und Abschottung wäre?
Ich nämlich nicht - meines Wissen kann man auf FB milimetergenau steuern, wer was zu lesen bekommt, und das wird ein Forum niemals bieten können.
Ein Forum ist ein Marktplatz, wo man sich trifft, sich unterhält, wo sich auch mal ein paar etwas abseits stellen können, um sich persönlicher zu unterhalten, aber immer mitten im Kern der Stadt.
FB ist eine eigene Wohnung, wo man unterscheiden kann, wer nur bis zum Flur reinkommt, wem man die Klingel abstellt, und wer sogar bis unters Bett im Schlafzimmer gucken darf.
Damit wird die Schnullerfamilie niemals konkurrieren können - und sie sollte es auch nicht versuchen. Die Schnullerfamilie war/ist immer etwas Besonderes und niemals nur der Abklatsch von etwas anderem!
Warum ist es mir eigentlich so wichtig Neuzugänge zu haben. Ein Elternforum, dass liegt in der Natur der Dinge, blutet mit der Zeit aus. Die Kinder werden größer, man hat über fast jedes Thema geschrieben, das Leben bekommt andere Schwerpunkte. Es gab Zeiten in denen hier mehr geschrieben und diskutiert wurde und ich sehe den Grund genau darin. Die "Alten" gehen peu á peu und den "Neuen" fehlt der Platz sich über die Dinge, die sie bewegen auszutauschen. Wenn ich mir in der Statistik anschaue welche, Suchbegriffe neue Besucher hierher führt, sind es meist recht alte Beiträge wenn man die reinen Fachforen außen verlässt. Also meine Frage wo bleibt der Wohlfühlfaktor für die neuen Besucher die viele von uns veranlasst haben erst ein aktives Mitglied der Schnullerfamilie zu werden.
Auch wenn ich nun Gefahr laufe, dass man mir unterstellt, Mischa nach dem Mund zu reden:
Bis vor einiger Zeit gehörte ich ebenfalls zu denen, die nach einem Wohnzimmer, nach einem abgeschotteten Sicherheitslevel für heikle Themen gesprochen hat, die viel Zeit dafür investiert hat, manuell den Benutzerstamm von NDS und Pubertätsforum zu überwachen, die von anderen nicht wie von mir selber erwartet hat, sich jederzeit darüber im Klaren zu sein, dass das Internet öffentlich ist und zuallererst den eigenen Filter anzuwenden, bevor die Forensoftware das leisten muss.
In den letzten Monaten habe ich viel und intensiv übers Forum nachgedacht, nicht zuletzt auch dadurch bedingt, dass mit Ankes Weggang aus dem Mod-Team sich für mich das Forum moderatorisch verändert hat und ich stets meine Handlungen selber gegenprüfen musste, weil es sonst keiner getan hat. Damit habe ich mich notgedrungen öfter mit dem Gesamtkonstrukt Schnullerfamilie auseinandergesetzt, als ich das sonst vielleicht getan habe.
Und je länger desto mehr hat sich für mich herauskristallisiert:
Früher, da war praktisch nichts abgeschottet - manche Foren waren als Gast nicht lesbar, aber das war's auch schon.
Dann gab es irgendwann das NDS dazu, mit manuellem, beitragsabhängigem Zugang.
Irgendwann wurde der Kummerkasten beitragsgeschützt (ich glaube, ab 50)
Dann wurden einzelne Foren den Gästen entzogen (SauberTrocken z.Bsp.)
Dann wurde das WMB geschaffen, ab 250 und der Kummerkasten auch auf 250 gesetzt.
Es wurde ein Wohnzimmer gewünscht, Zugang ab x-tausend und manuell...
Sind dann die nächsten Schritte, WMB und KuKa auch erst ab 5000 zuzulassen?
Höher, schneller, weiter - bzw. verschlossener, abgeschotteter, [ausgetrockneter]?
Wo ist die Grenze, wo dieses Familienforum zu einer Art geschlossenem Facebook auf anderer Plattform wird?
