Pink stinks

Jesse

sprachlos im Spreewald
AW: Pink stinks

Also, ich hab jetzt nicht alles gelesen, will mich aber dennoch äussern.
Im Großen und Ganzen gehts ja um "geschlechterspezifisch muss das sein?"
bei Jungs und Mädchenkleidung.

Mal kurz nachgefragt, verhalten wir uns nicht alles irgendwie als
"Große" auch so? Oder gehen hier Frauen mit einer Krawatte ins
Büro oder der Herr des Hauses im Faltenrock an den Stammtisch :???:
 

Lavendula

Familienmitglied
AW: Pink stinks

Kinder von sich aus, ohne diese Beeinflussung von außen, würden, da bin ich mir sicher, ganz andere Sachen cool finden.

Klar, aber ich habe ja nur wenig Einfluss auf die anderen Kinder.

Begrenzt gehe ich auf den Wunsch meiner Kinder "cool sein zu wollen" ein - ich biete ihnen allerdings auch genügend Alternativen ;)
 

Lavendula

Familienmitglied
AW: Pink stinks

Zum Anderen: Hand aufs Herz, Ihr lasst Euren Kindern da ganz freie Wahl, egal was? Mein Mädchen im Baggerpulli loszuschicken, ist ja keine große Sache, das bereitet mir auch keine Probleme. Aber mein Junge hat sich zum Beispiel mal (da war er schon im Kindergarten) ganz sehr eine Blümchenhose gewünscht, wie seine Freundin eine hatte. Hab ich mich drumherum laviert, muss ich ehrlich zugeben. Ihr hättet so'n Teil gekauft?

Ja, wenn sie wichtig gewesen wäre ;)
Ansonsten würde ich Alternativen vorschlagen :)
 

bribra

Gehört zum Inventar
Gesperrt
AW: Pink stinks

Mal kurz nachgefragt, verhalten wir uns nicht alles irgendwie als
"Große" auch so? Oder gehen hier Frauen mit einer Krawatte ins
Büro oder der Herr des Hauses im Faltenrock an den Stammtisch :???:

ich ziehe grundsätlich weder Rock noch Kleid an und keine hackigen Schuhe, am liebsten lässige Jeans und ungebügelte T-Shirts. :lol:

Es geht ja nicht um das Röckchen/ Kleidchen - es geht um die Übertreibung mit Glitzer, nur Pink und Märchenwelt. Dass man sich irgendwo geschlechterspezifisch verhält, ist ja klar. Aber als Erwachsener ist man da freier, oder?
 

bribra

Gehört zum Inventar
Gesperrt
AW: Pink stinks

Eigentlich geht es bei dem pink stinks um Rollenmodelle, die den Mädels vorgeschaukelt und vorgegaukelt werden, um das dünn sein, das reich sein, das einen reichen Mann haben, das repräsentativ im Püppchen-Look sein - sprich: um alles was nicht wirklich emanzipatorisch offen ist. Ich zitiere mal aus der Website, die Eva im ersten Post angegeben hat:

facts
PinkStinks is an organisation which campaigns for and on behalf of parents and their children.

Our aim is to

* Inspire, motivate and enthuse girls about the possibilities and opportunities open to them
* Improve girls’ self esteem and confidence, raise their ambitions and ultimately improve their life chances
* To challenge the 'culture of pink' which is based on beauty over brains and to provide an alternative


Our campaigns will highlight and tackle the issues. Our project Cool to be me is where we will provide an alternative and start to make the change. Using the best in design, writing, interactivity and content, we will use the power of the web and multi-media to challenge the norm. We will credit our audience with the intelligence which they deserve to credited with. We will engage with girls ... and boys ... to give them something real and cool to aspire to be.


Sprich: weg von dem allseits vorgemachten Rollenbild, hin zu Alternativen. Also als Vorbild vielleicht nicht das magere Topmodel, sondern die erfolgreiche Ärztin; als Ziel vielleicht nicht der reiche Mann mit 2 Häusern und drei Autos, sondern die eigene Karrierre. Und damit eben weg von dem typisch weiblichen/ typisch männlichen im Umkehrschluss ja auch.
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Pink stinks

Klar, aber ich habe ja nur wenig Einfluss auf die anderen Kinder.

Ja, genau das meine ich :).

Wie Eos weiter oben schon schrieb: Der Spielraum zwischen cool und uncool ist oft verdammt eng.

Und was cool ist, wird oft an anderer Stelle entschieden.


Schade eigentlich, dass dabei so wenig Rücksicht auf die eigentlichen kindlichen Interessen genommen wird, oder?
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Pink stinks

Ich denke, es kommt ganz sehr darauf an, daß man Vielfalt anbietet. Sicherlich werden Kinder durch ihre Umwelt geprägt, ahmen kleine Mädchen die größeren nach und kleine Jungs eben auch die älteren Jungs. Dadurch kommen sie automatisch in Kontakt mit der Rosa-Glitzer-Feen- oder der Bagger-Auto-Flugzeug-Welt. Wenn die Kinder das mögen, sollen sie es auch ausleben dürfen. An uns Eltern ist es aber, ihnen auch die Alternativen zu zeigen.
Heißt also: Sie bekommen in ihren Kleiderschrank ein paar "typische" und damit coole Kleidungsstücke, aber es gibt eben in der Hauptsache zum Kombinieren eine Reihe neutralerer Sachen. Dann darf es zu Jeans und T-Shirt halt auch ein Spongebob- oder Lillifee-Basecap sein.
Sie dürfen sicher ein paar Glitzerkram- oder Spiderman-Kleinigkeiten haben - aber auch den Großteil an neutralen Konstruktionsspielzeugen, Papier, Kleber und Schere, Experimentierkästen, Gesellschaftsspielen, Puppen, Kuscheltieren. Die Ausgewogenheit macht's.

Und da sind wir Eltern doch diejenigen, die lenken. Und wir sind diejenigen, die Vorbild sind. Die Mama, die ständig am Make-Up korrigiert, jeden Tag einen neuen Fummel haben muß, dafür vom Vollzeit-arbeitenden Mann das Geld erbettelt, sich dem Mann unterordnet, aber versucht, ihr Mädchen mit Autos und braun-blau-grünen Sachen zu einer selbstbewußten, technikliebenden Frau zu erziehen wird genauso scheitern wie dieselbe Frau, die ihr Mädchen mit rosa Glitzerkram überhäuft (um mal so richtig tief ins Klischee-Töpfchen zu greifen).
Die Eltern, die gleichberechtigt in Erwerbstätigkeit und Erziehung leben, die ihren Kindern zeigen, wie man Ziele verfolgt, Rückschläge verarbeitet, Träume lebt und damit Zufriedenheit ausstrahlt, die ihre Kinder nicht als Nabel der Welt betrachten, die werden auch Glitzer-Prinzessinnen oder Spiderman-Spongebob-Fans im Kindergartenalter zu selbstbewußten, sich selbst verwirklichenden Erwachsenen erziehen.

Liebe Grüße, Anke
 
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