Unser besinnlicher Adventskalender 2003

cloudybob

Ich bin ich :)
4. Warum wir Barbara-Zweige in die Vase stellen

Am Waldrand machen die Kinder eine Pause. Tobias ist schon sehr müde. Von weitem sehen sie ihr Haus.

Lucia fragt: „Wisst ihr, was das für ein Baum ist, unter dem ihr steht?“ Die Kinder schütteln den Kopf. Sie kennen nur die Tannen und eine Birke, wie sie vor ihrem Haus steht. „Das ist ein wilder Kirschbaum“, sagt Lucia. „Brecht davon ein paar Zweige ab und nehmt sie eurer Mutter mit.“

„Was soll denn unsere Mutter mit den Zweigen ohne Blätter und Blüten?“, fragt Maria. „ Das sind Barbara-Zweige. Die stellt man morgen, am Barbara-Tag, in eine Vase. Ihr werdet es nicht glauben. An Weihnachten sind sie voller Blüten“, antwortet das Sternchen.

Jetzt wollen Maria und Tobias mehr wissen. Lucia erzählt ihnen: Barbara war eine junge Frau, die vor vielen hundert Jahren gelebt hat. Damals gab es nur wenige Menschen, die an Christus glaubten. Zu ihnen gehörte Barbara. Die anderen Menschen wurden deshalb böse. Sie sperrten Barbara in einen Turm. Sie sollte Christus vergessen. Weil Barbara das nicht tat, wurde sie getötet. Den grossen Mut der Barbara finden wir heute noch toll. Um an sie zu denken, lassen wir die Zweige blühen.

„Jetzt müssen wir aber nach Hause“, sagt Tobias. Er darf die Zweige tragen. Die Mutter hat sich schon Sorgen gemacht. Die Kinder waren sehr lange weg. Immer wieder tritt sie vor die Haustuer und schaut zum Wald. Als Tobias die Mutter sieht, läuft er auf sie zu und ruft von weitem: „Hier hast du Rhabarber-Zweige. Die blühen zu Weihnachten.“

„Das sind Barbara-Zweige“, lacht die Mutter und drückt Tobias an sich. Sie kann Lucia ja nicht sehen. Unbemerkt schlüpft das Sternchen mit ins Haus.
 

Davids_Mama

Gute Fee
Danke für die Geschichte. Und jetzt kenne ich auch die Geschichte vom Babara-Tag.

Noch eine Frage bekommt man die Zweige auch im Blumenladen? Und wann ist der Babara-Tag?
 

cloudybob

Ich bin ich :)
Halloechen Kathrin,

Der Barbara-Tag ist der 4. Dezember.

Du brauchst einfach nur ein paar Kirschbaumzweige in die Vase zu stellen ;-) ... und bei ausreichender Wasserzufuhr und Zimmerwaerme bluehen die Zweige an Weihnachten :jaja:

Liebe Gruesse,
Claudi

P.S. Ich hab' Dir hier mal die Infos von http://www.weihnachtsseiten.de/ zum Barbara-Tag kopiert:

Märtyrerin, Nothelferin
Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia, dem heutigen Izmit oder in Heliopolis, dem heutigen Bá'labakk (Baalbek)
+ 306 (?) in Nikomedia

Legende der heiligen Barbara


Die heilige Barbara lebte im 3. Jahrhundert in Nikomedia in Kleinasien. Heute heißt die Stadt Izmit und ist eine türkische Stadt am Marmarameer (nördliches Istanbul). Ihr Vater, ein Heide, liebte seine Tochter über alles. Da er jedoch auch sehr eifersüchtig und argwöhnisch war, sperrte er sie immer in einen Turm ein, wenn er verreisen mußte.

Obwohl Barbara sehr reich war, war sie dennoch sehr einsam und unglücklich. Als sie dann die christliche Religion kennenlernte, sah sie in einem christlichen Leben ihre Aufgabe und ließ sich taufen. Dies war in der Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius in den Jahren 249-251.

Die Legende erzählt nun, daß der Vater als er von einer Geschäftsreise zurückkam, erstaunt feststellte, daß der Turm statt zwei Fenster wie bisher drei Fenster aufwies. Als er seine Tochter zur Rede stellte, gestand sie ihm, daß sie Christin sei und zur Erinnerung an die heilige Dreifaltigkeit drei Fenster im Turm haben wollte.

Der Vater war entsetzt und versuchte alles, um sie vom Christentum loszureißen. Aus Entäuschung und Wut über ihren Starrsinn zeigte er sie selber an. Sie wurde gefangen genommen und starb für ihren Glauben. Den Vater erschlug unmittelbar nach der Untat der Blitz.

