Unser besinnlicher Adventskalender 2003

cloudybob

Ich bin ich :)
11. Ein Adventskonzert im Altenheim

Am Morgen kommen Maria und Tobias mit ihren Blockflöten zum Frühstück. „Wollt ihr mir ein Ständchen bringen?” fragt der Vater, „ich habe doch gar keinen Geburtstag.“

„Nein“, sagt Maria, „wir gehen ins Altenheim St. Angela. Dort spielen wir Advents- und Weihnachtslieder. Damit sich die alten Leute auf Weihnachten freuen.“ „Das ist aber eine grossartige Idee“, meint die Mutter. „Nehmt doch noch eine Tüte selbstgebackene Plätzchen mit.“

Bevor die Kinder das Haus verlassen, rät ihnen Lucia: „Fragt Lara und Markus, ob sie euch begleiten wollen. Sie können sehr gut singen.” Frau Renner erlaubt ihren Kindern mitzugehen. „Wartet mal!“ ruft sie ihnen nach, “hier habt ihr noch einen Korb mit Äpfeln!“

Es ist nicht so leicht, als Kind in ein Altenheim zu kommen. An der Pforte sitzt hinter einer Glasscheibe eine Frau mit dicker Brille. „Was wollt ihr denn hier?”, fragt sie die Kinder, „ihr seid doch noch viel zu jung für das Altenheim.“ Die Kinder sagen: „Wir wollen Adventslieder spielen und dazu singen.“ Tobias ruft: „Wir haben auch etwas zu essen dabei.“

„Da muss ich den Direktor fragen“, sagt die Pförtnerin. Sie greift zum Telefon. Wenig später kommt ein freundlicher Herr und bittet die Kinder in die Halle. Lächelnd hört er sich an, was die Kinder möchten. Er ist begeistert. „Da werden wir alle Spass haben“, sagt er.

Über Lautsprecher darf Tobias die Heimbewohner einladen, in den Gemeinschaftsraum zu kommen: „Achtung, Achtung, hier spricht Tobias. Maria, Lara, Markus und ich wollen euch Adventslieder vorspielen. Kommt alle schnell in den Gemeinschaftsraum. Es gibt auch Plätzchen und Äpfel.“

Die Kinder singen und spielen noch viel mehr Lieder, als sie geübt haben. „Das war eine wunderschöne Adventsfeier“, sagt eine ältere Dame, „ihr kommt doch im nächsten Jahr wieder, nicht wahr?“
 

Kathy

Gehört zum Inventar
Hi Claudia! Ich wollte nur auch mal sagen, dass ich die Idee total super finde. Ich bin schon jeden Tag super gespannt auf die Fortsetzung, die Geschichte ist echt richtig toll. Ich werde es auch so machen, dass ich alle Teile kopiere und dann meiner Mutter zu Weihnachten schenke. Vielen, vielen Dank auf jeden Fall dafür!
 

cloudybob

Ich bin ich :)
Hallo Kathy,

gern geschehn; freut mich, wenn ihr gespannt auf den kommenden Teil wartet... ich fuer meinen Teil verschicke jeden Abend den aktuellen Teil als Email an die Grosseltern und Paten.

Liebe Gruesse,
Claudi & Co.
 

cloudybob

Ich bin ich :)
12. Warum der Schneemann einen Fez trägt


Maria und Tobias sind lebendige Kinder, die immer etwas unternehmen wollen. Doch manchmal haben sie auch Langeweile. Dann hocken sie herum und wissen nicht, was sie spielen können.

Heute ist so ein Tag. Lucia, das Sternenkind, sitzt oben auf dem Kleiderschrank und sagt: „Es hat heute Nacht viel geschneit. Baut doch einen Schneemann.“ „Toll!“ rufen Maria und Tobias. Sie ziehen sich Jacken, Stiefel und Handschuhe an. Hinter dem Haus liegt ihr Garten. Maria und Tobias fangen an, Schneekugeln zu rollen. Sie werden so gross, dass sie die Kugeln kaum heben können, um sie aufeinander zu setzen. Am Gartenzaun stehen viele Kinder und schauen den beiden zu. Es werden immer mehr. Ein Junge ruft: „Dürfen wir mitspielen? Dann können wir einen noch grösseren Schneemann bauen!“ „Nein“, rufen Maria und Tobias zurück, „das ist unser Garten und unser Schneemann!“

Bald darauf brauchen sie zwei schwarze Kohlen für die Augen und eine Möhre für die Nase des Schneemanns. Maria läuft ins Haus, um die Mutter zu fragen. Im Hausflur steht Lucia. „Ihr seid aber gemein zu den anderen Kindern“, sagt sie. „Warum lasst ihr sie nicht mitspielen? Das wird euch allen Spass machen und der Schneemann wird noch viel schöner.“ Maria sieht ein, dass Lucia recht hat und erzählt Tobias davon. „Ihr dürft doch mitspielen“, rufen sie den anderen Kindern zu und öffnen das Gartentor.

