Wahlrecht - Eine Frage dazu

NeverTouchARunningSystem

Familienmitglied
Hallo,

vor acht Jahren hatte mir mal jemand gesagt, wenn man nicht zur Wahl geht, dann wird die Stimme der Mehrheit zugerechnet. Demnach sei und ist es wichtig, zur Wahl zu gehen. Wenn man schon nicht wählen möchte, kann man zumindest dafür Sorge tragen, dass die eigene Wahlstimme enthalten wird. Die Enthaltung würde gehen. Und wie ist das Prozedere dann??? Über den Wahlbrief war ich zu dem Schluss gekommen, dass man seine Stimmabgabe ungültig macht. Nur wie es dann bei der Anrechnung ist im Bezug auf die Mehrheit, würde ich auch gerne mal wissen. Und wie es bei den ultramodernen Wahlgeräten geht, würde ich noch eher wissen wollen.

Bundestag und Bundesrat hat die Möglichkeit der Enthaltung, nur wie sieht es beim Bürger aus??? Ich denke, dass Recht auf Enthaltung hat man, nur wie geht es???

LG,

Claudia
 

Lilienfrau

Moderatorin
Moderatorin
Das verstehe ich nicht, wenn Du nicht wählst, enthältst Du Dich doch automatisch? Deine Stimme wird eben einfach nicht gezählt.

Liebe Grüße

Alex
 
M

MagicMoments

Hää??

Du meinst, wenn Du nicht wählst, dann würde Deine Stimme z. B. die CDU/CSU bekommen, wenn sie Mehrheit hätten??

Wie kommt man denn darauf??

Wenn Du nicht wählst, enthälst Du Dich damit und keiner der jeweiligen Parteien bekommt DEINE Stimme.

:verdutz:
 

flonikki

Habibi
ich hab' das aber auch so gehört, dass die stärkste partei diese stimme geschenkt bekommt... irgendwo muss dieses gerücht ja herkommen... :verdutz:

gibt's hier irgendwo wahlexperten?
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
Das ist doch hypothetisch gemeint.

Fakt ist: wenn Du nicht wählen gehst und Deine Stimme nicht ab gibst, dann wählst Du logischerweise auch nicht die Verlierer, oder? D.h. Deine nicht abgegebene Stimme kommt damit den Gewinnern zugute. Sonst hättest Du die Stimme ja den Verlierern geben müssen :lichtan:

Wenn Du Dich enthälst wird Deine Stimme als Enthaltung gezählt und somit auf einem anderen Stapel gerechnet.

LG Silly
 
M

Mama-Huhn

Wenn Du nicht wählst, wird Deine Stimme logischerweise nicht gezählt. Du gehörst dann zu den soundsoviel Prozent Nichtwählern.
 
F

FriMa

Nichtwähler schaden keiner Partei, sie tauchen in den 100% der gezählten Stimmen nicht mit auf. D. h. am Ende unterstützen sie dadurch diejenige Partei, die gewinnt. (Nicht direkt, aber indirekt.)

Wer ungültig wählt, schadet jeder Partei, weil er sie Prozentpunkte kostet.

Ein Beispiel:

Sagen wir, die Wahlbeteiligung liegt bei 50%. Und von diesen 50% wählen wiederum 50 % CDU. Dann hat die CDU am Ende 50%.

Wenn jetzt aber die 50% Nichtwähler zu Ungültig-Wählern werden würden, hätte die CDU nur noch 25%. Klar? Also: Von den 100% Wählern wählen 50% ungültig, von den anderen 50% (also den Ohnehin-Wählern) wählt die Hälfte nicht CDU und die andere Hälfte CDU. Also wählt nur ein Viertel aller Wähler CDU.

Insbesondere die Protestwähler und die Wähler extremistischer Parteien sind besonders wahlaktiv. Wenn ich also als "gemäßigter", aber ratloser Bürger nicht zur Wahl gehe, ermögliche ich es z. B. der NPD, in den Landtag/Bundestag einzuziehen.
Beispiel: 50% der Wahlberechtigten gehen nicht wählen. Die NPD zieht mit 5% in den Bundestag ein. Wenn aber diese Nichtwähler hingegangen wären und ihre Stimme ungültig gemacht hätten, hätte sich der Anteil der auf die NPD entfallenden Stimmen genau halbiert: 2,5 und nichts ist mit Bundestag.

Wenn alle Nichtwähler wählen ginge, sähe das am Ende wahrscheinlich so aus: 20% CDU, 17% SPD, 4,5% Grüne, 4,5% Linke, 4% FDP und 50% Sonstige (sonstige Parteien inkl. ungültige Stimmen). :verdutz:

Die kleineren Parteien scheitern dann alle an der 5%-Hürde, stehen also als Koalitionspartner nicht zur Verfügung. Was dies aber für Konsequenzen hätte (da die beiden großen ja zusammen auch nicht über 50% kommen und damit keine Mehrheit hätten), wäre mal interessant. :nix:

Da aber kaum einer den Unterschied zwischen nicht wählen und ungültig wählen versteht, wird dies wohl nicht passieren. ;-)
 
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M

Mama-Huhn

Das Problem ist, dass viele Unzufriedene meinen, sie könnten es "denen da oben" mal richtig zeigen, indem sie aus Protest nicht zur Wahl gehen. Sie spielen ihnen dadurch aber nur in die Hände.
 
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