Oh. Da hat jemand mein Problem.
Mensch, Corinna, was du beschreibst, das ist ** (fast) in Reinkultur. Abends mit (Wasser)Fläschchen im Mund einschlafen, nachts zigmal das Fläschchen verlieren und Mama anfordern, die - todmüde sowieso - ans Fußende eilt und im Reisebett nach der verlorenen Flasche kramt. Ab 3 Uhr morgens dann der vehemente Ruf nach dem Milchfläschchen, irgendwie durchhalten, bis gegen 6 Uhr dann die "große Kleine" neben dem Bett steht und frühstücken will. Zudem gehe ich selber noch zwei Tage arbeiten, momentan sogar drei.
Bisher gab es immer gute "Ausreden", wieso nichts an dem Schlafmuster geändert wurde: auch ** hatte seit dem 4. Monat mit Atemproblemen zu kämpfen, 3x täglich Inhalieren, unruhige Nächte. Die letzten drei Wochen dann der Durchbruch von 4!!! Zähnen auf einmal. Und nun die Magen-Darm-Grippe noch dazu.
Ich muß zugeben, ich hab *gehofft*, daß sie durch die Paracetamol und die Krankheit so erledigt ist, daß sie nachts dann auch ohne beiliegende Flasche durchschläft. Zudem sie da auch eigentlich nichts trinkt, sondern nur durch die Zähne laufen läßt.
Jedenfalls hatte ich Freitag morgen nach einer entsetzlichen Nacht sooo die Schn*** voll, daß ich einfach die Parole ausgegeben habe: es GIBT keine Flasche mehr. Zudem hat sie seit heute morgen auch kein Fieber mehr.
"Ferbern" kenne ich auch, in der Version von Morgenroth und Kast-Zahn. Bei *** hat das damals problemlos gewirkt, und ich hab da überhaupt keine ideologischen Einwände dagegen - ich halte mich für klug genug, zu erkennen, wann ich abbrechen muß und wann ich weitermachen kann.
Mit *** habe ich heute ein Kind, das problemlos nachts durchschläft (auch schon mit 8 Monaten) und immer noch gerne ins Bett geht (naja, so gerne, wie man mit 2 Jahren eben geht...).
Bei ** hingegen hatte ich diesen Eindruck, daß man bei ihr eben nicht "normal" ferbern kann. Wie du wollte ich doch nur von den zermürbenden Nachtfläschchen runter - und sie ist immerhin 11 Monate alt - und sie KANN selbst einschlafen (auch mal ohne Flasche). Oft schon bewiesen.
Gestern Abend nun saß ich eine geschlagene Stunde neben dem Bettchen (vorsorglich schon mit Mama zusammen ausquartiert ins Arbeitszimmer) und bemühte mich, sie zu beruhigen.
Sie hat da ein Spezialprogramm: problemlos ins Bett bringen lassen, ein wenig meckern, aber ruhig einschlafen.
Ca. 30 m später aufwachen und den "großen Terror" machen.
Rausnehmen? Beruhigen? Fehlanzeige. Beim Zurücklegen geht der große Bwäää wieder los.
Danebenlegen? Beim Mittagsschläfchen ausprobiert. Nun, ** ist eines der Kinder, die nach einer Stunde "nachgucken", ob noch alles stimmt. Und ... bwääää.
Apropos Mittagsschlaf - ** schläft liebend gerne kurz 30 Minuten, um dann eine Stunde zu quengeln, sich die Augen zu reiben, zu kuscheln - aber NIEMALS wieder schlafen. Nur, wenn ich sie mit -zig Tricks dazu bringe, nach diesen 30 m wieder einzuschlafen, dann werden es problemlos 2, 2 1/2 h Mittagsschlaf. Macht knappe 14 - 15 h Schlaf am Tag. Das ist doch nicht zu viel - vor allem, da sie es ja deutlich zeigt, wie unausgeschlafen sie sonst ist! Ich kann sie auch nicht in ihrem 2-h-Rhythmus schlafen lassen, sonst komm ich ja gar nicht mehr aus dem Haus - *** schläft z. B. mittags locker mal 3, 4 h... natürlich nicht gleichzeitig mit **.
Sprich, auch mit "Ziehen" der Einschlafzeiten kein Erfolg.
Tja, gerade eben habe ich geschlagene 1 1/2 h neben ** Bett gehockt, sie immer wieder gestreichelt, mit ihr gesprochen - nur, nichts hat geholfen.
Es will doch im Ernst keiner vorschlagen, daß ich sie jetzt bis morgen mittag wachhalte, oder?
Ich kann und werde sie auch nicht mit in mein Bett nehmen zum Einschlafen - das verschiebt das Problem nur um die 2 h, bis ich selbst todmüde in die Falle will.
Streicheln, Reden, das Gefühl geben, daß ich da bin - ja zum Teufel, was tu ich denn die ganze Zeit? Alles, was ich erreiche, ist ein vor Wut nur noch lauter heulendes Kind. Denkt jemand gerade auch an meine Nerven?
Schließlich bin ich rausgegangen, wenn sie eh heult, kann ich ja wohl wenigstens Abendbrot essen (um 21.30 Uhr ja wohl kaum zu früh). Ich hole mir also gerade was - Zeitaufwand ca. 3 Minuten. Komme zurück, da auf einmal - Stille.
Prima, denke ich mir, los, gleich zum Lob nochmal sanft streicheln!
Aber kaum schleiche ich wieder weg, geht das Weinen von vorne los. Bitte nein...
Nun hat sie 10 Minuten "auf eigene Verantwortung" geheult. Es ist 22:00 Uhr, und endlich Ruhe (Start war um 20:1
. Ich weiß nicht, wie sich ** fühlt (geweint im Sinne von traurig schluchzend atmen hat sie die ganze Zeit nicht, nur wütend gebrüllt), aber ICH grause mich vor dem nächsten Mal - aber ich gebe nicht auf!
Winziger Hoffnungsschimmer am Horizont: statt der üblichen Aufwachtaktik von 23:00 Uhr, 0:30, 1:15, 2:35, 3:40, 4:55, 5:38 (manchmal mit durchgehender Beschallung im 20-m-Abstand: nöff. wäää. hmpfnämpf. wäwäwwä...) wachte sie "nur" um 3:30 einmal kurz für einen Schluck Wasser und um 4:55 für "Milch" auf. Es gibt zwar keine Milch mehr morgens, aber durch ins-Bett-holen konnte ich dann noch zwei Stunden rausschinden.
Ich liebe mein Kind sicherlich sehr, aber in solchen Situationen habe auch ich keine Nerven mehr. Da ist mir lieber, sie lernt schlafen mit einem kleinen Seelenknacks, als daß ich irgendwann vor lauter Schlafmangel rabiat mit ihr werde.
Übrigens, Vorschläge von "Schlaf nachholen" - "Mann machen lassen" - es hilft alles nichts. Ich kann sie im ganzen Haus hören, AUCH wenn ich schlafe. Alles ausprobiert. Die letzten Tage hab ich die Vormittage verschlafen, aber wenn sie auf dem Dachboden (=Arbeitszimmer) weint, höre ich sie und werde wach...
Erledigte Grüße,
Buchstabensalat