Der Nachmittag wird noch viel schöner, als Lucia versprochen hat. Gemeinsam bauen sie einen Schneemann, der grösser als ihr Papa ist. Aische, ein türkisches Mädchen, holt von ihrem Grossvater einen hohen, runden Hut. „Das ist ein Fez“, sagt sie und setzt ihn dem Schneemann auf den Kopf.

„Eine Möhre als Nase ist langweilig“, ruft Mario, ein italienischer Junge. Er bringt aus dem Gemüseladen seiner Eltern eine grosse, grüne Peperoni. Fatwa aus Nordafrika holt ein buntes Tuch. Das legen die Kinder dem Schneemann über die Schultern.

Erwachsene, die auf der Strasse vorbeigehen, bleiben erstaunt stehen. So einen Schneemann mit einem türkischen Hut, einer italienischen Nase, einem afrikanischen Tuch und einem deutschen Besen haben sie noch nicht gesehen.
 

cloudybob

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13. Lucia feiert Namenstag


Zweimal in der Woche dürfen Maria und Tobias Fernsehen. Nachdem die Kindersendung vorbei ist, schaltet Maria auf ein anderes Programm um. Sie sehen etwas Seltsames: ein Mädchen in einem langen weissen Kleid trägt auf dem Kopf einen Kranz mit brennenden Kerzen. Eine Stimme sagt dazu: „Heute feiert man in Schweden das Lucia-Fest.“ Lucia? Haben die Kinder richtig gehört? So heisst doch auch ihr Sternenkind. Sofort fragen sie: „Hat das Fest etwas mit dir zu tun?“ „Ja“, antwortet Lucia, „heute ist mein Namenstag.

„Was ist denn ein Namenstag?“, fragt Tobias. Lucia erklärt den Kindern: „Auch ihr Menschen bekommt bei der Taufe einen Namen. Manchmal sind es die Namen berühmter und frommer Menschen, die vor vielen Jahren gelebt haben. Man nennt sie Heilige. Jeder dieser Heiligen hat einen besonderen Tag im Jahr, an dem wir an ihn denken. Und das ist euer Namenstag.“ „Wann ist denn mein Namenstag?“, fragt Tobias. „Am 13. September. Tobias war ein grosser Mann in der Bibel. Der Name ist hebräisch und heisst ‚Gott ist gut’.“ „Und ich?“, fragt Maria. „Du hast den Namen einer ganz berühmten Frau, der Mutter von Jesus. Auch ihr Name ist hebräisch und heisst ‚Die Gott lieb hat’. An sie denken wir oft im Jahr. Zum Beispiel am 12. September, dem Fest ‚Mariä Namen’.“

„Jetzt musst du uns aber auch noch sagen, wer Lucia war,“, bittet Tobias. Das Sternchen erzählt: Lucia war ein junges Mädchen, das vor vielen hundert Jahren in Italien lebte. Damals herrschte ein böser Kaiser, der nicht wollte, dass die Menschen an Christus glaubten. Selbst als er drohte, Lucia zu töten, blieb das Mädchen fest und sagte: „Ich glaube weiter an Jesus.“

Lucia heisst ‚die Leuchtende’. Sie hat allen, mit denen sie zusammen war, nur Freude gemacht. Sie war wie ein Licht unter den Menschen. In Schweden feiert man ihr zu Ehren ein Kerzenfest. Dort ist der Lucia-Tag der kürzeste Tag mit der längsten Nacht im Jahr. In jedem Dorf darf ein Mädchen Lucia sein. Es trägt ein weisses Kleid und brennende Kerzen auf dem Kopf. Dann wissen alle Leute: Es wird hell in der Welt, bald kommt das Christkind.

