...da geht man mal einen Tag früh ins Bett, und schon sowas...
@Gigi: ich hab mich hier schon oft zu Ferbern etc geäußert und habe eine absolut gegensätzliche Meinung zu dir. Ich hoffe, das ist für dich genausowenig ein Problem wie für mich. Du sagst, du magst meine Geschichten... kannst du dich noch an "Eine Einschlafgeschichte" erinnern (im Kaffeeklatsch)? Ich empfehle dir, die mal zu lesen... nur so zur Auffrischung.
Zu deinem Vorwurf: ja, ich lasse mein Kind schreien. Nicht alleine, nein - ich bin an dem Abend im knappen 10-Minuten-Takt ins Kinderzimmer gependelt. Ich habe neben meinem Kind gestanden und gesehen, wie es sich - trotz guten Zuredens und Streichelns meinerseits - in Rage geschrieen hat. Ich habe erlebt, wie ich "zu früh" reinkam und aus einem nölenden Kind ein wieder lauthals protestierendes Kind wurde. Ich kann garantieren, daß ** an diesem Abend durchaus nichts wehtat, sie keine Bedürfnisse hatte, die nicht erfüllt wurden - ausgenommen das eine, daß sie nicht in meinem Bett, in meinem Arm einschlafen durfte.
Aber im Leben geht es eben nicht immer nur nach dem Sinn der Kinder. Ich habe den Vergleich schon einmal gewählt: würde mein Kind den Autositz hassen und schreien, sobald ich es hineinlege, so würde ich wohl meine Autofahrten mit Kind auf ein Minimum beschränken - niemals jedoch würde ich es deshalb im Arm halten, während ich fahre. Dies ist einfach nicht durchführbar, schon gar nicht zum Wohle des Kindes.
Du sagst, du hast nur ein Kind. Damit ist vieles auch einfacher. ** und *** teilen sich ein Kinderzimmer. Ich *muß* beide Kinder ca. im Abstand einer Stunde ins Bett bringen. Ich kann mir Geschrei dabei von keinem der Kinder leisten. Weder darf *** ** aufwecken, noch kann ich *** zumuten, eine Stunde über ihre Zeit ** Geschrei zu ertragen. Und unsere Wohnung ist nicht groß - ** ist überall zu hören.
Auch nachts wacht ** oft mit einem Schrei auf. Inzwischen meist nur kurz - ich lausche nach, um welchen Fall es sich handelt, und wenn ich merke, es war nur ein Einzelfall, sie beruhigt sich wieder, schlafe ich wieder ein. Auch hier: beruhigt sie sich nicht, brennt das Haus! *** verschläft zwar einiges, nicht aber 10 Minuten Dauerton am Ohr. Oft habe ich nachts dann schon am Bett gestanden und darum gekämpft!, meinen Finger wiederzubekommen. Die streichelnde Hand auf dem Rücken - okay, aber auf jeden Fall Mama festhalten, damit sie nicht wegkann. Nun hab ich ja das Glück, daß *** (auch dank? Ferbern) seit ihrem 8. Lebensmonat meistens durchschlief, und ich daher nur die letzten 15 Monate beeinträchtigten Schlaf hatte. Es muß aber wirklich nicht mehr werden, danke...
Wenn ich jetzt überlege, daß andere Mütter vielleicht noch ganz andere Anforderungen haben als "nur" zwei Arbeitstage die Woche, dann finde ich das Bedürfnis "Schlaf um *fast* jeden Preis" nicht verwerflich. Und Ferber ist in meinen Augen auch ein Mittel, um das eigene Verhalten noch mal kontrollieren zu können - gehe ich zu schnell, mache ich zuviel Unruhe?
@Lilienfrau: ** ist jetzt 13 Monate alt, "sagt" Bitte, Da!, Mama, Papa, Opa, *, Nein, Ja, meine, Nochma und Nochme situationsgerecht und versteht eine ganze Menge von dem, was ich erzähle. Wieso soll Johanna das nicht auch können? Mehr als fehlschlagen kann es nicht. Erklär es ihr einfach.
(Bevor mich jemand falsch versteht: *deutlich* sagt sie das nicht, aber eindeutig situationsbezogen und richtig).
Gruß,
Buchstabensalat