Wenn es nur noch Stammuser gibt, die sowieso kaum mehr mitschreiben, weil sie mit der Thematik durch sind?
Das Thema ist nicht gänzlich neu und viele sind nicht meiner Meinung aber ich sehe das eben so. Das Forum hat einmal als ein Forum für Alle begonnen und im Moment entwickelt es sich zusehends zu einer geschlossenen Gesellschaft. Aber eine wirkliche Lösung dazu sehe ich auch nicht.
Ob es eine Lösung sein könnte, weiss ich auch nicht, aber ich glaube, es ist an der Zeit, diesen Prozess anzuhalten und Gegensteuer zu geben.
Meine Idee zum Gegensteuer:
Die Einteilung, welche Foren als Gast lesbar sind, bleibt mehr oder weniger gleich.
Kummerkasten und WasMichbewegt werden auf 50 runtergesetzt, zusätzlich sollte ein "Wohnzimmer" geschaffen werden mit Zugang ab (etwa) 1000 Beiträgen, welches dann ebenso Pubertätsforum und zur Not (*ggg*) auch mein Kind NDS beinhaltet, meinetwegen als Unterforen darin.
Ich mag diese Ruferei nach immer noch mehr Schutz manchmal einfach nicht mehr lesen, was sicher daran liegt, dass ich bezweifle, dass dann im Schutz wirklich wieder mehr geschrieben würde.
Und ausserdem bin ich nach bald 12 Jahren im Internet und der in dieser Zeit geschehenen Veränderung des Mediums erst recht der Überzeugung:
was nicht auch die Nachbarin, der Chef, die Schwiegermutter lesen dürfen, gehört nicht ins Internet. Wer sich selber nicht davor schützen kann, unüberlegt Informationen preiszugeben, wird es auch nicht tun, wenn es hier Unterforen ab 20'000 Beiträgen gibt - dann schreibt er's einfach in den Kaffeeklatsch...
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Ich finde es so schade, dass sich viele neue hier gar nicht erst heimisch fühlen, weil sie manchmal angegangen werden, weil man wenig auf sie eingeht, weil viele vergessen haben, dass sie auch mal neu und mit der Technik überfordert waren usw. usf. (Und einfach der Vollständigkeit halber: wenn _ich_ jemand Neuen angehe, steckt _immer_ der Wunsch dahinter, dieses Forum frei von den sonst im Internet üblichen Spinnern und Spammern zu halten)
Ich finde es ebenso schade, dass mit der Abwanderung mancher auch ein grosser Verlust an Erfahrung und Wissen einhergeht, aber das ist vermutlich ein normaler Prozess, dass man nicht zwingend zurückgeben mag, was man hier auch schon bekommen hat, dass sich Lebensprioritäten verändern.
Ich wünsche mir eine Schnullerfamilie, die bleibt, was sie mal war (oder noch immer ist?):
ein feines, familiäres Forum, wo ganz viele unterschiedliche Menschen und Meinungen Platz haben, eines, das lebendig bleibt, und sich nicht totläuft, eines, wo man nach Jahren auch mal ein altes Thema neu diskutieren kann, ohne lesen zu müssen "bemüh die Suche" oder "immer die gleichen Diskussionen".
Ein Forum, das mir weiterhin die virtuelle Heimat bietet, die mein Leben bereichert und wo viel Herzblut drin steckt.
Ich habe bestimmt nicht jeden Aspekt genau ausformuliert, nicht an alles gedacht, nicht jedes "Aber" ausräumen können, denn das werde ich gar nicht erst versuchen - es ist immer jemand da, der es lieber anders hätte. Entscheiden wird das schlussendlich Mischa - und der ist in meinen Augen oft viel zu sehr darauf bedacht, es allen recht zu machen und die Sterne vom Himmel zu holen, selbst wenn er sich dabei auf der Leiter den Knöchel verknackst...
Liebe Grüsse, Jacqueline
So hatte ichs auch in Erinnerung!
