Wer von euch hat schon "gepilgert"?

Annette

Die Nette
Total klasse was ihr da gemacht habt! An sowas würde ich mich auch gerne mal wagen, allerdings keine Woche.
Aber ihr werdet lange davon zehren.

Ich würde gerne mal in der Wutchschlucht ein paar Etappen laufen. Mal sehen ob ich das mal verwirklicht bekomme.
 

KeksKrümel

Queen of fucking everything
Was meinst Du den mit Mut. Es ist ja nur ein bischen laufen und dann noch im Umkreis - keine Dschungeltour in Venezuela. Du kannst ja mit einem Tagesausflug anfangen und dann mal ein Wochenende. Ich finde es so schade wenn man sich selbst im Weg steht .

Su, ja das nervt (ich steh mir selbst im Weg, dass hast Du richtig erkannt) - im Moment sind so viele Baustellen, da steht mir der Kopf nicht danach zu planen, obwohl es eigentlich jetzt genau die richtige Zeit wäre einfach zu machen. lG Sandra
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
Su, ja das nervt (ich steh mir selbst im Weg, dass hast Du richtig erkannt) - im Moment sind so viele Baustellen, da steht mir der Kopf nicht danach zu planen, obwohl es eigentlich jetzt genau die richtige Zeit wäre einfach zu machen. lG Sandra
Dann fang doch klein an. Jeden Tag eine Kleinigkeit mehr. Erfolge und auch erfolgreich überwundene Misserfolge steigern den Mut.
 

Brini

ohne Ende verliebt
Ich werde dann jetzt noch den Rest erzählen:

Das Hotel im Tierpark war urig und gemütlich. Meine ehem. Arbeitskollegin hatte da weniger Glück, in ihrem Zimmer waren geschätzte 25.000 Stechmücken und sie fanden kaum Schlaf in dieser Nacht. Trotz diesem Blaulicht-Mückenzerstörer (Wie heissen die Dinger eigentlich? :verwirrt:) wurden sie total zerstochen. Tatsächlich hingen am Morgen an der Decke dutzende der Viecher. Wir hatten nicht einen und waren im Zimmer nebenan :relievedface:

Wie auch immer, wir gingen gemeinsam Frühstücken und dann den Wildtierpark erkunden. Neben Luchsen gab es hier Braunbären, Wölfe (die wir leider nicht gesehen haben), Elche und Füchse... Den Tieren wurden riesige Areale zur Verfügung gestellt, so dass wir einige Tiere nicht gesehen haben. Der Park verlangt keinen Eintritt (wahrscheinlich genau aus diesem Grund, dass die Tiere die Möglichkeit haben, sich zu verstecken) was ich sehr begrüsse und euch nur empfehlen kann, wenn ihr mal in der Gegend seid! Denn das Gelände ist riesig und es gibt trotzdem genug zu sehen.

Als wir den Park gesehen haben, gab es einen Snack im Restaurant und wir starteten in die 6. Etappe.

Von Langnau sollte es für uns bis nach Meilen gehen, auf der anderen Seeseite des Zürichsees. Meine Freundin wollte uns bis Horgen begleiten, also bis zur Fähre.

Wir liefen eine ganze Weile den Bahnschienen entlang, da musste ich Moritz an der Leine behalten. Ich hatte gehofft, durch die Begleitung meiner Freundin und deren Tochter würde die Motivation der Kinder etwas anwachsen aber die Stimmung wollte nicht recht aufkommen. Ich hatte das Gefühl, die Mädchen waren übermüdet und zickten sich an. Wir mussten ständig stehen bleiben, Streit schlichten, motivieren. Jennifer jammerte, sie muss mal. Das Problem war, wir waren an einer Stelle ohne Dörfer und das grosse Geschäft wollte nicht recht klappen im Wald. Sie probierte es einige Male aber es klappte nicht. So gingen wir ein Stück quer Richtung Seeufer, wo auch wieder Häuser zu finden waren. Jennifer weinte zwischenzeitlich, sie war müde, die Füsse taten ihr weh (wir mussten sehr lange steil runter) und Bauchschmerzen machten ihr natürlich auch zu schaffen. Bei einer großen Gärtnerei fragte ich nach einem WC und sie durfte es nutzen.

Meine Freundin (wir waren damals gleichzeitig schwanger, also 2002! Und arbeiteten ca. 5 Jahre zusammen, sie war hier auch mal kurz registriert)... naja, sie verabschiedete sich dann von uns, da Jennifer noch länger brauchte und es doch schon wieder 17 Uhr war. Als Jennifer dann endlich erfolgreich war und es ihr ein wenig besser ging, liefen wir weiter Richtung See und nahmen für die letzten 2 km den Zug, um zur Fährstation zu kommen. Jennifer war völlig K.O und hatten einen absoluten Tiefpunkt erreicht.

An der Fährstation gab es einen schönen "Springbrunnen", ich wollte ein Foto davon machen. (Ich habe lange überlegt, das Foto hier zu zeigen und weiss bis jetzt nicht, ob ich es zeigen soll. Aber ich denke, ich lasse es. Es zeigt eine müde Emilia und eine weinende Jennifer. In ihr Album wird das Bild trotzdem kommen. Denn es zeigt: Egal wie fertig sie war! An diesem Tag ist mein Mädchen absolut über sich hinausgewachsen! Sie lief und lief, sie weinte und machte weiter. Sie gab NICHT auf! Sie ist unglaublich stark!)

Auf der Fähre brachte sie dann auch ein schiefes Lächeln zustande, ihr erinnert euch?

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In Meilen angekommen gingen wir eine Kleinigkeit einkaufen, denn wir brauchten nur noch eine kurze Zugfahrt, 3 Minuten Busfahren und 150 Meter zu laufen um zur Ferienwohnung zu kommen. (Dachte ich...)