Maria ist von der Geschichte begeistert. Am Abend setzt sie sich den Adventskranz mit den brennenden Kerzen auf den Kopf und singt leise: „Es wird hell in der Welt, bald kommt das Christkind.“

 

cloudybob

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14. Lobo wird wieder gesund

:oops: Ihr Lieben Lucia-Leser,

hab' doch gestern glatt vergessen, die Geschichte weiterzuschreiben... wird hier noch nachgeliefert.

:bussi:
Claudi & Co.

So - hier nun die Geschichte :jaja:

14. Lobo wird wieder gesund


Im Nachbarhaus von Maria und Tobias wohnt Frau Fleischmann. Sie hat keinen Mann und keine Kinder. Er heisst Lobo. Jeden Morgen und jeden Abend geht Frau Fleischmann mit Lobo im Park spazieren. Selbst in der Mittagspause kommt sie nach Hause, um ihn auszuführen.

Seit zwei Tagen haben die Kinder Lobo nicht mehr gesehen. Was mag geschehen sein? Als Maria und Tobias mit ihrer Mutter einkaufen gehen, treffen sie Frau Fleischmann beim Bäcker. Sie sieht so traurig aus und erzählt: „Mein Lobo ist krank. Jede Stunde braucht er seine Medizin. Deshalb habe ich mir Urlaub genommen. Das ist heute mein letzter Urlaubstag. Ich muss wieder arbeiten gehen. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als Lobo in ein Tierheim zu geben.“

Kaum zu Hause, erzählen Maria und Tobias Lucia von Frau Fleischmann und dem armen Lobo. „Und ihr habt nichts gesagt?“, bemerkt Lucia. „Was hätten wir denn sagen sollen?“, fragt Maria. „Überlegt doch mal, wer hat denn hier viel Zeit, um sich um Lobo zu kümmern?“ „Ja, richtig, wir haben Zeit!“, rufen die Kinder. Sofort rennen sie zu ihrer Mutter und fragen: „Dürfen wir auf Lobo aufpassen und ihm regelmäßig seine Medizin geben?“ „Das finde ich toll“, antwortet die Mutter, „doch ihr müsst mit Frau Fleischmann sprechen.“

Frau Fleischmann ist glücklich. Ihr Lobo muss nicht ins Tierheim. Sie gibt den Kindern einen Haustürschlüssel und zeigt ihnen, wie sie dem Hund die Medizin geben müssen. Lobo liegt ganz flach in seinem Körbchen, er bewegt sich nicht und schaut die Kinder nur mit grossen Augen an. Tag für Tag geht es ihm etwas besser. Zuerst wedelt er mit dem Schwanz, wenn er Maria und Tobias sieht, dann stellt er sich sogar auf seine Beine. Schliesslich läuft er mit ihnen nach draussen und tollt im Schnee. Frau Fleischmann lacht vor Freude. Sie gibt jedem Kind ein Fünf-Mark-Stück: „Damit könnt ihr euch auf dem Weihnachtsmarkt etwas Schönes kaufen.“
 

cloudybob

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15. Ein Dieb wird geschnappt


Auf zum Weihnachtsmarkt. Maria und Tobias haben sich mit anderen Kindern am Karussell verabredet. Diesmal geht Lucia mit. Weil ihre Eltern Lucia nicht sehen können, haben Maria und Tobias ganz vergessen, dass ihr Sternenkind ja für Kinderaugen sichtbar ist. Was für eine Überraschung, als die anderen Kinder Lucia entdecken! „Was ist das denn für eine niedliche Leuchtpuppe, die ihr bei euch habt? Kann man die kaufen?“, fragt der starke Benno.

„Das ist keine Puppe“, widerspricht Maria, „das ist Lucia, unser Sternenkind. Es kommt vom Himmel und bleibt bis Weihnachten bei uns.“ „Du spinnst“, antwortet Bruno. Gleichzeitig bekommt er einen riesen Schrecken, denn die „Puppe“ beginnt zu sprechen: „Maria spinnt nicht. Schau her: Ich kann sprechen, laufen und springen. Meine Zacken sind voll Sternenlicht.“

Die Kinder sind begeistert und schliessen Lucia in ihr Herz. Maria und Tobias erklären ihnen: „Ihr müsst wissen, Erwachsene können Lucia nicht sehen, und ihr dürft sie nicht verraten.“ Die Kinder versprechen es. Gemeinsam gehen sie über den Weihnachtsmarkt. Lucia läuft auf eine Bude zu, die mit Glitzersternen, Lametta und buntem Licht geschmückt ist. „Das ist ja so schön wie bei uns im Sternenhimmel!“, ruft sie.