Das Brauchtum mit den Barbarazweigen soll auf ihre Gefangenschaft zurückgehen. Hier hat sie einen verdorrten Kirschbaumzweig mit Tropfen aus ihrem Trinknapf benetzt. In den letzten Tagen im Bewußtsein ihres Todesurteils fand sie Trost darin, daß der Zweig in ihrer Zelle blühte.

Sie ist nicht nur eine der 14 Nothelfer der katholischen Glaubenswelt, sondern gilt sogleich als Schutzpatronin der Artilleristen, Bergleute, die für sie am Barbaratag ein Licht im Stollen brennen lassen, Gefangenen, Glöckner, (viele Kirchenglocken tragen ihren Namen), Architekten und Waffenschmiede. Um den 4. Dezember als Gedenktag an diese Märtyrerin rankt sich ein reiches Brauchtum. Besonders bekannt und verbreitet ist die Sitte, am Barbaratag einen Apfel-, Kirsch-, Kastanien-, Pflaumen-, Holunder-, Rotdorn- oder Forsythienzweig zu schneiden und in das geheizte Zimmer stellen. Kommt der Zweig gerade am Weihnachtsfest zum Blühen, so wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet.

Bauernregeln:

1. Auf Barbara die Sonne weicht, auf Lucia sie wiederum her schleicht.
2. Geht Barbara im Klee, kommt's Christkind im Schnee.
3. St. Barbara mit Schnee, im nächsten Jahr viel Klee.
4. Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da.

Inhalte und Bilder mit freundlicher Erlaubnis von
www.heiligenlexikon.de
 

cloudybob

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5. Drei Schuhe für den Nikolaus

Seit Tagen fragen Maria und Tobias immer wieder: „Wann kommt endlich der Nikolaus?“ Sie wissen, dass er ihnen kleine Geschenke bringt.

Heute, beim Abendessen, sagt die Mutter: „Morgen ist Nikolaus-Tag.“ „Oh prima!“ rufen die Kinder. Sie sind kaum noch auf ihren Stühlen zu halten. „Dann müssen wir jetzt unsere Schuhe putzen“, sagt Maria.

„Will denn der Nikolaus unsere Schuhe anziehen?“, fragt Tobias. „Dummkopf“, antwortet Maria, „da legt der Nikolaus Süssigkeiten für uns rein.“ „Warum macht er das denn?“ fragt Tobias erstaunt. „Das ist eine lange Geschichte. Setzt euch mal wieder hin“, antwortet die Mutter.

Und die Mutter erzählt: Nikolaus wurde vor so langer Zeit geboren, dass ihr es euch nicht vorstellen könnt. Er war Bischof in der alten Stadt Myra. Dort kannte ihn jeder, weil er den Menschen nur Gutes tat. Wenn dem Nikolaus ein Kind begegnete, gab er ihm etwas Süsses oder einen Apfel; wenn alte Menschen im Winter froren, legte er ihnen Brennholz vor die Tür; armen Familien gab er Geld, damit sie sich etwas zu essen kaufen konnten. Als er schon lange gestorben war, haben die Menschen Nikolaus nicht vergessen. Bis heute lieben sie ihn. In der Weihnachtszeit ist er immer unterwegs. Vor allem mag er die Kinder und will ihnen eine Freude bereiten.

Als Maria und Tobias auf ihren Zimmern sind, um die Schuhe zu putzen, fragt Lucia, das Sternenkind: „Wollt ihr dem Nikolaus auch eine Freude machen?“ „Gerne, aber wie können wir das?“, fragt Tobias.

„Der Nikolaus freut sich, wenn ihr anderen Kindern etwas abgebt.“ „Ich weiss was“, ruft Maria, „wir stellen drei Schuhe raus. Einen für Lara und Markus Renner, die gegenüber wohnen.“ „Prima“, ruft Tobias, „ich putze ihn schon.“ Später wundert sich der Vater über drei Schuhe vor der Haustuer, aber er sagt nichts dazu.
 

cloudybob

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6. Ein dickes Lob vom Nikolaus

Heute ist Nikolaus-Tag.
Maria und Tobias sind schon früh wach. Im ganzen Haus ist es noch schnell. Leise schleichen die Kinder zur Haustür und öffnen sie einen Spalt. Sie wollen nach ihren Schuhen sehen. „Hurra!“, will Tobias rufen, da hält hm Maria den Mund zu. Auch sie sieht, dass die drei Schuhe über und über mit Süssigkeiten und Obst gefüllt sind. Sie flüstert Tobias zu: „Weck Mama und Papa nicht auf. Wir wollen den dritten Schuh zu Lara und Markus bringen.“ Im Schlafanzug huschen sie über die Strasse und stellen den Schuh vor Renners Tür. Unentdeckt gelangen sie zurück ins Haus. Jetzt darf Tobias die Eltern wecken. „Mama, Papa, der Nikolaus war da!“, ruft er, so laut er kann.

