Wie mach ichs richtig? Bin langsam verzweifelt

Viola

Unschuldsengelchen
Hallo :winke:

Ich werd so langsam richtig unglücklich mit dem Verhalten meiner Kleinen. Lea ist zwar im Allgemeinen ein liebes, fröhliches und aufgeschlossenes Kind, doch sie braucht manchmal glaub ich zuviel Zuwendung und sie trotzt auch ganz heftig :lichtan:

Zum Einen hätt ich da das Anliegen, wie ich mich verhalten soll und zum Anderen will ich Lea einiges auch abgewöhnen, also ich berichte mal:

- Wenn wir Besuch bekommen und ich auch nur einige Minuten mit der/den Person(en) rede und Lea wird demnach in ihren Augen nicht "beachtet" dann kreischt sie laut oder schmeißt mit Dingen umher, es kommt sogar vor, daß sie nach sich selber schlägt, sie wird richtig sauer! Sie brüllt immer lauter und wird immer böser, bis man sich um sie bekümmert. Ich finde das richtig unangenehm! Ich denke nicht, daß man rund um die Uhr an ihr fummeln sollte, nur damit sie ruhig ist, wenn auch nur für sehr kurze Zeit.... Wie "erziehe" ich Lea, daß sie einige Minuten Geduld aufbringen kann ohne zu kreischen oder was zu werfen? :lichtan:

- Wenn Lea was nicht paßt, benimmt sie sich genauso! Sie kreischt wie eine Irre! Es reicht sie kurz ins Laufgitter zu setzen, um schnell den Müll weg zu bringen! (Das Laufgiter mochte sie noch nie und ist deshalb auch täglich nie länger als 30 Minuten zusammengenommen da drin, wobei ichs manchmal gut fände sie etwas länger da spielen zu sehen)
Lea akzeptiert absolut keine "Spielzeit alleine mit sich"! Wenn Lea was nicht darf oder haben kann, legt sie auch dieses Verhalten an den Tag!
Letztens waren wir mit ihr essen. Sie mußte still im Stühlchen sitzen und durfte nicht alles haben, was sie vom Tisch wollte (Gabeln, Messer...) also kreischte sie wie eine Irre los.
Da paßte ihr also mal wieder was nicht, also kreischt sie :umfall:
Ablenken läßt sie sich nicht und "nein" sagen erst recht nicht. So tun, als wärs uns egal und ihr zu zeigen, daß sie so nichts erreicht, das beeindruckt Lea auch nicht, sie brüllt weiter :bruddel:

Immer macht Lea das nicht, aber es fällt mir immer häufiger auf! Ich möchte natürlich auch richtig reagieren, weiß aber nicht so genau wie :verdutz:

Nur ums deutlich zu sagen: Ich hab meinen Job unter Anderem aufgegeben um mein Kind selber groß zu ziehen, ohne eventuel Streß an dem Kind auszulassen, also will ichs auch richtig machen, ohne hauen (find ich schlimm) und ständigem schimpfen! Ich glaub aber manchmal, daß ich mich vielleicht zuviel um Lea kümmere (spielen, reden, usw) , weil sie absolut immer bei mir ist (sogar auf dem Klo) und ich meine hauptsächliche Hausarbeit dann mache, wenn sie schläft. (Lea ist alle paar Wochen übers WE bei Oma und Opa, wird dort aber noch schlimmer betüddelt..) Sollte aber auch kein Grund für dermaßige Wutausbrüche sein :verdutz:

Bitte gebt mir einen Rat, ich will schließlich kein "Saukind" aufziehen das sich demnächst kreischend im Restaurant auf den Boden wirft, weil es das Messer nicht kriegt. (Ich weiß auch, daß das immer passieren kann, aber wenn die Ansätze nun schon manchmal da sind, dann will ich lieber jetzt richtig reagieren)

Dankende Grüße, Viola
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: Wie mach ichs richtig? Bin langsam verzweifelt

Hallo Viola,

beschäftigt Lea sich denn aich mal alleine? Oder bist du wirklich immer parat, wenn sie was machen will?

Wenn du auch die Hausarbeit auf die Zeit verschiebst, wenn sie schläft, dann könnte es schon sein, dass du ihr vielleicht zu viel Aufmerksamkeit schenkst.