Den meisten Spass hat Lucia beim Karussellfahren. Auf einem bunten Pferdchen fährt sie immer im Kreis. Plötzlich schreit sie: „Ein Dieb! Ein Dieb!“ Sie rutscht vom Pferdchen und springt mit einem Riesensatz auf einen Mann auf die Schulter. Der Mann merkt natürlich nichts davon und will zwischen den Buden verschwinden. Doch die Kinder sehen Lucia und können ihr folgen. „Wir dürfen ihn nicht aus den Augen verlieren“, sagt Maria zu Tobias, „lauf du schnell zu dem Polizisten, der auf dem Weihnachtsmarkt Wache hält.“ Der Polizist folgt Tobias. Da schreit eine Frau: „Mein Portemonnaie ist weg. Man hat mir mein Geld gestohlen.“ Tobias zeigt auf den Mann, auf dessen Schulter Lucia immer noch hockt: „Der da ist der Dieb!“ Der Polizist nimmt den Mann fest. Richtig! In seiner Tasche findet er das Portemonnaie der Frau. „Ihr seid ja richtige Detektive“, lobt der Polizist die Kinder.

Die Frau bekommt ihr Portemonnaie zurück. Sie öffnet es und gibt jedem Kind zwei Mark als Belohnung.
 

cloudybob

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16. Ein Weihnachtsgeschenk für die Eltern


Auf dem Nachhauseweg vom Weihnachtsmarkt beginnt Tobias laut sein Geld zu zählen: „Fünf Mark von Frau Fleischmann und zwei Mark Belohnung machen zusammen neun Mark. Wenn wir unser Geld zusammenlegen, haben wir sogar zwanzig Mark!“ Maria ruft: „Du kannst ja überhaupt nicht rechnen. Jeder von uns hat sieben Mark und zusammen haben wir vierzehn Mark. Dafür können wir uns Überraschungseier, Kekse und Pommes frites kaufen.“

„Halt!“ , ruft Lucia, „denkt ihr denn immer nur ans Essen und an Süssigkeiten?“ Habt ihr eigentlich schon ein Weihnachtsgeschenk für eure Eltern?“ Die Kinder schütteln die Köpfe und schämen sich. Sie haben noch keine Weihnachtsgeschenke. „Wir gehen schnell ins Kaufhaus“, schlägt Tobias vor. Dort suchen die Kinder nach passenden Geschenken: Socken für Papa, zwei Topflappen für Mama, einen Regenschirm oder eine Krawatte. Aber vieles ist zu teuer. „Wir nehmen die Topflappen und die Socken“, sagt Maria. Aber Lucia hat eine bessere Idee: „Eure Eltern freuen sich am meisten über etwas, das ihr selbst gemacht habt. Schaut doch mal da vorne die Tassen aus weisser Keramik. Die könnt ihr bunt bemalen.“

Maria und Tobias finden die Idee prima und kaufen zwei Tassen. In der Bastelabteilung finden sie Pinsel und besondere Farben. „Ich nehme rot und grün“, sagt Tobias, „die mag Papa gern.“ „Und ich blau und gelb für Mama“, sagt Maria, „und mit Gold schreiben wir die Namen drauf.“ Die Kinder sind schon fast zu Hause, da hält Maria Tobias am Arm fest: „Nicht reingehen, Mama und Papa dürfen ihre Geschenke noch nicht sehen!“ „Wo sollen wir sie denn dann bemalen?“, fragt Tobias. Maria überlegt:
“Ich hab’s“, ruft sie, „wir fragen Frau Fleischmann. Sie lässt uns die Geschenke bestimmt in ihrer Küche fertig machen.“

Frau Fleischmann freut sich über die Frage der Kinder und ist einverstanden. Sie gibt ihnen ein Buch mit schönen Motiven für die Tassen: Blumen, Wolken, Sterne, Bäume und eine Sonne. Maria und Tobias zeichnen die Motive mit Bleistift vor und malen sie bunt aus. Als sie fertig sind, sagt Lucia: „Jetzt fehlen nur noch die Namen ‚Mama’ und ‚Papa’, dann habt ihr wunderschöne Weihnachtsgeschenke.“
 
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