Wir kauften Spaghetti ein, zweierlei Saucen, Reibkäse (leeecker) und dazu diverse Süssgetränke. Das Frühstück wurde auch direkt besorgt, immerhin mussten wir ja nicht mehr weit laufen und es war schon 19 Uhr.

Tja... fast am Ziel gibt mein Akku auf. (Zum Glück!) denn deswegen suche ich die Adresse nochmals genau raus, dass wir die Hausnummer auch ohne App finden. Die Powerbank lag irgendwo im Rucksack und ich hatte keine Lust, sie zu suchen. Ich schaue auf die App und stutze... hiess die Straße nicht anders? :wiebitte: Mit letzter Akkukraft suche ich in den E-Mails nach der Adresse. Tatsächlich... ich habe, WARUM AUCH IMMER eine falsche Adresse gespeichert! Noch schlimmer: Wir müssen ein ganzes Stück zurück! Ich erkläre es den Mädels und ihre Begeisterung ist ungefähr so gross wie meine. Es tut mir sooo leid :traurig:

Wir fahren das selbe Stück, dass wir gerade mit dem Zug gefahren sind, zurück. Unterwegs suche ich die Powerbank und hänge das Handy dran, welches sich zwischenzeitlich abgemeldet hat.

Raus aus dem Zug, gleichzeit suchen, ob wir einen Bushaltestelle in der Nähe der Unterkunft haben.

Kommt euch die Geschichte bekannt vor?

Ich habe sie euch hier schon geschrieben.


Das Abendessen schmeckte dann auch noch um 23 Uhr gut, wir tranken Cola und Eistee und schauten parallel einen Film auf meinen Handy, welches endlich an der Steckdose hing. Frisch geduscht kuschelten wir uns ins Doppelbett, schauten noch ein paar Minuten Film und schliefen dann auch bald ein.

Ich war wieder früh wach und gönnte mir meinen Eiskaffee auf dem Sitzplatz. Die Mädchen hatten den Schlaf der Gerechten.

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Nach dem Frühstück wurde wieder einmal gepackt. Wir hatten nur noch saubere Unterwäsche/Socken. Also schauten wir, dass wir wenigstens ein halbwegs sauberes T-Shirt trugen und verliessen auch die letzte Unterkunft. Denn heute wollten wir am Ziel ankommen: Bei meiner Schwester in Rüti.

Wir liefen Richtung Bahnhof zurück. Unterwegs fanden wir einen Spielplatz den die Mädchen unsicher machen wollten. Wir hatten uns darauf geeinigt, nicht zuviel zu laufen, daher lag es in unserem Zeitplan locker drin. Sie waren auf dem Spielplatz, ich wartete mit Moritz draussen. Er nutzte mittlerweilen jede Gelegenheit zum Schlafen. Auch für ihn war es zu anstrengend geworden und ich merkte, dass er nach Hause wollte.

Es scheint Schicksal gewesen zu sein. Denn plötzlich brach Unruhe aus und ein Kind schrie auf dem Spielplatz. Aus Wortfetzen bekam ich mit, dass eine Wespe mal wieder zugestochen hatte. Mit zwei Griffen hatte ich das Kühlkissen in der Hand, liess es "platzen" damit es kühlt und brachte es der völlig panischen Mutter. Das Kind wurde ins Gesicht gestochen. Sie lief dann mitsamt dem Kühlkissen nach Hause mit dem Kind. Ich denke und hoffe, dem Kind geht es gut.

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Wir liefen dann alsbald weiter Richtung See und alles bergab. Dort nahmen wir den Zug und fuhren nach Rapperswil.


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In Rapperswil verbrachte ich meine gesamte Jugend. Rapperswil ist direkt am See, eine wunderschöne Stadt die unbedingt einen Besuch wert ist. Es gibt einen Kinderzoo mit Streichelzoo und tollem Spielplatz. In Rapperswil war ich das erste mal in einem Pedalo auf dem See unterwegs und ass meinen ersten Burger bei Mc Donalds :haha: (Damals gab es noch nicht an jeder Ecke einen Mc Doof!)

In Rapperswil war immer etwas los und wir machten die Stadt als Teenies jedes Wochenende unsicher. Hier lernte ich auch meine erste lange Beziehung kennen und lieben. Rapperswil bietet so viele Erinnerungen für mich! Also liefen wir da auch ein wenig spazieren und gönnten uns das beste Eis des Landes bei Dieci. (Ok, früher war das mal so...)

Es war gerade eine Ausstellung von Elefanten zu sehen (Infos).

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Als bekennender Hühnerfan hat mir dieser hier besonders gut gefallen :herzchen:

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Die Kinder konnten sich aber nicht mehr so richtig begeistern, also fuhren wir dann bald weiter nach Rüti. Vom Bahnhof aus liefen wir dann zu meiner Schwester. Wenigstens die letzten Kilometer wollte ich unbedingt zu Fuss bestreiten.

Und dann war es endlich soweit: Bei über 30 Grad, so wie wir auch losgelaufen sind am Sonntag, kamen wir Samstag Nachmittag bei meiner Schwester an!

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Was waren wir stolz! Und erledigt! Emilia war noch ein wenig zickig und wollte kein Foto. Schade.


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Und dies war unsere Strecke. Wir haben von den 120 km Gesamtstrecke fast 80 km zu Fuss geschafft. Das ist eine Spitzenleistung für uns! Auch wenn es weniger war, als ich geplant hatte, so bin ich enorm stolz auf uns und vorallem auf meine Töchter, die diese ganze Strecke mit sehr wenig jammern gemeistert haben.

:bravo:

:herz: :herzchen::herz:
 

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