Erne braucht auch viel, aber er hat inzwischen gelernt, dass es Zeiten gibt, da hat Mama keine Zeit, weil sie etwas anderes tun muss (kochen, bügeln, ... - also alles Dinge, bei denen er nicht dabei sein kann, weil das Verletzungsrisiko einfach zu groß ist. Diese Zeiten gab es aber von Anfang an, so dass er sich schlicht und einfach auch alleine beschäftigen musste.

Natürlich hat er auch Trotzanfälle, denn es gibt Sachen, die hätte er gerne (Messer, Schere) und bekommt sie nicht, weil es zu gefährlich ist. Manchmal weiß ich auch einfach nicht, was er möchte, und dann wird auch geschrieen und geweint.

In diesen Momenten lasse ich ihn in Ruhe, denn wenn ich ihn dann in den Arm nehmen will - habe ich auch schon versucht - dann wird's erst recht heftig.

Im groben kann ich sagen, dass ich erwünschtes Verhalten (helfen im Haushalt, zart mit den Tieren umgehen, alleine ruhig spielen) lobe und unerwünschtes (z. B. eben das Trotzen) ignoriere. Das funzt bei uns sehr gut.

Ob Lea nun eine ähnliche Persönlichkeit hat/ist wie Erne kann ich nicht beurteilen. Aber alleine beschäftigen sollte sie sich zumindest zeitweise wirklich. Versuche mal, das schrittweise aufzubauen (auf's Klo gehe ich eigentlich auch lieber alleine!). Das ist für sie halt auch ein Zeichen, dass sie eben nicht immer im Mittelpunkt steht.

Wie verhaltet ihr euch denn als Ehepaar gegenüber Lea? Ist sie da auch immer dabei oder gibt es auch mal kurze Paar-Schmuse-Einheiten?

Liebe Grüße

Rosi
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
AW: Wie mach ichs richtig? Bin langsam verzweifelt

Hallo Viola!

Wie ist das denn, wenn der Besuch kommt: Widmest Du Dich gleich dem Besuch oder bezieht Ihr sie mit ein?
Vor kurzem hatte hier Christine mal was zum Thema "Stresskind bei Besuch" gepostet, und da kam als Tipp, gerade in der Begruessungsphase das Kind ganz intensiv mit einzubeziehen und vielleicth tatsächlich erstmal eine Spielphase mit Kind einzulegen, ehe die Erwachsenen anfangen zu schnacken.
In der Hoffnung, dass dann das Alleinspielen anschliessend besser funktioniert.
(@Christine: Hat es uebrigens funktioniert?)

Zum schreien bei Tisch:
Unterschreibe bei Roeschen: Ignorieren, wenn sie fuer Erklärung und Alternativen-Anbieten (z.B. Kinderbesteck) nicht empfänglich ist. Versuchen wuerde ich aber vorher schon, ihr etwas anderes anzubieten fuer das, was sie nun mal nicht haben darf. Wenn das nicht geht, wuerde ich ihr trotzdem erklären, warum das nicht geht, auch wenn sie nicht zuzuhören scheint. Dann möglichst sagen, was man selber befuerchtet ("Das Messer ist scharf. Ich möchte nicht, dass Du Dir damit vielleicht wehtust") als dem Kind im Voraus zu unterstellen, dass das und das garantiert passieren wird ("Du fuchtelst nur damit rum und tust dir weh")

Ansonsten
So tun, als wärs uns egal und ihr zu zeigen, daß sie so nichts erreicht, das beeindruckt Lea auch nicht, sie brüllt weiter
muesst Ihr da wohl durch.

Wenn man alleine mit Kind ist, find ich das einfacher. Bei Besuch hat man dann die Wahl, als unfähige oder als Rabenmutter betrachtet zu werden. Da fuehlt man sich leicht so beäugt und bewertet. Vor allem von Kinderlosen oder denen, die das schon wieder vergessen haben.

Ansosnten: Versuch, die Hausarbeit mit ihr zusammen zu machen! Erstens geht es dann nicht nur um ihr Spielen, sondern um etwas, wo auch sie Dir hilft, und zweitens brauchst Du gerade in der TRotzphase Zeit zum Auftanken fuer Dich! Koch Dir einen schönen Tee, wenn sie schläft, und drueck ihr den Handfeger in die Hand, wenn sie aufwacht.

