AW: Wieviel verdient Ihr? (Nur Frauen)
Empfindest Du das wirklich als wenig? Ich weiss, dass die Verantwortung immens ist; allerdings ist die Ausbildungsdauer recht kurz. Und die Schicht ist um, wenn sie um ist. Ich schaetze, spontane abendliche Krisenmeetings nach Feierabend oder frueher bei der Arbeit erscheinen muessen, weil noch etwas vorbereitet/fertig werden muss, Anrufe am Wochenende etc. hat man nicht. Oder?
In den USA sind Krankenschwestern gefragt wie nix gutes und verdienen ein schoenes Mittelklassegehalt, viel mehr als unsereiner als Planer. Fairerweise muss man dazusagen, dass es hier kein Lehrberuf ist, sondern dass man "Nursing" studiert. Entweder zwei Jahre, dann ist das Gehalt aber auch nicht so rosig. Oder vier Jahre, ganz normaler Bachelor, dann ist das Gehalt schon sehr rosig. Und wenn man gar seinen Master macht oder promoviert, dann kann man sich vor Stellenangeboten nicht mehr retten.
Und ja: Natuerlich verdienen die Aerzte noch mehr. Sie durchlaufen aber widerum die forderndere Ausbildung. Medical School und Nursing School sind schon zwei Paar Schuhe.
Lulu
Hallo Lulu,
ich hab keine Benachrichtigung mehr bekommen- sorry :???:
Ja, ich empfinde es absolut als zuwenig. Früher war das nicht so.
Ich bin insofern "zufrieden", weil ich befürchtet hatte, mit den 50%, die ich ja nur arbeite, auf Steuerklasse 5 NOCH weniger rauszubekommen, als es jetzt ist.
UND der Erholungsfaktor kommt bei mir noch dazu. Ich glaube, 100% würde ich nicht mehr aushalten (und das nicht wegen der Kinder, sondern ob der Arbeitsbedingungen).
Aus folgende Gründen ist es zuwenig:
- Das Geld ist annähernd das Gleiche, egal in welchem Bereich man arbeitet (und: Ja, das sag ich ganz arrogant, ich hab einen VIEL härteren Job als die Schwestern auf der Wochenstation zB und kriege nur ein paar Euro fuffzig mehr)
-Die Schicht ist nicht mehr um, wenn sie um ist. Erstens sind keine Pausen und zusätzliche Überstunden "normal" geworden (ok, wir können jede Minute aufschreiben, aber das hilft ja nix, davon geht man auch nicht zufriedener da raus). Und zweitens- und das ist das viel größere Problem- sind alle so überarbeitet, dass sie die Arbeit mental mit nach Hause nehmen (sprich, man macht sich den Rest des Tages einen Kopf "Hab ich was vergessen? Hab ich was falsch gemacht? Hab ich alle Überwachungsmonitore angemacht? Hat Kind XY eigentlich das Medikament bekommen.......?" usw. Das schlaucht mehr als der schlimmste Dienst an sich.
-Anrufe am Wochenende, im Frei oder im Urlaub sind TOTAL normal (nur mal zum Vergleich: Im Oktober habe ich fast 100% gearbeitet statt 50......soviel dazu :ochne

. Es kann auch gut sein, dass man vormittags angerufen wird, damit man abends in Nachtdienst geht, weil jemand krank ist. Das vergütet einem niemand zusätzlich :ochne: Klar sollten das Ausnahmen sein, sind aber keine mehr.
Am Sonntag nacht zB (wir haben nachts 10 Stunden Dienst, uns steht davon 1 Stunde Pause zu) haben wir KEINE einzige Minute gesessen (ok, ausser mal zum Kinder-füttern

), NICHTS gegessen.
Also nichts mit der "im-Schwesterzimmer-sitzenden-Kaffee-schlürfenden-und-
Kreuzworträtsel-lösenden-Schwester-Stefanie"

, sowas gibts allenfalls noch auf manchen Erwachsenenstationen, wo nachts alles schläft und alle Stunde vielleicht mal einer auf die Klingel drückt. Im Kinderbereich nicht, und wir kriegen das gleiche Geld.
Wenn ich dir mal ausrechne, was ich für so eine Nacht bekomme, das ist von manchen von euch der Stundenlohn, oder maximal der Preis für 2 Stunden
Ich würde mich gar nicht beschweren, ich habe es mir so ausgesucht. Ein Studium kam für mich nie in Frage (da wäre ich fauler Sack vermutlich heute noch nicht fertig

). Und ich liebe den Job irgendwo (gaaaaanz tief irgendwo in mir drinnen

iebts

trotzdem- aber ich sage euch: Da kommt noch was auf uns zu, im Gesundheitsbereich. Man ist gerade dabei, eines der besten Gesundheitssysteme der Welt (wenn nicht DAS beste) an die Wand zu fahren. Aber da bin ich dann nicht mehr dabei, nicht um/für diesen Preis.
Übrigens, das mit dem Studium wird bei uns sicher auch kommen

Die Ausbildung ist ja schon 2005 (?) komplett umgestellt worden (Extremst zum Nachteil, sehr theoretisiert, wie ich an den praktischen Fertigkeiten der Examensschüler letztes Jahr gesehen habe

). Hebamme wird zB schon ab 2010 FH-Studiengang (deshalb hätte ich das ja so gern noch vorher durchgezogen

), aus der Pflege weiss ich jetzt nix konkretes.
Fazit: Ja, ich fühle mich eindeutig unterbezahlt.