Vom Fenster ihres Zimmers aus betrachten die Kinder zusammen mit Lucia, was drüben bei Renners passiert. Nach einer Weile öffnet sich die Tür. Herr Renner kommt heraus, er will zur Arbeit gehen. Beinahe stolpert er über den Schuh. Überrascht dreht er sich um und ruft etwas ins Treppenhaus. Kurz danach sind Lara und Markus da. Sie freuen sich riesig über den gefüllten Schuh.

Am Abend spielen Maria und Tobias in ihrem Zimmer. Plötzlich klopft es laut an die Tür. Maria öffnet und weicht erschrocken zurück. Vor ihr steht im roten Mantel, mit spitzem Hut und langem Stab ein bärtiger Mann. „Wisst ihr, wer ich bin?“, fragt er mit tiefer Stimme. „Du bis, bist der Niko ... Nikolaus“, stottert Tobias leise. „Richtig“, antwortet der Nikolaus. „Und wer kann mir sagen, welche Kleidung ich trage?“ Vor lauter Aufregung haben die Kinder alles vergessen, was ihnen die Mutter erzählt hat.

„Das sind Bischofskleider“, flüstert Lucia. Das Sternenkind hilft den beiden auch bei allen anderen Fragen, die ihnen der Nikolaus stellt. Am Schluss will er wissen: „Wo ist der dritte Schuh geblieben, den ich in der Nacht mit Süßigkeiten gefüllt habe? Ihr seid doch nur zwei Kinder.“

Darauf können Maria und Tobias selber antworten. Der Nikolaus lobt sie, weil sie mit anderen Kindern geteilt haben: „Macht weiter so, dann komme ich im nächsten Jahr gerne wieder zu euch.“
 

cloudybob

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7. Ein Adventskranz für Papa

Der Vater hat aus der Baumwurzel, die Maria und Tobias im Wald gefunden haben, ein schönes Adventsgesteck gemacht. Darauf stehen vier Kerzen. Beim Frühstück zuendet die Familie zwei Kerzen an. „So etwas Schönes hätte ich auch gerne im Büro“, sagt der Vater. Später spielen Maria und Tobias im Garten. Maria hat eine Idee: „Tobias, lass uns in den Wald gehen und auch eine Wurzel für Papa holen!“ „Halt!“ ruft Lucia, „da weiss ich etwas Besseres. Wir machen einen Adventskranz mit richtigem Tannengrün für euren Papa.“ „Wie soll das denn gehen?“, fragen Maria und Tobias, „wir haben doch gar kein Tannengrün.“ „Kommt mal mit“, sagt Lucia. Das kleine Sternenkind läuft den Kindern voraus. Sie kommen zur Gärtnerei von Meister Gebhardt. „Fragt doch den Gärtner, ob er ein paar Tannenzweige für euch hat.“, schlägt Lucia vor.

Maria und Tobias gehen in die Gärtnerei und bitten Meister Gebhardt um ein paar Tannenzweige. Der Gärtner fragt sie: „Was wollt ihr denn damit?“ „Wir wollen unserem Papa einen Adventskranz für sein Büro basteln.“ „Könnt ihr das denn?“, fragt der Gärtner. „Nicht so richtig“, meint Maria. „Dann kommt mal, ich helfe euch dabei“, bietet ihnen der freundliche Gärtner an. Meister Gebhardt schneidet aus einem grossen Tannenzweig viele kleine Zweige. Dann nimmt er einen Ring aus Stroh und bindet die kleinen Tannenzweige mit Draht daran fest. Jetzt noch vier Kerzen, und der Adventskranz ist fertig. Die Kerzen kaufen die Kinder von ihrem Taschengeld.

Auf dem Heimweg will Tobias wissen: „Warum basteln wir uns vor Weihnachten einen Adventskranz?“ Lucia erzählt ihnen: „Den ersten Adventskranz haben Menschen in der Stadt Hamburg gemacht. Sie freuten sich auf die Geburt des Christkindes. Deshalb nahmen sie Zweige, die nicht verwelken. Sie nahmen Tannenzweige. Die sind auch im Winter lebendig und grün.“ „Und warum stehen da Kerzen drauf?“, fragt Tobias. „Dass es vier sind, wisst ihr schon. Für jeden Adventssonntag eine“, antwortet Lucia. „Früher hatten die Menschen sogar für jeden Tag im Advent eine Kerze. Je näher Weihnachten kam, desto heller leuchtete der Adventskranz.“

Am Abend findet der Vater den Adventskranz auf seinem Platz am Tisch. Er freut sich riesig. Maria und Tobias können ihm dazu eine lange Geschichte erzählen.
 

Davids_Mama

Gute Fee
Das mit dem Adventswurzel finde ich ja auch toll.... :jaja:

Und das der Adventskranz aus HH kommt ist auch für mich neu...mens ich lerne bei der Geschichte echt viel...

Vielen Dank noch mal! :bravo:
 
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