Liebe Gruesse
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
AW: Wie mach ichs richtig? Bin langsam verzweifelt

Ach so, ich lese gerade, dass das mit dem Essen ausser Haus war.
Solange wuerde ich das mir ihr nicht machen. (Zu der Erkenntnis bin ich in ähnlichen Situationen mit Frido nun auch gekommen). Gönnt Euch dafuer einen Service, der ins Haus liefert. Stressfreier fuer alle.

Liebe Gruesse
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Wie mach ichs richtig? Bin langsam verzweifelt

Ich glaube, dass ist das Alter gepaart mit einer willensstarken Persoenlichkeit:heilisch:.

Zusaetzlich zu den Tipps, die schon kamen, wuerde ich mir eine regelmaessig Spielgruppe ein oder zwei mal in der Woche suchen. Mit Frauen, die Du magst und mit denen Du Dich gut unterhalten kannst. Erstens ist sie alt genug um auch den regelmaessigen Kontakt zu anderen Kindern (auch altersgemischt) zu geniessen und brauchen und Sozialverhalten zu lernen. Andererseits kannst Du ihr vielleicht so beibringen, dass Mami halt auch ihre Beduefnisse hat (mit anderne Mamis schnacken) sie sich halt kindgerecht selber/mit anderen Kids beschaeftigen sollte. Die Minizwerge lernen doch auch schon von einander durch abkucken. Und wenn andere toll spielen, dann will sie bestimmt auch.
Mir kommt es aus Deiner Erzaehlung ein bisschen so vor, als ob Lea permanent ein oder zwei Erwachsene um sich hat, die um sie herumspringen, aber keine anderen Kinder, mit denen sie mal Aufmerksamkeit teilen muss oder mit denen sie spielen kann. Ich wuerde meine Aktionsradius da ein bisschen erweitern und verschieben.

Lulu
 

Sonja

Integrationsbeauftragte
AW: Wie mach ichs richtig? Bin langsam verzweifelt

Ansosnten: Versuch, die Hausarbeit mit ihr zusammen zu machen! Erstens geht es dann nicht nur um ihr Spielen, sondern um etwas, wo auch sie Dir hilft

Viola, im Zusammenhang mit deiner Frage und FridoMamas Antwort kam mir das Buch von Liesel Polinski in den Sinn: kleine Kinder entdecken die Welt.

Da findest du Anregungen, wie du sie in die Hausarbeit miteinbeziehen kannst.

Wurde in der Bücherkiste vorgestellt.

Liebe Grüße
 

Hedwig

Sternenfee
AW: Wie mach ichs richtig? Bin langsam verzweifelt

..und ist richtig klasse!
kann ich nur empfehlen ;-)

liebe grüße
kim
 

Apfelkuchen

Dauerschnullerer
AW: Wie mach ichs richtig? Bin langsam verzweifelt

Ja, das Buch ist super!:bravo: Da sind Tipps drin, die sind so einfach, aber ich bin nie drauf gekommen...

Emma ist so begeistert von Hausarbeit,:waesche: :pfannkuc: das macht dann sogar richtig Spaß mit ihr. es genügt schon, wenn ich einen feuchten Lappen gebe, dann sagt sie wichtig "ich mache alles sauber" und wischt vom Bobbycar bis zum Kühlschrank alles ab:mrgreen: . Vor ein paar Wochen haben wir Fenster geputzt- ich habe ihr einen eigenen Eimer mit Lappen gegeben, und sie hat 2(!!!) Stunden ohne Pause wie wild Fenster geputzt und wollte nicht mal mit mir zum Spieplatz gehen...:verdutz:

Geht Ihr in eine Spielgruppe? Oder hast Du z.B. eine nette Nachbarin mit einem Kind? Trefft Euch doch 1x die Woche nur für eine Stunde. Ihr trinkt Kaffee, die Kinder spielen. So gewöhnt sie sich an diese festen Besuche, die ja mit einer Stunde auch nicht zu lang sind.

Ansonsten fällt mir nur ein :ABLENKUNG! Oder ist sie bei einem Kreischanfall für nichts mehr zugänglich?
 
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